Bücherzensur in den USA

Ein gutes Gegenbeispiel, wie man es richtig macht wäre z.b.:

Kvothe in der Name des Windes ist ein Edema Ruh, ein heimatloses Volk, das sich gerne als Schauspieler und Musikanten verdingt. Die Ruh werden von vielen anderen Menschen dieser Fantasywelt für Diebe gehalten, ähnlich wie das heutzutage immer noch präsente Vorurteil gegenüber Sinti&Roma oder Polen. Kvothe und seine Familie sind eindeutig keine Diebe und Kvothe reagiert auch sehr gereizt auf dieses Vourteil, außerdem stellt sich heraus, dass es Banditen gibt, die sich als Edema Ruh ausgeben und von Kvothe erledigt werden. Das ist der richtige Weg mit diesem Vourteil umzugehen, es zu thematisieren, allerdings begeht Kvothe nach dem Mord an seinen Eltern als Waisenkind auf der Straße auch mal Taschendiebstahl aus Hunger, was widerspiegelt, dass es durchaus den ein oder anderen Edema Ruh - oder Polen - geben kann, der mal etwas mitgehen lässt, wenn die Not groß genug ist - wer würde das nicht tun? Das heißt nicht, dass es unter der übrigen Bevölkerung der Fantasywelt - oder Deutschen - keine Diebe gibt und es das Vorurteil rechtfertigt, nur dass die Welt kompliziert ist und sich nichts pauschalisieren lässt. Wenn wir aber anfangen Dinge zu streichen, nur weil jemand darin meint einem Sterotyp bzw. Vourteil zu erkennen, können wir gleich alles streichen. Du hast fleißige Kobolde? Das ist bestimmt eine Herabsetzung der japanischen Arbeitskultur. Ihr versteht was ich meine? Vielleicht sollten wir uns daran gewöhnen, dass wir bei bald acht Milliarden Menschen auf der Welt es nicht jedem Recht machen können und auch nicht brauchen. Egal wie erfolgreich wir sind (oder nicht), es wird immer eine Minderheit innerhalb dieser acht Milliarden sein, die unsere Geschichten lesen und wenn da der ein oder andere drunter ist, den ein Abschnitt böse aufstößt - soll er eben ein anderes Buch lesen, es gibt Millionen andere und auch genug andere potentielle Leser. Selbst wenn es die Hälfte der Leserschaft betreffe, zu versuchen es dieser Hälfte Recht zu machen, von denen einige vielleicht nur etwas suchen über was sie sich echauffieren können und damit die andere Hälfte zu verkraulen ist vergebliche Liebesmüh. Da kann man es auch gleich sein lassen und dem eigenen Stil treu bleiben.

Im Grunde thematisiert du auf die Lektorat-Weise Rassismus nur für dich selbst, nicht aber für den Leser. Wenn du sensibility Reading nicht auf den Buchrücken schreibst (inklusive einer Erläuterung was das überhaupt ist) werden wohl die wenigsten Leser je erfahren, dass es dir ein Herzensthema war, denn es gibt nichts dass sie mit dem Thema Rassismus in Verbindung bringen, während sie dein Buch lesen, es sei denn sie sind wirklich so schlau, durch das nicht-vorhandensein von etwas auf dessen Existenz zu schlussfolgern.

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Meine Lektorin hat mich darauf Aufmerksam gemacht, dass „exotisch“ in Bezug auf Menschen eine rassistische Konnotation hat. Ich hatte das im Gegenteil eher schmeichelhaft gesehen.

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Tja, und wenn man bedenkt, wie viel Mühe manche Leute aufwenden, nur um exotisch (=auffallend anders als ringsumher üblich) auszusehen – Tätowierungen, abgefahrene Klamotten, ausgeflippte Frisuren, exaltiertes Auftreten usw. …

Mittlerweile werden solche Begriffe wie “rassistisch”, “sexistisch” usw. schon ziemlich inflationär verwendet (was im Grunde seinerseits wieder ziemlich rassistisch, sexistisch usw. ist, weil es Rassismus, Sexismus usw. banalisiert und damit verharmlost, eigentlich ungeheuerlich angesichts der Gräueltaten, die damit verbunden waren und sind).

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Als ich ein Kind war, sang mein Vater immer ‘Lustig ist das Zigeunerleben’, wenn wir auf Reisen waren. Außerdem liebte ich Zigeunerschnitzel. So wollte ich damals ganz ernsthaft Zigeuner werden. Was völlig lieb gemeint war, wird heutzutage zensiert.

