Das ist natürlich wahr und doof. Zum Glück habe ich ausreichend Testleser, die mir immer sehr wertvollen Input liefern.
Das disqualifiziert die KI in meinen Augen stante pede.
Man sagt, die KI stiehlt sich ihre Textvorlagen aus anderen Texten zusammen. Aber wie entsteht denn der persönliche Stil eines menschlichen Autors, abgesehen von grundsätzlich vorhandenem Sprachtalent?
Nicht durch das Lesen und immer wieder lesen von Geschichten, Romanen und sonstiger Lektüre? Reift man nicht primär daran, wenn auch unwissentlich oder besser: unbeabsichtigt?
Wer hat, um ein Beispiel zu bringen, noch nie einen Vergleich oder eine Metapher geschrieben, die er irgendwo mal gelesen oder gehört hat? Sind wir nicht selbst eine Art literarisches Sammelsurium von allem, was wir jemals gelesen haben und projezieren wenigstens einen Teil davon in unsere Werke?
Wir werden die KI nicht mehr los. Sie ist da und bleibt und entwickelt sich weiter. Wir Menschen haben noch nie in unserer Geschichte irgendeine technische Entwicklung verhindert. Was möglich ist, wird auch gemacht. Wenn nicht öffentlich, dann eben geheim. Besser, wir lernen damit zu leben. Und wer ohne KI schreiben will, wie ich beispielsweise, kann das ungestört weiterhin tun.
LG
Deine Zusammenfassung wäre jetzt eigentlich das passende Schlusswort für den Thread ![]()
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Das habe ich nicht, es sind genau zwei, von denen mich eine seit zwei Jahren hängen lässt, die andere ist recvht zuverlässig, Nummer drei und vier sind Familie und evtl. nicht so ganz geeignet
Interessante Studie zum Thema KI:
Zitat: „Eine neue Benchmark-Studie vergleicht die Leistung von vier KI-Produkten mit der Arbeit von Anwältinnen und Anwälten. Bei den meisten Aufgaben übertrafen die KI-Tools die menschlichen Ergebnisse – doch nicht in allen Bereichen.“
Nun ja, ohne das US-Justiz-System wirklich zu kennen - es basiert IMHO überwiegendst auf Präzedenzfällen - und hunderttausende von veröffentlichten Fällen/Urteilen/Begründungen/Gutachten/Gegengutachten zu durchforsten fällt einer KI nun mal leichter, als selbst einer ganzen Horde von Anwälten.
Ich finde persönlich, das der KI viel zu viel Zeit und Gedankengut zu Teil wird.
Ja mein erstes Buch wäre vielleicht nicht mit so vielen kleinen Fehler gespickt. Manche Formulierung wäre eloquenter. Das kann ich aber auch selbst lernen. Die KI als Stütze und später sogar als Krücke oder Rollstuhl?
Klingt verlockend, ersetzt aber nicht das liebgewordene »in meine Welt eintauchen. Ein wenig Gott spielen und kreativ sein.«
Wenn ich nach Amazon schaue und da in den Bestsellerlisten schaue, wird mir übel.
Der Markt strotzt von schlechten Büchern mit sehr wenig Inhalt für viel Geld, schlechten Übersetzungen und Ratgebern aller Art, die nichts neues zu bieten haben.
Es wird dafür geworben, im Jahr 50000 eus und mehr zu verdienen. Mit 10 Büchern, erstellt von KI. Inhalt geht von Adventskalender mit Spielen statt Schoki über Ausmalbücher bis zu Kochbücher über copy- Paste bei Chefkoch und co.
manche KI Texte kann ich mittlerweile sogar erkennen, weil die KI sich markiert. Ein Doppelpunkt zum Beispiel wird als »san« vorgelesen. Es gibt mit Sicherheit auch andere Marker.
Also KI sollte auf jeden Fall als solche gekennzeichnet werden müssen. Der Kunde hat ein Recht darauf.
