auch wenn das Thema schon etwas älter ist…(bin neu hier im Forum):
morgens vor der Arbeit erstmal noch im Pyjama mit Kaffee vors Tablet, und schreibe Tagebuch, plane die nächsten Schritte für mein Buch.
Mit der Zeit ist das echt ein Problem. Viele private Verpflichtungen (Tanzkurse, Sport, Wanderleiterin) halten mich oft vom Schreiben ab. An Feierabend wollen meine vier Wellensittiche versorgt werden. Oft bleibt mir nur eine halbe Stunde am Tag, da kann ich mich nicht konzentrieren.
Sicherlich kennt ihr das auch, dass einem die Ideen oft unterwegs einholen, bzw. am Arbeitsplatz. Für den Grund habe ich mein Manuskript in der Cloud.
Ich habe immer ein Notizbuch dabei, oder schreibe mit dem Smartphone.
Ich bin jetzt Rentner und habe festgestellt, dass ich nun weniger schreibe als zu der Zeit, als ich einen Vollzeit-Job hatte.
Problemlösung:
Seit sechs Wochen habe ich einen Coworking-Platz (190 Euro im Monat). So, wie ich früher jeden Tag ins Büro gegangen bin, gehe ich jetzt fünf Tage in der Woche morgens dorthin.
Ergebnis:
Ich schreibe mindestens 3.000 Worte am Tag (12 Seiten). Mehr als jemals zuvor!
Das klingt ein bisschen nach der Prokrastinationsfalle. Das heißt, man redet sich ein, dass man nur unter bestimmten Bedingungen arbeiten kann und dann zusätzlich all die anderen Sachen dazwischenkommen.
Hier kannst du ansetzen. Zum einen kannst du den perfektionistischen Gedanken ablegen, der durchaus hemmt: „Heute Schreibe ich richtig viel und gut!“
Zum anderen ist dein Ziel der Fortschritt. So klein er auch ist.
Das sind auch lose 200 Wörter Rohschrift, heruntergerattert morgens vor der Arbeit. Mit regelmäßigen, minimalen Kleckerhäufchen vor oder nach der Arbeit habe ich schon 5 Bücher geschrieben. Ich bin Meilenweilt von 3000 Wörter am Tag entfernt
Wichtig ist die Sichtbarkeit deine Hobbys. Wenn du nach Hause kommst, solltest du an dein Schreibprojekt erinnert werden. Hast du ein paar Bilder, die vielleicht zur Recherche deines Buches gehören, oder Ort und Zeit wiederspiegeln? Hänge sie dir an die Pinnwand.
Schlimm, wenn die Vögel ne Stunde später zu essen bekommen? Schreibe bevor du dich um sie kümmerst.
Wichtig ist auch die Verfügbarkeit des Schreibgerätes:
Hast du einen Arbeitsplatz zum Schreiben? Also kannst du, sofern du wolltest, in unter 60 Sekunden an deinen Dokument sitzen? Oder musst du erst den Tisch freiräumen und einen Laptop aufbauen?
Anders machen es „semiprofis“ in der Musikbranche z.b auch nicht. Die Gitarre hängt griffbereit im Zimmer. Schon spielen sie abends immer wieder mal nen 10 Minütchen.
Lenken dich Dinge beim Schreiben ab? Handy lautlos, browserverbot, Schreibfokus in Papyrus aktivieren.
Und horche in dich hinein, an welcher Uhrzeit am Tag du besonders produktiv oder kreativ bist. Bei vielen ist Willenskraft wie ein Muskel, der Abends schwach ist und nicht mehr funktioniert. Da bleibt dann nur morgens schreiben - oder direkt nach dem Heimkommen.
Schreiben erlebe ich (auch aber nicht vor allem) als einsame und schmerzhafte Angelegenheit.
Ich habe das (perverse) Glück eine Wohnung am Land zu haben, weit draußen in einer, mitunter auch recht trostlosen, Abgeschiedenheit.
