Ich lese wohl nicht richtig. Sind wir im Forum von Adobe Premiere? Weißt du noch nicht, ob du lieber nicht doch Filme produzieren willst? Klar ist es wahrscheinlich, dass sich manche Sachen im Film besser machen als im Buch. Und weißt du was? Dann schreib sie doch gar nicht! Das ist das Einfachste. Konzentriere dich beim Schreiben auf das, was die Stärken des Geschriebenen sind.
Das sind die Bilder, die im Kopf enstehen. Und zwar nicht durch einfache Sätze, sondern durch die Kunst, die durch deinen Kopf auf das Papier fließt. Aber um ein Bild im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, gehört als Autor etwas mehr. Man kann es nicht einfach malen, man muss spielen können. Mit Wissen, mit Hoffen und Bangen, mit Erwartungen und Enttäuschungen, mit Spannung und Langeweile. Aber natürlich nicht mit der Langeweile, die man beim Betrachten eines Bildes hat.
Die Welt krankt an zu vielen Bildern und zu wenig Fantasie. Alles und jeder ist heute bis ins kleinste Detail abgelichtet und zumal die, die angeblich das Ziel all unserer Träume sind. Diese Ziele sehen heute alle vollkommen gleich aus. Identisch. Austauschbar. Gemachte Brüste hier, Waschbrettbauch dort. Ist das öde, so unendlich langweilig. Es sind die Bilder im Kopf, die den Leser aus den Socken hauen, nicht die Reproduktion dessen, was uns die Werbung den ganzen Tag einbläut. Bilder sind der Fluch unserer modernen Gesellschaft, Bilder sind das Allerletzte, weil sie unsere Fantasie und vor allem, weil sie die Fantasie der Leser einengen. ChickLit, Young Adult, lies doch nur die Kategorien und du weißt, was drin ist. Braune, weiche, warme Masse. Nicht unterscheidbar von Hunderten anderen. Das ist Serienproduktion, die nur darauf aus ist, mit den ewig gleichen Stereotypen das letzte Geld zu ergattern. Das ist längst keine Sprachkunst mehr. Hör mir auf mit Bildern.
Tu dir einen Gefallen und guck weniger Filme, weniger Bilder. Deine Texte haben interessante Ansätze, dein Fehler ist, einfach viel zu jung zu sein. Und manchmal (nicht hier) zu überheblich. Aber auf YT schon. Ich muss immer an meine Berufsschullehrer denken. Im Zusammenhang mit ihnen hörte ich zum ersten Mal den Spruch: “Wer es kann, der macht es. Wer nicht, der lehrt es.” Sieh doch nur die Millionen Schreibratgeber. Alles Quark, denn warum sollte ich einen Ratgeber von jemandem lesen, der nicht supermegaerfolgreich ist? Eben, es gibt eine Handvoll, die sind akzeptabel. Hunderte sind es nicht.