Zeigt her Eure Lieblingstextstellen

Punkt b) scheint dann leider doch nicht zuzutreffen, wie es scheint.

Mit diesem arg verschnupften Kommentar hast Du mich belehrt. Danke.

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Mein Lebensmotto ist Leben und leben lassen

Es wäre schön gewesen, wenn man seine Meinung zu den eingestellten Texten kommentiert hätte. So habe ich den Thread auch verstanden. @Silberliebe bat auch die Einsteller um das Warum. Warum finde ich meine Textstelle so gut gelungen? Dann hätte daraus eine literarische Diskussion werden können. Schade.
Und zum Thema Eigenlob und Selbstdarstellung. Seien wir doch mal ehrlich. Jeder der hier mitmacht stellt sich dar. (Wie man sich darstellt, hat jeder selbst in der Hand.) Jeder der um Kritik bittet, hofft dass sein Text gut ist. Und wir haben ALLE eine persönliche Geschichte. Niemand weiß, wie und wo der andere gerade im Leben steht.

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In meinem Roman (noch unveröffentlicht) macht sich ein 16-Jähriger auf eine lange Reise. Bevor er die Entscheidung trifft, das Dorf am Rande der Steppe zu verlassen, denkt er über sein Leben dort nach. Schließlich trifft er seine Entscheidung:

Bereits vor dem Haus hörte er seinen Vater: „Wo bleibt der Junge bloß; hat er sich verlaufen? Muss ich schon wieder hinter ihm her? Was kann denn nur so schwer daran sein, ein paar Lieferungen zuzustellen?“
Nishtavar zögerte. Offenbar hatte sein Vater noch Pläne mit ihm und der Nachmittag war schon fortgeschritten. Wenn er den Fremden treffen wollte, dann durfte er sich nicht weiter beschäftigen lassen.
„Muss das denn sein, dass er heute noch für dich arbeitet?“, hörte er seine Mutter fragen.
„Ich wollte eine Schafsherde hertreiben und hatte gehofft, das bis zum Abendessen zu erledigen. Wenn der Junge nicht bald kommt, dann muss ich das auf morgen verschieben. Verflixt, wieso kann man sich nicht auf ihn verlassen?“
„Weiß er denn davon?“, fragte seine Mutter.
„Natürlich nicht, sonst würde er ja noch länger trödeln“, brummte sein Vater.
Nishtavar hatte genug gehört und schlich sich zum Vorgarten hinaus in Richtung Stadtmauer. Wütend marschierte er den steinigen Weg entlang zum Fluss. „Wie ein Kind behandelt er mich. Als wenn ich nur herumsitzen würde. Ich gehe seit Wochen zum Schmied arbeiten und nun verplant er meinen ganzen freien Tag für sich“, murmelte er entrüstet vor sich hin. Ab und an trat er mit dem Fuß nach kleinen Steinen, bis er am Wasser angekommen war. Er setzte sich auf einen flachen Findling und bemühte sich, die aufgekommene Wut loszuwerden. Ihm wurde klar, dass er, selbst wenn er nichts über seine Vorfahren erfahren hätte, mit dieser Situation nicht glücklich werden würde. Vermutlich würde sein Vater ihn beschäftigen, bis er verheiratet war und ein eigenes Haus bezog. Er spürte die Verzweiflung von ihm Besitz ergreifen. Unmittelbar dachte er daran, wie der Schmied das Metall in die ihm zugedachte Form hämmerte und ihm wurde bewusst, dass genau das mit ihm selbst passieren würde. Durch die Arbeit und die Regeln des Dorfes würde er nach und nach in die Form gebracht werden, die man für ihn vorgesehen hatte.
Es dauerte eine Weile, dann fand er seine innere Ruhe wieder und spürte, dass es Zeit wurde, das Haus der Kräuterfrau aufzusuchen. Entschieden machte er sich auf den Weg.

Edit: Ich finde die Idee hier gut. Und zwar deswegen, weil andere sich Gedanken darüber machen können, wieso jemand etwas so schreibt, wie er es geschrieben hat. Was war die Intention und ist die Formulierung gelungen? Ich finde es schade, dass ich diesen Thread zu spät gesehen habe und den Ausgangstext im ersten Post nicht sehen kann.

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Wo hast du das im Eingangtext gelesen? Es ging einfach darum einen eigenen kurzen Text den man selbst als sehr gelungen findet hier einzustellen. Wenn der Text nicht selbsterkärend ist eine Erläuterung dazu zu schreiben.

du warst unhöflich weil du seinen Thread gekapert hast statt einen eigenen zu öffnen.