Gewohnheitsmäßig wache ich um 6:00 Uhr auf, frühstücke, überfliege die Schlagzeilen und dusche, dann laufe ich erst mal zwei, drei Kilometer. Um 8:00 falle ich in die Geschichte, an der ich gerade arbeite und werde fünf Stunden später von Hunger oder einem vom Sitzen beleidigten Hintern da raus geholt. Am Nachmittag mache ich meine Büro- oder Hausarbeiten und am Abend lese ich oder zieh mir schlechte Filme rein. Am nächsten Morgen überarbeite ich die Szene kurz, auch um erneut in den Erzählfluss zu kommen.
Wenn meine Frau am Wochenende kommt, schreibe ich nichts. Dennoch holen mich die Gedanken an die Geschichte immer wieder ein. Es ist nicht leicht, sich dagegen zu wehren, aber auch notwendig, die Disziplin aufzubringen, mal nichts zu tun. Manchmal gelingt es mir sogar.
Bei mir gibt es keinen wirklichen Schreiballtag (wie es bei den meisten Leuten ja scheinbar ist, die noch Vollzeit arbeiten gehen). Ich habe immer wieder Schreibphasen, in denen ich nahezu jeden Abend für 3-4 Stunden schreibe. Die Phasen gehen so 1-2 Monate. Danach kann aber auch mal für ein Vierteljahr gar nix passieren, bevor eine neue Phase kommt.
Ich schreibe auch fast immer nur abends, unabhängig, ob ich auch tagsüber Zeit hätte. Und wenn ich einmal im Tunnel bin, dann bekomme ich auch nix mehr um mich herum mit
Ich würde sagen, Rohfassung schreiben ist ein Drittel oder ein Viertel. Überarbeiten etc. ist dann der Rest. Ich schreibe meistens immer erstmal alles runter, was mir in den Sinn kommt. Und wenn mir gerade nichts Neues einfällt, dann gehe ich zum Überarbeiten der Texte über. Aber das hat alles kein so festes Schema bei mir. Wenn’s fließt, dann fließt es. Wenn nicht, dann wird überarbeitet. Da mir beides gleichermaßen viel Freude bereitet, bin ich da auch offen für das, was an dem Tag eben ansteht.
Ich glaube, da musst du einfach durch und dich über jedes Kapitel freuen, dass du fertig hast und das als Motivation nutzen. Oder so
Das würde ich mir auch wünschen! Aber jetzt, wo mein „innerer Kritiker“ so richtig losgelassen ist, zusätzlich zu den gesammelten konstruktiven Anmerkungen von sechs guten Testlesern, ist die Freude langsam weggeschmolzen.
Ich hab statt dessen Hausarbeit und meine Steuererklärung gemacht. Ich hab die Steuererklärung dieses Jahr sogar ganze 9 Tage vor Ende der gesetzlichen Frist eingereicht! Fristgerecht! Jippieh!
Da ich Rentner bin, kann ich mir die Zeit relativ gut einteilen. Meine Frau ist ein paar Jahre jünger und muss noch arbeiten.
Morgens kommt erst unser Hund dran. Nach der Gassirunde frühstücke ich und schalte dann meinen Laptop an. Nun habe ich etwa vier bis fünf Stunden Zeit zu schreiben. Dann erledige ich diverse Arbeiten im Haushalt (putzen, bügeln, kochen usw.), bevor meine Frau nach Hause kommt. Wenn es bei ihr was später wird, setze ich mich nochmal hin und schreibe weiter.
Der Nachmittag und der Abend gehört meiner Frau, das Wochenende unseren Enkelkindern.
Ideen, die mir zwischendurch kommen, schreibe oder diktiere ich in mein Handy.
Wenn ich zwischendurch mal eine Stunde freie Zeit habe (wenn meine Frau zum Sport ist oder so), lese ich, was ich geschrieben habe, und korrigiere den Text.