Ich würde auf @SuperGirl tippen…Eine Detektivgeschichte zu Weihnachten und dann in zwei Teilen, um die Neugier hochzuhalten, kann nur von ihr stammen
Ein Winterkrimi.
Ohhh, eine Fortsetzung bitte! Gute Ermittlung, weil jeder Schritt für mich klar nachvollziehbar ist.
Als Profiler kann ich sagen: entweder von @Antje6 oder von mir.
Bin mir aber nicht sicher. ![]()
Da mir der Name Lilly Jacobsen vertraut vorkommt, gehe ich mit @Bommel konform und denke, dass der spannende Winterzweiteiler aus der funkensprühenden Fantasie von @SuperGirl stammt. Gemein nur, die Auflösung erst morgen zu erfahren. Ich und Geduld … ![]()
Eine Detektivgeschichte im Adventskalender - das ist (jedenfalls für mich) ein origineller Einfall. Aber ich hoffe, wir müssen jetzt nicht bis zum 24. auf die Fortsetzung warten.
Nein, @michel ich war es nicht.
Ein falsches Geständnis, Blut, junge Mädels … das kann nur der michel sein!
Eine spannende Detektivgeschichte☺️
Ich tippe auch auf @SuperGirl , genau wie @Heather kommt mir der Name Lilly Jacobsen aus den Beschreibungen ihrer Geschichten schon bekannt vor ![]()
Super Geschichte!
Wer sie erlebt und aufgeschrieben hat?
Lily Jakobsen natürlich ![]()
spannende Weihnachten!
Vom Stil her würde ich auch absolut sagen, hier war unser Supergirl am Werk.
Riecht wie SuperGirl, hört sich an wie SuperGirl, sieht aus wie SuperGirl, ist aber KaPie.
Hat was! ![]()
Du legst eine falsche Fährte…
um von dir abzulenken??
Nein ich war schon. Die zweite Story kennst du auf Anhieb (wie alle) und eine dritte gibts nicht.
Schauen wir mal.
Wie soll denn Weihnachten überhaupt stattfinden, wenn vorher eine Geschichte im Adventskalender fehlt?
Ein Abgrund.
Ein Loch.
Leere.
Kein Weiterkommen …
Nee, Hannah, bleib mal schön dabei. Sonst verrate ich der ganzen Welt, wem wir es zu verdanken haben, dass Weihnachten ausfällt.
@Gschichtldrucker
Tag 3: Ich bin noch nicht fertig mit Lesen, kenne die Auflösung noch nicht - aber gleich.
Die Geschichte wurde von jemandem geschrieben, der/die studiert hat. Ich dachte vorher schon an dich; bei dem Wort „Hintern“ dann sowieso. ![]()
Mein Fazit bis hierhin: Ganz wunderschöne Geschichten. Vielen DANK. Ich werde wenig mitraten … Aber gerne lesen und mich HERZlich verausgaben (limitiertes Kontingent).
![]()
Und jetzt lese ich mal weiter …
… weitergelesen …
Ha! Also doch! ![]()
Tag 4: Ich denke ebenfalls an @KaePie, bin aber nicht sicher. Vielleicht wegen der Kamera? Und der weiblichen Perspektive?
Supergirl???
Ich bin gespannt auf die Auflösung. Und bin zumindest jetzt mal wieder up to date. Yes. ![]()
Ich weiß, wer der Täter im Adventskalender ist: Ich war es natürlich! Gut mit ermittelt!
Gruß
Super Girl
Ui, da lagen ja einige richtig.
Hier kommt die fünfte Adventskalendergeschichte (05.12.2025):
Der Baum
Hätte es an diesem Novembermorgen nicht wie aus Eimern geschüttet und hätten die vorüberfahrenden Autos mit ihren schmatzenden Reifen nicht wie Störsender gewirkt, hätte der Drittklässler den Linienbus rechtzeitig bemerkt, bevor er die Straße überqueren wollte. Um Haaresbreite wäre die Geschichte hier zu Ende gewesen, aber das Leben wob aus dem Ereignis einen Anfang.
Den Kopf tief unter der Anorakkapuze verborgen, setzte Luis seinen Fuß auf die Fahrbahn, als ihn ein markerschütternder Hupton zu Tode erschreckte. Gleichzeitig wurde er so kraftvoll an seinem Ranzen nach hinten gezogen, dass sich seine Bewegung in einen Rückwärtssturz verwandelte. Der Bus rutschte mit quietschenden, zischenden Bremsen vorüber und kam zum Stehen. Der Fahrer sprang heraus und wankte mit zittrigen Knien auf Luis zu, der mit nassem Hosenboden auf dem Bürgersteig saß. Schaulustige eilten mit gezückten Handykameras hinzu und verteilten Ratschläge wie Bonbons. Erst als sich klärte, dass die Situation glimpflich verlaufen und niemand zu Schaden gekommen war, löste sich der Pulk auf. Der Busfahrer meckerte Luis an, doch seine Erleichterung war spürbar. Alle gingen, bis auf ein Mädchen. Luis erinnerte sich, dass er sie schon auf dem Schulhof gesehen hatte. Sie schauten sich verlegen an, bis das Mädchen grinste, die Hand ausstreckte und ihm auf die Beine half.