… die Unterschiedlichkeiten der Rechtssysteme sind für mich nicht das Thema, sondern dass gut gemachte Studien sich mit dem Thema KI auseinandersetzen. Sollte ein Beitrag zur Versachlichung sein. Momentan wird die Diskussion (ganz allgemein) doch sehr emotional geführt.
Bei „meiner“ Lektorin (Aufbau Verlage, Berlin) bin ich mir sicher.
Vollkommen klar! Juristik ist in einem Maße regelbasiert, dass es für die KI eine Freude ist (könnte sie irgendetwas empfinden), damit zu arbeiten. ![]()
Das bezieht sich auf einen Beitrag bei SPON. Zeigt einfach nur, wie hilflos selbst Medien wie der Spiegel aktuell noch mit KI umgehen.
Ein Mensch versteht den Text, macht sich Gedanken darüber, sortiert, behält einen Teil, verwirft anderes. Er baut sich seine Welt.
Die KI setzt nach Zufallsprinzip passende Sachen zusammen. Sie versteht den Inhalt nicht.
Ich glaube, der Satz bezieht sich auf die Aussage, dass die KI sich alles aus fremden Texten zusammenklaut. Im Grunde machen wir es doch genauso, der Unterschied ist halt, dass wir es bewusst machen und wissen, was wir tun.
Vorab gleich - viele Herzchen werde ich für den Beitrag sicher nicht bekommen:
Aber sorry Leute, wenn ich hier dem ein oder anderem auf den Schlips treten werde, es ist natürlich nicht meine Intention und ich will hier niemanden seine Leidenschaft, wo viel Herzblut aus der Füllfeder tropft, madig sprechen (in den Kritik-Themen ist mir auch aufgefallen, wie zartbesaitet der durchschnittliche Autor offenbar ist). Und vielleicht ist es auch dieses Herzblut, das viele ihre eigene Tätigkeit romantisieren lässt. Im Kleinen mag es ja (Gott sei Dank) nach wie vor so stimmen. Doch vor der Musik- und Filmindustrie liegt mit meilenweitem Abstand die Literaturindustrie - und ja, ich schreibe ganz bewusst Industrie. Das Buch mag einen ideellen Wert haben, eine Moral und Geschichte vermitteln, in aller erster Linie ist ein Buch aber ein Produkt, das über den Endkonsumenten Deckungsbeitrag bringen soll. Klingt natürlich kalt - es wird aber mMn noch kälter werden. Diese Einschätzung teile ich ganz zum Schluss.
Beruflich erlebe ich, dass jeder Handwerker sein „Produkt“ als das Wichtigste sieht, und hier soll man an der Qualität nicht sparen, es lebt halt jeder in seiner Bubble. Bei Umfragen sagen 70 % der Konsumenten, dass sie beim Fleischkauf auf Tierwohl und Bioqualität achten - am Kühlregal sieht die Realität halt ganz anders aus. Und wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis, Familie, berufliches Umfeld so umsehe, dann ist der Literaturliebhaber der seltene Exot - ich kenne nur Leute (ja, anekdotisches Schlussfolgern), die Bücher konsumieren und sich häufig / in der Regel weder an Titel erinnern, noch den Namen des Autors des letztgelesenen Buches nennen können.
Leider bekomme ich immer wieder mit, dass der Großteil des Forums hier eine noch viel zu eindimensionale Einschätzung zur kommenden Entwicklung hat, teilweise auch dazu, was heute schon möglich ist. Die Beispiele, wozu KI nicht geeignet sind, sind die denkbar schlechtesten, die hier in der Regel genannt werden.
Beruflich verwende ich die professionelle Version von Perplexity und die Qualität der Recherche übertrifft zum Teil das, was ich mit bald 25 Berufsjahren auf meinem Gebiet zusammenbringen kann (bitte auf den Konter, dass das nicht für meine fachliche Expertise spricht, verzichten
). Ich brauche echt nicht viel Phantasie, dass ich mir ausmale, wohin hier die Reise in 5-10 Jahren hingeht.