Ich hätte diesen Thread gut gefunden, wenn er auf Lieblingsstellen anderer Autoren abzielte. So riecht das für mich nach Eigenlob. Deshalb habe ich hier noch nichts gepostet.

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Das verstehe ich noch weniger.
Ich habe geschrieben, dass ich die Vergleiche von Narratöör mag. Er ist Selfpublisher und auch Forenmitglied.

Außerdem habe ich meine Meinung zum Thema gesagt und wie es auf mich wirkt.
Da hätte doch ein einfaches: Nein, so habe ich das gar nicht gemeint. Ich meinte damit …
Bisher war es nicht verboten, die eigene Meinung zum Thema zu äußern. Das ist doch kein Kapern.

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Oh Mann, macht doch bitte das Leben nicht noch komplizierter, als es im Moment eh schon überall ist!

Wir sind hier drinne mittlerweile eine ganze Menge Leute, von denen jeder anders tickt. Was liegt näher, als dass ein Thema bzw. hier die Intention eines Threads auch unterschiedlich interpretiert wird?

Jemand hat eine Sammlung von eigenen, besonders gelungenen Textpassagen angeregt, kommt auch gut an.
Jemand anderes hat gemeint, dass er glaubt, die Aktion würde dazu dienen, Verkäufe zu generieren. Er war dabei weder unhöflich noch beleidigend, er hat lediglich gesagt, wie es bei ihm ankommt. Das darf man hier. Gottseidank!

Ja, man kann es so sehen, auch wenn es nicht die Absicht des Threaderstellers gewesen ist (was ich ihm glaube). Aber selbst wenn nicht – na und?
Wem schadet es, wenn man hier ein bisschen die Werbetrommel rührt, es wird ja niemand zum Lesen – oder gar zum Kauf – gezwungen.

Es gibt wohl kaum ein Thema, bei dem keine unterschiedlichen Sichtweisen möglich sind, und man kann niemandem vorschreiben, wie er einen Thread aufzufassen hat. DAS wäre dann Zensur und außerdem das Ende jeglicher Diskussionskultur.

Wenns Missverständnisse gibt, kann (und sollte!) man drüber reden, die Sache klären und gut is.
Und bitte nie vergessen: Eines der wichtigsten Dinge, ohne die ein Autor nicht überlebt, ist ein dickes Fell!

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… zum Thema „Eigenlob“: Eine der größten Schwierigkeiten der Autorentätigkeit ist, glaub ich, während langer Überarbeitungsphasen und nach harter Kritik in Testlesephasen sich selbst immer wieder zum Dranbleiben und Durchhalten zu motivieren.
Alles, was dabei hilft, sich zu motivieren, ist eine gute Sache, finde ich.

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Steht jetzt nicht mehr im Eingangstext. Ich bin raus.

Auszug aus dem Jugendbuch: Gandenthal - Der neue Weidenreiter/Die geheime Zusammenkunft
Anmerkung: Ich schreibe Kinder- und Jugendbücher. Es war nicht ganz einfach für mich, etwas herauszusuchen, da mir viele Text - Passagen in dem Buch gefallen. Ich habe mich schließlich für diesen kurzen Ausschnitt entschieden:


