Willst Du schreiben? Lies diese Bücher!

Jeder, der auch nur mit dem Gedanken spielt, zu schreiben, sollte vorher oder auch mittendrin diese Bücher lesen:

  • Sol Stein: Über das Schreiben
  • James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt
  • Stephen King: Das Leben und das Schreiben

Diese Bücher geben Ratschläge, wecken Zweifel, zeigen Beispiele, erzeugen Verzweiflung, machen einen fertig und geben unglaublichen Mut!

Einfach googeln.

Mehr Expertenwissen geht nicht!

Jookermann

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Hallo Jookerman, herzlich willkommen im Forum.

Danke für deine Buchempfehlungen.

Da bin ich anderer Ansicht. Ich sage lieber: Wenn du mit dem Gedanken spielst, zu schreiben, dann mach das, komm, leg los. Erzähl die Geschichte, die du im Kopf hast. Überarbeiten kannst du später immer noch. (beziehungsweise: Überarbeiten muss ohnehin jeder.)

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Danke für den Rat, aber ich tendiere eher zur @_Corinna. Auch mit doppelt opder dreimal sovielen Ratgebern würde ich nie schreiben können wie King (aus Sicht seines Verlages). Also einfach loslegen und die Worte in die Tastatur hacken. Zumindest bei mir ist es so, dass ich spätestens nach drei Kapiteln anfange zu überarbeiten, Formulierungen zu ändern, Sätze zu streichen und andere hinzuzufügen usw.

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Braucht man für Kreativität eine Bibel? Ich dachte, man ist „einfach so“ kreativ.

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Nein, das war früher mal :slight_smile:

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Ich denke, man kann das Handwerk Schreiben lernen (wenn eine gewisse Grundbegabung vorliegt), Kreativität wohl eher nicht.

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Als Fan von Gettings Things Done höre ich David Allen immer sagen: Unser Gehirn ist nicht dazu gemacht, uns Dinge zu merken, sondern kreativ zu sein und Probleme zu lösen.

So glaube ich, dass jeder eine Grundkreativität hat. Leute die sehr kreativ (oder sehr unstrukturiert) sind wie ich, entwickeln dabei nur einen anderen Schreibstil.

Ich ordne mich eher bei einem Steven King ein, der gern drauf losschreibt und nur ein ganz grobes Ziel vor Augen hat. Wenn ich viel plane, kommt nur umso mehr anders.

Die eher strukturiertere (und unkreativere) Variante ist die von jemandem, dessen Schreibratgeber ich testlesen durfte. Der plant alles ganz genau durch. Wenn der anfängt zu schreiben, steht zu 100% fest, was in jeder Szene passieren wird.

Unabhängig von beiden Extrempositionen ist Schreiben etwas, das man wie ein Musikinstrument lernen muss.

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Natürliich kann man den handwerklichen Teil des Schreibens lernen. Aber man braucht dazu nicht die von Jockerman angepriesenen Bücher. Das geht auch anders. Man kann sich z.B. Kings Bücher selber durchlesen und vor allem, darf man nicht vergessen, dass auch Autoren sehr unterschiedlich ticken, sehr unterschiedlich schreiben, sehr unterschiedlich Dinge aufnehmen, lernen, etc.

Ich habe zwar alle drei besessen, aber eins davon habe nach Jahren weggeschmissen, weil ich damit gar nichts anfangen konnte.
:slight_smile: So viel dazu. :slight_smile:

@nolimit Sorry, du warst gar nicht gemeint. Ich wollte dem Threaderöffner antworten.

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Das sehe ich völlig anders. Wenn ich handwerklich ein Super-As bin und mir nichts einfällt, bleibe ich auf der Strecke. Worüber schreibe ich? Einen Topflappen, der vom Haken fällt. Mh. Mal sehen. Oder bleibt er hängen, wo er immer hängt? Ich hoffe, es wird klar, was ich damit meine. Wäre denn eine 50% / 50% - Mischung nicht ideal? Wir dürfen ja bei aller Theorie nicht den Geschmack der Leser vergessen, wie du ja auch schon passend zu den Musikern bemerkt hast.

