Andreas Eschbachs Tipp für eure Fortsetzung des dritten Teils:
Für die meisten besteht die bisherige Geschichte nun aus drei Teilen, die andere Leute geschrieben haben, und es mag einem schwierig erscheinen, daran nun weiterzuschreiben, vor allem, wenn man selber anfangs ganz andere Ideen hatte, wohin sich das alles entwickeln sollte. Was tun?
Man hat ein ganz ähnliches Problem, wenn man einen eigenen Text wieder zur Hand nimmt, den man vor längerer Zeit geschrieben und dann unfertig liegen gelassen hat. Die Frage lautet dann: Wie komme ich wieder in meinen Text rein?
Ich gehe in einem solchen Fall meistens ein gutes Stück zurück und überarbeite den Text einfach mal, am besten mit eingeschalteter Stilprüfung und Lesbarkeitsanzeige. Und in der Regel geht es mir so, dass ich, kaum dass ich hier ein Wort ersetzt, dort einen Satz umgestellt und da eine Formulierung verbessert habe, mich wieder »heimisch« fühle und weiterschreiben kann. (Wobei es sein kann, dass ich bei der abschließenden Überarbeitung das, was ich geändert habe, nochmal ändere: Es geht also nicht darum, der Überarbeitung vorzugreifen, sondern wieder imstande zu sein, weiterzuschreiben.)
So würde ich das hier auch machen: Alle bisherigen Texte hintereinander in ein Dokument stellen und den Text überarbeiten, ihn ruhig so umformulieren, wie man selber sich ausgedrückt hätte. Sieht ja niemand. Und indem man sich das Bisherige sozusagen »aneignet«, sollte man imstande sein, die Geschichte fortzuschreiben.
Zusätzlich anspruchsvoll wird die Aufgabe dadurch, dass nun der vierte Teil zu schreiben ist, der der Auflösung unmittelbar vorausgeht. Wie bereitet man das Finale vor, und wie vermeidet man, schon jetzt zu viel zu verraten?
Dafür gibt es natürlich kein allgemeingültiges Rezept. Aber es mag helfen, sich klarzumachen, was der vierte Teil leisten muss: Er muss alle Puzzleteile, die für die Auflösung nötig sind, in Position bringen – aber auf eine Weise, die noch nicht verrät, wie sie zusammenpassen. Idealerweise hört der Teil mit einem Rätsel, einem Widerspruch auf, der natürlich nur scheinbar besteht und im fünften Teil aufgelöst werden kann.
Oder, um es in Fußballbegriffen auszudrücken: Im vierten Teil sollte man nicht versuchen, ins Tor zu treffen, sondern einen Pass so zu spielen, dass der Stürmer ihn im nächsten Zug in ein Tor verwandeln kann. Wobei das Schöne an diesem Wettbewerb ist, dass man dieser Stürmer ja dann womöglich selber sein kann …
→ Den bisherigen Ablauf der Geschichte könnt ihr hier nachlesen