Oh, da hab ich auch noch eine Prinzessin im Angebot: Mijou - kam kostenlos und ungefragt zusammen mit dem Haus ![]()
Meine Katze schläft gerne auf dem eigenen Sofa, welches auf dem Sofa steht. Manchmal quetscht der Hund sich da rein
Okay, hier Trudys Beitrag zum heutigen, durch die tolle Adventsgeschichte ausgelösten Cat-Day, um zu beweisen, dass Katzen kaum Platz beanspruchen. Es sei denn … sie werden … WACH.
Fell und ( Schreib)feder gehören wohl zusammen.
schniefff mir fehlt unser Kater!
Ich hab das dumpfe Gefühl, wir brauchen einen extra Haustier-Bereich und zwar vor allem für die damit verbundenen Geschichten. Da gibt es mit Sicherheit einiges zu erzählen ![]()
Wenn ich da allein an unsere Maus denke, die mir grad freundlicherweise und auf meinen Schoß liegend einen Koffer der besonderen Art in’s Gesicht gestellt hat
![]()
So ein kleines „Schwarzes“ lebte zuvor noch viele schöne Jahre bei uns. Ein Kater aus dem Tierheim und auch Trudy wurde aus ‚schlechten Verhältnissen‘ rausgekauft. Sie war unterernährt und niemand hatte bemerkt, dass sie stocktaub, pardon, gehörlos ist, wie so viele weiße Katzen mit diesem Gendefekt.
Hier kommt die 17. Adventskalendergeschichte (17.12.2025):
Diesmal wirklich
„Diesmal wirklich!“ hallte es in meinem Kopf nach. Unzählige Male hatte sie mir versprochen, dass sie mich abholen würde. Ungeheuer oft hatte sie kurz vorher angerufen und erklärt, dass ihr etwas dazwischen gekommen sei.
Mit bangem Blick schaute ich auf die Uhr und kniff mir in den Handballen. Fünf. Eigentlich sollte sie schon da sein. Mit meinen Gedanken versuchte ich den Sekundenzeiger anzuhalten. Die Wohngruppe war so gut wie leer. Jonas wurde von seinem Vater abgeholt und zog seine Winterjacke an.
Vom Küchentisch lugte ich vorsichtig in den Flur und betrachtete die Szene. Jonas sah glücklich aus. Mit einem strahlenden Lächeln präsentierte er die durchsichtige Tüte voller selbstgebakener Plätzchen, dessen Geruch immer noch in der Luft lag. Ein bitterer Kloß einer dunklen Vorahnung bildete sich in meinem Hals.
Seit über zwei Jahren war ich hier in der Wohngruppe. Zu Hause hatte es nicht mehr funktioniert. Deswegen hatte meine Mama einen „Antrag auf Unterbringung“ gestellt. Am Tag des Abschieds hatte sie mir gesagt, dass sie sich „nur neu ordnen müsse“ – und „das es nur für kurze Zeit sei“.
Zunächst war sie regelmäßig zu Besuch gekommen. Dann hatte sie mir erzählt, dass sie Thomas kennengelernt habe, dass sie wieder schwanger sei und von meiner neuen Schwester.
Die Besuchskontakte wurden weniger. Seit 3 Monaten hatten wir uns gar nicht gesehen.
Die Tür wurde geschlossen und die lachenden Stimmen entfernten sich. Stille.
„Na, und was ist mit Dir“ fragte Lina mich mit kräuselnder Stirn, und ließ sich auf dem Stuhl neben mir fallen. Die Ellenbogen auf dem Tisch gestützt sah sie mich mit ihren brauen Augen an. Sie war unsere Bezugsbetreuerin und arbeitete schon lange in dieser Einrichtung. Sie roch nach einer Mischung aus Zimt und Kaffee.
Der Kloß in meinem Hals hinderte, mich zu sprechen, und ich zuckte mit den Achseln – Lina nickte, als würde sie verstehen.
