Warum nur weitestgehend?
Weil ich meine persönliche Note habe. Bei schwierigen Satzkonstruktionen nehme ich den Chatboot in Anspruch.
Deine persönliche Note sollte in deinen Texten doch aber zu 100% vertreten sein und nicht weitestgehend.
Ich bin der Auffassung, dass KI als Schreibunterstützung eher kontraproduktiv ist. Wie auch ein Muskel kann Ausdrucksfähigkeit, Artikulationskompetenz und generische Erstellung in der Schriftsprache verkümmern.
Ein Muskel, der nicht regelmäßig trainiert wird, baut ab. Wer schneller laufen will… muss selber laufen.
Wer schreiben lässt, anstatt ernsthaft um Wörter zu ringen baut ebenso ab. Wer besser schreiben will… muss schreiben. Und lesen.
Der einfachere Weg ist nicht immer der bessere, der einen weiterbringt.
Bei Recherche sehe ich das durchaus anders…
Ich habe einen sinnvollen Verwendungszweck für KI entdeckt, den ich gerne nutze: Man kann ChatGpt eine Szene geben und sich dann dazu ein Bild generieren lassen. Das finde ich inspirierend und gerade wenn ich Charakter beschreibe, lasse ich mir von ChatGPt gerne ein Bild erstellen und mir erklären welche der Beschreibungen, was für einen Effekt auf das Bild hatten.
Aber für alles andere halte ich es noch nicht brauchbar. Gerade bei einem großen Roman, mit komplexer Handlung, kommt die KI durcheinander. In einem Selbstversuch wollte ich testen, ob sie als Lektorat funktioniert, aber das klappt überhaupt nicht. Sie bringt Orte, Handlungsstränge und Personen durcheinander, sobald es mehr als ein Kinderbuch ist.
Also ja, als Inspirationstool und „menschliche“ Gedankenwand zum quatschen funktioniert sie. Das Buch sollte man jedoch definitiv selbst schreiben und gutes Geld für ein Lektorat ausgeben.
Ich nutze Chat GPT nicht, KI ganz allgemein auch nicht.
Bald wird es ein Qualitätsmerkmal sein, wenn Autoren KI nicht nutzen!
Aus dem aktuellen „Productive Indie Fiction Writer“-Newsletter:
Right now, today, the scammers and get-rich-quick crowd are using AI to produce generic genre fiction and flooding the shelves.
Soon, if Traditional publishing gets its way, they will also be producing generic genre fiction and flooding the shelves.
That will leave indie authors as the only authors producing creative, original fiction; the stuff that breaks molds, creates new genres, and sells by word-of-mouth because it is so good.
We may well end up being the only source of stories that are worth reading.
(Deutsch:
Derzeit nutzen Betrüger und Leute, die schnell reich werden wollen, KI, um generische Genreliteratur zu produzieren und die Regale zu überschwemmen.
Bald werden, wenn es nach den traditionellen Verlagen geht, auch sie generische Genreliteratur produzieren und die Regale überschwemmen.
Damit sind Indie-Autoren die einzigen Autoren, die kreative, originelle Literatur produzieren; das Zeug, das aus dem Rahmen fällt, neue Genres schafft und sich durch Mundpropaganda verkauft, weil es so gut ist.
Vielleicht sind wir am Ende die einzige Quelle für Geschichten, die es wert sind, gelesen zu werden.)
Sehe ich auch so. Allerdings wirst du ohne Marketingmaschine trotz aller Qualität in der Murksmasse untergehen.
Qualität wird ein Qualitätsmerkmal sein. Günter Grass schrieb zeitlebens nur auf der Schreibmaschine. Schau dir an, was du alles nutzt.
Da steht das Wort „scammers“ - das hast du hoffentlich gesehen.
Es geht nicht darum, sich seinen Romantext vorschreiben zu lassen. Leute, die das tun, haben deutsche Bücher veröffentlicht, bei denen sie bisher Google-Translate über die englische Originalversion haben laufen lassen.
Das ist doch keine Verwendung, wie sie oben in der Frage gemeint ist. Es geht darum, ob KI unterstützend genutzt wird. In gewisser Weise hat auch Papyrus heute schon KI eingebaut - oder verwendest du die Synonymsuche nicht? Was glaubst du, wie viel Hundert Worte ich schon über diese Synonymfunktion in meinem Roman gegen bessere ausgetauscht habe. Bin ich deswegen ein schlechter Mensch oder ein schlechter Autor, weil mir diese Synonyme nicht selbst eingefallen sind?
