Ihr stöbert auf der Suche nach frischem Lesestoff durch die Buchabteilung eines beliebigen Online-Shops, findet etwas, was in euer Beuteschema zu passen scheint – und wie gehts jetzt weiter?
Wahrscheinlich schaut ihr in die Leseprobe (mache ich zumindest immer), aber werft ihr auch einen Blick in die Rezensionen?
Wenn ja, wie stark beeinflussen die vorhandenen Reviews eure Entscheidung, ob ihr das Buch dann kauft oder nicht?
Ich persönlich ignoriere sämtliche Einzeiler (völlig wurscht, ob da ein ‚Supa Buch, unbedingt lesen‘ oder ein ‚der letzte Mist, Hände weg‘ steht) und auch sonstige unbegründete Äußerungen. Auch solche Jubelreviews von wohlmeinenden Familienmitgliedern, die nicht den allerkleinsten Kritikpunkt aufweisen und das Buch über den grünen Klee loben, sind uninteressant.
Lange, ausführliche Rezis lese ich eigentlich immer. Wenn da jemand schlüssig beschreibt, was er an dem Buch gut findet und es Kriterien sind, auf die ich auch Wert lege, kann mir das den letzten ‚Schubs‘ zum Kauf geben.
Umgekehrt kann mich eine gut begründete, kritische Review vom Kauf abhalten, vor allem, wenn einzelne Punkte gleich von mehreren Leuten bemängelt werden.
Ich lasse mir grundsätzlich Bücher empfehlen, von Freunden, Bekannten, hier im Forum. So rumstöbern: Das mache ich gar nicht.
Bei Empfehlungen von Bekannten bin ich allerdings auch schon mal auf die Nase gefallen und es lag nicht an meinem persönlichen Geschmack sondern an den vielen Fehlern im Buch und schlechten Formulierungen. Meine Bekannte fand es toll.
Wenn ich mit einem Buch durch bin, lese ich anschließend die Rezensionen dazu und bin oft entsetzt und froh, dass ich sie nicht vorher gelesen habe, weil ich sonst das Buch nicht gekauft / gelesen hätte.
Cover oder Titel erwecken mein Interesse beim shoppen von “unbekannten Autorinnen und Autoren”. Wenn ich es bis auf die Verkaufsseite geschafft habe, ist eine schlechte Bewertung noch nicht schlimm. Denn in dem Fall lese ich dann auch die Bewertung. Und wenn ich merke, dass Mr.-1-Stern einfach ein Affe zu seien scheint, der gerne pöbelt ohne Argumente zu haben, dann ignoriere ich das.
Ausschlag ist aber meist die Leseprobe selbst. Amazons “Blick ins Buch”-Funktion verkauft mir Zeug.
In den letzten Jahren sind Rezensionen beim Bücherkauf für mich ein wichtiger Bestandteil geworden. Allerdings habe ich mir irgendwann angewöhnt auch die schlechten Rezensionen zu lesen und fahre damit bisher ganz gut. Empfehlungen sind für mich aber auch ein wichtiger Punkt. So bin ich vor sehr vielen Jahren auf “Die Säulen der Erde” aufmerksam gemacht worden. Toller Roman.
Als “Die Tore der Welt” erschien, kaufte ich mir das Buch sofort. Nicht so gut wie der Vorgänger, aber gut. Und dann erschien “Das Fundament der Ewigkeit”. Das Buch kaufte ich mir nicht direkt, weil ich noch zwei andere Bücher vorher lesen wollte. Als es dann soweit war, schaute ich mir die Rezensionen an, durchweg super (u.a. macht amazon das sehr geschickt). Die für mich logische Konsequenz: ich kaufte das Buch. Dies stellte sich aber schnell als großer Fehler heraus. Eine der schlechtesten Fortsetzungen, die ich jemals gelesen habe. Und dann auch noch 1161 Seiten lang. Aus dieser Erfahrung resultiert es, dass ich seitdem auch sehr stark auf die schlechten Rezensionen achte.
Im September 2020 erschien “Kingsbridge”, der vierte Roman aus der Reihe. Alarmglocken schrillten in meinem Kopf. Bloß nicht schon wieder so eine schlechte Erfahrung, vor allem nicht bei einem Preis von 36 € für die gebundene Ausgabe. Nach einigen (schlechten) Rezensionen und einem guten Gespräch mit dem Buchhändler meines Vertrauens, kaufte ich das Buch. Diesmal gab es keine Enttäuschung, allerdings hat die Übersetzung an mehreren Stellen gehapert, aber das nur am Rande
Mich beeinflussen die Rezensionen sehr stark. (Leseproben lese ich aber nie.)
Bevor ich ein Buch kaufe, sehe ich mir eigentlich immer die Rezensionen auf Amazon an. Ich suche vor allem nach längeren Texten zu 2, 3 oder 4 Sternen, weil sich da jemand Gedanken zu Pro und Contra gemacht hat.
Wenn das Contra dann Punkte betrifft, auf die ich selber ebenfalls Wert lege, dann kaufe ich das Buch nicht.