Einige Minuten saßen wir uns still gegenüber. In mir breitete sich das wellenartige Kribbeln aus, dass mich wie gelähmt einfrieren ließ. „Vielleicht steht sie nur Stau“ schoss mir ein Funken Hoffnung durch den Kopf. Obwohl ich wusste, dass sie immer dem Zug nahm, der um 14 Uhr bei uns ankam. Die Delle im Handballen schmerzte nicht so wie der Schmerz in meiner Brust.
In die Stille hinein klingelte das Telefon. Lina zuckte kurz zusammen und verzog das Gesicht, fand ihre Fassung aber schnell wieder. Sie eilte ins Büro und nahm den Telefonhörer ab. „Ich verstehe, ja“, murmelte sie in knappem Ton.
„Ihnen auch frohe Weihnachten“. Ihr Ton war dabei so eisig, dass mir ein kalter Schauer über den Rücken fuhr. Ein Hauch von Bitterkeit erfüllte den Raum.
Es dauerte eine gefühlte Unendlichkeit, bis Lina zurück in die Küche kam. Ihre weichen Augen schauten mich mit einem Blick an, der keine Worte bedurfte.
Mit gedämpfter Stimme brachte sie nur ein kurzes „Tut mir leid, sie schafft es nicht“ heraus.
Das, was als Kloß im Hals und einem kribbeln in der Brust angefangen hatte, bahnte sich unaufhaltsam seinen Weg in mein Gesicht. Erst versuchte ich, die Tränen zurückzuhalten. Aber der Schmerz, die Wut, die Angst ließ meinen Körper beben. „Wo soll ich denn jetzt über Weihnachten hin?“
Vor meinem inneren Auge tauchte das Bild von Heiligabend auf. Wir hatten zu dritt den Baum mit bunten Lichtern geschmückt, Lieder gesungen. Alles war warm und gemütlich. Jetzt saß ich hier. In einer Wohngruppe. Ohne Familie.
„Hei, komm. Ich habe eine Idee. Zieh deine Jacke an“. Lina war vor mir in die Hocke gegangen und legte einen Arm auf meine Schulter. „Du feierst bei mir zu Hause.“
Lina gab mir ein Taschentuch, mit dem ich die Tränen aus dem Gesicht wischte – dann zog ich meine Jacke an. Wie ferngesteuert lief ich mit ihr mit.
Eine Weile fuhren wir durch die Dunkelheit der Stadt. Die Lichter verschwammen durch die Tränen, die sich immer wieder ihren Weg bahnten. Die kalte Autoscheibe kühlte meine heißgewordene Wange. Eine Einsamkeit wie nie zuvor überkam mich.
„Wir sind da, komm!“ Lina hatte den Motor ihres Wagens abgestellt und griff nach dem Türöffner. In der Bewegung hielt sie inne und drehte sich zu mir.
„Ich weiß, wie du dich gerade fühlen musst“. Ihre Stimme klang sanft und doch voller Überzeugung. „Ich verspreche dir, bei uns ist es auch schön. Ganz anders vielleicht, aber auch schön“
Wir stiegen aus dem Auto und Lina öffnete mit ihrem klimpernden Schlüssel die Haustür.
Eine junge Frau kam mit einer Schürzte und mit Kochlöffel entgegen. „Hei Lina, da bist du ja.“ Die beiden gaben sich einen Kuss.
„Und du hast Besuch mitgebr…“ Weiter kam sie nicht, da ein goldbrauner, schwanzwedelnder Blitz auf mich zuschoss.
„Ohh Wilma“ stöhnte Lina lächelnd. „Das ist unsere Wilma, sie freut sich dich kennenzulernen“ Linas Augen leuchteten vor Freude.
Ich beugte mich zu Wilma und fing an, sie zu streicheln. Das erste Mal an diesem Abend zauberte mir wieder jemand ein Lächeln ins Gesicht.
