Bin nur ich verwirrt? KI-Einschätzung in diesem Forum

Man lernt, wo die KI glaubt, wo Brüche sitzen, wo ein Satz atmet … (sie kennt die entsprechenden Fragmente nur aus ihrem gigantischen Speicher).

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Nicht nur bei dieser. Und meiner Meinung nach wird man mit einem Schwarz/Weiß-Denken hier auf Dauer nicht weit kommen. Früher oder später wird alles mehr oder weniger von KI durchsetzt sein - in vielen Bereichen ist es ja heute schon so. Will ich mich nicht mehr untersuchen lassen, weil die Arztbriefe von KI aufgesetzt werden? Weil der Befund von der KI erstellt wird? Etc
Wo fange ich an, wo höre ich auf? Selbst die Amish, die Technologie ablehnend eingestellt sind, verwenden diese in eingeschränktem Ausmaß. Und ist nicht bereits das Rad Technologie?

Die Kennzeichnungspflicht gibt es ja im Grunde schon, bzw wird sie schrittweise auf verschiedene Tier-Systeme eingeführt. Vielleicht bin ich da aber auch nicht am aktuellen Stand. Aber außer große Werbeagenturen kenn ich keine Branche, die sich daran hält. Und der einzige Grund dafür ist - glaube ich - weil man hier die Verwendung von KI noch nachvollziehen kann. Bei Zeitungsartikeln, Video-Zusammenfassungen etc wirds schon schwieriger.

Manche KIs wurden zwar leider mit ziemlich viel urheberrechtlich geschütztem Material trainiert, über einen „Gedankenspeicher“ verfügt sie aber nicht. Genaugenommen ist der Speicherplatz, den eine KI mit x-ig Milliarden Transistoren (ich weiß jetzt nicht ob ich das richtig eingedeutscht habe) benötigt, überraschend gering. Und egal wie man zu KI steht - gerade diese Tatsache macht die Technologie ja so faszinierend, weil sie eben anders als Software nicht auf archviertes Wissen zugreift, um zu funktionieren.

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Dann sollte doch klar sein, in welcher Sparte wir künftig schreiben können, ohne dass die KI uns Konkurrenz macht. Lasst es krachen! :rofl:

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Ich weiß zwar nicht wie ich es geschafft habe, aber in meinem ChatGPT-Projekt gehen Sex und Gewalt problemlos durch, die ich zum Korrekturlesen hineinstelle. Nicht nur das, an manchen Stellen schlägt mir ChatGPT vor, hier etwas zu entschärfen, an anderen Stellen hingegen noch eine Spur höher zu drehen.

Schräg, weil im normalen Chat außerhalb des Projekts kategorisch die Rückmeldung kommt, dass mein Text nicht den Nutzungsrichtlinien entspricht, auch wenn ich darauf beharre, dass ich nur an Tippfehlern interessiert bin.

Das kann ich überprüfen, ob die KI recht hat. Sie hat mich auf jeden Fall aufmerksam gemacht, dass da etwas nicht stimmt. Wenn mich ein Lektor auf etwas aufmerksam macht, würde ich das auch überprüfen wollen.

@Joh ,
Oh je. Wie soll da nur recherchiert werden???

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Für mich will ich mein abschließendes Fazit bezogen auf den KI-Einsatz beim kreativen Schreiben (unverändert) so ziehen:

  • Nützliches Tool und zusätzliche Unterstützung im Bereich der Recherche, für ein eingeschränktes Lektorat/Korrektorat etc… Die Leistungsfähigkeit wird sich im Laufe der Technologieentwicklung steigern. Überprüfung jedoch stets erforderlich. Eine Kenntlichmachung ist allenfalls bei umfangreichem Einsatz wünschenswert.

  • Für kreative, fantasievolle Arbeiten wie Plot, Storyline, Charakterentwicklung und Worldbuilding, sowie Ausdruck will ich alleine verantwortlich zeichnen, bzw. mir Support bei ‚echten‘ Menschen holen. Als Leser würde ich mir unbedingt eine deutliche Kenntlichmachung durch die Autoren und Verlage wünschen, die auch hier vorwiegend mit KI arbeiten.

  • Generell wäre eine stete kritische Selbstüberprüfung ohne blinde Technologie-Euphorie wünschenswert.