Ich lese die Rezensionen, auch die schlechten. Was dem Einen gefällt, geht dem anderen auf die Nerven. Die Rezensionen sind nicht unbedingt ausschlaggebend.
Am Wichtigsten sind für mich jedoch Klappentext und Leseprobe.
Wenn ich im Buchladen ein Buch sehe, das mich interessiert, schlage ich es irgendwo mittendrin auf und lese ein paar Sätze. Gefällt mir der Stil so aus dem Nichts heraus, kaufe ich es.
Ich halte es wie auch bei Computerspielen und Filmen: Ich schaue selbst rein. Für mich sind Leseproben sehr wichtig, denn ich habe schon oft festgestellt, dass die Meinung der Masse besonders im Bezug auf Schreibstil nicht unbedingt mit meiner eigenen übereinstimmt.
Wenn mir der Stil nicht zusagt, dann schaffe ich es auch nicht mich für einen tollen Plot durch die Seiten zu kämpfen.
Im nächsten Schritt riskiere ich einen Blick auf Bewertungen, vor allem wenn mich der Klappentext nicht gut genug erahnen lässt wohin es geht.
Dort suche ich mir relativ ausführliche und auch auffällig gute oder auffällig schlechte aus und achte primär auf Aussagen zur Handlung, im amerikanischen finden sich dann auch oft Hinweise auf Trigger (kann man mögen oder nicht), die ich manchmal hilfreich finde. *Bei einem Buch habe ich z.B. leider zu spät in den Reviews gelesen, dass der Hauptcharakter besoffen jemanden anfährt und dies in der Handlung völlig unzureichend aufgearbeitet wird. Ergo blieb der Kerl das ganze Buch über ein „Arsch, der Fahrerflucht begeht“, der auch sonst keine besonders positiven Eigenschaften zum Ausgleich mitgebracht hätte und ich konnte mich nicht zwingen 600 Seiten über den zu lesen. *
An sich habe ich am Liebsten immer eine Leseprobe, oder eine persönliche Empfehlung, denn arbeitsbedingt hat mein Vertrauen in Reviews echt gelitten. Manchmal sind 5 Sterne auch nur eine Frage des Geldes / der Connections / der Reichweite …
Ein interessantes Thema, über das ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe.
Seitenweise Rezis zu lesen, schenke ich mir mittlerweile. Ich bin zu oft hin- und hergerissen.
Bei zu ausführlichen Rezis habe ich oft das Gefühl, dass ich das Buch jetzt eigentlich gar nicht mehr lesen brauche.
Ich schaue mir Bücher zwar online an, kaufe aber nur noch im Laden. Ich unterhalte mich mit dem Personal und lasse mir dort was empfehlen.
Und ich liebe es, in einer Buchhandlung zu stöbern. Da können aus schnell mal reinschauen, eineinhalb Stunden werden.
Ich streife an den Regalen entlang, ziehe hier und dort ein Buch raus, lese rein. Es ist einfach was anderes, etwas in der Hand zu halten. Außerdem hat man alle Genres nebeneinander. So wurde ich z. B. auf das Buch “Ork City” aufmerksam. Es sprach mich einfach an, obwohl es nicht mein Genre ist. Online hätte ich es wohl nicht gefunden.
Rezensionen lese ich nie. Die beste Beurteilung eines Anderen hilft mir nicht, wenn ich mit dem Stil nicht klarkomme. Ich muss reinschmökern könne dann weiß ich sehr schnell, ob es passt.
Das war bei mir auch der Fall.
Die Verfilmung “Die Säulen der Erde” ist großartig. Bei “Die Tore der Welt” habe ich nach nicht mal einer halben Stunde abgeschaltet. Fand´s einfach schrecklich.
Das habe ich einmal und nie wieder gemacht.
Ich hatte in der Buchhandlung gefragt, ob es neuere Bücher gibt wie die von Georgette Heyer: Einfach nur schön.
Einfach nur schön!
Verkauft hat man mir dort „Solang die Welt noch schläft“ von Petra Durst-Benning, das von vorn bis hinten nur problembeladen war. Wie die Hauptperson im Frauengefängnis fast starb, war einfach nur unschön.
Beim Bücherkauf sind mir Rezensionen nicht so wichtig, da vieles Geschmacksache ist. Üblicherweise fällt die Entscheidung schon nachdem ich den Autorennamen (Mir von früheren Büchern bekannt? Positiv oder negativ in Erinnerung?) und den Klappentext/Leseprobe gelesen habe. Falls ich dann noch unentschlossen bin, schaue ich mir zunächst das Verhältnis der guten zu schlechten Rezensionen an. Ein Buch mit 1000 Rezensionen, von denen 900 positiv und 100 negativ sind, kann eigentlich kein völliger Reinfall sein. Danach scrolle ich mich durch die Einzelrezensionen und lese nach dem Zufallsprinzip welche. Dann hat man schnell einen Eindruck, wie fundiert diese positiven (“Awwww! Bestes Buch ever! Cute! [insert 25 Herzchensmilies]”) oder negativen (“Der Fahrer, der das Buch gebracht hat, war sehr unhöflich”) Rezensionen sind.