Nimm doch mal dein nächstes sachliches Problem, das du nicht auf Anhieb lösen kannst. Ich hatte gerade sowas. Dann fang mal an, mit der KI zu diskutieren. Du wirst feststellen, dass sie ein unglaubliches Fachwissen hat und sich gut in Probleme hineinversetzen kann. Vieles wird nicht sinnvoll sein (genau wie auch vieles nicht sinnvoll ist, das dir andere Leute bei sowas vorschlagen). Aber du wirst feststellen, dass das Ding relativ gut out-of-the-box denkt. Wichtig ist aber, dass du diskutierst und nicht nur eine einzelne Frage stellst.
Ich habe von ChatGPT ganz tolle Vorschläge erhalten. Aber kein einziges Mal eine vollständig verwendbare Lösung. Ich checke einfach nicht, wie man ein so tolles Tool einfach verwerfen kann, ohne es auszuprobieren.
Der Titel des Threads sagt nichts von „unterstützend“ sondern wie wir zur allgemeinen Nutzung beim Schreiben stehen.
Die Synonymsuche ist keine öffentliche Suche sondern fest im Programm vorgegeben, so als würde ich ein Synonymwörterbuch mit der Hand durchblättern, glaube ich.
Natürlich bist du kein schlechter Mensch, nur weil du KI nutzt. Alle, die dagegen sind, sind ebenso wenig schlechte Menschen. Das hat doch überhaupt nichts mit der Fragestellung zu tun.
Ich persönlich finde es grenzwertig, mit einer Maschine zu diskutieren. Im Leben werde ich das nicht machen, sofern mich niemand dazu zwingt.
Eine schreckliche Vorstellung. Nein, nein und nochmals nein. Jedenfalls gilt das für mich. Ich diskutiere schließlich auch nicht mit meinem Laptop. Ich sag meinem Laptop, dass es am Ende des Wortes Laptop ein p schreiben soll. Wenn mein Laptop darauf hin fragt, ob mir ein b am Ende des Wortes nicht besser gefiele, fliegt das Ding sofort aus dem Fenster.
Und mein Vater wollte keinen Fernseher haben, weil „zuhause sterben die Leute,.“
Das ging so lange, bis dann schließlich Raumpatrouille kam. Es zwingt dich ja niemand, mit der KI zu sprechen. Obwohl ich wetten würde, dass auch du mit deinem Computer schimpfst, wenn er mal hängt
Das hab ich auch schon bei Handys gesagt und dann bei Navis und schließlich bei Smartphones. Bei Facebook auch.
Ich arbeite in einer Bank und im Bereich Werbung/Internet. Es gibt ein Buch „affengeil“ mit Jugendsprache auch aus den Neunzigern. Da war Online-Banking noch ein Synonym für eine bescheuerte Idee oder so.
Ich kann ja die Ablehnung verstehen - sie ist vielleicht auch normal, weil wir alle so reagieren, wenn was Neues kommt. Ich verstehe nur nicht, warum man so ein System schlecht macht, wenn man es nicht kennt. Das macht doch keinen Sinn.
Du bringst schon wieder so ein Wissensbeispiel. Das ist doch klar definiert.
Ich verstehe auch nicht, was so schlimm daran ist, mit so einem System zu sprechen. Das kommt seit unserer Kindheit in Science Fictions vor.
Die Alternative dazu, mit einem System zu sprechen, ist, etwas irgendwie so aufzubereiten, dass dein Computer dir helfen kann. Dann müsstest du ein Programm schreiben, um bestimmte Lösungen zu finden. Nun sind wir so weit, dass wir einfach, ohne nachzudenken, unsere Anforderungen einfach in ganz normaler Sprache eingeben können. Und nun stört scheinbar genau das. Warum? Ist das nun zu einfach? Es ist doch ein unfassbarer Fortschritt, dass eine KI heute ganz normale Sprache versteht. Ich kann ein 20-seitiges englisches PDF bei ChatGPT abkippen und mir eine einseitige Zusammenfassung in Deutsch erstellen lassen. Ganz ehrlich - da schlackern mir die Ohren, so toll finde ich das.
Und in meinem Roman fand ich meine echsenhaften Feinde langweilig beschrieben. Ich hab ein ganzes Kapitel nach ChatGPT abgeworfen, ihm das genauso gesagt und es hat mir ein Bild von dem erstellt, das er aus meinem Romantext herausgelesen hat. Und siehe da - meine Feinde sind richtig böse und unheimlich. Ich verstehe heute meinen eigenen Text besser, weil ich KI nutze. Meine Beschreibungen haben sich nicht mal geändert - nur mein Blick darauf.
Du musst das alles ja nicht nutzen. Ich sehe nur gerade von denen eine Menge Vorurteile, die KI ablehnen. Und der Text oben mit den Scammern zeigt, dass hier einfach nach einer schlechten Nutzung gesucht wird. Wenn ich so drauf bin, kann ich auch meine Küchenmesser ablehnen, weil ich damit jemanden abstechen kann. Ich kann fließend warm Wasser ablehnen, weil ich einen Wasserschaden bekommen kann. Ich kann so ziemlich alles ablehnen, was unser Leben heute ausmacht. Auch das Internet. Gäbe es das nicht, würde ich jetzt mit Freunden zusammensitzen. Aber dafür gibts Abhilfe, ich mach hier jetzt Schluss und fahr los.
