Zustand einer Leiche

Hallo, zusammen!

Wie viel mag von einer Leiche noch übrig sein, wenn sie zwischen Mitte November und Ende April in einem nicht sehr tiefen Grab verscharrt war?
Zwischen November und Ende Dezember lagen die Temperaturen wenige Grad um den Gefrierpunkt. Von Januar bis Anfang März gab es eine Schneekatastrophe mit meterhohen Schneebergen (ähnlich wie 1978/79, wahrscheinlich noch schlimmer). Ab Mitte März sind die Temperaturen dann auf ca. 10 Grad, im April dann auf um die 15 Grad hochgeklettert. Jetzt ist Ende April, also waren es vielleicht zwei knappe Wochen um die 15 Grad.
Sind dann nur noch Knochen übrig?

Und was ist mit Haaren? Wären davon noch welche übrig?

Wie schnell zerfällt Kleidung? Achtung, ich schreibe Fantasy und es gibt noch nichts, was es in unserer Welt erst seit der industriellen Revolution (Mitte 19. Jh) gibt, also keine Synthetikkleidung. Alle Stoffe sind aus Naturfasern (Wolle, Pflanzenwolle) gemacht. Ich nehme an, die Kleider sind weg, oder?

Zur Bekleidung:
Auch wenn es Naturfasern sind. Es gibt sicherlich (mehr oder minder natürliche) Färbemittel (und andere Mittel, die bei der Herstellung benutzt werden), die eine natürliche Zersetzung verhindern oder (deutlich) verzögern.

Also könnten zumindest noch Fetzen übrig sein. Vielleicht ein Stück mit einem Webfehler drin, anhand dessen die Ehefrau ihren Mann dann identifizieren kann, weil sie sich sehr gut an den Webfehler sehr gut erinnern kann, denn sie hat das Hemd ihres Mannes selbst genäht?

Nee, nee … ich denke, der Leichnam und die Kleidung werden wohl erstaunlich unbeschadet sein.

Das hängt natürlich von den näheren Bedingungen ab, vor allem, wie ist die Bodenbeschaffenheit? Fand die Bestattung auf einem Friedhof statt? Humuserde? Oder Sand? Wie ist es mit dem Feuchtigkeitsgehalt? Nass? Oder trocken? Und: wurde der Leichnam in einem Sarg bestattet? Oder in Tücher eingeschlagen? Bei Bestattung im November: wenig Insektenbefall, Temperaturen (vermutlich Lufttemperaturen am Boden): meistens unter null, in der Tiefe (je nach Region, kein Permafrost!) frostfrei, aber kühl. Autolyse- und Fäulnisspuren vorhanden, aber vermutlich nicht sehr ausgeprägt. Also: Kleidung vermutlich o. k., Bauch etwas aufgetrieben, grünliches Durchschimmern. Vielleicht aber Rattenverbiss.

D.h. m.E. bist du relativ frei und kannst nach Gusto entscheiden.

mfg Os/<ar

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Baumwolle braucht ein halbes bis ein Jahr, Leinen länger (genauer weiß ichs nicht), Wolle bis zu 4 Jahren und Leder kann schonmal 50 Jahre brauchen. Natürlich immer abhängig von Temperatur, Feuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit und so.

Selbst die Leiche könnte gut erhalten sein. Es kommt allerdings tatsächlich auf die Bodenbeschaffenheit an. Wie viel Feuchtigkeits an die Leiche kam. Kälte ist immer gut, um einen Leichnam zu erhalten.

Es liegt auch viel an der Figur der/des Verstorbenen. Sagen wir mal, die Person war schlank und Rank, dann ist der Zerfall des Körpers langsamer, als bei einem richtig dicken Menschen.

Selbst die Lage des Körpers ist entscheidend. Eine verstorbene Person im Sommer, liegend auf einem Bett, mit bereits heruntergestellten Beinen, kann der Körper Anzeichen von Mumifizierung aufweisen, die Beine jedoch voll körpereigenen Wasser zum platzen gefüllt sein.

Deine Frage zielte allerdings in den Winter :wink:

Hallo und die erste Frage ist doch, liegt die Leiche in der Erde oder in einer Kiste. Sie taut, wenn kalt genug, doch nur äußerlich an, nicht durch, wieder etwas auf und wieder an. Durchfrieren braucht andere stete und tiefe Temperaturen, Wärme lässt sie „schwitzen“, Gase entstehen, je nachdem wieviel Luft drankommt, verwest sie schneller, langsamer oder mumifiziert (hier eher noch nicht) und in der kalten Jahreszeit hält sich krabbelndes Getier noch in Grenzen, ist also eher recht unappetitlich, aber noch als das, was einmal war, gut zu erkennen und Haare/Kleidung hat sie auch noch. Geht nicht ganz so schnell, das Ganze, dazu ist sicher viel schwarz gefärbte Haut, vor allem an Druckstellen (Sammelpunkt Blut) Hübsch ist definitiv anders, soll es ja sicher auch nicht, zumal die Frage Lehm oder lockerer Waldboden auch noch reinspielt.
Oder der böse Wolf hat gebuddelt, auch eine Variante, es gut zu umschreiben. Viel Erfolg beim Umsetzen.