„Ich habe noch etwas für dich!“ Lina holte ein kleines Päckchen hervor. „Frohe Weihnachten!“
Den restlichen Abend verbrachte ich mit Wilma, Lina und ihrer Freundin. Wir aßen zusammen und tranken Kinderpunsch. Der Duft von Kerzen, Zimt und Tannengrün erfüllte den Raum. Ich las in meinem Buch und es wurde ein schönes Weihnachtsfest. Ein kleiner Funken Hoffnung stieg in mir auf, dass ich doch nicht alleine auf dieser Welt bin. „Diesmal wirklich“.
Ohhhhh - schön! Irgendwie würde ich fast wieder auf @Gschichtldrucker tippen aber ich glaub es dann doch wieder nicht weil von dem schon 2 Geschichten im Kalender waren. @Antje6 könnte ich mir auch gut vorstellen… auf alle Fälle ist es eine sehr schöne aber auch traurige Geschichte.
Eine traurig-schöne Geschichte mit der endlichen Aussicht auf Hoffnung, aber auch der Erinnerung daran, was im Leben von Bedeutung ist – nicht nur zur Weihnachtszeit. ![]()
Mit dem Raten, wer hinter der berührenden Erzählung steckt, halte ich mich zurück, denn ich weiß nicht, ob es ein lyrisches oder, wie ich vermute, ein autobiografisch darstellendes Ich ist.
Eine Geschichte, die mir die Tränen in die Augen treibt und mich auch zornig macht auf die Mutter. Die aber auch Hoffnung vermittelt. Danke für die Geschichte. Es sind nicht die Geschenke die Glücklich machen, sondern die Zugehörigkeit und Liebe ![]()
Eine berührend schöne und auch traurige Geschichte… sie fängt dieses Gefühl ein, wie Weihnachten sein kann, wenn man einsam ist… und hat dann aber doch ein schönes Ende! Das ist was fürs Herz ![]()
Tolle Geschichte zu Weihnachten. Er glücklich, Lina mit guter Tat. Happy End auch ohne Mutter.
Und es geht auch immer ohne Eltern. Ich bin froh, meine Mutter seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen zu haben. Mein persönliches Happy End.
Wie schrecklich traurig und am Ende doch versöhnlich. Ohne zu viel Worte waren Enttäuschung/ Traurigkeit/ Einsamkeit spürbar und ich hab mitgeheult.
Mein Tipp…tja der Gschichtldrucker ist raus.
EffEss?
Puh. Jeder, der Weihnachten mal als Kind /Jugendlicher allein erlebt hat, bekommt eine Gänsehaut. ![]()
![]()
Trifft ins Herz und danke für das hoffnungsvolle Ende. ![]()
![]()
An Weihnachten spitzt sich alles zu, was sich das ganze Jahr über aufgestaut hat. Vielleicht feiert man deshalb Silvester mit Feuerwerk? Um das alles wegzuballern? Und auf ein wirklich besseres neues Jahr zu hoffen? Nur meine Theorie. ![]()
Ein wirklich gute Geschichte, die wieder mal zeigt, worum es wirklich gehen sollte. ![]()
Ich habe auch keine Idee, wer die Geschichte geschrieben hat. Ich war es nicht. Aber danke, dass du sie mir zutraust, @Antje6 .
Ne, ist nicht von mir, aber für mich, damit ich nicht vergesse, dass ich nicht der einzige bin, der gegen die Realität anschreibt. Danke der Autorin oder dem Autor - wer immer es war - für dieses Licht in meinem finsteren Herzen.
Wunderschöne Geschichte. Heut zu Tage realer den je.
In den 90er Jahren war ich „nur“ Hausfrau und Mutter. Die Klassenkameraden unserer Kinder beneideten sie, die Mütter dieser Kinder bedachten mich mit verachtenden Blicken.
Für unsere Familie war dieses Arrangement durchaus normal und okay.
![]()





