Moin, ich kann mich ja einfach mal als jemand outen, der Informationen aus erster Hand beisteuern kann :o) Und eine Fragen zeigen, dass du gar kein so angestaubtes Wissen über die Schule hast. Man könnte es auch so herum formulieren: Wer Ahnung von Staub hat, weiß schon eine Menge über unser Schulsystem …
Gibt es noch Tafeln mit Kreide, oder nur noch Whiteboards oder gar nur noch Beamer?
Es gibt noch einiges davon und auch noch einiges mehr. In den Klassenräumen (zumindest in Hamburg, wo ich mich auskenne) hängen noch viele herkömmliche Tafeln, teilweise auch noch in Gebrauch. Teilweise hängt über ihnen ein kleines Whiteboard, das von einem Beamer erreicht werden kann. In vielen Räumen ohne klassische Tafel hängen Whiteboards, Smartboards oder sogar schon C-Touches. Die Ausstattung ist hier sehr unterschiedlich und hat ein wenig etwas damit zu tun, wo eine Schule ihre Schwerpunkte setzt und - leider auch - in welchem Stadtteil sie sich befindet.
Nutzt der Lehrer für den Unterricht einen Laptop oder Tablet?
Auch das ist sehr unterschiedlich. In vielen Schulen steht in fast jedem Raum ein PC, denn die zahlreichen Beamer und dergleichen müssen ja durch irgendetwas angesteuert werden. Einen Laptop schleppt eigentlich kaum jemand in den Unterricht, weil in der Regel ein besserer und praktischer Ersatz vorhanden ist. So wie ich das beobachte, setzen sich bei der täglichen Organisation von Unterricht und Arbeitsalltag eher Tablets durch.
Nutzen die Schüler Laptops oder Tablets im Unterricht?
Hier sieht man in der Tat sehr viel Unterschiedliches. Zahlreiche und wahrscheinlich sogar noch die meisten Schüler:innen verwenden klassischerweise Papier zum Schreiben. Laptops und Tablets verbreiten sich aber durchaus. Lehrer:innen achten inzwischen häufig darauf, Arbeitsblätter nicht nur als Papier dabeizuhaben, sondern auch in digitaler Form. Es wird durchaus weniger kopiert.
Ist es erlaubt, das Smartphone in der Schule zu benutzen, oder müssen es die Schüler in der Tasche lassen?
Das ist von Schule zu Schule unterschiedlich und bisweilen auch von Unterricht zu Unterricht bzw. von Fach zu Fach. Das hat mit der Frage zu tun, welche Rolle die Smartphones haben. Sind sie nur dazu da, um seine WhatsApps zu checken oder schräge Videos zu schauen, sind sie in den meisten Schulen verboten; zumindest während des Unterrichts. Unter dem Motto BYOD (bring your own device) werden sie aber auch im Unterricht eingesetzt und teilweise sogar gefordert. Für viele Schüler:innen sind sie eine kleine Möglichkeit an der sogenannten Digitalisierung teilhaben zu können.
Gibt es eine schulinterne Online-Platform, in der Schüler wichtige Infos bekommen, wie z.B. Stundenpläne, Klausurtermine, Vertretungspläne, etc.?
Ja. Aber längst nicht in allen Schulen. Wenn es aber eine solche Online-Plattform gibt, dann funktioniert sie im Sinne der Frage sogar recht effektiv. In Hamburg ist geplant, das in Zukunft sehr zentral zu installieren.
Ist es üblich, Whatsapp-Gruppen (oder vergleichbares) für die Klasse zu haben?
Ja, das ist üblich, obwohl es vielerorts sogar von den Ministerien recht klar untersagt wird. Aber man muss ganz ehrlich sein und zugestehen, dass sie eine recht effektive und unkomplizierte Form der Kommunikation sind. In diesem Sinne ist es von den Schulen her oft eine gebilligte Form der Kommunikation, die man der Schülerschaft zugesteht; auch wenn man sich von der Schulseite her eher dort raushält. Man darf nicht übersehen, dass dies ein rechtlich problematischer Raum ist. Denn WhatsApp wird von extrem vielen Schüler:innen genutzt, die noch gar nicht das Alter haben, das sie laut AGB für die Nutzung legitimiert. Würde eine Schule sich hier einhaken, hätte sie in dem Augenblick ein Problem, wo im Zusammenhang mit der Nutzung von WhatsApp irgendeine Form von Schaden entsteht wie z.B. beim Mobbing.
Machen Schüler Hausaufgaben noch auf Papier, oder wird das mittlerweile online gemacht?
Auch hier gibt es inzwischen jede erdenkliche Form, die etwas mit der Ausstattung der Schulen zu tun hat und mit den Vorlieben der Lehrerschaft.