Wie schwierig ist Zukunft in Romanen wirklich?

… ich bin da wirklich ein wenig schlecht informiert. Ich war schließlich das letzte mal vor vier Jahren in den Staaten. Aber leider konnte ich bei meinen Kollegen schon damals nur Smartphones ausmachen. Vielleicht haben die aufgrund der Trumpp-Administration jetzt alle Angst und benutzen nur noch ihre alten Telefone? Keine Ahnung, ich war halt lange nicht mehr dort. Oder laufen vielleicht im U…Fernsehen nur alte Filme?

Kann auch sein, dass ich nur die alten Serien ansehe. :smiley:

1 „Gefällt mir“

Entschuldigt bitte, wenn ich jetzt hier etwas durcheinander und vielleicht zuviel antworte… aber ich finde Eure Beiträge einfach alle sehr interessant:

In Bezug auf Fantasy kann ich leider nicht sehr viel beisteuern, denn bei diesem Thema bin ich vermutlich etwas zu “vernagelt”, wie meine Frau mit einem Lächeln auf den Lippen sagen würde. Weil sie aber gute Fantasy Filme sehr mag, schauen wir uns hin und wieder gemeinsam welche an und ich erwische mich dann immer dabei, dass ich die dann am Ende doch gut und spannend finde und mir selbst letztendlich sage, dass es gut war, mal einfach die Sinne schweifen zu lassen. An Bücher dieses Genres bin ich leider noch schwerer heranzuführen, aber das liegt eindeutig an meinem etwas vernageltem … ja was eigentlich? Je länger ich darüber nachdenke und vor allem, seitdem ich selbst irgendetwas geschrieben habe, öffnen sich auch in dieser Hinsicht meine Sinne nach mehr. Klingt vielleicht irgendwie blöd, aber es ist mein momentaner Gemütszustand.

OK, ich komme jetzt mal auf den Punkt des Zitats oben, auf den ich eigentlich antworten möchte: Mach einfach fertig, denn wirklich reife Bücher gibt es erst, wenn man alt und grau ist! Warum mir dieser Tip einfällt? Kann ich nicht sagen, ist nur so ein Gefühl, seit ich einige Deiner Textproben hier gelesen habe. Sie sind einfach sehr gut und bedürfen in Hinblick auf Deinen Themenschwerpunkt vermutlich weniger “Reife”, als Du selbst denkst!

Liebe Grüße,

Frank

3 „Gefällt mir“

Ja, aber es ist ja auch verständlich, auch ich musste damals natürlich ein Klapp Mobile haben, das war cool, wegen Star TRek, wegen Mulder und Zippos sind ja auch cool, oder? vor allem tolle optische Ablenkungsmanöver. Und ich bin stark entrüstet wenn man Star TRek und oder Akte X als Unterschichtenfernsehen abstempelt. Wenn Deine Tochter sowas schaut, dann erhöhe doch bitte ihr Taschengeld :smirk:

Wenn Deine Sinne sich öffnen dann ist das doch toll, bin gespannt wie sich deine neugewonnen Sinne auf Deine Geschichte auswirken.

***WORD ***

Zurück zur Zukunft :wink:

Ich hatte während meines Studiums das Fach “Film und Manipulation am Beispiel Science Fiction” belegt.
Was sehr nach spaßigem Filmegucken klang und auch ganz harmlos anfing entpuppte sich als gar nicht mal so einfach, als der Professor aufzeigte, wie Star Trek in seinen Folgen Kant’sche Philosophie verarbeitet, bzw. greifbar macht. Oder aufzeigte, dass E.T. folgende Elemente des Christentums beinhaltet: Das Wunder der Heilung, den Kniefall, die Wiederauferstehung und die Fahrt in den Himmel. Oder anhand der “Geschichte einer Dienerin” die Macht von Farbe erklärte. Zugegeben, dass bei Terminator der Messias John Connor heißt (die Initiale J C sind vielsprechend) und das Böse im Feuer vernichtet wird (Fegefeuer / Hölle) war dann schon wieder spaßig.

Seine Erklärungen, warum die Filmemacher das genauso gemacht haben, waren immer schlüssig. Zumindest soweit ich mich noch daran erinnere, dank Kant war meine Abschlussnote nicht so glorreich, wie ich beim harmlosen Titel gedacht hatte und die rettende Verdrängung setzte in vielen Bereichen ein.
Die grundlegende Intention bei der Übertragung von Religion ist es, dem Zuschauer Stabilität zu bieten. Etwas bekanntes, dass das Unbekannt fassbar und erfahrbar macht. Wir glauben aufgrund unserer Prägung daran, dass das Böse verbrannt werden kann, daher ist es vertraut, etwas so fremdartiges wie den Terminator verbrennen zu sehen. Mit den Verbindungen zu unserer Welt und Glauben ist es für uns einfacher eine fremde, ferne Welt zu erfahren.

