Mir ist aufgefallen, dass es in diesem Forum, sehr viele Themen um das Schreiben mit KI gibt und ich habe mich auch schon dazu geäußert. Ich habe die meisten Themen dazu einfach ignoriert, aber hier äußere ich gerne nochmal meine Meinung dazu:
Ich schreibe ohne KI. Alle Geschichten entstehen in meinem Kopf. Auch gebe ich der KI auch nicht meine Texte, damit sie irgendwelche Korrekturen, Äußerungen, oder sonstige Rückmeldungen darüber tätigt. Man weiß nie, wie und was die KI alles damit macht. Das ist immer noch mein geistige Eigentum.
Selbst wenn ich mit KI recherchiere, nehme ich das nicht für bare Münze, sondern konsultiere noch andere Quellen. Was Zuverlässigkeit angeht, hat mich die KI einfach zu oft enttäuscht.
Ansonsten ist die KI eine faszinierende Technik und es macht großen Spaß, mit ihr zu experimentieren. Wenn ich das tue, hat es aber nichts mit meinen Autorentätigkeiten zu tun.
Ich habe ebenfalls Geschichten in meinem Kopf, in denen KIs eine Rolle spielen und dass die Protagonisten sie nutzen. Verteufeln tue ich die Technik also nicht, aber dennoch kann sie durchaus gefährlich sein, je nachdem, wie sie genutzt wird.
Ich habe in Artikeln gelesen, dass Leute schon die KI fragen, was sie essen sollen, oder was sie mit dem Tag anfangen sollen. Das ist ein Trend, den ich schon befürchtet habe, nämlich, dass die KI einem langsam das Denken abnimmt.
Jeder muss am Ende selbst wissen, wofür er, oder sie die KI einsetzt und inwieweit man ihr vertraut.
Das ist richtig formuliert. Die Probleme die KI der Menschheit machen kann, haben ihre Ursache 60 cm vor dem Bildschirm.
Der Begriff Künstliche „Intelligenz“ ist nämlich falsch und nur ein Verkaufstrick der Anbieter. Ein LLM denkt nicht, fühlt nichts und will nichts. Es ist nur ein Tool. Man gibt oben etwas rein und unten kommt ein Ergebnis raus. Sehr nützlich, aber auch nicht mehr.
Ein LLM wird immer versuchen seine Aufgabe perfekt zu erledigen. Aber es muss auch wissen, was es tun soll. Gedankenlesen kann es nicht.
Einfaches Beispiel:
Hier wurde nicht auf da Tool geachtet (Perplexity wäre besser gewesen). Ihm wurde nicht gesagt, wie lange er Nachdenken soll, ob er das Internet nutzen muss und das er Quellen angeben muss. Wenn man schon die Webseite der Verkehrsgesellschaft hat, dann hätte man die mitgeben sollen.
Das ist nur ein einfaches Beispiel. Denken wir jetzt daran, was man alles bedenken muss, wenn eine KI ein Stromnetzt managen muss.
Ein anderes Problem ist die psychische Abhängigkeit einzelner User. Die ist aber nicht die Schuld einer LLMs, sondern der KI-Firmen, die die Ausgaben so gestalten, dass sich ihr Produkt besser vermarkten können. OpenAI hatte beim Start von GPT5 ein solches Problem. Hier hatten sie die Freundlichkeit (Sycophancy) stark runtergedreht und bekamen einen Shitstorm.
Noch, ja. Solange wir von schwacher KI reden, kann jeder noch entscheiden, ob er das nutzen will oder nicht. Die nächste Stufe - eine starke KI - gibt es derzeit noch nicht. Kritisch wird es wirklich, wenn sich eines Tages (wann imer das sein wird) eine echte Maschinenintelligenz - eine Superintelligenz - etablieren sollte.
So eine - bisher nur theoretische KI - würde die die menschliche Intelligenz weit übertreffen. Sie wäre in der Lage, sich selbst zu optimieren und Entscheidungen mit übermenschlicher Intelligenz zu treffen.
… aber der Mensch ist im Durchschnitt bequem. Eigentlich fing aus meiner Sicht die „Zeiträuberei“ schon beim Fernsehen an. Je mehr die Sendezeiten ausgeweitet wurden, desto mehr Zeit verbringen viele Leute ihre Zeit auf der Couch (und werden fett).