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Sorry, aber das ist mir zu pauschal ausgedrückt. Ich bin zwar auch der Meinung, dass einem Schreibratgeber gerade am Anfang sehr helfen können, aber da muss man echt suchen, mit welchen davon man etwas anfangen kann.
Z.B. Freys wie man den verdammt guten Roman schreibt fand ich einfach nur geschwätzig und absolut nicht hilfreich, ich mag es nicht, wenn man mir sagt, nur so ist es richtig, vergiss alles andere.

Mein Rat wäre auch, einfach erst mal anfangen, sehen, wie man damit zurechtkommt und ob es überhaupt was für einen ist. Dann mal schauen, wie andere Autoren bestimmte Probleme gelöst haben, und dann kann man ja mal einen Blick in so einen Ratgeber werfen.

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Zum Glück gibts da ja auch jede Menge dazwischen. Reine Plotter bzw. Pantser dürften ziemlich selten sein, die meisten Autoren sind wohl irgendwo zwischen den beiden Extremen angesiedelt.

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Ich würde nicht sagen, dass Plotten der unkreativere Weg sein muss.
Der eine ist bei der Planung sehr kreativ (als Beispiel fällt mir der Weltenbau und die kreative Planung von @Pamina22 ein), für denjenigen ist das Ausformulieren dann die weniger kreative Arbeit.
Der andere schreibt sehr kreativ drauflos und hat dann bei der Überarbeitung die weniger kreative Arbeit, wenn er nachträglich mehr Struktur in das Buch bringt.

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Richtig, ich schreibe aus dem Bauch heraus. Nun gut, eine Idee habe ich jeweils schon, aber ich lasse meine Figuren machen was sie wollen (vllt sind meine Figuren Plotter, keine Ahnung).

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Ok, ich habe auch zwei, drei Bücher die eine Anleitung zum Schreiben geben.
Aber zumeist ist es doch so, das ich auch aus dem Bauch heraus schreibe.
Und ich recherchiere auch viel um möglichst nahe an der Realität zu sein.
In einem anderen Schreibprozess hab ich es gemerkt, das die Figuren anfangen zu leben, sich entwickeln, wenn man eher nicht darüber nachdenkt und sich fragt, was Frau X jetzt wohl sagen könnte.

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Gibt es überhaupt einen richtigen Weg? Ja, vieles ist Handwerk, aber ist ein Buch wie das andere? Mit Sicherheit nicht. Es gibt Bücher, die kann ich nicht weglegen. Weil mich die Geschichte fesselt oder auch weil ich den Stil mag. Andere Bücher können den besten Plot haben, aber jede Seite ist ein Kampf zu lesen. Meiner Kollegin aber gefällt es. Also vieles ist subjektiv.

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  1. Draft: 100% Fantasie. Einfach: gib ihm! Sonst ginge das für mich überhaupt nicht. Die Bilder müssen einfach raus, egal, was ich da für einen Murks erstmal mache.

Überarbeiten die x-te: sukzessive steigender Anteil Handwerk.

Schreibratgeber? Freys V.g.Roman war in Abschnitten hilfreich. Die Stilfibel überhaupt nicht. Nett: Die Schlange im Wolfpelz.
Aber echte Technik habe ich nur durch KM Weilands Bücher gelernt. Ich werde keinen einzigen Ratgeber mehr lesen.
Was ich besser finde: Bücher/Autoren suchen, die einem gefallen und gucken, wie die das gemacht haben. War für mich ultra lehrreich. Erste Seite und so. Aktion-Szenen. Schöne Dialoge. etc.
Und: schreiben. Kurzgeschichten für Kids, zwei Seiten Horror, eine Seite Streit-Dialog, Plotten, … einfach machen. Berühmte Schriftsteller sind nicht so gut geworden, weil sie Stunden vor einem Satz saßen. Rushdie, Gaiman, etc. können das, weil sie Millionen Wörter geschrieben haben. Die schlechten sieht man nicht.

Finde ich auch!

Oh, so viel Resonanz hätte ich gar nicht erwartet. Viel kritisches, aber alles höflich und sachlich. Danke. Das ist man heute gar nicht mehr gewohnt. :slightly_smiling_face:

Mein Post da ganz oben war allerdings auch ziemlich verallgemeinernd. Zu sehr vereinfacht, zu kompromisslos, zu sehr generalisiert. Da bin ich wieder in den Marketing-Sprech verfallen. Es geht auch nicht ums Schreiben an sich, da soll es jeder halten, wie er will. Wenn er oder sie aber veröffentlichen oder gar verkaufen, also für andere, fremde Leute schreiben wollen, dann sind diese Bücher schon sehr hilfreich.

