Huhu,
ich hab bis jetzt nur die Demo von Papyrus genutzt und mir heute die Vollversion endlich gegönnt.
Bis jetzt habe ich immer in einem neuen Dokument geplottet, hätte aber sehr gerne alles in einem. Wie macht ihr das? Wie nutzt ihr Papyrus zum plotten? Ich arbeite viel auf dem Denkbrett, doch da wird es mir schnell zu unübersichtlich. Für den großen Roten Faden hätte ich gerne etwas übersichtlicheres. Gibt es da was, was ich übersehen habe?
Moin Jen.
Erstmal Willkommen und so.
Also das Denkbrett ist für meinen wirren Kopf schon sehr schön, weil da kann ich schieben und basteln wie ich will. WEnn ich da fertig bin dann mache ich einfach weitere Kapitel und Szenen im Organizer. Der Zeitstrahl soll sich auch gut dafür eignen.
Viel Erfolg!
@Lusmore Mit dem Zeitstrahl muss ich mich noch auseinandersetzen, den benutze ich noch nicht. @Pamina22 Habs mir direkt angeschaut, danke für den Link!
Gar nicht. Wenn überhaupt, dann mache ich mir einen stichpunktartigen Szenenplan im Navigator. Ansonsten findet das reine Plotten handschriftlich auf einem DIN-A4-Collegeblock statt. Am liebsten kariert. Da bin ich vielleicht ein wenig zurückgeblieben …
Willkommen bei uns, ich finde die Idee mit dem Denkbrett gut, allerdings schwer in der Umsetzung da schnell unübersichtlich. Also kommt bei mir oft ein Notizbuch zum Einsatz. Das hat sich in vielerlei Hinsicht bewährt. Das Arbeiten mit dem Organizer, kommt für mich erst zum Einsatz, wenn ich bereits alle Szenen in Word oder Excel aufgeschrieben habe. Das liegt vor allem daran, dass mein Bildschirm für das Denkbrett zu klein ist.
@Queequeg Das karierte Blatt ist leider zu klein für meinen Plot und mehrere Blätter sind dann wieder unübersichtlich. Ich mache auch gerne vieles handschriftlich.
@Krimitante Danke. Meinst du mit Notizbuch irgendeine Funktion in Papyrus oder ein normales Notizbuch? Du schreibst die Szenen also nicht direkt in Papyrus? Darf ich fragen, warum?
Ich kenne das Problem und konnte es für mich selbst noch nicht befriedigend lösen.
Ausprobiert habe ich schon fast alles, analog und digital:
Papyrus-Denkbrett
eine professionelle Mindmapping-Software (Mindjet)
DramaQueen
Causality
und vieles mehr.
Jedes hat sein Für und Wider, aber nichts kann alles perfekt.
Das größte Aha-Erlebnis hatte ich, als ich einen ganzen Tag damit verbracht habe, alle Kapitel einzeln auf riesige Papierbögen mit Post-Its für die Szenen zu malen. Im Grunde nichts anderes als die Abbildung der am Computer vorhandenen Struktur in altmodischere Form. Am Ende des Tages hatte ich den einzigen Erkenntnisgewinn: Die Reihenfolge von zwei Kapiteln ist falsch. Trotz des Riesenaufwandes war es das aber wert…
Meiner Erfahrung nach scheitert es bei Plotting-Software an zwei Hauptproblemen:
Erstens, bei komplexeren Plots geht immer der Platz am Bildschirm aus. Immer. Immer.
Zweitens, bei komplexeren Plots (und nur in solchen Fällen braucht man ja spezielle Werkzeuge) ist die Einarbeitungszeit in eine spezielle Software + deren Konzepten sehr hoch, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Software genau das eine Ding, das man so dringend benötigen würde, NICHT kann, noch höher.
Also bin ich schlussendlich doch wieder bei einem Methodenmix gelandet und behelfe mir mit Kapitelstrukturen im Papyrus, mit einer Überzahl an Online- und Offline-Notizzetteln, mit Tabellen und Auflistungen, mit Kalendern für zeitliche Abläufe…
Und träume weiterhin von einem eigenen High-Tech-Kommandoraum für Autoren, wie in Action-Filmen mit fünf Meter breiten hochauflösenden Monitoren und einer Software, die das Beste aus allen Welten enthält: Die direkte Integration in Papyrus wie das Denkbrett, die Projekt- und Aufgaben-Features von Mindmanager, die Spannungsbögen von Dramaqueen, die Kausalitätsketten und Subtext-Features von Causality sowie einer einfachen Möglichkeit, Kapitel und Szenen nach mehreren Dimensionen bewerten und taggen zu können (“stilistisch sehr gut, aber inhaltlich mau” oder “großartige Szene, aber Position noch suboptimal”)…
Das liegt daran, dass ich mein Notizbuch immer bei mir habe und Papyrus nicht. Für mich hat sich das Notizbuch zweifach bewährt, einmal in der digitalen Form sowie das Klassische. Wenn ich am Computer sitze, übertrage ich meine Notizen in Papyrus. Zum organisieren von Szenen verwende ich eine Tabelle in Word, die ich danach ebenfalls in Papyrus übertrage. Für mich hat das den Vorteil, erstens behalte ich die bessere Übersicht und zweitens präge ich mir den Szeneninhalt beim Übertrag besser ein. Ich denke, jeder Autor sollte die für sich am beste Lösung anwenden.