Die nächste Stufe war das Smartphone und die Social-Media-Kanäle. Selbst wenn sie unterwegs sind, ist der Blick immer nach unten auf den Bildschirm gerichtet. Ist es eigentlich normal, immer erreichbar zu sein? Nachts? Beim Essen (bzw. Nahrungsaufnahme)? Und auch sonst?
Nun wird den Leuten noch das Denken abgewöhnt! Die meisten wählen bei Wahlen diejenigen, die am lautesten sind und glauben Bildern und Tönen, die von Computern generiert wurden.
Der Mensch ist dabei, sich selbst als denkendes Wesen abzuschaffen. Vielleicht dankt es die Natur eines Tages …
Ja das stimmt. Außerdem gab es den Begriff schon früher, bzw. wurde er schon früher verwendet, beispielsweise bei den Computerspielen. Da wurde auch beispielsweise die „Gegner-KI“, was aber nur eine Aneinanderreihung von statischen Scripten war. Die Software hat hier nicht dazugelernt, sondern immer gleich gehandelt, auch wenn per Zufallsgenerator die Ergebnisse unterschiedlich waren.
Buchempfehlung: Karl Olsberg - Mirror. Das Buch kam 2016 raus. Die entstehende Situation in dem Buch, haben wir hier auch fast schon erreicht. (habe gesehen, es gibt sogar ein Prequel - Mirror Welt, aber leider nicht als Hörbuch)
@Berti
Du hast das sehr schön in Worte gefasst und sprichst mir da aus der Seele, danke dafür.
Meines Erachtens hat sich schon von jeher der Großteil der Menschheit das Denken gerne von anderen abnehmen lassen, das ist doch nichts neues KI-generiertes
Viele werden es nicht für möglich halten, aber konstruktives Denken und etwas mit den Händen erschaffen macht glücklich und gibt eine innere Zufriedenheit. Besonders, wenn das Ergebnis gut ist.
Fernsehen und Smartphone sollten eigentlich das römische Brot und Spiele ablösen, also die Menschen von politischen Themen ablenken indem sie beschäftigt werden.
Das soziale Medien nun dazu dienen, Gruppen zu radilalisaieren hat niemand vorhergesehen.
Das Problem mit KI ist die Beeinflussung durch den Betreiber. Zur amerikanischen Wahl hat Copilot keine Fragen zur Wahl beantwortet. In 3 Jahren wird sie sicher einen geneigten Diktatur empfehlen .
Trotzdem kann KI auch eine Hilfe sein. Sie kann zur Bildung aller beitragen. Sie kann dir praktisch alles beibringen. Sie ist unendlich geduldig. Zugang zum Wissen der Welt, eine Frage entfernt.
Sprachen lernen, Mathe, Chemie oder Biologie? Plattentektonik, Pyramiden und die Schriften von Cicero? Und wie wird man ein Held im „Das große Backen?“ Die KI kann dir von allem erzählen und mit dir entsprechend Pläne schmieden.
… und hat kein Gewissen. Dass damit (der KI) auch für die Menschen Positives herauskommt, ist keine Frage. Die Frage ist eher, wie wir Menschen verhindern wollen, dass sie auch gegen allgemeine Interessen eingesetzt werden kann. Dann kann es wieder Menschen 1., 2. und 3. Klasse geben, je nach Vermögen etc. Aber einsetzen tun sie immer noch Menschen - bis jetzt!
Ich weiß, alles, was bisher erfunden wurde, wurde zunächst auf Kriegstauglichkeit geprüft und dann ohne Gewissen eingesetzt. Die Gefahren, dass die Auswirkungen immer größer werden, auf immer mehr Menschenleben eingesetzt werden wird immer größer, beispielsweise Kriegsdrohnen, die selbstständig Entscheidungen treffen können, dass Bildaussagen praktisch ins Gegenteil verändert werden können, dass Menschen Worte und Aussagen in den Mund gelegt werden, die sie nie geäußert haben. Was sind dann noch Zeugenaussagen wert, wenn man Wahrheit und Lüge nicht mehr auseinanderhalten kann. Nicht mal einem Telefongespräch könnte man trauen!