Ich mache kein System schlecht. Ich diskutiere nicht mit Maschinen. Weder mit einem Anrufbeantworter noch mit meinem Laptop noch mit meinem Smartphone noch mit sonst einer Maschine. Hatte ich schon öfter ausgeführt. Ich bin Technik-Affin. Habe 20 Jahre lang in der IT von Vodafone gearbeitet.
Eben. Und genau da gehört es hin.
Mich stört es, mit einer Maschine zu diskutieren, nicht etwa deren Fortschritt zu nutzen.
Allerdings!
Mach ich nicht. Ich bin immer ganz artig. Was ich an deinen Ausführungen nicht verstehe, ist, dass du behauptest als schlechter Mensch dazustehen, weil du von KI begeistert bist. Zumindest habe ich dich so verstanden.
Richtig! Ich sitze lieber mit Freunden zusammen als im Internet meine Zeit zu verbringen. Und du weißt ja, wieviel Zeit ich allein hier im Forum verbringe. Aber meine Freunde sind mir heilig - mit oder ohne Internet. Ich hoffe, dass du nicht wegen des Internets deine Freunde verloren hast. Das wäre schrecklich.
Sorry, aber das gebetsmühlenartige Wiederholen Deiner Abneigung gegen die einfache und allgemeine Nutzung von KI hat den gleichen Klang wie dieses „Ich besitze keinen Fernseher/kein Handy und eigentlich bin ich deshalb ein besserer/besonnenerer/intelligenterer Mensch.“
Und, wenn Du so lange mit IT zu tun hattest, weißt Du doch, dass KI mittlerweile in sehr vielen Anwendungen enthalten oder mit ihnen verbunden ist - die Du, ohne es wissen zu wollen, nutzt. Du willst ChatGPT Deine Handynummer nicht geben, weil damit irgendetwas angestellt werden oder Informationen über Dich liefern könnte? Es gibt genug (elektronische) Dienste, die sich bei dieser Aussage vor Lachen biegen.
Natürlich kannst Du Deinen Bauernhof autark als technisch entkoppelte Insel halten, aber das wird die Entwicklung nicht aufhalten. Du lehnst KI ab und ich denke, jeder, der hier mitliest, hat es verstanden.
Oops. Wann habe ich das denn gesagt?
Das habe ich mal recherchiert. Und Chat GPT gefragt:
„Suse behauptet im dritten Akt, erster Auftritt des Dramas „Woyzeck“ von Georg Büchner, ein besserer, besonnenerer und intelligenterer Mensch zu sein. Sie äußert dies, als sie sich über Woyzeck erhebt, indem sie sagt: „Ich bin ein Mensch wie andere Leute auch!“ und „Besser als du!“ Dies drückt ihre Überzeugung aus, dass sie moralisch und intellektuell über Woyzeck steht, was ein Hinweis auf die soziale und persönliche Spannung zwischen den beiden Charakteren ist.“
Nur… meines Wissens gibt es bei Woyzeck gar keine Suse…
Und solange eine KI so einen Mist baut lehne ich sie ab wo ich kann.
Oh, das tue ich nicht. Ich nutze sie durchaus im Alltag. Organisation, Aaron als Telefonassistent im Job, Spracherkennung, Navi…
Nur halte ich den aktuellen Stand für völlig überbewertet. Ich möchte da eigentlich sogar den Begriff „Intelligenz“ in Frage stellen. Wer die Ablehnung einer solchen kritisiert, wäre differenzierter, wenn er auch die oftmals unkritische Euphorie hinterfragt.
Viele tun das hier ja auch!
Zudem denke ich tatsächlich, dass KI als Formulierungs- und Schreibhilfe die eigenen Fähigkeiten erher verkümmern lässt, als sie zu fördern. Ein Argument, was in der Regel ignoriert wird, da es die Begeisterung hemmt.
Und im Ernst: Wenn ich sagen würde „Ich nutze eine Suchmaschine, die so viele Fehler macht, dass ich jedes Ergebnis überprüfen muss. Oder ich muss sie mit so exakten Details füttern, dass ich die Antwort schon kenne“… Wer würde da euphorisch hurra rufen?
Ich liebe gute Technik und glaube an ganz viel Potential. Aber noch nicht jetzt und schon gar nicht beim Schreiben.
Vielleicht einmal, wenn Androiden von elektrischen Schafen träumen…
Genau so sehe ich es auch.
So habe ich dich auch immer verstanden.
Na ja. Andere hier offenbar nicht. Die glauben sogar, ich hätte einen Bauernhof.
Du hast einen Bauernhof ?