Hallo,
ich bin recht neu hier. Ich hätte eine Frage. Ich würde gerne in meinem roman ‘Chat Nachrichten’ Einführen, wie wir sie von Whatsapp kennen. Genauso optisch mit einer Textblase und dem Namen darüber. Ist sowas möglich? Wenn ja, könnte mir jemand sagen wie das geht? Bis jetzt war ich noch nicht erfolgreich.
Schon mal danke im vorraus.
LG
Ich kenne mich mit besonderen grafischen Formatierungen im Papyrus nicht gut aus, das kann sicher jemand anderer besser beantworten.
Als unbedarfter User würde ich sagen:
Es kommt auf den Anwendungszweck an.
- Wenn Du eine geringe Anzahl von diesen Chat-Nachrichten verwendest, dann wäre am einfachsten, Du textest Dir das in der entsprechenden App zusammen und machst möglichst hochauflösende Screenshots, die Du einzeln oder blockweise als Bild in Papyrus einbaust. Wenn Du aber sehr viele davon hast, oder sehr lange, oder häufig an den Texten rumschrauben möchtest, dann wird’s mühsam.
- Wenn Du das Buch mit dem Anspruch schreibst, dass ein professioneller Verlag es in gedruckter Form veröffentlichen soll, dann würde ich mir den grafischen Aufwand sparen und die Chat-Nachrichten als ganz normalen Text im Papyrus tippen und deutlich, aber möglichst simpel formatieren (z.B. besondere Schriftart, Chat-Teilnehmer 1 linksbündig + hellblau markiert, Chat-Teilnehmer 2 rechtsbündig + violett markiert; am besten als änderbare Formatvorlage). Einen Print-Verlag wird in diesem Fall nur der Text interessieren, der macht sich das druckfähige Layout selbst.
Generell würde ich vorsichtig an dieses Thema herangehen. Was dem einen Leser gefällt, kann für den anderen optisch sehr irritierend sein (ich denke an gewisse Minecraft-Bücher meines Sohnes, die für mich schon aufgrund der wechselnden Schriftarten ein No-Go wären).
Mir fällt dazu auch noch der Film “Non-Stop” mit Liam Neeson ein. Dort werden Chat-Nachrichten eingeblendet, mit einem bereichernden Effekt. Es funktioniert dort aber nur, weil es clever gemacht ist und nicht überstrapaziert.
Danke für deine Nachricht @Sentinel
Da sagst du schon was wahres, ich mach mir nochmal gedanken darüber ob es wirklich nötig ist oder ob ich es anders darstelle. Danke!
… und ich würde mir über die optische Auszeichnung erst Gedanken machen, wenn es an den Buchsatz geht, und mich so lange mit Rechts-/linksbündig und Absatzabständen begnügen.
Da gebe ich Dir völlig recht, @Scherbengericht .
… aber man soll den “jungen Wilden” nicht allzu viel vorschreiben. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen. Allerdings erwarten Leser zumeist ein gutes Deutsch (oder eine andere Sprache) mit korrekter Groß- und Kleinschreibung in dem richtigen grammatikalischen Fall (Kasus).
Gerade hierbei werden in den Netzwerken wie Facebook, Whatsapp usw. die Nutzer entmündigt, weil vielfach der entsprechende Kanal bestimmt, was groß und was kleingeschrieben wird. Ich habe da schon von manchen Stilblüten gehört, die ich in einem Buch lieber nicht lesen möchte, es sei denn, es soll eine Karikatur werden. Siehe auch:
Ich habe auch erst kürzlich über eine Kundenanfrage das mir ganz neue Wort “Zhaus” kennengelernt.
Hallo @mnlxstory ,
… man sollte nicht alles ungewohnte abqualifizieren. Warum also nicht im Format von sozialen Netzwerken einen Roman schreiben! Aber ob so ein Format und korrektes Deutsch zueinander passen, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht!
Deshalb ein Tipp von mir:
Normalerweise ist es ja so, dass das Hauptdokument der Text ist und beispielsweise das Denkbrett das vorbereitende Dokument.