Vor allem: Wie soll der Bürger befähigt werden, KI-generierte Pamphlete von tatsächlichen Aussagen und Tatsachen im täglichen Leben zu unterscheiden? Den Nachbarn in so einem Falle zu fragen, kann genauso unsicher sein. Immer mehr Informationsquellen gehören einer einzigen Person oder zumindest einem Konsortium - Stichwort „Meinungsmache“. Solche Leute schrecken auch nicht davor zurück, die Gesetzgebung zu beeinflussen. Das ist keine Zukunftsmusik!
Wie sollen da Menschen noch zu ihrem Recht kommen und vielleicht gibt es dann sogar Menschen 4. Klasse, gar keine Rechte mehr haben …
Die Politik selbst ist für solche Einsichten viel, viel zu schwerfällig, wie die Gesetzgebung gegen die Erderwärmung beweist.
So, das reicht jetzt aber!
Ist KI in der aktuellen Form wirklich ein Tool, ein Werkzeug wie Photoshop und Co.? Ich denke nein. Es handelt sich vielmehr um einen Service, der zum ergiebigen Geschäftsmodell ausgebaut werden wird. Sobald wie uns ausreichend daran gewöhnt haben, ihn alltäglich zu nutzen. In dieser Einschätzung bin ich bei Yuval Noah Harari, der KI im Gegensatz zu jeder früheren Technologie als „Agent“ einstuft. Wer sich nicht intensiv mit Prompt-Engineering befasst und genau weiß, was er will und tut, sollte sich auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen. Zumindest in unserem Gewerbe als Autorinnen und Autoren.
Ich buche diese Aussage mal in die Kategorie Satire.
KI ist nicht zur Recherche geeignet. Wenn du in einer Suchmaschine nach etwas fragst, das es nicht gibt, kommt die Meldung, nichts gefunden. Eine KI ist darauf programmiert, eine Antwort zu geben. Findet sie nichts, dann erfindet sie eine Antwort nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip. Deshalb kommt immer wieder Bockmist heraus.
Hier wird immer wieder beteuert, man überprüfe die KI-Recherche mit einer Suchmaschine. Wieso dann der Umweg über KI, wenn man es direkt in der Suchmaschine herausfinden kann?
Ich sehe das Problem überhaupt nicht.
Kreativität ist menschlich, Emotionen, Zwischentöne, Pausen , Ironie … all das ist menschlich.
Eine KI kann das nicht leisten und wird es m.M. nach auch noch sehr lange nicht können. Emotionale Intelligenz kreativ einzusetzen - was für eine Aufgabe, selbst für jemand, der all die Zwischentöne fühlen kann!
Jedes beliebige Thema, jeder Sachverhalt, jede Situation erlebt und interpretiert jeder Mensch auf der Basis seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrungen. Und das macht jedes Thema usw. zu etwas Einmaligem.
Die KI mag Worte korrekt aneinanderreihen und geäußerte Emotionen/Mimik/Gestik in erlernter Weise nutzen, um eine Stimmung zu erzeugen. Doch bleibt das immer nur die formale Anwendung einer Technik im Baukastenprinzip, weil es nicht tiefer geht.
Trauen wir uns selbst mal was zu! Denn egal, wie toll sie sich entwickelt - sie kann nicht menschlich sein, niemals echte Gefühle empfinden und ergo auch nicht transportieren.
Das grobe Konstrukt eines jeden Lebens, eines Musikstücks, Theater, Film, Buch oder Bild mag gleich sein, sich wiederholen und doch ist es nie Dasselbe. Es ist immer einmalig, so wie jeder von uns es ist.
Also mag jeder sie nutzen oder nicht… Ganz gleich wie, es schmälert MEINE Leistung und mein VERGNÜGEN nicht und nimmt mir nichts weg.
Satire scheint ein bisschen überzogen. Ich persönlich bin nun nicht der, der KI inflationär nutzt, nutze sie fast ausschließlich, um Bilder zu gestalten. Danach kann ich immer noch entscheiden, ob mir das Ergebnis gefällt.
Man muss nicht jede KI-Recherche überprüfen. Ich lasse mir zum Beispiel gelegentlich mal ne Einstellung erklären, die ich bei meinem iPhone oder MacBook nicht finde. Als ich mal Bock auf Pfannkuchen hatte, mir aber die Eier ausgegangen waren, hab ich einfach mal gefragt, ob man auch was mit Quark zusammenrühren kann. Auch da bekommt man erst mal eine belastbare Antwort - und häufig schneller, als wenn man nach irgendwelchen Stichworten im Netz recherchieren muss und dann einen kompletten Artikel vorgesetzt bekommt.