Mit der Träumerei bist du nicht alleine, denn meistens scheitern alle guten Plots an Platzmangel. Der kleine Bildschirm reicht einfach nicht aus um Papyrus ausgiebig und sinnvoll nutzen zu können.
Ich denke auch nicht, dass das Übersichtlich zu gestalten ist. Mit dem Denkbrett können wir echt viel anstellen und es ist eine große Hilfe um die erste Struktur aufzubauen. Sobald es aber ums eingemachte geht und wir reden hier von umfangreichen Werken, dann muss man in die Trickkiste greifen. Ich habe zum Beispiel ein Karteikastensystem auf denen ich Szenen und Handlungen schreibe. Das ist gut, wenn man weiß, was passieren soll, aber noch keine Reihenfolge hat. Bei mehreren Handlungssträngen kann man die Karten hinterher sortieren und nummerieren um eine Struktur hinein zu bekommen. Zumindest ist für mich dieser Weg am einfachsten und übersichtlichsten.
Ich frage mich gerade warum du nicht einfach ein Projekt eröffnest und im Organizer wild anfängst Szenen zu schreiben Sortieren könntest du die ja dann immer noch wenn du weiß wo du sie später einsetzen möchtest. Zumindest würdest du dir die Arbeit “Außerhalb” des Programms sparen und hättest alles an einem Ort gesammelt. Das macht es dann einfacher, wenn du mit dem Schreibprozess beginnst.
Papyrus nutze ich erst seit ein paar Wochen, meine Trilogie hatte ich schon komplett außerhalb fertig geplottet, aber irgendwie war für mich von vornherein klar, dass ich den Organzier dazu nutzen könnte. Vor kurzem habe ich eine Geschichte für eine Ausschreibung im Organizer zurechtgebastelt, das hat echt gut funktioniert. Die Szenen konnte ich nach belieben hin und her schieben und dann ganz einfach mit dem eigentlichen Text beginnen. Ich denke sogar, dass ich bei dieser Methode bleiben werde. Das Denkbrett kann dann nebenher als Stichwortsammler mitlaufen, falls nötig.
Vielleicht ist das für mich aber auch so klar gewesen, weil ich den Plott quasi schreibend erstelle und dafür keine anderen Hilfsmittel oder Leinwände benötige. Von diesem Textabriss aus erstelle ich dann die Figuren und Völkerbögen(Fantasy). Der nächste Schritt ist dann die Abfolge auf Logik zu überprüfen und die Welt bzw. Geschichte weiter auszubauen, bis hin zu den Szenen. Dann kommt das eigentliche Schreiben.
Nutzt aber nichts für einen Überblick über das komplette Denkbrett oder man macht es so klein, dass man nichts mehr erkennt und hat wieder keinen Überblick. Ich habe mir mittlerweile Teilausdrucke gemacht und damit unseren Flur tapeziert. Zum Glück ist mein Mann nicht so pingelig mit dem Wandschmuck.
Also, gegen Notizbücher usw. ist nichts einzuwenden. Ich habe noch kein Buch geschrieben, ohne eine Menge Papier vollzukritzeln, egal, was ich an Computertools zur Verfügung hatte oder nicht. Irgendwie denke ich mit dem Stift in der Hand anders, als ich es mit den Fingern auf der Tastatur tue, und diese Funktionalität will ich nicht ungenutzt lassen.
Meistens wechsle ich aufs Denkbrett, wenn ich merke, die ursprüngliche Skizze ist zu völligem Chaos geworden und ich müsste sie ganz neu malen: Da ist dann ein Medium hilfreich, in dem man alles schmerzlos wieder umstellen kann; das bremst mich dann weniger als ein Weiterkritzeln auf dem Papier täte.
Ich habe meinen ersten Plot als neues Projekt in Papyrus Autor angelegt. Nach dem Schema der Heldenreise als Dreiakter. Die drei Akte sind Szenen, die zwölf Stationen habe ich mit nummerierten Absätzen erzeugt. Das Ganze sind bei mir ca. zwei DIN A4 Seiten. Nun habe ich entdeckt, das mehrere geöffnete Dateien in Papyrus Autor, oben zwischen der Menüleiste und den Symbolleisten wie Karteireiter angezeigt werden. So kann man bequem zwischen Plot und dem eigentlichen Werk hin und her schalten. Ich find das sehr bequem, zumal ich mir da auch noch andere, z.B. Recherche Dokumente anzeigen lassen kann wo ich ab und zu reinschauen möchte.
… und immer dran denken, dass man die, wenn man sie nebeneinander sehen will (genügend großer Monitor vorausgesetzt), mit der Maus “abreißen” und so in 2 Fenster packen kann.