Bin nur ich verwirrt? KI-Einschätzung in diesem Forum

Was bedeutet das denn? Warum versuchen wir, Werkzeuge irgendwie unserer Leistung entgegenzustellen?

Wenn ich (wie tatsächlich geschehen) ChatGPT ein PDF mit 130 Seiten abwerfe - mit der Bitte um eine Meinung. Ich habe auf Seite 20 ein Kapitel, bei dem ich überlege, es auf Seite 110 zu verschieben.

Dann erhalte ich wenige Sekunden später eine genaue Gliederung meines Textes. Darauf wäre ich schon mal gar nicht gekommen. Danach erklärt mir ChatGPT, woher mein Störgefühl kommt. Und es rät mir, dieses Kapitel tatsächlich zu verschieben. Und das begründet es dann auch noch.

Und das Verrückte: Es erklärt mir genau das, was in mir vorgeht, ohne dass ich es verbalisiert habe. Es stellt meine Gedanken gegen das Verschieben (die ich ebenfalls nicht genannt hatte) den Vorteilen gegenüber und gibt mir eine klare zweite Meinung (der ich nicht zu folgen brauche).

Wenn ich dich um eine Meinung gebeten hätte, wärst du erst mal einen oder zwei Abende lang mit Lesen beschäftigt gewesen.

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Das ist die Crux, wenn man Sätze aus dem Zusammenhang heraus zitiert: Der Sinn wird entstellt! Ich sprach von der kreativen Leistung, nicht von einer reinen Werkzeugfunktion. Und eine kreative Leistung spreche ich nun einmal einer KI ab. Sie äfft nach, sammelt Bruchstücke, Fragmente, ordnet, sortiert und das in unglaublicher Geschwindigkeit. Ein nützliches Tool, aber niemals eine originäre Leistung!

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Genau das denke ich auch …

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Ich wollte dich nicht ohne Zusammenhang zitieren, sorry. Eigentlich wollte ich diese KI-Diskussionen meiden, habs aber wieder ma nicht geschafft.

Es ist eigentlich egal, wie man den Prozess beschreibt, mit dem KI etwas erstellt, das du bei Menschen als kreative Leistung beschreibst. Es tut das mit wechselndem Erfolg mal außerordentlich gut und auch mal sehr schlecht. Das Besondere ich ja, dass es gerade nicht nachäfft, sondern etwas tut, das du bei Menschen als „Lernen“ bezeichnen würdest. Dieses Erlernte kann es auf für mich magisch wirkende Weise anwenden und schafft es zumindest, mich zu verblüffen.

Muss man nicht mögen, Muss man nicht gut finden. Wird aber meiner Ansicht nach bleiben und unsere Welt verändern - übrigens nicht nur zum Guten (aber auch). Ich kann es nicht ändern. Es ist eben da.

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Nichts anderes schrieb ich. :wink:

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Na und? Ich habe schon so oft die Frage gestellt, warum immer alles schnell gehen muss. Eine echte Antwort darauf habe ich nie erhalten. (Ich gehe bei der Frage der Geschwindigkeit davon aus, dass ich nicht vom Schreiben leben muss).
Wenn Heather, um bei dem Beispiel zu bleiben, dir dann ein Feedback gegeben hätte, hätte sie dir eben auch ihre persönliche Ansicht mit auf den Weg gegeben. Eine Maschine ist und bleibt leblos und in dieser Beziehung (also beim Schreiben) für mich wertlos, solange es sich nicht um nackte Grammatikregeln handelt.
Zudem: Wie sieht es mit der „Gegenseite“ aus? Heather hätte einen Text von dir bekommen. Auch eine wertvolle Sache, wie ich meine.

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Es muss nichts schnell gehen. Man muss aber auch Leute zur Hand haben, die eben mal sowas machen.

Für mich ist diese Maschine genauso leblos wie für dich. Aber deren Ergebnis ist für mich nicht wertlos. Ich bekomme eine Ansicht, die ich für mich bewerten kann.

Also @Heather - möchtest du gern das PDF mit den 130 zugestellt bekommen und mir gern deine Meinung dazu sagen? Das richtet sich auch an jeden anderen, der möchte: Wollt ihr gern meine Sachen probelesen und mir eure Meinung dazu sagen - ich liebe euch. Meldet euch!

Doch. Du hältst deren Ergebnisse für wertlos. Ich dagegen werde KI einsetzen. Und sollte sie jemals in der Lage sein, Bücher auf Auftrag zu schreiben, dann werde ich mir ein Buch in meinem eigenen Stil schreiben lassen. Und ich werde mich hervorragend darüber amüsieren, wenn eine KI meinen eigenen Humor „erlernt“ hat.

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Ich beginne ein anderes Problem zu entdecken: Du hältst deine Sicherheitsleine des KI-Supportes so fest, dass du das Klettern verlernst. Wechsle mal die Perspektive. Weg vom Schreibenden, hin zum Leser und seinen Erwartungen. Ein Text muss keine klinische Retorten-Perfektion erreichen – ein Text muss leben. Beim Lesen scheint dir die KI wenig Hilfe zu leisten, denn schon wieder hast du mich falsch verstanden und etwas hineingelesen, was so nie formuliert war.

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ChatGPT, das ich verwende, ist kein speziell auf Autorenbelange trainiertes Modell. Ob es sowas gibt, weiß ich nicht. Aber sicher wird es irgendwann kommen.

