Bücherzensur in den USA

Und die Liste der möglichen erwünschten und unerwünschten Wirkungen ist dann doppelt so dick wie das Buch selbst…:laughing:

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Dann wir es höchste Zeit, dass der Duden-Verlag sein Bedeutungswörterbuch aktualisiert. Da heißt es zu exotisch u.a. „*ausgefallen, ungewöhnlich: *In seinem Bekanntenkreis galt seine Rolle als Hausmann als exotisch.“ Obwohl: Was ist daran rassistisch?

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Ich hatte mal ein Motorrad, das als “Exot” eingestuft werden sollte und somit nicht hätte versichert werden können, jedenfalls nicht bei dem Anbieter meiner Wahl. Es war eine Triumph Thunderbird Sport, beheimatet in England, “geboren” in Deutschland. Nach langen Diskussionen und internen Rückfragen innerhalb der Versicherung galt das Motorrad dann als Nicht-Exot …

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Sprache ist Macht

Ändere die Sprache eines Menschen und du änderst die Machtverhältnisse zu deinen Gunsten? Das ist den Erfindern des Gendersternchens und des sensitivity readings bewusst, sie tun es sogar fett gedruckt in ihre Artikel schreiben. Was mit der Emanzipation begann, artet langsam in kollektiven Wahnsinn aus, was Gleichberechtigung werden sollte, wird langfristig schlicht ein Rollentausch. Aber wer ist eigentlich Schuld daran, wer hat zweitausend Jahre lang das Patriarchat gestärkt und die Unterdrückung der Frau geprädigt? Doch niemand anderes als die Vorgänger derer, die in den USA diese Bücherzensuren fordern. Die konservativen Christen auf der einen und der Genderwahn auf der anderen Seite, der längst den Feminismus korrumpiert hat - und dazwischen, der angeblich ungebildete Mensch, der nichts lieber als seine Ruhe will, von dem aber alle glauben, dass er nichts lieber täte als sich manipulieren zu lassen, sich der Wortdiktatur zu fügen und das Sternchen anzubeten, dass ihm so unerhofft von gutherzigen Menschen ans Herz und in alle verfügbaren Textmedien gelegt wurde.

Wer an die Macht will, darf dies meinetwegen offen und ehrlich kommunizieren, dann können wir drüber reden. Aber was wirklich verärgert ist dieses harmlose Getue, es gehe doch nur darum zu zeigen, dass alle Menschen gleich sind. Als ob das nicht sonnenklar wäre. Alle Menschen werden geboren, sie leben, sie sterben, und im Gegensatz zu den Tieren, sind wir uns dessen schmerzhaft bewusst. Mehr Gemeinschaft geht nicht, ein größerer Gleichmacher existiert nicht.

Nein, wir brauchen das Sternenchen, Toiletten für ein drittes Geschlecht, dessen Zahl in diesem Land im niedrigen fünfstelligen Bereich liegt und wir brauchen eine Bücherzensur, die sich gewaschen hat. Vielleicht sind dann endlich die richtigen Menschen zufrieden. Oder eben nicht … vielleicht sind dann auch nur jene richtig sauer, die nur eines wollen: ihre Freiheit, im Denken sowie der Sprache.

Droht uns das Damoklesschwert einer neuen Ideologie? Oder ist es nur die alte, im neuen Gewand, diesmal mit dem anderen oder gänzlich ohne Geschlecht?

Eben nicht. Ganz und gar nicht. Keiner gleicht einem anderen.
Im Allgemeinen wird Gleichheit mit Gleichberechtigung verwechselt. Gleichsein bedeutet, geklont worden zu sein. Wer will das schon?
Ich persönlich möchte auch kein Einzelteil in einem Ameisenstaat sein, in dem alle (nahezu) gleich sind.
Gleichberechtigung aller menschlichen Spezies darf meiner Ansicht nach nicht in einer sinnlosen Gleichmacherei enden.
Zurück zur Literatur. Genau um das Missverhältnis, mit aller Macht Gleichheit anzustreben, auf dem Rücken der Sprache, wenn man es denn so sehen will, geht es in meinem neuen Roman, der in wenigen Monaten veröffentlicht wird. Oh je. Ein Schachtelsatz. Möge man mir die Komplexität nachsehen.
Kurzversion: Ich bin für Gleichberechtigung. Ich bin gegen Vereinheitlichung.

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Gleichmacherei lehne ich auch ab. Der Satz war meinerseits missverständlich formuliert. Wir Menschen haben alle Gefühle, ein Gehirn, ein Herz, ein ich-Bewusstsein, zwar individuelle Immunsysteme, aber jeder ein Immunsystem… Wir sind eben alle Menschen, also in gewisser Weise gleich. Jeder Mensch egal welches Geschlecht er oder sie hat, das muss nicht extra betont werden. Durch das Gendersternchen spielt das Geschlecht plötzlich eine Rolle. Und das ist völlig verkehrt.

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Vielleicht so: Jeder Mensch ist gleich wertvoll und hat das gleiche Recht auf seine Menschenwürde.

Das sagen Christen übrigens schon seit zweitausend Jahren.

Es waren maßgeblich Christen, die sich gegen die Sklaverei eingesetzt haben.
Es sind auch heute noch maßgeblich Christen, die weltweit für Menschenrechte kämpfen.

Nachsatz: wenn wir Gleichberechtigung wollen, darf das Geschlecht keine Rolle spielen.

Corinna, das spiegelt keinesfalls die historische Geschichte wider. Als sie von Rom unterdrückt wurden, waren die Christen natürlich gegen die Sklaverei, aber sobald sie selbst an der Macht waren, wurden sie selbst zu Sklaventreibern.

Päpste und Klöster im Mittelalter hatten Sklaven, obwohl es verboten war. Als in späteren Jahrhunderten vor allem Afrikaner versklavt wurden, war es die Kirche, die kräftig mitverdiente und sich deutlich länger als viele europäische Staaten für die Sklaverei aussprach. Die Kirche hat sogar viele Begründungen für die Sklaverei ins Felde geführt. Es waren päpstliche Erlasse, welche gegen Ende des Mittelalters die Legitimationsgrundlage für Kolonialismus und Imperialismus schufen.

Ironie der Geschichte: Besonders Frauen haben das Christentum an ihre Kinder weitergegeben und groß gemacht und dem Mann damit die 2000 Jahre lange Unterdrückung der Frau ermöglicht, für die das Christentum mit der Erbsünde von Eva die theologische Begründung liefert. Und Frauen verteidigen das Christentum nach wie vor. Die schrägsten Geschichten schreibt eben das Leben selbst, sowas könnt sich keiner ausdenken.

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Eben bei zeit.de gefunden zum Thema Zensur in den USA:
„Zu sexuell, zu unchristlich, zu divers: In den USA gehen Konservative seit Jahrzehnten gegen einzelne Bücher vor. Doch nun explodieren die Zahlen der Verbotsforderungen.“