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Genau das passiert, wenn man die KI ‚einfach machen‘ lässt, ihr einen Satz vorgibt, sie daraus ein ganzes Buch wurschteln lässt und das Ergebnis dann bei Ama*** hochlädt. Das hat mit Autorendasein absolut gar nichts mehr zu tun.

Der Witz ist, von alleine macht und kann die KI gar nichts. Es ist wirklich nicht so, dass sie nur mit tonnenweise Literatur gefüttert zu werden braucht, um dann mit einem Knopfdruck einen guten Text zu fabrizieren.
Um auch nur halbwegs passable Ergebnisse zu bekommen, muss man ihr sehr genau klarmachen, was man eigentlich haben möchte. Das bedeutet, man muss seitenlange Prompts entwickeln, und selbst dann noch ewig daran herumfeilen, bis man in etwa das bekommt, was man sich vorstellt.

Damit sie ein wirklich gutes Buch ‚ausspucken‘ würde, brauchte es, zumindest jetzt noch, dermaßen viel an Prompting, dass man es genauso gut auch selbst schreiben könnte.

Genau, aber das war immer schon so, wenn sich die Menschheit weiterentwickelt hat. Wieviele Berufe hat wohl damals die industrielle Revolution gefressen?
Wir stehen gerade mit der KI am Beginn einer neuen Ära, ob uns das nun passt oder nicht. Wohin sich das entwickeln wird … wir werden sehen.

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Ich habe meiner KI etwas beigebracht, um lange Prompts zu vermeiden. Ich schreibe einen Prompt, gebe im eine Nummer und unter diese Nummer wird der Prompt abgespeichert. Ich schreibe jetzt praktisch nur noch die Nummer, satt eines Prompt`s.

Zum direkten schreiben nutze ich sie nicht. Aber als Recherche Tool und als Sparring Partner für das Plotting ist sie schon praktisch. Bisher habe ich nie direkt etwas übernommen, aber durch die Antworten der KI, komme ich leichter auf interessante Ideen.

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Also ich habe mir nur einen Teil der Unterhaltung angesehen und weiß nicht ob das schon gesagt wurde, aber hier kommen trotzdem meine Gedanken zum Schreiben und Arbeiten mit KI.
Ich arbeite selbst beruflich mit KI, sowohl im Bildbearbeitungsbereich (z.b. bei Photoshop retouche, wo die KI einfach nur Prozesse die ich selber machen könnte beschleunigt), als auch mit KIs zur Textgeneration. Ich finde KI als Werkzeug gut, aber ich finde auch, dass es noch sehr ausbaufähig ist. Bei Adobe Creative Cloud wird darauf geachtet, dass die KI nur von lizensierten Quellen lernt, weshalb ich dabei kein schlechtes Gewissen habe. Statt zu regulieren wer KI benutzt würde ich es zunächst wichtiger finden zu regulieren von welchen Quellen KI lernen darf.
Zum Thema Schreiben mit KI auf Deutsch… in anderen Sprachen könnte es natürlich anders sein.
KI-Texte sind tatsächlich anhand von Satzbau, Wiederholungen und Ton recht gut zu erkennen, wenn man sich einmal genauer damit beschäftigt. Ich würde behaupten, dass ich auch schon in dem ein oder anderen Schreibforum Texte gelesen habe, die sehr nach KI geklungen haben und es hat scheinbar niemand bemerkt. Es gibt dafür auch gute Analysen im Internet die auf die Merkmale von KI-Texten genauer eingehen.
Mit der Zeit und Masse von KI-Generierten Texten wird das wahrscheinlich immer deutlicher und KI-Texte werden immer ähnlicher klingen. Natürlich könnte KI in der Zukunft ggf. besser werden, aber je mehr Menschen KI-Texte schreiben, umso mehr lernt die KI wiederum von diesen schlechten Texten. Wenn man also wirklich Bücher und Texte mit Tiefe und individueller Stimme schreiben will, wird man nicht darum kommen selbst zu schreiben und KI höchstens als kleines Hilfsmittel zu verwenden. Letztendlich liegt es sowohl am Schreiber als auch am Leser wie sehr sich KI langfristig durchsetzen kann und wie wichtig einem Qualität und Authentizität ist.

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Wenn ich über meine Arbeiten mit AI spreche und hier schreibe, geht es nicht darum, dass AI das Handwerk des Schriftstellers ersetzt oder ablöst. Es geht um Veränderungen, denen ich mich anpassen muss

KI generierte Bücher werden die Märkte erobern und versprechen den Distributoren einen enormen Profit. Dieser Trend ist nicht mehr aufzuhalten.
Jegliche Form der Literatur wird im Minutentakt angefertigt und ausgeliefert.
Gibt es dafür schon einen Begriff? Boulevard Literatur?