Einige Ideen, die das Ding so formulierungstechnisch macht, sind sehr geil. Und ich tue mich dann echt schwer, meinen eigenen Weg zu finden. Denn ich hab für mich den moralischen Ansatz, meine Texte selbst zu erstellen. Aber manchmal bringt es auch einfach nur Schrott. Dass dessen Texte grundsätzlich nicht leben würden, kann ich allerdings nicht sagen.

Wenn du möchtest, lass ich mir vorher deinen Text von der KI erklären :slight_smile:

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Fast alles gelesen …

Kurze Antwort von mir:

Der Rechner, auf dem ich schreibe, kommt mit KI nicht in Berührung.

Weshalb?

Lasse mir nicht mein Kopfkino rauben. UND: Wer weiß was KI-Unternehmen mit meinen Texten machen? Speichern … Anderen in abgewandelter Form zur Verfügung stellen? Ununnund …

Was braucht es?

Überprüfbare Kontrolle, Transparenz. Einfach machbare Ermächtigung mit eigenen Daten so umzugehen, wie ich es gestatte. Zudem möchte i c h die Entscheidung/Möglichkeit haben, meine Daten zu Geld zu machen. Nicht umgekehrt!

Werden erstgenannte Punkte kommen?

Nein, wohl kaum.

Warum?

Weil es dann weniger wirtschaftlich liefe. Und weil dem Endkonsumenten in der Regel wenig zugetraut wird - was wohl hin und wieder zutrifft.

Das ganze Thema ist extrem neu für uns Konsumenten. Aber eines ist sicher:
Die KI lernt verdammt schnell.
Und wir Menschen beweisen jeden Tag, dass wir verantwortungslos handeln und nicht vertrauenswürdig sind . Jau - leider.

Ein Kick :sunglasses:

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Das ist eine steile These. Im Bereich Romance oder New Aduld gibt es Reihen und Roman, die gleichen sich verblüffend. Hier noch von Einmaligkeit zu sprechen, halte ich für überholt. Wie wollt und könnt ihr denn Neues produzieren, wenn ihr euch auf die immergleichen Plots stützt? Allein schon deswegen von Einmaligleit zu reden, ist vermessen. Wir haben mir der KI ganz andere Probleme, aber das sehen komischerweise die wenigsten.

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Nein, haben wir - noch - nicht. Noch kann jeder von uns - im privaten Bereich - entscheiden, ob er KI nutzen will oder nicht. Sollte irgendwann in absehbarer Zeit die nächste Stufe - eine starke KI - erreicht sein, wird sich das vielleicht ändern. Ganz sicher ändern wird sich das, wenn eines - noch sehr fernen - Tages aus einer starken KI das wird, was man eine Superintelligenz nennt. Dann wird jedes eigenständige Handeln und Denken der Vergangenheit angehören. Das werde ich zum Glück nicht mehr erleben!

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Ich habe einen Bestatterroman geschrieben. Davon gibt es bestimmt nicht so viele. Worum geht es darin? Um einen Bestatter. :grinning:

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Dann kläre uns bitte auf, denn das ist genau die zentrale Frage des Threads.

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@Endgegnerin,
Okay, diese Genres lese/ schreibe ich nicht. Daher kann ich nicht sagen, ob ich das genauso empfinden würde, wie du.
Generell jedoch greife ich beim Lesen/ Schreiben auf meine Erfahrungen und mein persönliches Empfinden zurück und ich vermute, dass dies jeder so macht. Nach meiner Erfahrung entsteht dadurch für verschiedene Personen ein sehr differenziertes Bild von ein und derselben Sache.
Denn auch wenn eine andere Person zu 100% in der gleichen Lage ist wie du, ist es noch lange nicht dasselbe.
Ein Paradebeispiel für meine steile These wären gemeinsame Erlebnisse, die oft vollkommen verschieden erinnert werden, nicht nur im Bezug auf Fakten sondern auch auf Emotionen.
Ein weiteres wäre Trauer. Meine leibliche Schwester empfand die Krankheit/ Tod unserer Mutter vollkommen anders als ich, obwohl wir beide in exakt derselben Situation waren.

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@Endgegnerin
Ich mag mich irren, doch dachte ich immer, dass die Struktur eines literarischen Werkes auch gewissen Regeln folgt und daher ähneln sich die Plots (egal welches Genre) doch irgendwie immer…
Den Unterschied macht der Erzähler und hier stehe ich zu meiner Auffassung: DAS können wir besser als KI.

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IMHO nur sehr eingeschränkt. Wenn man einen Plot in mehrere Ebenen aufteilt, ähnelt sich jeweils die oberste Ebene. Was darunter kommt - wenn man so will die Verfeinerung - ist immer unterschiedlich.

Na, mit der Schreibweise dieses Genres bist Du auf jeden Fall einmalig :upside_down_face:

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@nolimit,
Ich meinte in der Art: Prota steht vor Problem, arbeitet an der Lösung, der Anta verhindert dies doch Prota schaffts am Ende.
Problem, „drumherum“ (Nebenstränge) und Ende mit mehr oder wenigem glücklichen Ausgang je nach Genre.

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Und das ist das, worum es doch geht.
Viele unter uns haben eben das Gefühl, dass KI daran nur sehr oberflächlich bis gar nicht arbeitet.
Die Nuancen, die durch Lebenserfahrung, -einstellung und z.B. das Geschlecht (und vieles mehr) in eine von einem lebendigen Autor entworfene Welt eingebracht werden, bringen die entscheidenden Unterschiede.

Eine KI nimmt sich Unmengen an aus lebenden Gehirnen entstandenen Storylines und baut daraus (aber NUR daraus) einfach etwas zusammen. Das ist nicht kreativ.
Kreativität bedeutet doch, aus bekanntem NEUES zu erschaffen.