Es geht nicht darum, ob in Ihrem Fall die KI einen Menschen ersetzen konnte. Vielmehr geht es darum, dass diese es in vielen Fällen kann. Recherchen, Ideen, Umstrukturierungen, Wortfindungen usw. Es gibt so viele Anwendungsfälle. Sicher kann ki keinen Menschen ersetzen, wenn man die persönliche Meinung oder die „Lebenserfahrungen“ eines Menschen benötigt. Für ein Großteil bin ich mit ki jedoch schneller und zielführender am Ziel. Was daran unheimlich sein soll erschließt sich mir nicht ![]()
Ich finde die Leistung → Texte zu korrigieren von KI bemerkenswert. Witzig auch, dass mein lokales LLM (llama 3.3 70b) aber auch gern mal was übersieht. Ich nutze es eigentlich nur zur Fehlerreduktion der Rohschrift.
Man darf halt nicht vergessen, dass „Bücher von Anfang bis Ende“ zu schreiben, eine Fähigkeit ist, die man erst erlernen muss. Genauso wie die Korrektur hinterher.
Ein Ki Modell „nimmt dir Arbeit ab“ wenn es kann. Die Gefahr: Wenn du die Fähigkeit aber nicht erlernt hat, weißt du aber nicht wirklich, wie gut die Antwort der Ki ist. Deshalb immer mit Begründungen arbeiten, um irgendwie ein Gefühl von Feedback zu bekommen.
Richtig ist, dass hat man auch mit einem Lektorat. Ich habe den Eindruck da draußen wurden so einige eher unter-mittelmäßige Bücher durch ein Lektorat geprügelt, bis es halbwegs lesbar ist. Warum? Weil der Autor einen gewissen Ruf hat. Beispiel „Thomas Lehr: 42“ aus dem Jahr 2005. → haben wir in unserem Buchclub gelesen. Es geht darum, dass bei einem Cern experiment 42 Leute in der Zeit eingefroren werden, die sich dann zerstreuen und die Grenzen ihrer „neuen Welt“ erforschen. Dabei zerfällt zusehens die Moral und allerlei Gräultaten werden an den „eingefrorenen“ unternommen. Dabei hat die Handlung kein wirkliches Ziel, denn es gibt nicht so richtig eine Option für die Protagonisten.
Abgeschweift:
Für Selbstpuplisher sind die neuen Technologien eigentlich sehr praktisch. Wir können hochwertige Cover entwerfen, Texte korrigieren lassen und Recherchen durchführen und das alles für sehr überschaubares Geld.
Den Text schreiben sollten wir aber immernoch selbst ![]()
Nachteilig:
Es wird (gibt?) wahrscheinlich eine Zwischendimension an Autoren geben , die ich „Text-Architekten“ nenne. Die bauen nur grobe Handlungsmuster und überlassen die Sprache und das Ausformulieren der Ki. Oder noch schlimmer, die kopieren den Stil ihrer Lieblingsautoren.
Da wollen wir nicht hin. Meine Hoffnung: Da LLMs bei „eigener Textkreation“ sich an einen „Durchschnitt“ der Stile orientieren, und auch massive Probleme mit Metaphern haben, werden die Texte sich irgendwie „langweilig“ lesen und keinen Stil des Autors wiederspiegeln. Auch Dialoge mit versteckten Zwischentönen. Das kann man vielleicht nicht als Anfänger, aber eine KI hat damit auch (noch) Probleme.
Ich stelle hier aus aktuellem Anlass einen Beitrag ein, der gestern auf buchmarkt.de veröffentlicht wurde und vielleicht geeignet ist, ein paar Missverständnisse aufzuklären, über die ich beim Lesen des Threads mehrfach gestolpert bin …
(Beginn Beitrag)
Josia Jourdan gehört zu den profiliertesten jungen Stimmen der Schweizer Buchszene. Mit 14 Jahren betrieb er den meistgelesenen Buchblog des Landes, heute ist er Autor des Essaybands Fehlfunktion und schreibt u. a. für die ZEIT, das NZZ am Sonntag Magazin und den Tagesspiegel. Er hat die Schweizer Buchbranche in digitalen Strategien und auf BookTok begleitet. Bei BuchMarkt veröffentlicht er seine monatliche Kolumne „Josias Branchenblick“. Im Oktober geht es um eines der wichtigsten Themen der Gegenwart: KI.
