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. Klasse, hab ich gar nicht mitbekommen. Da freue ich mich sehr.
Nick o Law muss doch morgen kommen ![]()
Auf jeden! ![]()
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Hier kommt die sechste Adventskalendergeschichte (06.12.2025). And by the way: Ich wünsche euch einen schönen Nikolaustag!
Die Eskorte
Ich saß an meinem Schreibtisch und ging nochmal den Frachtbrief durch. Granny Smith hatte zwei Treckerladungen Äpfel geschickt, Ike Horn einen Container Nüsse und Mandelkerne, die Dörrpflaumen waren gestern schon gekommen und Rupert hatte den ganzen Vormittag damit verbracht, die acht Paletten Bücher von Heather Kaufmann und Conny Albert in den Laderaum des Trucks zu hieven. Es würde ein sehr konservatives Nikolausfest werden, aber so hatte es Mary befohlen. Ich war hier ja nur der Lieferant.
Eben wollte ich die Papiere zu den Akten heften, als Rupert zur Tür reinkam, im Gesicht einen Ausdruck, der für einen achthundert Jahre alten Troll wie ihn mehr als sonderbar war.
»Da ist wer für dich, Boss«, brummte er, »’ne Frau.«
»Welche Frau?«
»Weiß nich. Sagt, Mary habe sie geschickt. Als Eskorte.«
Ach ja, die Eskorte, das hatte ich komplett vergessen. Mary wollte unbedingt, dass heuer die Auslieferung von weiblichen Bodyguards eskortiert werden sollte. Ich persönlich hätte das nicht gebraucht, in meinem Schulterholster hatte ich noch die 44er Magnum, die mir Dirty Harry geschenkt hatte, und Rupert griff außer seinem Trollknüppel ohnehin keine Waffe an. Aber bitte, wenn die Chefin unbedingt wollte …
»Sie ist seltsam«, sagte Rupert. Und das war verdammt viel Gerede für ihn.
»Wer ist seltsam?«
»Diese Frau, Boss!«
Ach was, dachte ich. Der arme Rupi und die Frauen, das war ein Kapitel für sich. Wahrscheinlich hatte uns Holy Ghost Antinomie geschickt. Oder Tricky-Kick. Oder gar diese Tanja Elias alias Starlight? Gut, die konnte einem wirklich Angst machen.
»Ist schon gut, Rupi, schick sie einfach rein.«
Rupert trat zur Seite und die möglicherweise schönste Frau des Multiversums trat in mein abgehalftertes Büro: langes rotbraunes Haar, das in natürlichen Locken auf ihre Schultern fiel, schwarze Lederjacke über einem weißen Rippshirt, knapper Mini, Kniestiefel und mandelförmige grüne Augen. Das Einzige, das störte, war ihr Vollbart. Und ihre Größe: Sie blickte gerade noch über die Kante meines Schreibtisches.
»Nick O’Law?«, sagte sie knapp und hielt mir die Hand hin. »Ich bin Barbara Streusand, eure Eskorte.«
»Ähm.« Mehr kam im Moment nicht aus meinem Mund.
»Was ähm?«, redete sie weiter und hopste auf den Stuhl. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie am Gürtel eine Streitaxt trug.
»Ich … ähm … ich meine …«
»Du hast nicht damit gerechnet, dass sie dir eine Zwergin schicken, oder?«
»Nicht wirklich, stimmt.«
»Typisch alter weisser Mann!«
»Sorry, Ma’am, ich wollte nicht unhöflich sein«, entschuldigte ich mich, so schnell es meine Überraschung zuließ, »aber das hier könnte gefährlich werden.«
»Ja, für die Krampus-Industries. Aber nur, wenn ich dabei bin.« Sie zog die Streitaxt aus dem Gürtel und ließ ihren Daumen darüber streifen, was einen hellen Ton von sich gab – das Zeichen jeder gut geschliffenen Klinge. »Damit«, erklärte sie, »hacke ich mich in jedem Algorithmus und mach kaputt, was uns kaputt macht.«
»Wir sind aber nicht zum Kaputtmachen unterwegs!«, mahnte ich ein, »sondern um Kinder zu beschenken.«
»Ich weiss«, winkte sie ab, »ich kenne meinen Auftrag. Die Kiddies werden mich gar nicht sehen. Nur ihr beide. Und die K-Idioten, falls wir welche treffen.«
»Okay, okay«, gab ich nach, »Wenn dich H. G. geschickt hat, dann geht das klar. Aber bitte halte dich an die Regel.«
»Versprochen« sagte sie, »Wenn du mir auch was versprichst, Nick O’Law!«
»Okay. Und was?«
»Das da hinter dir.« Sie deutete mit dem Stiel der Streitaxt zum Fenster.