AI wird das Handwerk eines Schriftstellers bald perfekt simulieren.
// Ich erkläre das in einem Projekt, in den unteren Absätzen
Ein Leser wird das kaum unterscheiden können.

Das wird nicht meine Zukunft als Schriftsteller sein!
Ich werde mich weiter entwicklen, besser werden als die AI.

Es gibt einschneidende Veränderungen, worauf ich mich als Schriftsteller zukünftig einlassen muss.
Ich bin in Sachen Veränderungen ein sehr vorsichtiger, bedachtsamer Mensch. Mein erster Gedanke im Umgang mit AI war, diese Technologie zu erproben und damit zu arbeiten.
Ein gesamtes Werk über eine AI zu verfassen, ist eine große Herausforderung für einen Schriftsteller. Ich setze Eure Kenntnis voraus, dass ich dieses Projekt mit der Haltung eines handwerklichen Schriftstellers durchführe und noch lange nicht am Anfang bin.

Es gibt AI Bereiche, die sehr weit fortgeschritten sind.
Stramingdienste veröffentlichen vermehrt AI generierte Musik.
Der Einsatz von AI ist bereits kommerzialisiert und für die Streamingdienste ein profitables Geschäft.
Als Musiker stehe ich auch dieser Entwicklung sehr kritisch gegenüber.
Ich trainiere seit zwei Jahren eine AI, worin es um die musikalische Umsetzung einer Geschichte geht. Das Ergebnis hat mich berührt, vielleicht durch den akustischen Reiz und der Nähe zu meinen Empfindungen. Doch diese Empfindung hat etwas in mir ausgelöst und mich mit der Geschichte emotional stärker verbunden. Klar, mit dem akustischen Reiz kommen mehr künstlich generierte Sinneseindrücke hinzu, was meinen kreativen Prozess vielleicht beeinflusst. Meeresrauschen ist ein natürlicher Einfluss. Doch leben wir in einer der Natur entfremdeten Welt und sind höchst technologisiert und etc …

Der Einsatz von AI ist kein Ersatz, doch ein gutes Werkzeug für Veränderung und Entwicklung, der Haltung unseres Handwerks, der Schriftstellerei.

Man darf nicht vergessen, dass KI-generierte Inhalte im Grunde immer die durchschnittlich wahrscheinlichste Antwort geben.
Eine KI kann nicht etwas neu erfinden oder basierend auf ihren Erfahrungen schreiben. Die Texte werden immer maximal „ganz okay“ sein.

So ist das nunmal. KI hat uns gezeigt, was eigentlich Kreativität ist. Nichts fließendes, sondern etwas periodisches.
Die meisten Bücher und Filme sind nicht kreativ. Sie bauen auf etwas auf, dass sich irgendwann etabliert hat und führen es weiter.
Stanley Kubrick und Alfred Hitchcook waren kreativ. Sie haben neue Formen des visuellen Geschichtenerzählens erfunden und andere nahmen das auf und heute finden wir ihre Spuren in anderen Filmen.
Genauso mit Büchern. Thomas Mann, Franz Kafka, David Foster Wallace. Diese Menschen waren kreativ und haben neue Formen des Schreibens geschaffen.
Eine KI kann das nicht.
Aber auch nicht jeder Mensch.

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Ich schreibe jetzt praktisch nur mehr die Geschichte statt eines Prompts.

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Ein bisschen mehr Differenzierung wäre schon gut an dieser Stelle. Die überwiegende Mehrheit der Bäckereiketten verwendet standardisierte Industrieteige und -mischungen. Daraus werden die immer gleichen Produkte erstellt. Eigene Teige anzusetzen, mit den Zutaten, Standzeiten und Backtemperaturen zu spielen, zu experimentieren und auch einmal bewusst Regeln zu brechen, setzt ein nicht durch Rezepte lesen oder YouTube-Videos anschauen erwerbbares Wissen voraus. Genau das unterscheidet einen „echten“ Bäcker oder Konditor oder Koch von Amateuren und Hobbyisten. Vielleicht ist es beim Schreiben ja ähnlich? :wink:

