Bin ich unsensibel, oder alt? Oder beides?

Ja, weil man sich nämlich auch in gewissem Maße Unerfreulichkeiten aussetzen muss, wenn man dem Leben gewachsen sein will. Die Idee, man könnte ohne negative Erfahrungen und Gefühle leben zu können, ist absurd (was sie nicht daran hindert, inzwischen offenbar sehr verbreitet zu sein).

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Hey, das hat meine erste Frau auch gedacht…

Ich hätte bitte gerne eine Trigger-Warnung vor Trigger-Warnungen.

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Also schon bei einer nur oberflächlichen Suche sehe ich zu diesem Buch bei der Genreeinteilung zwar Liebesroman, der steht aber an zweiter Stelle. An erster steht meistens Drama. Bei einem Drama weiß ich, dass es in der Regel kein Happy End hat. Da wurde also kein Genre erweitert, keine Grenze überschritten. Es ist einfach nur ein anderes Genre. Zumal der Klappentext zwar von zwei Menschen erzählt, aber nirgendwo ersichtlich ist, dass sie sich verlieben oder ähnliches. Insofern weiß ich persönlich also, ob das Buch was für mich ist oder nicht. Schon weil es ein Drama ist.

Letztens hab ich noch gelesen, dass es 12 Selbstmorde gab, die nachgewiesen auf “Die Leiden des jungen Werther” beruhen. Es gibt sie, die Menschen, die sich derart mit einer fiktiven Figur identifizieren, dass sie ihr bis in den Tod nacheifern wollen. Bei denen hilft dann allerdings wohl auch eine Triggerwarnung nichts.

Als ich mit meinem zweiten Roman anfing, war in einem anderen Forum auch gerade die - sehr einseitige - Diskussion zu Sensitiv Reading und PoC und zig anderen Abkürzungen, die ich alle hätte nachschlagen müssen. Ich muss sagen, dass mich das echt verunsichert hat und ich für eine Weile drauf und dran war, die ganze Story über den Haufen zu werfen.
Letztlich bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass es sinnlos ist. Schon weil sich nicht jede große oder kleine Minder- oder Mehrheit unterbringen lässt. Also lasse ich es lieber. Und da ich meine Zielgruppe in diversen Leserforen stalke, bin ich mir auch ziemlich sicher, dass es bei ihnen nicht sauer aufstößt.
Allen kann man es auch eh nicht recht machen, also schreibe ich weiter so, wie ich es für richtig halte. Ohne mich zu entschuldigen, aber mit der Vorwarnung, dass in meinen LiRos eben Themen vorkommen, die härter angehen können.

Was Cover und Klappentext angeht. Ja. Die sollten mir als Leser sagen, was mich erwartet. Wenn man aber mal durch die Buchhandlungen und Shops stöbert, dann findet man - sowohl von Verlagen als auch von Selfpublishern - reichlich Cover, anhand derer man das Cover raten muss. In den seltensten Fällen hat es was mit dem Inhalt zu tun. Ein halbnackter Mann mit definiertem Sixpack kann inzwischen fast jedes Untergenre der Liebesromane zeigen, und zeigt nicht mal, ob es eine Hetero- oder eine Homoromanze ist.
Das gleiche gilt für Klappentexte, die für viele Autoren ebenso ein Krampf sind wie das Schreiben eines Exposees. Die Verlage sind da oft auch keine Hilfe, wenn ich - vorzugsweise in Online-Shops - in der Buchbeschreibung nur Empfehlungen und Auszeichnungen sehe. Schön, das Buch soll großartig sein. Aber wovon es handelt weiß ich immer noch nicht.
Also nein, allein auf Klappentext und Cover würde ich mich nicht verlassen. Nicht mehr.

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Überraschungen sind out.