Hintergrund: Ich habe vor knapp zwanzig Jahren als Quereinsteiger mit dem Texten und Schreiben angefangen. Produktbeschreibungen, Newsletter, Blogartikel, E-Books, etc. Sachthemen eben und das Marketing dazu. Jedes Jahr wieder hatte ich allerdings so eine Art kreative Phase und hab mich an Prosatexten versucht. Mal waren es zwei Zeilen mal zwanzig, der Rekord, glaube ich, 500 Wörter.

Dieses Jahr allerdings war es anders. Es sind (bis jetzt) knapp 5000 Wörter. Immerhin. Zwischendrin hatte ich mal keine Zeit und als ich nach etwa 3 Wochen den Text wieder „rauskramte“, hab ich gemerkt: Sachlich alles richtig, aber mehr auch nicht. Mein Text las sich fast genau so wie meine Blogartikel. Sachtext eben. Wieder ein klarer Fall von: Lass es, du hast es einfach nicht drauf. Mach weiter deine Sachtexte. Darin bisste gut. Prosa is nichts für dich! Und schon war ich wieder an dem Punkt die Datei in den Archiv-Ordner zu stecken, mich zurück zu lehnen und auf den nächsten Schub zu warten.

Hat nicht geklappt. Es fühlte sich diesmal überhaupt nicht richtig an, die ganze Arbeit ins digitale Abseits zu befördern. Das Thema war interessant, weil ziemlich persönlich, die Figuren hatten schon begonnen, sich selbstständig zu entwickeln. Ich wollte sie nicht im Stich lassen. Und ein wenig hat mich auch der Ehrgeiz gepackt.

Hier kam mir wieder das Buch von Sol Stein in den Sinn, welches ich vor Jahrzehnten mal gekauft und die ersten Seiten auch gelesen hatte. Zum Glück hab ich es auch gleich gefunden. Und diesmal habe ich es in wenigen Tagen komplett gelesen. Was der schreibt, war genau das, was ich jetzt „hören“ musste. „Erzähl den Lesern nicht, was Figuren fühlen, lass es sie erleben“. Von Stein bin ich dann zu King gekommen und der schrieb darüber, wie sich seine Charaktere und Storys von selbst entwickelten. Das war der Moment aus der Wanne zu hüpfen! :smiley: Ich hab danach den Text in ein paar Tagen auf ungefähr 3500 Wörter eingedampft und nun beschreibt er nicht mehr, sondern fängt an zu erzählen. Ja, und das ist es, was ich eigentlich da oben rüberbringen wollte.

Wie schon geschrieben: Jede(r) kann es mit dem Schreiben halten, wie er/sie will. (Wie ist das hier eigentlich mit dem gendern :slight_smile: ) Wenn einer eine Idee für ein komplettes Buch im Hinterkopf hat, soll er sich unbedingt einen Plot anlegen, wenn jemand, so wie ich anscheinend, eher so Figuren hat, bei denen er (noch) nicht so richtig weiß, was draus wird, sollte einfach drauflos schreiben. Aber ich für mich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit grundlegendem Handwerkszeug wie „Schreibe für den Leser“, „Sprich nicht „aus dem Off“ mit deine Autorenstimme“, „Lass den Leser denken und fühlen“, „Kürze, so viel wie möglich“, „Der erste Satz/Absatz entscheidet darüber, ob ein Buch gelesen wird“, Füllwörter und Adverben meiden, etc. so früh wie möglich in Kontakt kommen sollte. Dann erzielt man einfach schneller bessere Ergebnisse und das ist die beste Motivation weiter zu schreiben. Ich hab auch jetzt noch jeden Schreibtag meine manisch-depressiven Phasen aber sie haben sich deutlich Richtig manisch verschoben. :grimacing:

Gut, ich hoffe jetzt habe ich mich besser ausgedrückt. Nicht immer ist die kürzeste Meinung die beste. Manchmal braucht es eben auch den Kontext.

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Bitte, bitte, bitte nicht.

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Kommt darauf an, wen du fragst. Das erhitzt hier ziemlich die Gemüter. Ebenso wie Trigger-/Inhaltswarnungen auf/in Büchern :smile:

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