Natürlich legen die meisten Science Fiction Filme - wenn sie nicht Kant’sche Philosophie verarbeiten - ihren Finger auf aktuelle Probleme, dramatisieren diese und sollen den Zuschauer damit die möglichen Konsequenzen seines Handelns aufzeigen, ohne ihn - wie in Dokumentationen - mit der Nase in seinen echten Dreck zu drücken.
Beispiele hierfür wären “Die Geschichte einer Dienerin”, “Minority Report”, “Flucht ins 23. Jahrhundert”, “Equilibrium”,…
Es ist auch kein Zufall, dass “2001: Odyssee im Weltraum” in den 60er Jahren gedreht wurde, mit der anstehenden Mondlandung war eines der Ziele, die Menschen positiv auf den Weltraum einzustellen.
[LEFT][/LEFT]

1 „Gefällt mir“

Das wusste E.T. auch? Ich meine, dass er ein halber Christus ist?
Ich erinnere mich mal an eine Deutschstunde in der Schule, Thema Interpretation, da klärte uns der Deutschlehrer darüber auf, dass wir aus den Geschichten und Gedichten Dinge herauslesen können, von denen der Urheber nie wusste, dass er sie je hineingeschrieben hat.

Es ist normal, das aktuelle gesellschaftliche, wirtschaftliche, soziale Probleme immer wieder in Film und Schriften (Romanen) thematisiert werden. Denn Filmemacher und Autoren reagieren nun mal auf ihre Umwelt.

1 „Gefällt mir“

Oh, ich habe die Segnung vergessen. Das kommt auch vor. Ob E.T. das auch wusste? Vielleicht? Wusste der Regisseur / Drehbuchautor was er da tut? Bei fünf im Christentum tief verankerten Handlungen kann ich kaum noch an Zufall glauben. Wenn es eine oder zwei Überschneidungen wären, okay. Aber fünf? So präzise? Ne. Kein Zufall. Da muss ich ja nicht mal mehr interpretieren.

Natürlich tun sie das. Science Fiction und Fantasy wird dabei nur gerne übersehen. Ist ja nur niedere Unterhaltung.

Ich habe hier keine spezielle Serie abstempeln wollen, das wurde wohl falsch verstanden.
Die Reihenfolge war:

  • In amerikanischen Serien wird „nur“ mit Klapptelefonen telefoniert
  • Da unsere Tochter schon am Nachmittag alte amerikanische Klapptelefon-Serien auf mit Werbung überfrachteten Sendern schaut, necke ich sie mit dem „U…Fernsehen-Spruch“, weil so etwas manchmal das Einzige ist, um das Pubertier aus dem Serienkonsum aufzuschrecken.
  • Wer sagt denn, dass sie StarTrek schaut? Es handelt sich vorwiegend um schlechte Sitcoms aus dem Zeitalter der Klapptelefone.

Sollte ich jetzt lieber das Taschengeld kürzen?

Gib ihr mehr, oder spendiere ihr ein Smartphone. :laughing:

1 „Gefällt mir“

Ich wage es, deinem Deutschlehrer zu widersprechen. Naja, ich kann zwar nur von mir aus gehen, aber ich habe immer irgendwelche Hintergründe in meinen Plots. Und Jesus - ertappt :unamused: - den hab ich auch: Vom Underdog über die Hinrichtung zum König. Passt. - Leider. Ist erschreckend, wie gefesselt man von der eigenen Erfahrung / dem eigenen Lernen ist. War nicht ganz geplant, ist mir irgendwann aufgefallen. Und dann habe ich es auch noch ausgebaut. Hat mich irgendwie bestätigt, dass meine Geschichte funktioniert, weil das Grundschema „Jesus“ sich darin wiederfindet. Und das ist ja schon mal eine Story, die sich seit 2000 Jahren bewährt hat :wink: Und das Glaubensgefüge ändert mein Prota auch noch. Er hat sowieso den ganzen Roman lang Krach mit dem Hohepriester, weil der in seinen Augen Unsinn erzählt. Auwei, ja, man ist wirklich an die eigene Realität gebunden. Ach ja, er hat auch noch eine Prise Robin Hood drin, nur um die Abhängigkeit von der Umwelt mal zu verdeutlichen…

Ich finde, der Deutschlehrer hat nicht unrecht.
Er hat nicht behauptet, dass die Schreiber von Gedichten und Geschichten kein Thema, oder keine Hintergründe in ihre Geschichten und Gedichte einbauen, sondern dass es sehr gut möglich ist, dass der Leser Dinge aus der Geschichte herausliest, die da zwar eben tatsächlich stehen, aber der Autor das nie so wie der Leser wahrgenommen hat.