»Du scheinst ja nicht gerade am Leben zu hängen«, sagte sie.
»Hast du mich … eben …?«, stammelte Luis.
»Ob ich dich zurückgezogen habe, meinst du? Kann man sagen. War aber kein Ding. Ich kann nämlich kein Blut sehen, weißt du.«
»Das war echt knapp!« Luis durchlief ein Schauder. »Dann danke ich dir. Ich denke, ich schulde dir was. Wenn meine Eltern das erfahren, gibt´s richtig Zoff!«
»Zoff?«
»Na, Ärger! Ginge es nach meiner Mutter, würde sie mich noch immer wie ein Kleinkind zur Schule bringen. Dabei werde ich bald zehn.«
»Beinahe nicht!«, sagte das Mädchen.
»Du gehst in meine Parallelklasse, stimmt´s? Ich bin Luis. Aus der 3b, in die ich jetzt übrigens dringend gehen sollte, sonst kriege ich auch da noch Ärger!«
»Zoff, also!« Sie lachte. »Mein Name ist Lela. Meinen Nachnamen erspare ich dir, den kann sich hier sowieso kaum jemand merken.«
Die beiden überquerten die Straße und steuerten auf der anderen Seite das Schulgebäude an, das die eintrudelnden Kinder wie Löschpapier aufsog.
Zu Hause beichtete Luis seiner Mutter den Zwischenfall, bevor sie die Sache von Dritten erfahren würde, und es gab Stunk. Doch ihr Ärger richtete sich wider Erwarten nicht gegen ihn, sondern die Stadt, die nicht auf das Begehren der Eltern reagierte, die eine sichere Fußgängerampel für die Schüler forderten. Luis verkrümelte sich, um seine Hausaufgaben zu erledigen. Er dachte an das Geschehene, an Lela und an das, was ihn überhaupt am Morgen so abgelenkt hatte. Es ging um Weihnachten!
Luis hasste es, Heiligabend immer alleine in seinem Zimmer warten zu müssen, bis die Tanne geschmückt war. Die Zeit zog sich wie Mäusespeck! Was hätte er dafür gegeben, beim Dekorieren dabei zu sein. Er träumte von einem eigenen Kinderbaum. Ohne Chichi! Seine Eltern bestellten schon Anfang Oktober die brandneuen Dekoartikel, die seine Mutter dann auf ihrem Home-Blog postete. Sie duldete nichts Selbstgebasteltes von Luis und ließ es stets diskret in einer Küchenschublade verschwinden. Aber der Junge hatte alles aufbewahrt und die Sachen in einem ausgedienten Stiefelkarton unterm Bett versteckt. Und an diesem Morgen auf dem Weg zur Schule hatte er gegrübelt, wie er an einen Baum kommen könnte und hätte deswegen fast den Bus geknutscht.
Am nächsten Tag tauchte Lela an der gleichen Stelle auf dem Bürgersteig hinter ihm auf. Der Morgen dämmerte einem trockenen, milden Vormittag entgegen und sie begrüßte ihn mit einem schelmischen Blitzen in Augen, die die Farbe von Nussnougatcreme hatten.
»Hi Luis! Kannst du heute auf einen Schutzengel verzichten und selbst aufpassen?«
Luis stöhnte gekünstelt, nahm ihr die Frotzelei aber nicht übel. Im Gegenteil, er mochte ihre Offenheit. »Meine Mutter war gestern auf hundertachzig. Sie meinte, wenn die Stadt schon keine Ampel installiert, müssten Schülerlotsen eingesetzt werden.«
Lela nickte. »Da hat sie Recht, mein Vater sagt, erst muss jemand zu Schaden kommen, bevor kluge Entscheidungen getroffen werden.«
»Dann hast du gestern eine kluge Entscheidung verhindert.«
»Das ist ein total bescheuerter Spruch und nicht lustig!« Vor Lelas Gesicht schob sich ein dunkler Vorhang, dann rannte sie Luis davon. Verdattert sah er ihr nach.
Aber in den folgenden Wochen trafen sie sich wieder: in der Schule oder auf dem Weg dorthin und oft draußen zum gemeinsamen Spielen. Beide Familien wohnten in derselben Straße, nur wenige Häuser voneinander entfernt. Je näher jedoch das Weihnachtsfest rückte, desto bekümmerter erschien Lela ihr neuer Freund. Und als sie ihn darauf ansprach, erzählte er ihr von seinem Wunsch.