Wenn Du es genau umgekehrt machst, also das Denkbrett zum Hauptdokument erhebst, hast Du viele grafische Möglichkeiten, die Handlung zu schreiben. Denk an die unterschiedlichsten Umrandungen und die vielen verschiedenen Farben, sogar mit Farbverlauf! Da beides gleichzeitig auf dem Bildschirm darstellbar ist, kannst Du da auch relativ effizient arbeiten. Soviel ich weiß, lässt das Denkbrett eine Fläche von 9 Quadratmetern zu. Aber leider lässt sich das Denkbrett nur als PDF explizit abspeichern, sodass Du einiges an Nacharbeit mit einem Programm hast, dass eine PDF-Datei auch auseinandernehmen kann. Mit GIMP würde das jedenfalls gehen …
Grübele am selben Problem. Allerdings möchte ich WhatsApp- und Facebookchats nicht graphisch darstellen, sondern überlege, wie ich sie innerhalb des Textes hervorhebe. Daten und die Namen der Postenden sind wichtig (besonders für jene Leser/nnen, die nicht selbst Chatprogramme nutzen, die sollen es auf Anhieb auch gern konsumieren). Ich kann also nicht genauso schreiben, wie es im Chat steht. Unecht soll’s aber auch nicht wirken.
Puzzele noch dran rum…
Hast Du noch weitere graphische Elemente vorgesehen? Oder sollen nur die Chatnachrichten so hervorgehoben werden?
Ich kenne das Problem. Habe selbst einen solche Geschichte entworfen, aber dann aufgehört, weil es im E-Book immer Scheiße aussieht. Es gäbe dort nur die Möglichkeit, kleine Grafiken einzubinden. Alles andere wäre mir zu heikel. Aber ich glaube nicht, dass die Grafiken immer an den Stellen landen, wo sie sollen.
Gibt es noch jemanden, der Interesse daran hat? Ich habe ein paar Tage gebastelt und etwas hinbekommen, was auf vielen Readern funktioniert. Ist ein bisschen Fummelkram mit css, aber einmal eingerichtet, sieht es cool aus.
Das kann ich nicht, sowas ist ne Schreibblockade bei mir. Ich möchte beim Tippen bereits sehr nahe am Endformat sein.
Nenn es Macke…
Wenn es eine Macke ist, dann habe ich die gleiche. Ich schreibe auch immer sofort im Endformat.
Geht mir auch so. Natürlich nicht völlig exakt mit ständig nachgezogenem Buchsatz, aber nahe dran. Also beim SP auch schon mit der späteren Schriftart und allem. Für einen Verlag geht das natürlich nicht. Die wollen Normseiten.
Das macht ja nichts, weil das bei Papyrus ja per Knopfdruck erledigt ist.
Ich finde, dass es als SP-ler keine Macke ist. Man würde doch sonst am Ende vor einer riesen Wand stehen, weil man sich dann erst alles aneignen muss. So lernt man alles on the fly und hat noch Spaß dabei.
Davon abgesehen finde ich es auch sehr inspirierend, im Endformat zu schreiben. Man kann dann auch sein Endformat immer mal gegen die Bücher abgleichen, die man liest. Ich hab meine kompletten Kapitel nochmal umbenannt, weil mir beim Rumspielen die Idee zu einer anderen Optik gekommen ist. Ich überarbeite jetzt sogar zwei Bände, die ich bereits veröffentlicht habe, weil sie so viel mehr Wirkung haben.
Ich hab allerdings allen Firlefanz von mir so aufbereitet, dass ich jederzeit problemlos auch ein Normseitenformat erstellen könnte - ohne besondere Auszeichnungen für Gedanken usw.
Ein paar Besonderheiten musste bei der Umwandlung beachten: Die Abstände in den Formatvorlagen gehen verloren. Ich füge bis fast zum Schluss Leerzeilen ein. Die lassen sich leicht wieder entfernen.
Ich habe sowieso immer 2 Versionen, 1 fürs E-Book.
Ich hab nur eine. Und ich hab den Anspruch an mich, dass das E-Book soweit möglich genauso oder sehr ähnlich aussieht - bei allen Andersartigkeiten, die eben zu berücksichtigen sind. Ich kann aber auch CSS und hab Spaß daran. Wenn ich das erst lernen müsste, würde ich wohl auch mit zwei Versionen arbeiten. Aber wenn ich es richtig in Erinnerung habe, schickst du am Ende nochmal alles durch InDesign. Da hätte ich zwar Zugriff drauf, weil ich im Marketing arbeite, aber das wäre mir dann halt zu viel. So hat jeder seine Schwerpunkte.
So sieht das dann in echt aus (offensichtlich eine leistbare S/W-Variante)
(Aus „Sprichst du Schokolade?“ von Cas Lester)
Daniel Glattauer schrieb seinen E-Mail-Roman „Alle sieben Welten“ in ganz normalen Absätzen und Oliver Lovrenski „bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann“ fast ausschließlich auf dem Handy in typischer Jugendsprache, völlig ohne jede grammatikalische Regel. Beide Bücher gingen durch die Decke - auch oder grade wegen des Stils.
Ich? Nö. Das muss jemand anders sein.