Im Schlund des Todes
William schwebte in einem Meer aus bläulichem Licht.
In einer Welt, die ihr oben und unten verlor, glitt er schwerelos dahin. Purpurfarbene Lichtblitze durchzuckten den Raum, schossen in die unterschiedlichsten Richtungen. Kein Schmerz, keine Angst lähmte seine Gedanken. Viel mehr gewahrte er ein ungeheures Glücksgefühl, völlig befreit von dieser Welt. So paradiesisch kam der Tod daher. Sanft nahm er sich seiner an. Der Tod zerrte nicht an ihm, er fing ihn einfach nur auf, hob ihn zärtlich an. Wie eine Feder im Wind trug er William empor und ließ ihn schließlich wieder sacht absinken, bis er weichen, schlammigen Untergrund unter seinen Füßen fühlte. Um ihn herum tanzten die Lichter, zeichneten und formten geheimnisvolle Figuren in eine blaue Welt, die durchsetzt war von feinen Bläschen. Die Ruhe, die ihn umgab, war berauschend. Ströme voll pulsierender Kühle schossen durch seine Lungen. Die Luft schmeckte ausgesprochen frisch, wie Wasser so klar. Sie strömte durch seine Lungen ein und aus, wieder ein und wieder aus. Der Widerstand, der dabei entstand, forderte Anstrengung, aber ermüdete ihn nicht. Und dann begriff er, dass er sich auf dem Grund eines Sees befand und er keineswegs dem Tode geweiht war. Alles an ihm war lebendig und das Erstaunlichste daran war, er atmete kristallklares Wasser.
Ein Anflug von Panik ergriff William und mit kräftigen Beinschlägen versuchte er, sich vom Grund des Sees abzustoßen. Vergebens! Arme griffen nach ihm, hielten ihn zurück. Ein fischähnlicher Körper glitt schemenhaft vorüber, streifte seine Schulter und tauchte in das Blau der Tiefe wieder ab. Für einen kurzen Augenblick gewahrte William, das Gesicht seines Freundes Ulrich erkannt zu haben, doch dann wurde er gewaltsam gepackt und abrupt nach hinten geschleudert. Ein ungeheurer Sog ergriff Besitz von seinem Körper. Er überschlug sich. Dann folgte ein Moment der Besinnung. Der Sog ruhte sich aus. William traute seinen Augen kaum. Schroff und felsig gähnte die Tiefe unter ihm. Er blickte in den Schlund des Todes. Alles soeben Erlebte trat in den Hintergrund. Hier unten würde er also seinem Tod begegnen und der würde nicht sanft daherkommen. Er war einer arglistigen Täuschung erlegen. Der Tod war hinterhältig und gemein und würde wie wild an ihm zerren. Sein Leben würde schmerzvoll enden. Brutal und ohne Zugeständnisse.
Unter ihm ballte sich das Wasser spiralförmig zusammen. Aufsteigende, bunt schimmernde Luftblasen schossen pfeilartig aus dem Schlund zu ihm herauf, legten sich um seinen Körper wie eine schützende Hülle. In seinem Kopf rauschte es. Der Sog nahm an Stärke zu und die rasende Fahrt in die Tiefe begann. William schloss entsetzt die Augen. Er hoffte auf einen schnellen Tod, ohne Schmerzen und aufgerissene Glieder.

Ein entsetzlich gurgelnder Laut drang an sein Ohr. Jemand erbrach sich. Er fiel auf die Knie, fühlte Sand unter seinen Füßen und Hände auf seinem Rücken, die ihn stützten. William wurde vorsichtig auf die Seite gedreht und aus weiter Ferne hörte er eine gedämpfte Stimme: »Es ist vorbei, William! Mach die Augen auf! Es ist vorbei!«

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Warum wundert es mich nicht, dass es in Wien einen solchen gibt? :smiley:

Um jedoch beim Thema zu bleiben:

Nachdem die Geschichte um Willy, die Maus erzählt ist, kommt folgender Epilog:

Nachdem Onkel Graufell die Geschichte um Willy Walliser, Herrn Mondpfote, das Wiesel, den Raben und die Menschenfrau zu Ende erzählt hatte, saßen die Mäusekinder still da. Nach kurzer Zeit merkten sie, dass die Geschichte nun zu Ende war.

«Bitte, Onkel Graufell, wie geht es weiter?» … «Was ist danach mit Willy passiert?» … «Ist der Kater tot?» … «Ist Willy fortgegangen?»

«Kinder, ihr habt mir versprochen, dass ihr gleich ins Bett gehen werdet. Seid brav und geht nun. Es gibt noch weitere Abende und ich habe noch viele Geschichten zu erzählen.»

«Na gut, dann gute Nacht, Onkel Graufell.»

«Gute Nacht Kinder, schlaft gut.»

Ohne zu merken, dass ein kleines Mäusemädchen noch da sass, drehte sich Onkel Graufell in Richtung Wald und machte sich auf seinen Heimweg.

«Du, Onkel Willy?»

«Ja?»

Zu spät merkte er, dass das kleine Mäusemädchen seinen alten Namen benutzte. Er hatte sich bereits zu ihr umgedreht.

«Wie hast du … ?»

«Das war doch ganz leicht. Du hast nicht einfach eine Geschichte erzählt. Du hast dich erinnert, wie es damals war. Wie du das alles erlebt hast. Das klang heute ganz anders als die anderen Geschichten, die du sonst erzählst. Die sind auch gut, aber heute war es echt und lebendig. Das hat mir gut gefallen. Nur schade, was mit Herrn Mondpfote passiert ist. Ich glaube, ich hätte ihn gerne kennengelernt.»