Ich bestelle online keine Bücher und meist binge ich von einem Autor/einer Autorin alle schon erschienenen Sachen durch, wenn mir eines gefallen hat.
Da ich auch lesend im Bereich Krimi/Thriller unterwegs bin, lese ich online schonmal Rezensionen, um wen Neues zu entdecken - da vor allem bei kriminetz.
Tatsächlich sind Leseproben aber wichtiger als Rezis - online und live. In Buchhandlungen sammele ich die kleinen Leseprobeheftchen ein und verziehe mich damit in die heimische Bibliothek.
Und dann gibt es diesen einen Buchhändler, dessen Tipps ich ohne weitere Rückfragen kaufen kann, weil sein Lesegeschmack absolut meiner ist.
Tatsächlich habe ich meine nicht-kriminelle Lieblingsautorin Bettina Storks ganz anders entdeckt: Über Facebookfreundschaft. Sie hat mir mal eine Freundschaftsanfrage gestellt - ich hatte was bei einer anderen Autorin kommentiert, die wir beide kennen - und ich hab lange gewartet, bis ich gewagt habe, ein Buch von ihr zu kaufen. Das klang so nach „Liebesroman“, gar nicht mein Fall…
Dann verlinkte sie bei FB zu einer Leseprobe und ich dachte: Ok, das liest sich wertig, ich kann es ja mal wagen…
Watt soll ich sagen: Warte jetzt immer schon ungeduldig auf ihr jeweils neu angekündigtes Buch.
Ich schaue auf jeden Fall immer in die Leseprobe rein, weil ich mir nur mit dem Text eine Meinung bilden kann.
Manchmal lese ich auch Rezensionen, wobei mich nur die beeinflussen, die ihre Meinung begründen.
Und ganz wichtig für mich: die ungefähre Anzahl der Rezensionen insgesamt.
Wenn ein Buch insgesamt nur 9 Rezensionen bekommen hat, von denen 8 5 Sterne haben und eine 4 Sterne, bin ich vorsichtig. Dann haben wahrscheinlich Oma, Opa und ein paar Tanten und Onkel die Rezensionen geschrieben.
Wenn es aber einen Schnitt von 4,5 Sternen bei ein paar hundert Rezensionen gibt, sieht die Sache schon besser aus. Doch die Leseprobe gibt bei mir immer den Ausschlag.
Ich gebe nicht viel auf Rezis. Zum einen kann man die kaufen, zum Anderen ist das ja alles Geschmackssache. Eine Agentur bewarb ihre Seite damit, dass sie gegen Gebühr - HA! - aufmerksame Leser engagiert. Fake, Fake, Fake! Außerdem weiss ich, wie schwierig es ist, bei meinen Lesern Rezis zu aktivieren. Wie oft auch in anderen Bereichen: Die Unzufriedenen schreiben, die Glücklichen halten sich zurück. Erst Klappentext, dann Leseprobe. Im Idealfall nicht online, sondern live im Laden, d. h. ich kann mir meine Leseprobe selbst raussuchen, da steht nicht nur die einzig gute Stelle zur Verfügung, die der Autor geschafft hat. Wenn es die Zeit erlaubt, brauche ich auch Infos über den Autor. Wo kommt der her, was hat er für einen Hintergrund? Ich weiss das ist ein bißchen pingelig, aber so bin ich eben.
Ich lese ein Stern Rezensionen zur Unterhaltung und überlese die mit fünf Sternen. Tatsächlich interessieren mich immer die mit drei oder vier Sternen, da sie mir am Ehrlichsten erscheinen.
Davon lasse ich mich dann schon beeinflussen. Letztes Mal war ich in unserem kleinen Buchhandel und habe mich hinreissen lassen, einen hochgelobten Krimi zu kaufen. Die Inhaltsangabe klang sehr vielversprechend. Nach einigen Seiten des Lesens habe ich das Buch verärgert weiterverschenkt. Als ich danach die Rezensionen gelesen habe, habe ich mir gewünscht, ich hätte das vorher getan. Denn viele haben dasselbe bemängelt, wie ich.
Da sieht man mal, wie die Rechnung des Autors nicht aufgeht: Eigentlich ist ja jeder hinter den begehrten 5 Sternen her, logo. Und dann wird das System jäh durchbrochen. Ach, JoHe…
Es scheint so ähnlich zu sein, wie mit der Werbung - laut Experten wirken etwa 50 % der Werbemaßnahmen, 50 % gehen in die Hose. Man weiss nur nicht, welche 50 % was erringen. Ich denke, dass man am Text der Rezension gut erkennen kann, ob das Oma und Opa waren, eine gequälte 5 oder etwas Gekauftes. Man kann echte Begeisterung tatsächlich lesen. Behaupte ich. Nicht immer, nicht sicher, aber doch.