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Genau das war mein Gedanke über “#meToo”. Die eine Frau berichtet über jahrelange Vergewaltigungen in ihrer Kindheit durch den eigenen Vater, die andere Frau davon, dass ein Mann ihr an einer Baustelle hinterhergepfiffen hatte oder ein Arbeitskollege ihr sagte, dass ihr Rock hübsch aussehe. Das miteinander in einen Topf zu werfen (vielleicht gar noch mit Statistiken wie “99% aller Frauen wurden schon sexuell belästigt oder missbraucht”) finde ich einfach nur schrecklich.

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Rassismus der falsche Begriff. Der ist biologisch nicht haltbar.
Ein Europäer ist einem Chinesen oder Afrikaner genetisch ähnlicher als ein Dackel einem Schäferhund.
Bei Hunden gibt es Rassen, bei Menschen nicht.

Ein “…-ismus” ist ja immer überzogen und realitätsfern, von daher passt das schon, denke ich.

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Rassentrennung bei Menschen existiert heute leider immer noch.

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Jetzt sind wir aber richtig weit vom Ursprungsposting abgedriftet …

Hab überlegt einfach Altersempfehlung ab 18 ins Vorwort zu schreiben und gut ist bzw. auch eine mittlerweile übliche Warnung wie: Dieser Roman beinhaltet die explizite Darstellung von Gewalt, Sex, Drogen- und Alkoholkonsum, Rassismus und andere Formen von Diskriminierung, also all das, was ein guter Schriftsteller zur Sprache bringt. Parallelen zu realen Personen sind weder gewollt noch beabsichtigt, unbewusst jedoch nicht zu vermeiden und können daher zu falschen Schlussfolgerungen führen.

Die Bedeutung von exotisch: aus einem fremden Land stammend; fremdartig wirkend und dabei einen gewissen Zauber ausstrahlend.

Meines Erachtens eher ein Kompliment und eine schlichte Feststellung, dass diese Person aufgrund ihrer Herkunft nicht aussieht wie alle anderen und dadurch Aufsehen erregt. Es beinhaltet keine negative Wertung.

Heute stand ein Leserbrief in unser regionalen Tageszeitung, in dem angekreidet wurde, dass ein Journalist bei seiner Konzertkritik das Wort Truppe verwendet habe. Diese entstamme dem militärischen Sprachgebrauch und gehöre daher nicht in eine Musikkritik. Der brave Leser hat wohl noch nie von der Theater- oder Schauspieltruppe gehört. Vielleicht will er die auch umbennen …

Der Artikel in der nzz ist übrigens wirklich klasse :thumbsup:

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Warum nicht am besten eine globale Triggerwarnung: “Dieses Buch könnte andere Meinungen und Inhalte enthalten, die Ihren Ansichten und Wertvorstellungen widersprechen. Sensitiven Personen wird von der Lektüre abgeraten.”
Caveat emptor.
Würde aber wohl die Empörialisten trotzdem nicht davon abhalten, alles Mögliche in einen Text hinein- bzw. herauszulesen.
Hier mal ein schönes Beispiel, was für ein infames Propagandawerk des Bösen die Geschichten um Harry Potter sind:
https://alpakawolken.de/harry-potter-und-viele-problematische-dinge/

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Sorry, aber ein/e unwichtige/r Blogger/in in den Tiefen des Internets lässt seine/ihre inzwischen politisch/moralisch gewachsene Enttäuschung über die Bücher seiner/ihrer Kindheit freien Lauf. Mehr nicht. Und in China ist ein Sack Reis geplatzt …

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Am besten, man ignoriert solche Ergüsse. Ich frage mich dann immer, ob die Leute keine anderen Probleme haben, dass sie irgendwo auf Biegen und Brechen in kilometerlangen Abhandlungen welche reininterpretieren müssen.