«Ich danke dir. Aber denkst du nicht, dass du vor einem solch großen Kater Angst hättest?»

«Nein, wenn er dir nichts tut, dann tut er mir bestimmt auch nichts. Wir wären doch auch Freunde, oder?»

Willy lacht.

«Natürlich wärt ihr das. Aber nun geh auch du schlafen, es wird schon dunkel.»

«Gute Nacht, Onkel Willy Graufell.»

«Gute Nacht Kleines, und behalt es für dich. Das ist unser schönes Geheimnis, in Ordnung?»

«In Ordnung».

Onkel Graufell, der einmal Willy Walliser hiess, schaute der Kleinen noch lange nach. Sie war schon ausser Sichtweite, als er immer noch verträumt in ihre Richtung blickte.

Da raschelte etwas im Wald hinter ihm. Ohne sich umzudrehen holte Willy tief Luft.

«Du hast dir Zeit gelassen, alter Freund.»

«Ich war lange krank und hatte viel zu erledigen.»

«Und du redest nicht mehr so viel wie früher.»

«Das lange Alleinsein macht es mir schwerer viele Worte zu finden.»

Willy drehte sich um und sah in die grünblauen Augen eines riesigen Katers. Er hatte ein paar Schrammen im Gesicht und das eine Ohr war ausgefranst. Sein Fell war vollkommen schwarz, wie eine dunkle Höhle in der Nacht bei Neumond. Bis auf seine rechte Vorderpfote, die war grau.

«Es tut so gut dich zu sehen, Mondpfote.»

Willy ging auf den Kater zu und umarmte das Bein mit der Pfote, der er seinen Namen verdankt.

«Es tut auch gut, dich zu sehen, Willy. Es ist viel zu lange her.»

«Ja, das ist es. Komm, lass uns gehen. Ich muss mir neue Geschichten ausdenken und du musst mir deine Geschichten erzählen. Die Kleinen sind unersättlich, da kann ich spannendes Material gut gebrauchen.»

Die beiden sassen eine Weile auf einer Lichtung, als Willy die Stille durchbrach.

«Wie kommt es eigentlich, dass du diesen gemeinen Angriff damals überlebt hast. Wir dachten alle, du wärst tot.»

«Alle?»

«Raffael nicht, der hielt daran fest, dass du lebst. Er wollte es erst dann glauben, wenn er es gesehen hätte. Gehst du ihn besuchen?»

«Mhm, das sieht ihm ähnlich. Morgen, heute bin ich hier. Weißt du noch die Frau? Die, die deine Familie gefangen nahm? Sie hat sich um mich gekümmert. Sie nahm mich zu sich nach Hause und pflegte mich gesund. Es stellte sich heraus, dass sie Katzen mochte. Nur mit Mäusen hatte sie es nicht so.»

Willy schaute Mondpfote an.

«Na gut, wenn dich später eines der Kinder fragt, dann sag ihm einfach, ich hätte mich bei meinen verbliebenen Leben verzählt, okay?»

Lachend gingen sie gemeinsam in den Wald.

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Dies ist eine Szene aus meinem aktuellen Projekt (Fantasy).