Viele Leute wollen nicht mehr überrascht werden? Die Klappentexte, die alles verraten, die Triggerwarnungen, die nie das halten, was sie versprechen, alles der reine Beschiss, Humbug. Wenn ich lese, will ich überrascht werden, am besten auf jeder Seite oder wenigstens in jedem Kapitel. Wenn ich ein Buch lese, will ich nicht wissen, ob es ein Happyend gibt oder nicht. Es gibt offensichtlich andere Leute, die wollen nicht überrascht werden, das überrascht mich. Die brauchen (vermeintliche) Sicherheit und (vermeintliche) Verlässlichkeit. Mein Cover ist so harmlos wie nur möglich und innendrin ist das Buch pures Dynamit. Das will man lesen, so etwas will man erleben. Bei mir weiß man nie, was kommt.

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Ich möchte nur Happy-End-Bücher mit positiver Grundstimmung lesen. Unschöne Überraschungen und Frust gibt es im Alltag genug, dafür lese ich nicht Romane.

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Ja, das stimmt. Es gibt Menschen, die das mögen, diese Überraschungen. Aber ich verstehe auch diejenigen, die im Vorfeld wissen möchten, was sie erwartet. Beiden Gruppen kann ich gerecht werden, wenn ich im Inneren des Buches (vielleicht im Anhang) einen Absatz für Content Notes reserviere und auf dem Cover auf die Stelle im Buch verweise. Derjenige, der diese Notes nicht braucht, der blättert eben nicht dort hin. Demjenigen, der es wisses will, komme ich damit entgegen.
Falls das Buch zugeschweißt ist, kann man ja in der Buchhandlung nachfragen oder sich im Netz schlau machen.

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Mir ist’s irgendwie egal. wer das braucht, muss halt andere Geschichten lesen. Nicht meine. Also alles ganz einfach.

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Das schlimmste Verbrechen, was es gibt, ist, die Zeit totzuschlagen. Das zweitschlimmste ist demnach, die Zeit zu vertreiben. Wenn ich lese, dass hier Leute Bücher zum Zeitvertreib lesen, wird’s mir ganz blümerant. Zeit ist so kostbar, dass man sie nutzen muss! Jede Minute, jede Stunde, sie ist zu kostbar, um sie zu vertreiben, oder um sie totzuschlagen!
Ein Buch zu lesen, von dem ich weiß, wie es endet, ist nutzloser Zeitvertreib. Ich erwähne es immer und immer wieder: Um gutes Wetter schätzen zu können, muss man schlechtes Wetter ertragen, wer krank ist oder war, lernt erst dadurch den Wert von Gesundheit kennen. Gute Bücher muss man erst einmal erkennen. Aber das geht nicht, wenn man weiß, wie es ausgeht. Oder verläuft. Man muss ein paar Mal von Schlechtem enttäuscht werden, um wirklich Gutes zu erkennen. Bücher, Filme, Spiele, alles Mögliche. Doch wenn ich mich immer nur vom Mittelmäßigen und Bekannten einlullen lassen, werde ich kaum je in die Sphären vordringen können, wo einem Genialität begegnet, wo sie einen umhaut und ergreift!

Der Alltag ist zu frustrierend und stressig, um ein unbekanntes (gutes) Buch genießen zu können? Statt mit einem neuen Buch (in dem sowieso das Gleiche steht wie im letzten) weiterzumachen, würde ich mir überlegen, mir einen neuen Alltag zuzulegen.

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Für @Corinna ist es offenbar so. Ich verstehe das auch nicht. Dennoch ist sie die einzige, die entscheiden kann, was ihr gefällt und was nicht und womit sie ihre Freizeit verbringt.

dann verbringen sie ihre Freizeit so, wie sie es möchten. Du machst eben was anderes, für dich Sinnvolleres.

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Ich fürchte nur, wenn du an einen Verlag gerätst, der seine Bücher mit Allerweltscovern und maximal nebulösen Klappentexten ausstattet, die für jeden potenziellen Kunden die geeignete Projektionsfläche für den erwarteten Inhalt bieten, dann wirst du dich auch nicht auf die Seriosität der Triggerwarnungen desselben Verlages verlassen können.