Die Leiche wurde vom Mörder in der Nähe der Stadtmauer verscharrt. Die Torwächter haben immer mal wieder ein Auge auf diese Umgebung (wenn sie auch nur so stark bzw. schwach motiviert sind, wie es ihrem Lohn entspricht.). Es gibt dort vor allem Büsche und kleinere Bäume, die alle paar Jahre wieder zurückgeschnitten werden, aber ansonsten halten sich dort eher keine Personen auf. Wenn man ungesehen zwischen die Büsche gekommen ist, ist man dort gut getarnt. Der Boden erinnert ein bisschen an Waldboden, ist aber noch nicht so alt. Nass oder trocken? Ich würde sagen, irgendwo dazwischen. Es ist kein Moor oder so etwas. Und auch keine Wüste. Es ist ein guter Boden, in dem sich Büsche und Bäume gut entfalten können. Nur direkt an der Stadtmauer wird ein Streifen von Bewuchs freigehalten. Die Mauer hat längst keine Verteidigungsfunktion mehr, sondern soll die Sklaven der Gesellschaft daran hindern, ohne Erlaubnis die Stadt zu verlassen.

Der Leichnam wurde gar nicht richtig bestattet, nur verscharrt und keinesfalls in einem Sarg. Ich hatte gedacht, dass der Tote nur in seinem Hemd begraben wurde, die übrige Kleidung wurde entfernt, um möglichst wenige Hinweise auf seine Identität zu hinterlassen. Da die Ermittler ein bisschen grübeln sollen, wer der Tote war, könnte ich mir auch vorstellen, dass der Mörder ihm den Kopf abgeschnitten hat, um die Identiät des Opfers zu verschleiern.

Danke für den Hinweis mit den Ratten. Ich werde sie durch Kreaturen aus meiner Fantasywelt ersetzen. :heart_eyes:

Danke Yoro! So habe ich einen Anhaltspunkt und kann die Naturfasern durch Pflanzen aus meiner Fantasywelt ersetzen. Die Temperatur ist eher niedrig, zeitweilig sogar deutlich unter 0 Grad, mit sehr viel Schnee. Ich denke, da dürfte dann schon noch was übrig sein.

Danke für diesen Hinweis. Da die Figur bisher noch keine aktive Rolle gespielt hat, sie wurde bestenfalls mal erwähnt, kann ich die Statur so machen, wie es in die Geschichte passt.

Sie liegt direkt in der Erde. Einen Sarg o.ä. gibt es nicht. Lehmig ist der Boden auch nicht. Er ist eher so, wie an Wiesen, die längere Zeit sich selbst überlassen waren und auf denen wieder Büsche und Bäume (analog zu unseren Weiden und Haselsträuchern etc.) Fuß gefasst haben.

im Grab braucht es 2 Jahre, das Gewebe abgebaut wird, Haare u.ä. ca. vier, wenn denn niemand nicht nagt, alles gut zu erkennen, Kopf ab ist eine Lösung, aber gibt sicher andere, denn der muss ja auch irgendwo hin

guten Morgen, hatte da so eine Idee, die vielleicht hilft, steck die Leiche unter den Misthaufen, passt in die Zeit, gräbt sich viel leichter, als schon harter Boden im November und beschleunigt die Sache der Verwesung um Einiges. Ja da denkt man beim „um die Ecke bringen“ ist alles ganz einfach…, nicht mal da gehts ohne Probleme, viel Glück

Danke, @RSEV für die Idee. Leider passt ein Misthaufen nicht an die Stelle und zu den Umständen, bei denen mein Protagonist die Leiche findet. Aber mir fällt schon was ein.

Den könnten die Ermittler dann später woanders finden. Mal sehen, wie es dann passt. Auf jeden Fall vielen Dank.

Das war mein Beitrag zum Seitenwind, Woche 2: Der perfekte 1. Satz.
Noch merkten die Leute auf der Straße nichts von den verwesenden Fingern, die sie seit geraumer Zeit in ihrer Handtasche aufbewahrte.

Nun zu meiner Frage: Wie lange könnte sie die Finger mit sich herumschleppen bis es jemand merkt? Also vom Geruch her oder wie könnte man den Geruch vermeiden bzw. verzögern/verringern?

Kleines Schraubglas? Rand versiegeln, z.B.mit Heißkleber. Dann hat sie ihr Souvenir immer schön dabei und es riecht nicht.

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In der Handtasche einer „Es kann gar nicht genug Chanel No 5 sein“-Oma überleben auch keine Konkurrenzgerüche.
Oder doch ein bisschen?

Makaber:
Wer ihr nah kam, hatte den Eindruck, dass sie unter der Wolke Chanel No 5 ein bisschen nach Tod roch. Das Alter.

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Eigentlich keine schlechte Idee. Passt aber nicht zur Geschichte. Werde es dennoch auf die Pinwand packen. Man weiß ja nie …

Sie ist leider noch jung, dachte ich bisher. Kommt auch auf die Pinwand.

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Sie bewahrt die Finger in einem Gläschen mit Katzenstreu auf. Saugt austretende Flüssigkeiten auf und neutralisiert bis zu einem gewissen Grad Gerüche.
Oder deine Gute ist Bademeisterin und niemand denkt sich was dabei, wenn sie penetrant nach Chlor stinkt. Das sollte den Verwesungsgeruch auch überdecken.

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Das ist zumindest unauffällig. Nein. Bademeisterin ist sie nicht. :slight_smile:

Sie könnte die Finger auch in einem Plastikbeutel vakuumieren. Das sollte Gerüche doch zuverlässig verhindern?

Mh. Ich glaube, sie hat keinen Vakuumierer. Ursprünglich dachte ich daran, dass sie die Finger einfach in ihre Handtasche schmeißt, was aber vermutlich nicht funktioniert. Kann man nicht irgendein Pulver oder so drüber streuen?