Ich drehte mich um und musste erst zweimal hinsehen, bis ich kapiert hatte, was sie meinte. Rupert hatte vor zwei Tagen beim Verladen der Bücher mit dem Gabelstapler einen Ast vom Kirschbaum abgerissen, ihn ins Büro geschleppt und in eine große Vase gestopft. Was er denn damit wolle, hatte ich ihn angefahren und er hatte gesagt: »Warte mal ab, wie schön das blüht zu Weihnachten, Boss!« Gute Güte, Trolle und ihr Hang zu Weihnachtsdekos! Aber bitte. Klar hatte ich es ihm erlaubt. Immerhin war er mein Partner und eine treue Seele.
»Das Gehölz da?«, fragte ich Barbara Streusand.
»Ja, genau«, antwortete sie, »ich will, dass du mir den bringst, wenn es blüht. Also genau am Heiligabend. Und wenn du ganz lieb bist, dann trägst du dabei nichts als nur eine Zipfelmütze, mein Grosser!«
Okay. Was sollte ich anderes tun als zusagen? Ein Nein hätte sie ja doch nicht akzeptiert.
»Gut«, sagte ich und nahm den Schlüssel zum Truck, »dann lass uns los!«
So, so…. Den Kirschzweig will sie haben….
Ist das herrlich!
@Gschichtldrucker - wie werd ich jetzt das Kopfkino wieder los?!? ![]()
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Sehr gut.
Erwartungen zu 100% erfüllt. ![]()
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Der Autor ist natürlich Nick O’Law. Ist ja ein Bericht, keine Geschichte.
Oh, diesmal kann sogar ich nicht falsch raten. Danke für die erfrischende Geschichte, lieber @Gschichtldrucker .
Hat mich heute morgen zum laxhen gebracht.
Na mit Barbara Streusand legt man sich definitiv nicht an
sehr unterhaltsam! Vielen Dank für diese Nikolaus - ich meine natürlich Nick O‘Law - Geschichte @Gschichtldrucker ![]()
Ja, so fantasievoll kann man den Barbara-Tag auch begehen.
Tolle Story, lieber @Gschichtldrucker! (Natürlich begeistern mich acht Paletten der Bücher von @SuperGirl und mir.)
Fröhlichen Nick O´Law-Day euch allen! ![]()
Wieder eine wunderbare Geschichte am frühen Morgen. Hach, haben wir es gut. ![]()
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Vielen Dank an den unbekannten Schreiber.
Muss das jetzt einfach mal loswerden: Weihnachtszeit ist eher nicht so mein. Vieles, was ich da so an Oberflächlichkeit und Kommerz sehe, macht mich depressiv.
Aber: EURE Geschichten hier, die sind allesamt ein wunderbares Elixier in diesen Tagen! Und ich freue mich, jeden Morgen sofort eine neue lesen zu dürfen. Merci!
Einen fröhlich freundlichen Nikolaustag euch allen ![]()
habt ihr alle schon in eure Stiefel geschaut (ich hab vergessen meine rauszustellen
)
Aber zur Geschichte: das ist doch der typische Humor unseres @Gschichtldrucker s … also wenn nicht, ists ne perfekte Imitation seines Stils …
Ein Viertel der Geschichten haben wir (leider) bereits gelesen. Sie waren jeweils entweder spannend, berührend, amüsant, besinnlich oder eine interessante Verbindung dieser Kriterien. Ganz gleich, wie wir zu Weihnachten eingestellt sind, schaffen es diese Geschichten, uns Tag für Tag ein Stück mehr in Weihnachtsstimmung zu versetzen.
Und diesmal ist es nicht einfach nur »keine Ahnung«, sondern Gewissheit.
Herzlichen Dank, @Gschichtldrucker, für die großartige und humorvolle Geschichte, die du aus dem Nikolaussack gezaubert hast.
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Fröhlichen Nikolaus Tag euch!
Sehr schön. Ich mag unseren Kalender ![]()
Das war natürlich @Gschichtldrucker!!!
Du hast mir nicht nur Kopfkino beschert sondern auch ein Grinsen. (Und bis jetzt war der Tag eher zum Heulen)
Ganz lieben Dank dafür.
Barbara Streusand!!! ![]()
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Einen wunderschönen Nikolaus
, ja, eindeutig@geschichtldrucker
, sehr schöne, lustige Geschichte, vielen Dank ![]()
Genau das frage ich mich auch grade. Immerhin gut zu wissen, dass nicht nur Trolle, sondern auch Zwerginnen ein Faible für blühende Kirschzweige haben.
Danke für diesen tollen Lacher!