Ich habe mich mal umgeschaut und verwundert festgestellt. Ich bin alt
Wenn ich die Musik höre, die heute ganz vorn ist, dann wunder ich mich.
Autotune, ohne geht’s nimmer
Musik nur oberflächlich am Computer geschustert a la suno. Klanglich super aber inovaitv? Nö!
Die gesungenen Texte sind Recht übersichtlich.
Und Posen gehört zum guten Ton ( wenigstens beim Autofahren wird noch bestraft)
Das ist nicht meins aber okay.
Der Trend, den ich da sehe ist erschreckender.
Verkauft man nur noch wenn man mit schwimmt?
Sollte ich, wie KI schreiben, damit die folower da draußen überhaupt begreifen?
Würde ein Goethe oder Schiller heute Fame sein?
Die Zeiten ändern sich, das war schon immer so.
Die Frage bleibt, sind wir Dinosaurier?
Dann darfst du dich auf ein vertontes Gedicht von mir freuen. Es ist aber noch in der Mache. Der Text ist fertig. Die Musik ist in Bearbeitung, ganz ohne KI, mit Männerstimme und Gitarre. Hausgemacht, schnörkellos und gefühlvoll, jedoch nicht schleimig. Zusammengesetzt von 2 kreativen Köpfen.
Nein, du bist nicht alt. Du bist wach. Du siehst, wie sich die Welt dreht, wie sie sich selbst wiederholt, als hätte sie Angst vor dem Unbekannten. Was du für bunt hältst, sehen sie als grau. Was du als schwarz wahrnimmst, nennen sie – naja, irgendein schnelllebiges Wort, das in zwei Jahren keiner mehr benutzt.
Wir erleben die Wiederholung der 80er und 90er, jetzt sind die Möbel wieder in den 70ern gefangen. Alles kommt wieder, nichts bleibt verloren – nur verwässert, poliert, auf Hochglanz getrimmt, bis selbst der Schmutz nicht mehr echt wirkt.
Aber nein, wir sind nicht alt. Wir verstehen nur nicht mehr, was sie sagen, was sie wollen – so wie unsere Eltern uns nicht verstanden haben und wir sie nicht. Ein endloser Kreislauf, eine ewige Wiederkehr. Freud hätte dazu sicher eine Theorie gehabt – eine dieser tiefen, düsteren Theorien, die man nur versteht, wenn man zwischen den Zeilen liest.
Die Frage ist nicht, ob wir Dinosaurier sind. Die Frage ist, ob das, was heute laut ist, morgen noch existiert.
Ein selbstgemachtes Lied? Super hab ich das letzte Mal zur Beerdigung meiner mum gemacht.
Ich rede nicht von KI oder so sondern von mir und die Zeit um mich herum, die mir doch seltsam schnell und immer oberflächlicher scheint.
@Ho.Ro
witzig, gerade heute Morgen dachte ich an etwas Ähnliches. Alt oder jung, alles ist in Bewegung immer und fast immer fühlt es sich an, als wäre es „früher“ besser.
Erlaubt ist, was gefällt. Manchmal sind profane Dinge genau das, was man braucht und nicht alles muss durchdacht und tiefgründig sein.
Doch wenn es ernst wird, dann ist Qualität der Maßstab. Daran glaube ich ganz fest. Womöglich hätten Goethe oder Schiller es heutzutage schwer. Wer könnte das mit Gewissheit sagen? Die interessantere Erkenntnis ist jedoch, sie werden immer noch gelesen. Shakespiere wird immer noch gespielt, Mozart zieht noch immer die Menschen in seinen Bann usw.
Mich macht eigentlich nur eines traurig: Viel zu oft legen Menschen heutzutage mehr Wert auf die Verpackung, als auf den Inhalt.
Mozart war nie mein Ding, Bach find ich dafür toll und sozialisiert wurde ich mit Rock und Alternative in den 90ern, aber auch bei der heutigen Mucke find ich einiges eingängig. Nach einem Jahr hör ich das nicht mehr, ist mir aber egal, dann gefällt mir was anderes. Was ich damit sagen will: das Eine schließt das Andere nicht aus
Der Satz hat bei mir einen Gedanken ausgelöst. Eigentlich ist er ganz abgedroschen und er geht mit dem einher:
Kontrovers, aber vermutlich haben „Wir“ - egal in welcher Altersgruppe wir uns gerade befinden - genauso gehandelt, ähnliche Wertegefühle gehabt, als „die jetzt“. Wir haben halt aus unseren Fehlern gelernt, setzen jetzt auf Qualität.