„Sie kann dir nicht helfen.“ Sagte Mhoram.
Tiefe Stille dehnte sich aus zu einem Meer aus fassungslosem Schweigen.
„Dann muss ich sterben.“
Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Der Geruch nach frisch gefallenem Schnee mischte sich mit ihrem Duft.
„Ja.“ Flüsterte er an ihrem Ohr.
Eine Träne löste sich aus ihrem schiefen Auge. Behutsam wiegte er sie zum Schlag seines Herzens, als wäre sie wieder ein Kind.
„Das alles ist meine Schuld.“
„Sag das nicht. Das darfst du nicht einmal denken.“
Ihr Leib wurde schwer.
„Alles ist … gut. Es ist gut so, wie es ist.“
„Gut? Wie kannst du so etwas sagen? Nach all dem Leid, all dem Schmerz?“
„Weil ich euch … nach all dem … ebenbürtig bin. Nicht geringer zu sein, als andere … nur durch den Makel der Geburt, Ich weiß, niemand versteht das besser als du.“
„Mina…“
Seine Stimme brach.
„Ich sterbe als freie Frau. Und mein Sohn, der vaterlose Bastard einer freigelassenen Sklavin wird eines Tages dieses stolze Volk beherrschen.“
Sie lächelte.
„Über ihm wird nur der Himmel sein.“
Ein Schwall Blut quoll aus ihrem Mund und färbte ihre blassen Lippen. Mühsam schöpfte sie Atem.
„Siehst du es nicht? Ich habe jede Niederlage in einen Sieg verwandelt.“
„Ja. Ja, das hast du.“
„Und … ich habe die Liebe erlebt.“
Er nickte. Seine Lippen berührten zärtlich ihr Haar.
„Ich kann nicht glauben, dass du nicht mehr da sein wirst.“
„Aber ich werde da sein. Ich bin immer bei dir.“
Ein Schauder durchlief ihren Körper. Sie schnappte nach Luft. In ihrer Brust rasselte feuchtes Blut.
„Mir ist kalt.“
Er deckte sie mit dem Fell zu und rieb sanft ihre blassen Finger. Ein Blutfaden rann kitzelnd über seine Hand. Vorsichtig tupfte er Minas Gesicht sauber.
„Komm mit mir.“ Flüsterte er.
Sie überließ sich seiner Führung und folgte ihm in die Welt seiner Gedanken. Dort lagen sie an einem namenlosen Fluss. Die Sonnen blinzelten müde über den Gipfel des Taj Alam. Simir kreiste an einem wolkenlosen Himmel und es roch nach Sommer. In der Ferne sangen die Vögel in den Bäumen und über ihren Köpfen wiegten sich sanft die Blumen in der lauen Luft. Laut brummend flog eine aufgeschreckte Hummel davon. Das hohe Gras teilte sich und der kleine Mansur fiel quietschend auf Minas Bauch. In seinem Fäustchen hielt er eine abgerissene Blume. Er schüttelte sie und lachte, als der sanfte Abendwind ihre puscheligen Samenstände davontrug. Dämmerung verschmolz die Baumwipfel am Horizont. Wie ein müder Welpe rollte sich der Junge zwischen ihren warmen Körpern zusammen und schlief ein. Währenddessen stieg ewigwährende Dunkelheit vom Haupt der Welt ins Tal ihrer Träume und nahm Minas Seele mit sich.

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@Marc
Dein Epilog gefällt mir sehr gut. Ist deine Geschichte vollendet?

Danke, mir auch. :slight_smile: Natürlich kommt der Epilog noch besser rüber, wenn man die Geschichte davor gelesen hat.
Abgeschlossen, ja. Vollendet, nein. :wink: Ich muss noch die Anregungen durchschauen, und vermutlich an der Geschichte die eine oder andere Anpassung vornehmen.

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Hallo @Silberliebe,
ich hatte überlegt, ob ich dir eine PN schicke. Doch ich sage es lieber hier …
Finde deine Idee ganz wunderbar, sehe nichts Negatives daran.

Ich habe gerade keine Lieblingsstelle zur Hand und weiß auch nicht, ob dieses Thema weiter bedient wird.

Aber nochmal: Gute Idee. Punkt.

Und nen schönen Gruß :nerd_face: :+1:t3:

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Danke schön. Da ich den Ausgangsartikel nun nicht mehr ändern kann, stelle ich die von mir ausgesuchte Textstelle einfach hier ans aktuelle Ende. :slight_smile:

Kontext: Ein Liebesroman, Martin und Isabell erleben einen aufregenden Oslo-Aufenthalt, um sich nach 40 Jahren noch einmal neu kennenzulernen. Soeben ist ein großes Unglück mit einem kleinen Spatz passiert und Isabell war daran nicht ganz unbeteiligt. Wir steigen direkt nach dem Mord ein:

»Wollen wir weitergehen, Vogelmörder?«, fragte Martin provozierend, doch Isabell war nicht nach Späßen zumute. »Nimm mich lieber in den Arm und tröste mich, du Rudolf«, bat sie und meinte es ernster als es rüberkam. Er tat ihr den Gefallen und drückte sie tröstend an sich. »Tut mir leid, dass du das mit ansehen musstest«, flüsterte er ihr mitfühlend ins Ohr und führte sie langsam weg vom Tatort.
Nach ein paar Schritten ging Isabell wieder Hand in Hand mit Martin und hatte sich vom Schock einigermaßen erholt. Martin musste sich zusammenreißen, keine Witze über den Vorfall zu machen. »Damit fällt ‚Spatz‘ wohl als Kosename weg«, hätte er fast unbedacht gesagt. Es gab nicht viele Menschen auf der Welt, für die er geschwiegen hätte. Jetzt sagte er nichts.

Denen, die auch Ihre Texte gepostet haben, danke ich herzlich.
Die anderen finden ja vielleicht doch noch Gefallen an der Grundidee.

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