Also Leute, achtet bei euren aktuellen Schreibprojekten unbedingt darauf, dass

  • mindestens ein glückliches Schwulenpaar darin vorkommt,
  • eine ausgewogene Anzahl an Haupfiguren mit BIPoCs besetzt ist,
  • es unbedingt die eine oder andere kulturelle Misch-Partnerschaft braucht,
  • für jede religiöse Glaubensrichtung ausreichend Raum zur Entfaltung vorhanden sein und das auch extra erwähnt werden muss,
  • zwischem dem Agieren von weiblichen und männlichen Figuren keinerlei Unterschiede bestehen darf,
  • sexuelle Ausrichtungen wie cisallohetero, transident, transgender, agender, bigender, genderfluid, genderqueer, cis und was es da sonst noch so alles gibt, ausreichend angesprochen und gewürdigt werden,
  • ihr wirklich alle Begriffe konsequent durchgendert und
  • am besten alles weglasst, was irgendwie von irgendwem auch nur ansatzweise falsch verstanden werden kann.

Dann seid ihr auf der sicheren Seite, garantiert!

Disclaimer: Dieser Beitrag könnte Ironie enthalten und wurde nicht auf political correctness überprüft.

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An der toxischen Freundschaft zwischen Ron und Harry ist durchaus was dran, aber viele der 20 problematischen Punkte sind gefühlt nonsens. Immerhin kann man dem Verfasser zu gute halten, dass er sich viele Gedanken zu den Büchern gemacht hat, unabhängig von seinen Schlussfolgerungen. Mich erstaunt vielmehr dass man ein Buch auf solche Themen hin analysiert. Ich denke eher darüber nach, was Rowlings Inspiration für diese oder jene Idee gewesen sein könnte und welche Parallelen Harry Potter zu anderen Fantasybüchern aufweist.

Das obligatorische homosexuelle Pärchen in jedem Film erregt auch in meinem Umfeld so langsam die Gemüter. Ich denke auch darüber nach mehr androgyne Figuren einzubauen, bzw. solche, die auf magische oder technische Weise freiwillig oder unfreiwillig das Geschlecht wechseln, nicht weil ich auf einem Zug aufspringen oder diesen “erziehenden Zeitgeist” mittragen will, sondern weil solche Charaktere gute Gestaltwandler abgeben und ich es durchaus nachvollziehen kann, dass es ganz faszinierend wäre, das Geschlecht tauschen zu können. Ich fand damals Ranma 1/2 schon mega lustig und das ist immerhin vom 1989 bzw. deutsche Erstveröffentlichung 2002.

Das ist ohnehin alles hoffnungslos. Wer hätte ernsthaft vor, sagen wir, 20 Jahren vorhersagen können, welche Worte und Wendungen heute als “verletzend” oder sonstwie “no-no” betrachtet würden? Wie also würde man heute wissen wollen, wie es in weiteren 20 Jahren aussehen wird?

Würde irgendein Sensitiy Reader eine Garantie dafür geben, dass man keine Shitstorm abkriegt, wenn man seinen Ratschlägen folgt? Garantie im Sinne von so-und-so-viel Euro sind fällig, falls doch? Ich wette, keiner. Weil es unmöglich ist. Das Beleidigtsein ist eine Machtstrategie geworden, und Macht ist unersättlich.

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Geht es denn überhaupt darum, dass jemand *beleidigt *ist?
Wird “Wer die Nachtigall stört” von der Bücherliste gestrichen, weil farbige Menschen sich durch das Buch beleidigt fühlten, oder weil weißhäutige Menschen in der Schulbehörde sich mit ihrer “politischen Korrektheit” profilieren wollen?

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Soweit ich weiß, war die Fernsehserie “Friends” in den Neunzigern auch in Afrika sehr beliebt.
Die Leute, die heute laut schreien, dass kein Film und keine Serie nur mit heterosexuellen weißen Protagonisten gedreht werden darf, sind - glaube ich - überhaupt keine schwarzhäutigen Menschen, die sich beleidigt fühlen.

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Ich kenne auch persönlich keine einzige Frau, die *beleidigt *wäre, wenn nicht gegendert wird.
Ich weiß nicht, wer aus welchen Gründen die Genderei in den Medien so hochpuscht, aber ich denke nicht, dass Beleidigtsein dahintersteckt.
Wahrscheinlich hast du mit “Machtstrategie” den Nagel auf den Kopf getroffen.

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Ich fürchte, ich kenne eine … Habe aber, seit sie das gesagt hat, keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt. Ich hatte keine Lust mehr auf die Diskussion.

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Beipackzettel reinlegen? Dieses Buch kann Emotionen bei Ihnen hervorrufen. Bevor Sie es aufschlagen fragen Sie Ihren Arzt, Apotheker, Physotherapeuten, Psychotherapeuten …

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