»Wer schmückt den Baum in eurer Familie?«, fragte er.
»Wir haben keinen. Für uns Muslime hat Weihnachten nicht die gleiche Bedeutung wie für Christen. Der Koran erzählt zwar von der Geburt von Isa – ihr nennt ihn Jesus – unter einer Palme. Aber er ist für uns ein Bote, ein Gesandter, nicht Allahs Sohn.«
»Ich liebe das Fest«, gestand Luis. »Die Lichter, die Plätzchen, die Lieder, die Geschenke und vor allem den Weihnachtsbaum. Alle sind netter zueinander als sonst.«
»Auch wir schmücken in der Adventszeit unsere Wohnung und meine Mutter backt mit mir und meinen Geschwistern. Und wenn´s nach uns Kindern ginge, hätten wir sogar gerne einen richtigen Tannenbaum mit Kerzen und einem Stern oben auf der Spitze. Das sieht so schön aus!« Lela legte plötzlich ihre Stirn in Falten.
»Ich glaube, ich habe da eine Idee! Ob du mich wohl am Nachmittag des ersten Feiertags besuchen darfst? Du weißt doch, wo ich wohne? Klingle zwei Mal kurz bei Elyounoussi. Dann komme ich runter und wir treffen uns im Hinterhof. Und vergiss nicht deinen selbstgemachten Baumschmuck mitzubringen!«
»Was hast du vor?«
»Eine Weihnachtsüberraschung!«
Heiligabend verging wie jedes Jahr mit einer überladen dekorierten Nordmanntanne von edlem Wuchs, an die vermutlich noch am Vortag Rehe gepinkelt hatten und von deren Kosten eine Familie in der Dritten Welt einen Monat hätte leben können. Sie überstrahlte in ihrem Glanz Luis´ nagende Enttäuschung darüber, dass wieder kein einziges Stück seines Baumschmucks daran hing. Am verabredeten Nachmittag schlich sich der Junge, beladen mit dem großen Karton voller Bastelarbeiten, hinunter in den Keller und belud seinen Bollerwagen. Anschließend fragte er seine Eltern, ob er Lela besuchen dürfte, um ihr ein Geschenk zu bringen, und wartete wenig später mit dem Wägelchen im Hof auf seine Freundin. Der Hinterhof war nicht groß. Es gab einen Fahrradständer, einen Unterstand für die Mülltonnen und in der Mitte ein Rondell mit einer pummeligen Eibe, die mit immergrünen Bodendeckern unterpflanzt war. Endlich öffnete sich die Tür des Hinterausgangs und Lela trat heraus, gefolgt von einem Mann und einer Schar Kindern. Sie giggelten, schwatzten und schienen von einer ansteckenden Blase Fröhlichkeit umgeben zu sein.
»Frohes Fest, Luis!«
Alle begrüßten den Jungen freundlich. »Frohe Weihnachten«, sagte er.
»Das ist mein Vater und die anderen sind meine Geschwister und Freunde aus dem Haus. Sie alle wollen helfen.«
»Helfen? Wobei?«
Lela deutete auf die mannshohe Eibe. »Das wird unser Weihnachtsbaum! Mein Vater hat ein Kabel gelegt, und er hilft uns, die Außenlichterkette anzubringen. Was meinst du? Wollen wir mit dem Schmücken loslegen?«
Viele Hände, schnelles Ende, heißt es. Zu schnell, kam es Luis vor. Er erinnerte sich nicht, wann er das letzte Mal so großes Glück in seinem Herzen gefühlt hatte, dass er glaubte, es wäre zu klein dafür. Zuletzt gab Lela ihm einen Stern für die Spitze. Ihr Vater hob den Jungen hoch, wo Luis ihn an den Baum steckte. Eine stille Ehrfurcht überkam alle, als der Stecker mit dem Kabel verbunden wurde. Sie bestaunten den Bedeutungswandel, den die bislang wenig beachtete Eibe innerhalb der vergangenen Stunden durchlebt hatte. Festlich erstrahlte sie und stand einer Tanne in nichts nach. Jeder hatte irgendetwas dazu beigetragen. Das ganze kunterbunte Sammelsurium ließ kaum mehr etwas vom natürlichen Grün erkennen.
Luis sah zu Lela hinüber, die neben ihrem Papa stand und ein Lied anstimmte: »O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter …« und zu seinem Erstaunen fielen erst die Kinder, dann sogar Lelas Vater mit einem tiefen Bass ein. Fenster öffneten sich von Neugier erfüllten Blicken, und aus der Tür traten immer mehr Mieter, um ihre Hofeibe zu bewundern.
Luis stellte sich neben seine Freundin und flüsterte ihr ins Ohr: »Das ist der schönste Weihnachtsbaum, den ich je gesehen habe!« Dann sang er mit.