Das liegt schlicht daran, dass jeder Mensch andere Erfahrungen hat / macht / gemacht hat und daher aus den selben Gegebenheiten / Worten andere Dinge herausliest. Das ist nicht ein Versagen des Schreibers, oder ein Fehler desjenigen der interpretiert, sondern zeigt schlicht auf, wie unterschiedlich wir doch alle sind.

1 „Gefällt mir“

Genau da liegt der feine Unterschied: zwar mag der Leser etwas in Gedichten und Geschichten finden, was so nicht direkt gesagt wurde, dennoch ist kein Vers und kein Satz klüger als sein Autor.
Dennoch bleibt Raum und ungewissheit durch die Interpretation des Lesers. Interpretationen sind schließlich Verarbeitungen des Kunstwerkes mit den eigenen Erfahrungen. Da kommt immer eine Kompenente des Lesers dazu, die der Verfasser zwar initiieren kann, aber dennoch nicht unter Kontrolle hat.

1 „Gefällt mir“

Das möchte ich absolut unterschreiben. Mit diesem Kontrollverlust muss man leben (können).

Dieser Link ist auch interessant:
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2015-09/post-quanten-kryptografie-tanja-lange-pqcrypto

Alles cool, wollte nur mal entrüstet klingen :smirk: Ich bin ja mal gespannt wie das mit meiner Rübennase später wird. Ich habe mir fest vorgenommen ihm viel aus meiner Vergangenheit zu zeigen und aber auch Sachen zu sehen die er sehen mag.Und dann kann man sich darüber unterhalten warum man etwas mag und was man daraus zieht. Wenn er denn überhaupt Fernsehen mag und nicht nur liest, was ich ja im stillen hoffe. Im Moment klappt das sehr gut. Leo Lausemaus finde ich gut, mit Feuerwehrmann Sam kann ich leben und Es war einmal der Mensch, die Glücksbärchis und Biene Maja mag er auch. Ich hoffe das bleibt so. Aber er wird wohl weiter wachsen und älter werden befürchte ich. :wink:

Da führt wohl kein Weg dran vorbei.

Nicht zu vergessen: Wicki und die Wikinger und die Gummibärenbande (habe ich mit meinem Sohn geschaut - hatte bei uns Kultstatus :smirk:).

1 „Gefällt mir“

Um noch mal zu deinem Werk zurückzukommen Viviatis, sieh zu, dass es Veröffentlichungsqualität erreicht und hau es der Menschheit um die Ohren. Nicht dass die Zukunft es einholt und du es dann komplett neu schreiben, oder schlimmer, einstampfen musst.
Zum Schreiben in einigermaßen naher Zukunft musste ich auch schon die leidvolle Erfahrung machen, dass die Zukunft manchmal schneller ist, als die Finger auf der Tastatur. Schon bei der Recherche hab ich festgestellt, dass die (Medizin)Technik deutlich weiter war, als ich dachte und es mein Zukunftsdingens schon beinahe genau so gab. Ich musste es also noch ein Bisschen weiter futurisieren und hoffe inständig, dass es noch veröffentlicht wird, bevor die News es überholen. Ist Gott sei Dank nur ne Kurzgeschichte und steht bei der c’t schon recht weit oben auf der Liste. Vielleicht klapps ja im Sommer noch.
Wenn man weit genug nach vorn denkt, wird es wieder einfacher, ähnlich wie im Fantasybereich kann man sich so ziemlich alles ausdenken. Wobei ernsthafte SciFi Schreiber natürlich nie die Grundfesten der heutzutage gültigen Physik verletzen (Warum eigentlich nicht? Wer weiß schon …).
Ich persönlich finde Historicals genau aus dem Grund schwierig und spannend. Man muss wirklich aufpassen mit den tatsächlichen belegten Fakten und kaum denkt man sich ein Bisschen kreativ etwas aus, rumms fliegt einem der Beweis um die Ohren, dass es das erst zehn Jahre später gab.