Auf BookTok gibt es kaum ein Thema, das für so viel Aufregung sorgt wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Buchbranche. Sobald bekannt wird, dass ein großer Verlag Cover, Klappentexte oder gar ganze Passagen mithilfe von KI erstellt hat, folgen empörte Reaktionen. Für viele junge Leser:innen wirkt es wie ein Verrat: ausgerechnet dort, wo sie Echtheit und Nähe suchen, sollen plötzlich Algorithmen die Arbeit übernehmen.
Die Ablehnung ist deutlich: Sie wollen keine KI-Bücher, sondern menschliche Stimmen. Stimmen, die unvollkommen, subjektiv und unverwechselbar sind. Das Überraschende ist dabei: Gerade im digitalen Raum, der von Automatisierung geprägt ist, wächst der Wunsch nach dem Gegenteil: nach Büchern, die spürbar von Menschen geschrieben wurden.
Aber dieser Wunsch ist an Bedingungen geknüpft. Denn wenn die sprachliche Qualität menschlicher Werke sinkt, wenn Verlage beliebige Geschichten oder glatte Texte veröffentlichen, dann kann eine Maschine das genauso gut. Oder besser. KI stellt die Branche damit vor ein Paradox: Nur wenn Literatur Anspruch, Haltung und echte Perspektiven bewahrt, bleibt sie unersetzbar.
Gleichzeitig sehe ich: Ein großer Teil meiner Generation nutzt KI längst. Nicht, um Romane am Fließband zu produzieren, sondern als Sparringpartner. Für Reflexion, zum Sortieren von Gedanken, manchmal sogar, um Dinge auszusprechen, die man sonst niemandem anvertraut. KI wird nicht nur Werkzeug, sondern auch Gegenüber… eine seltsame, aber alltägliche Intimität.
Für die Buchbranche heißt das: Die Angst vor dem Ersatz ist nur ein Teil der Debatte. Genauso wichtig ist die Frage, wie wir mit Transparenz umgehen. Wenn KI in Prozessen vorkommt – bei Übersetzungen, im Marketing, im Lektorat – dann muss das klar gekennzeichnet sein. Ehrlichkeit schafft Vertrauen, Heimlichkeit zerstört es.
Die eigentliche Chance liegt aber woanders. KI zwingt uns, genauer hinzusehen, was wir an Literatur wirklich schätzen. Ist es die perfekte Handlung? Die makellose Sprache? Oder nicht vielmehr die Haltung, die Unvollkommenheit, die Resonanz einer echten Stimme?
Vielleicht ist genau das die Aufgabe der kommenden Jahre: Bücher als bewussten Gegenentwurf zu einer Welt zu positionieren, in der alles jederzeit generiert werden kann. Nicht schneller, nicht billiger, nicht gefälliger – sondern menschlicher.
Josia Jourdan
(Ende Beitrag)
Genau das ist es, was dich wiederum unheimlich macht. ![]()
Hallo zusammen,
eigentlich habe ich mir geschworen, mich nicht mehr mit diesem Thema auseinanderzusetzen, geschweige denn, mich zu äußern, aber …
Dieser Satz zeigt genau die verschwommene Wahrnehmung von einigen (vielen), die meinen, wenn man die KI nur lange genug füttert, käme eine annehmbares Werk heraus.
Ein Werk, unter das ich meinen Unterschrift setze als von mir erdacht, entworfen, gestaltet, geschrieben, korrigiert, noch einmal korrigiert, jemandem Vertrautes zur ersten Lesung gegeben, erneut nach Kritik korrigiert und im Schweiß meiner Unsicherheit einem weiteren Vertrauten zum Lesen gegeben, mit Freunden in ruhiger Runde darüber diskutiert zu haben, ausschnittweise in einem Forum zur Bestätigung meiner Schaffenskraft zur Verfügung gestellt, eine weiteres Mal überarbeitet, einem Verlag vorgelegt, abgewiesen worden sein, gefallen und wieder aufgestanden sein, es noch einmal überarbeitet zu haben, es dann vielleicht bei BoD oder Epubli angeboten zu haben …
Alle diese Abläufe zu durchlaufen, zu gewinnen und zu scheitern, zu leiden in der Kreativität … das entspringt einer Beharrlichkeit, die eine künstliche Intelligenz in keiner Weise zu leisten vermag …
Ich habe fertig …
Das hier veranschaulicht genau das, worüber ich spreche:
Fortsetzung der Diskussion von Kampf der Brüder - eine Schreibübung extra fürs Forum:
sagt ja auch keiner. es ging darum, ki sinnvoll und unterstützend einzusetzen und nicht einfach ki ein ganzes buch schreiben zu lassen ![]()
Du hast dich versucht,
das ist das, was wichtig ist.