Als Jugendlicher reichte die billige Plörre, Hauptsache man verbringt die Nacht mit Freunden und es knallt. Heute muss der Wein vollmundig und das Bier nicht bitter und schal sein. Statt Mäci Selbstgekocht - weil da weiß man, was drin ist. Statt der Billigjeans für einen Sommer hat man … ich könnte wohl ewig so weitermachen. Und am Ende ist es auch egal, worauf man sich bezieht, die Entwicklung ist wohl immer ähnlich.
Nicht „die anderen“ haben sich verschoben, sondern unser Fokus. Das stimmt mich eigentlich dann wieder recht positiv.
Jeder steigert halt im Laufe seines Lebens seinen Maßstab.
Stimmt schon. Aber ich hab @Antje6 so verstanden, dass sie das Gefühl hat, dass alles nur noch oberflächlich ist und nichts mehr einen „echten“ Wert hat.
@LazyBastard
Genauso meinte ich es und es bezieht sich nicht nur auf Dinge. Es bezieht sich auf alles. Vielen geht es nur darum, wie etwas/ jemand AUSSIEHT und nicht, wie etwas/ jemand IST.
Die Welt ändert sich zu einer „Oberflächlichkeit“, die mich persönlich noch schneller altern lässt. Nehmen wir die letzten „Superhelden etc“ Filme, dich ich nicht geschaut habe, die Musik aber sehr wohl kenne…
Autotune ist der Standard, überall hört man die gleichen Rhythmen, stumpfe Beats, schrille Stimmen, hektisches Gezappel, sinnfreien Choreografien die nicht mal Sinn ergeben, wenn man den Text dazu hat.
Alles wird immer lauter. Höre ich die Musik der 80er falle ich in ein „warmes Loch“ kann mich zurücklehnen und weiß was mich erwartet.
Ich denke das gehört alles zum Älterwerden dazu. Ich kann immer mehr nachvollziehen, als die „Alten“ aus meiner Jugend, von mangelnden Respekt gesprochen haben. Es heute nicht besser zu sein…
Ich kann @Antje6 nur zustimmen, es wird nur noch Wert auf das schnell vergängliche Aussehen gelegt.
Wie arm wäre ich im Geiste, wenn ich heute nochmal jung wäre… alles ist da, alles ist verfügbar und keiner sieht es, was die Generationen davor alles dafür leisten mussten…
Ich habe meine Frustration in mehrere Texte gesteckt und mit KI vertont…
Sehr schön formuliert, aber das ist nur eine Seite der Medaille.
Ich weiß auch schon von meinen Kindern, dass der Druck schon in der Schule viel höher was als zu meiner Zeit. In Mathe konnte ich sie bis zur 7. Klasse noch begleitet. Dann war mein Gelerntes am Ende.
Ähnlich in Englisch und anderen fächern.
Viele, sehr viele junge Menschen haben mehr Respekt als ich zu meiner Zeit hatte.
Es liegt nicht unbedingt am den Leuten, eher am Tempo des Systems und die Anpassungsfähigkeit. Der Unterschied zwischen Masse und Klasse wird immer größer.
Geht ein wenig am Thema vorbei, aber wenn ich sehe, was den jungen Mädels bei uns in der Firma abverlangt wird an Wissen, Engagement etc, wie viel Verantwortung sie schon als Berufsanfänger übernehmen müssen … da war meine Anfangszeit ein Klacks. Manchmal frag ich mich, wie die das aushalten.
Dass sie dann im Privaten alles „einfacher“ und „weniger anspruchsvoll“ haben wollen, gönn ich ihnen. Dazu kommt ja noch das ganze Social Media, neben dem ganzen Leistungsdruck im Beruf muss man sich auch da noch ordentlich präsentieren. Jedes falsche Wort macht gleich die Runde, am besten noch gescreenshotet, damit es auch nicht mehr zurückgenommen werden kann. Puh.
Nebenbei hören sie ununterbrochen, dass die Boomer sich noch was aufbauen konnten. Wenn sie nicht gerade Gutverdiener sind oder was erben, können sie sich ein Eigenheim etc sowieso abschmieren. Steuern zahlen für die Alten, na klar. Selbst noch ausreichend Pension bekommen? Vergiss es.
Irgendwann muss der Kopf abschalten. Die Welt ist so schon kompliziert genug inzwischen.
Boah. Nehmt eure Antidepressiva, Leute! Verliebt euch gefälligst. Oder macht irgendwas mit Kinder. Das ist ja nicht auszuhalten euer Februarblues hier!