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Ich meinte das Zeitvertreiben aber eher wörtlich, im Sinne von, hoffentlich ist die Zeit bald vorbei. Man soll bitte seine Zeit nicht vertreiben müssen, sondern erleben, bestenfalls genießen oder darauf hinarbeiten, dass man sie bald genießen kann. Ich hadere nicht damit, wie sie ihre Freizeit verbringen. Aber die Zeit vertreiben und totschlagen, das sind Begriffe, die ich nicht mag.

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Ich auch. Drum finde ich es schade, wenn in Rezensionen schon fast alles verraten wird.

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Stell doch deine Bücher mal vor. Ich freue mich immer über Bücher von Forumsteilnehmern.

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Ich verstehe das voll und ganz. Bei mir muss es zwar nicht unbedingt ein Happy-End geben oder das Buch zwangsläufig eine positive Grundstimmung haben, aber da ich abends vor dem Schlafengehen noch lese, möchte ich nicht, dass meine letzten Gedanken vor dem Einschlafen negativ sind. Da will ich nicht von Mord und Totschlag oder Ähnlichem lesen.

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… oder einen anderenVerlag?

Nein, der Verlag ist toll! Ich war auf der „Fabula Est!“ in Solingen und habe mich mit der Verlegerin richtig gut verstanden. Wir haben auch schon gemeinsam über das Cover gebrütet. Aber das bleibt zusammen mit dem Titel geheim, bis das Buch fertig ist. :zipper_mouth_face: :heart_eyes:

Zudem hat der Verlag gerade mit einem anderen Verlag fusioniert, bei dem ich mein Buch auch schon (vor etwa 3 Jahren) angeboten hatte. Der Verleger meinte damals bei der Ablehnung, dass es ihm leid täte, weil er keine Erotik in seinem Programm hat. Die Idee und der Schreibstil würden ihm sehr gut gefallen und ich sollte unbedingt weiter nach einem Verlag Ausschau halten. Es war eine sehr persönliche Mail und das hat mir wirklich gutgetan. Witzig, dass ausgerechnet diese beiden Verlage zusammen fusioniert haben. :thumbsup: Dann bin ich ja doch irgendwie bei ihm gelandet. :smiley:

Dass sich die Verlegerin Gedanken bzgl. Triggerwarnung/Content Notes wegen des errotischen Inhalts macht, finde ich durchaus in Ordnung. Immerhin ist der Verlag noch sehr jung und braucht jetzt nicht gleich einen Shitstorm. Und - tja - man wächst an seinen Aufgaben - das liegt wohl auch an mir, wie selbstbewusst ich mit meiner Schreibe auftrete. Da gibt es noch Luft nach oben. Ich hoffe da wirklich auf das Lektorat. Ich habe schon von zwei Autorinnen des Verlags gehört, dass der Lektor zwar hart mit dem Text ins Gericht geht, aber das Ergebnis hinterher richtig toll wird und geschliffen glänzt. Deswegen bin ich auch sehr neugierig auf diese Überarbeitungsphase.
Und ich sollte das eine Buch, das jetzt nach dem Lektorat so schön sein soll, mal auf die Überholspur setzen und an meinem üblich SUB vorbeiziehen lassen. Bin ja schon gespannt, wie sich der Text von der Kollegin liest. :slight_smile:

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Ja, ganz einfach, wenn man das vor dem Kauf erkennen kann und nicht erst beim Lesen feststellt. :thumbsup:

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Leider nein, wenn man das Risiko nicht eingehen mag, dann darf meine Geschichten halt nicht kaufen. So herum funktioniert es für mich.

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Wenn etwas wie ein Überraschungsei aussieht und kommuniziert wird, dass nur in jedem 7. Ei der Happy Hippo steckt, kaufe ich es auch nicht.
Wenn aber bei Ebay die Artikelbeschreibung (absichtlich) unklar formuliert ist, aber ein Foto von einem Happy Hippo zu sehen ist, und ich dann für mein Geld ein Ü-Ei voll Plastikmüll bekommen würde, würde ich mich ärgern und eine schlechte Rezension schreiben.

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