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Hm, der Dirigent ist nicht der Komponist. Ich will Komponist sein, nicht Dirigent. :wink:

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Und nochmal der Hinweis: KI ist kein Werkzeug. KI ist eine Dienstleistung, zur Verfügung gestellt von Unternehmen, die darauf ihr Geschäftsmodell aufbauen, mit dem Ziel, zeitnah durch ein Abo-System Profite zu generieren. Derzeit befinden wir uns immer noch in der „Anfütterungsphase“, während der es gilt, bei einer möglichst großen Zielgruppe eine so tiefgehende Abhängigkeit zu erreichen, dass wir früher oder später dafür zahlen. Monat für Monat.
Darin liegt übrigens auch der Hauptunterschied zu anderen technologischen Revolutionen in der Vergangenheit … :sunglasses:

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Rudolf, ich gehe das straight an – ohne Zucker, mit Werkbank-Mentalität.

Gutachten eines Krimi-Lektors

Aus der Sicht eines erfahrenen Lektors für Prosa und Kriminalliteratur betrachtet, liegt hier ein atmosphärisch starker Text mit klarer Topografie (I-80, Verdi-Mogul, Sierra Nevada), einer kernigen Figur (Michael) und sauber gesetzten Familienspannungen. Was bremst: wechselnde Tempora, streckenweise erklärende Sätze („er wusste…“), Wiederholungen und ein leicht zerfaserter Satzrhythmus. Du hast filmische Bilder – jetzt müssen sie enger an die Innenperspektive, mit strafferem Atem und präziserer Zeichensetzung.

Fokus

  1. Erzählperspektive & Innenspannung (konsequent bei Michael, „zeigen statt erklären“).
  2. Satzrhythmus & Kommasetzung (Atem, Variation, klare Bezüge).
  3. Bildsprache & Klischee-Filter (weniger Deko, mehr Funktionsdetail).

Sieben konkrete Verbesserungsvorschläge (romanisch formuliert)

  1. Der Blick gehört Michael. Was er nicht wahrnimmt, existiert nicht. Statt „Man konnte eine Bewegung erkennen“ denkt und sieht Michael: Hinter Glas bewegt sich ein Arm, ein Tuch fährt über Stahl.
  2. Weniger Generalisierungen, mehr Details mit Funktion. Statt „Die Sitzbänke waren verschlissen“: Das Kunstleder reißt an den Nähten; gelber Schaum lugt heraus und riecht nach altem Fett.
  3. Erklärsätze in Handlung verwandeln. Aus „Die Bedienung kannte das Spiel“ wird ihr schneller Zugriff aufs Tablett, ihr Tonfall, ihr kurzer Blick auf die Uhr.
  4. Rhythmus variieren. Lange Milieusätze – ja, aber brich sie mit kurzen Impulsen. Die Neonröhre brummt. Ein Wort darf tragen.
  5. Metaphern erden. Ein Lanz-Vergleich ist stark, aber setz ihn einmal, nicht doppelt. Lieber ein kurzes stotternd, heiß, dann rund.
  6. Konflikte szenisch, nicht kommentierend. In den Brüder-Dialogen Subtext durch kleine Gesten: Flasche ansetzen, Blick ins Carport-Dunkel, ein Schritt zu viel.
  7. Konsequentes Präteritum und saubere Zeichensetzung. Keine Ausreißer ins Präsens, Kommas klar, Bezüge eindeutig; Straßennamen konsistent (Somersett Parkway, Ropp Drive).

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Schön für dich, aber ich bin noch nicht so weit und die KI gibt mir auf jede Frage eine Antwort und der Prompt ist nun mal die Fragestellung.

Korrekt.
Es geht nicht um gute Texte oder schlechte. Das entscheiden am Ende die Menschen.
Wahrscheinlich werden Texte, Musik, Videos in Zukunft, nach unserem heutigen Standards, wesentlich weniger inhaltliche Qualität aufweisen.
Einfach weil es so einfach werden wird einigermaßen gute Texte zu generieren. Jede Person kann sich einen maßgeschneiderten Roman generieren lassen. Autoren wird es deutlich weniger geben.
Aber wirklich gute Texte werden trotzdem vom Menschen stammen. Die kosten dann mehr, sind aber eben nicht mehr „Mainstream“. Aber so ist das nunmal. Die meiner Meinung nach besten Geschichten waren zu ihrer Entstehung wenig beachtet worden. Ich denke, dass wird auch weiterhin so sein.