Dann verwende ich noch die Bezahlversion von ChatGPT und hier die Deep-Research-Funktion. Obwohl ich dafür bezahle, kann ich nur ca 20 Abfragen im Monat machen. Auf das Ergebnis warte ich je nach Umfang ca 15-45 Minuten. Dass das Ergebnis um so viel komplexer ist, das man hier erhält, als in der gratis-Version, wo man den Text auch noch instant hingeknallt bekommt, versteht sich von selbst, wenn man sich über die eingesetzte Rechenpower mal Gedanken macht (Klima und Umwelt mal hin oder her).
Bei dem was möglich ist, wundere ich mich, warum Unternehmen mit 50.000-100.000 Mitarbeitern wie Deloitte und EY dann mit ChatGPT herumwerkeln und im Anschluss auch noch zu blöde sind, das Erstens trotz Kennzeichnungspflicht darzulegen, und Zweitens das Ergebnis noch nicht mal überprüfen. Dafür werden sie zurecht regelmäßig mit Geldstrafen belegt.
Aber gleichzeitig sehe ich auch, was heute schon mit professionellen KI-Programmen, die monatlich 3-5.000 Euro kosten, möglich ist (damit meine ich jetzt explizit nicht das Erstellen von Romanen).
Während viele hier bei KI-generierten Kurzgeschichtensammlungen, Rezeptbüchern voller Fehler und Malheftchen, die von Midjourney oder Canva erstellt wurden, die Nase rümpfen, geht der Trend ja schon in die Richtung der Autorenfirmen. Natürlich kann ich jetzt sagen: ChatGPT wird nie einen Roman schreiben können, weil die KI dies und jenes nicht versteht. Wenn ich nun aber einen halbbegabten , aber vielleicht kreativen Autor und einen „Promt-Architekten“ mit einer speziellen KI um einige hundert oder tausend Euro im Monat denke, sieht die Sache in meiner Gedankenwelt für die nahe Zukunft schon ganz anders aus.
Patreon zeigt es ja jetzt bereits eindrucksvoll: Autorenteams hauen Woche für Woche eine Fortsetzungsgeschichte raus, für Social Media, Artwork etc sind da in einer solchen „Autorenfirma“ gerne mal 10-20 Leute beschäftigt. Zumindest bei den deutschsprachigen Firmen kann man das über das Impressum und im Anschluss über die verschiedenen Register herausfinden, zumindest wenn man bevollmächtigt ist. Der generierte Umsatz ist zugegeben auch beeindruckend: 75.000 Abonnenten, die einen monatlichen Beitrag von 5-10 Euro bringen. Nettoumsatz abzüglich Provision und Gehälter dürften einen Deckungsbeitrag II von ca 300.000,-- MONATLICH bringen. Davon können Einzelkämpfer nur träumen (und ja, Qualitätsmaßstäbe ignoriere ich bei dem Beitrag gerade). Im englischsprachigen Bereich sind mir übrigens da schon solche Teams mit 400-500.000 Abos untergekommen. Ich will das hier nicht verlinken, aber jeder kann die auf den jeweiligen Plattformen in wenigen Minuten finden.
Wenn ich das jetzt auch noch um KI erweitere, kann einem recht schnell klar werden, dass für den einzelnen Autor immer weniger vom Kuchen bleibt, allein dadurch, weil ihm die Reichweite und der Durchsatz fehlt.
Und klar, kann jetzt jeder sagen: Ich will mit meinem Buch etwas aussagen, ich will eine Message transportieren, ich will nicht viel schreiben, sondern gut schreiben etc. Das, was ich oben ausführe, hat auch nichts damit zu tun, warum ich selbst mich (fast) täglich hinsetze und am Abend noch meine Zeilen abspule.