Du hast dein Ich sowie Quellen genutzt und hast einen Text geschrieben.
Du hast überlegt und abgewogen,
Du hast Worte gelöscht oder verschoben.
Du hast den Text mehrere Male gelesen, bevor du ihn gepostet hast.
et cetera, et cetera, et cetera
Ich finde, mein Beispiel weiter oben zeigt, dass zumindest die google KI nicht ansatzweise zur Recherche taugt. Die Zusammenfassung des Suchergebnisses ist purer Unsinn und vollkommen falsch.
Das wird erst richtig unterhaltsam, wenn nach Google nun auch ChatGPT seinen eigenen KI-gekoppelten Browser in den Markt drückt. ![]()
Natürlich, für jeden Autor ist all das immens wichtig. Aber darüber hinaus wem noch?
Sehr vielen Lesern sind all diese Dinge nämlich schnurzpiepegal, Hauptsache, das Buch bietet gute Unterhaltung und erfüllt die Erwartungen.
Man könnte auch fragen, wer interessiert sich ehrlich dafür, welche Anstrengungen ein Autor (den man nicht hier aus dem Schreibforum oder sonstwoher etwas persönlicher kennt) unternehmen musste, um den Krimi zu schreiben, den man gerade lesen möchte? Wie er sich entwickelt hat? Was seine Hintergründe sind?
Wer verzeiht, wenn das Buch gähnend langweilige Passagen und ein unbefriedigendes Ende hat, weil es der Autor halt nicht besser konnte? Wer drückt ein oder auch beide Augen zu, wenn der Text vor Fehlern strotzt und der Autor sichtlich mit der Grammatik auf Kriegsfuß steht? Wer ärgert sich dann nicht darüber, für so etwas ‚Minderwertiges‘ Geld bezahlt zu haben?
Da bin ich genau deiner Meinung.
Aber ich frage mich wirklich, ob es das ist, wofür ich und viele andere unsere Zeit opfern.
In allererster Linie schreibt man doch, weil man (aus einem mir selbst nicht bekannten Grund) nicht anders kann, oder?
Kreiseln da nicht so viele Gedanken, dass einem der Kopf platzen würde, wenn man sie nicht niederschreibt. Was dabei rumkommt, ob Geld, Reputation oder nur ein freier Kopf. Oder schlicht das Bewältigen von unliebsamen Erfahrungen.
Oder schlicht und ergreifend das gute Gefühl, etwas hinterlassen zu haben …
Sehe ich tatsächlich anders. Wichtig ist, den Umgang mit der KI zu lernen. Nach Quellen fragen, Belege einfordern, Behauptungen präzisieren lassen, usw., fast regelmäßig korrigiert sich die KI - was durchaus ein konstruktives Arbeiten ermöglicht.
Ja, das ist eine mögliche Herangehensweise, und wer so denkt, wird die KI sowieso außen vor lassen. Ich denke, das sind die wahren Vollblutautoren.
Sehr viele andere schreiben aber auch in erster Linie, um etwas Geld zu verdienen (vom großen Erfolg kann man ja zumindest träumen), um berühmt zu werden, um endlich auch mal ein eigenes Buch in Händen zu halten …
Wieder andere schreiben, weil es ihnen einfach Spaß macht, eine komplette Story auf die Beine zu stellen, sie zu entwickeln und zu verbessern, bis man sie ‚auf die Menschheit‘ loslassen kann. (Zu dieser Abteilung zähle z.B. ich mich). Man macht es nicht, weil man nicht anders kann, sondern weil man es möchte.
Diejenigen, die damit ein Trauma oder schlimme Erfahrungen bewältigen möchten, schreiben in vielen Fällen wirklich nur für sich selbst und wollen gar nicht veröffentlichen.
Es gibt sicher noch viel mehr Gründe fürs Schreiben, nur, wenn man sein Buch dann der Öffentlichkeit zum Fraß vorwirft, muss einem klar sein, dass es den Lesern nur in den wenigsten Fällen interessiert, wie und warum es zustande gekommen ist.
Das bezog sich auf die normale Google-Suche in der KI-Version. Da kann man nichts nachfragen.
Suse, welche Prompts hast du verwendet, wie ausführlich waren sie, hast du darin Quellennachweise gefordert etc.? Wenn man der KI nicht ganz genau klarmacht, was man haben möchte, bringt sie auch nur schwammige Ergebnisse, die stimmen können - oder auch nicht.
ah ok, die kann man vorläufig noch total vergessen.
Gar keine. Ich gabe die Suchmaschine genutzt.
Dann ist das Ergebnis kein Wunder.