Bei KI kann man auch Nachfragen stellen. Auch das nutze ich oft. Häufig erschließt sich einem ja auch anhand der Logik, dass etwas richtig erklärt wurde.
Bevor man allerdings etwas folgenschweres tut - sich bei Krankheit irgendwie verhält, einen juristischen Rat befolgt oder auch etwas in sein Buch einbaut, sollte man gegengecheckt haben, dass es auch stimmt.
Und noch ein Beispiel zu einer konkreten Recherche. Ich habe 2014 mit meinem Krimi begonnen, den ich erst Jahre später veröffentlicht habe. Er spielt aber - mit Zeitangaben - in 2014.
Ich hab mir das Ding jetzt nach Jahren wieder mal herausgeholt und durchgelesen. Dabei hatte ich ein Störgefühl nach dem anderen. Die 18-jährige Lisa surft durch Facebook. Eine Ubuntu-CD wird zum Hacken irgendwo in einen Rechner gelegt.
Hier sagte mir ChatGPT, dass bspw. Facebook erst 2016 zum „Eltern“-Netzwerk wurde, das „Kinder“ eher mieden. 2014 stand es noch relativ gleichberechtigt neben Instagram. Eine 18-jährige Facebook-Surferein war also 2014 realistisch. Das hab ich jetzt nicht überprüft, aber ich sehe ja an meinem Roman, dass ich es genauso geschrieben hatte. Allein für diese Information wüsste ich jetzt auf anhieb nicht, nach was ich genau googeln sollte.
Auch in der Synonymsuche kann man es bei Redewendungen verwenden. Wo Papyrus nur ein Synonym zu einem Wort finden kann, findet ChatGPT auch mal Synonyme zu Redenwendungen oder Mehr-Wort-Kombinationen. Hier muss man auch nichts prüfen. Manchmal findet es etwas Gutes. Manchmal sogar etwas Saugutes. Aber häufig kommt auch nur Müll. Es ist genau, als wenn man mit jemand anderem zusammensitzt und nach einer Meinung fragt.
Auch wenn viele es nicht gerne hören, die Diskussion, wer kreativere Arbeit leistet, eine KI oder der davon unbeeinflusste Autor, ist obsolet. Die menschliche Leistung ist letztlich überlegen, will ich glauben. Aber es wird der Tag kommen, an dem das eine vom anderen nur noch sehr schwer zu unterscheiden sein wird, denn was immer der Mensch je erfunden hat, hat er eingesetzt. Egal, ob wir das gut finden oder nicht. Das Rad lässt sich nicht zurückdrehen.
Im Schreibhandwerk wird das ähnlich aussehen wie in anderen Künsten und Handwerken. Es gibt Brotfabriken und es gibt Konditoreien. Der Kunde entscheidet, ob er Aufgebackenes vom Discounter kaufen oder handgeknetetes Backwerk aus der traditionellen Backstube lieber möchte. Es gilt für Kunden, also in unserem Fall Leser, die Inhalte, deren Ursprung und Wert transparent zu machen und zu beweisen, dass wir besser sein können als eine KI. Denn wenn wir genau hinschauen, gab und gibt es auch mit echtem Hirnschmalz Geschriebenes, das sich las und liest wie Fließbandware.
Hm, da kann ich dir als Konditormeister und Bäcker sagen (und ehemaliger Betreiber eines Konditorei/Cafés), dass auch das zwei Seiten hat. Und das ist, wie häufig in unserer Zeit, die Frage des Geldes. Und des Bildungsstandes.
Aber in einem sind wir uns definitiv einig: Und das ist die handwerkliche Qualität (auch beim Schreiben), die man klar bemerkt, wenn man keinen verdorbenen Gaumen hat.
Und deswegen wiederhole ich noch einmal meinen Gedanken:
Den Unterschied zu einer wie auch immer gebildeten KI, macht die Verbindung aus allen unseren Sinnen, der Aufnahmebereitschaft, der Logik und Empathie und ganz besonders der Fantasie, aus.