Dass die Welt sich aber in eine ganz andere Richtung entwickelt, sehe ich aber mit offenen Augen und steck da auch nicht den Kopf in den Sand mit balsamartigen Phrasen, die in erster Linie meinem Seelenheil dienen. Die Kinder meiner Arbeitskolleginnen „arbeiten“ in der Volksschule und in der Hauptschule ganz selbstverständlich mit Ipads. Von denen wird kaum jemand Berührungsängste im Umgang mit KI haben, dessen muss sich einfach jeder klar sein, egal wie sehr er dies und jenes mit Haut und Haaren ablehnt.
Ich hoffe, mein Beitrag war nicht zu wirr - er ist etwas schnell hingeschrieben, aber mir war das gerade ein Anliegen und ich hab etwas Zeitdruck, der allwöchentliche Stammtisch am Bier-Donnerstag wartet
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Witzig. Wir trinken donnerstags immer ein Gläschen Wein.
Das kann man ja nach wie vor so machen und es nimmt einem auch niemand weg, wenn man allerdings Erfolg im Sinne von großer Leserschaft und finanzieller Anerkennung anstrebt, wird es aus den von dir genannten Gründen immer schwieriger und früher oder später wohl auch unmöglich werden.
ChatGPT & Co wird in der Tat so schnell noch keine eigenen Romane verfassen können, aber wie du sehr richtig sagst, nimm einen Autor mit einer guten Idee, dazu einen begabten Prompting-Architekten, und gib der KI noch ein, zwei Jahre Zeit, sich weiterzuentwickeln, dann hat der Beruf des Autors einen komplett neuen Zweig. Einen, der wachsen, sich weiter ausbreiten und der ‚alten Schule‘ langsam aber sicher das Wasser abgraben wird.
Dann das Abo-Modell, das scheint sich auch auf dem Lesesektor immer weiter durchzusetzen. Für zwölffuffzig im Monat hast du z.B. bei Skoobe Zugriff auf das gesamte Angebot von zigtausend Werken, in Sekundenschnelle auf den Reader geladen. Die schönen Bücher aus Papier werden zwar immer ihre Fans haben, der Trend geht aber ganz klar zu den digitalen Ausgaben.
Das mit den Fortsetzungsgeschichten hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm, klingt aber logisch und passt sich perfekt in die Entwicklung ein, die gerade mit annähernd Lichtgeschwindigkeit wie eine Dampfwalze über uns alle hinwegbrettert.
Ohne Smartphone und Tablet geht immer weniger, für die Kids heutzutage schon gar nichts mehr. Logisch, dass diese Generation, die mit der KI aufwächst, da keinerlei Berührungsängste hat, im Gegenteil, „voll geil, was man damit alles machen kann!“
Und wir alten Dinosaurier können uns das anschauen, feststellen, wie viel besser es früher gewesen ist - und ansonsten schauen, dass wir dabei nicht völlig unter die Räder kommen.
Klar niemand nimmt jemanden irgendetwas weg - gerade das finde ich an dieser Diskussion so faszinierend, weil ich das Gefühl habe, dass gerade das die unterschwellige Angst ist. Die Kluft wird halt größer werden.
Wir werden hier diejenigen mit Leidenschaft haben, dort jene mit Umsatz - und jeder wird von sich überzeugt sein, auf der richtigen Seite zu stehen.
Ein bisschen appelliere ich an mehr Gelassenheit. So wie KI kein Wundermittel ist, ist es auch nicht die personifizierte Bosheit. Der Beruf und das Handwerk wird sich verändern - wie in jeder Branche der vergangenen Jahrhunderte. Glücklich sind jene, die damit umgehen lernen können (explizit nicht umsetzen), und die sich auf ihre eigenen Stärken besinnen. Denn stark ist jener, der nicht auf die Schwächen anderer hinweisen muss.
(Wer Fehler findet, kann sie gerne behalten - heute ist Stammtisch und ich hab schon das eine Bier zu viel
)

