Werbevideoclips für Bücher

Mit der Begründung kann ma dann ja alles mit KI machen — was ja leider zunehmend auch in der Literatur passiert. Aber wer das Fach nicht beherrscht, kann auch schlecht beurteilen, was da von der KI geliefert wird.

Das sehe ich anders. Jedenfalls zum Teil. Ich denke da ans Huhn und das Ei. Nur weil ich kein Ei legen kann, bin ich nicht außerstande selbiges zu beurteilen. Ist die Werbung mit KI gemacht, kann sie mir gefallen oder eben nicht, unabhängig davon, ob ich der Werbung ansehe, auf welchem Weg sie erstellt wurde. Ausschlaggebend für mich ist, dass nicht gemogelt wird (siehe Milli Vanilli).

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Das sehe ich gänzlich anders: Ich muss nicht selber wie eine Nachtigall singen können, um einen schiefen Ton zu erkennen! Dann gäbe es keine Rezensenten, keine Kunstkritiker und letztlich keine eigene Meinung mehr.
Und wer nicht erkennen kann, wenn ein KI-Programm sechsfingerige Menschen produziert hat, würde vermutlich auch selber so zeichnen oder es auch nicht erkennen, sollte sogar ein Profi mal einen schlechten Tag gehabt haben.

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Nun ist es ja auch nicht so, dass man sich an die Tastatur setzt, einem beliebigen KI-Programm schreibt „Mach mir mal ´nen Trailer für mein Buch“ und kurze Rechenzeit später spuckt sie ein werbewirksames Video aus. Es ist noch viel, viel „händische“ Eigenleistung zu erbringen!

Beispielsweise hat bei meinem letzten Trailer jede einzelne Sequenz, jeder Miniclip etwa einen Arbeitstag verschlungen. Unterschiedliche KI-Programme liefern vollkommen unterschiedliche Ergebnisse und haben unterschiedliche Anforderungen an ‚ihre Auftragsformulierung‘. Ich habe, nachdem ich mir ein Storyboard skizziert hatte, teilweise eigene Fotos als Grundlage oder auch eigene Handzeichnungen ‚eingespeist‘, die Prompts waren z.T. lang wie Kurzgeschichten, um meine inhaltlichen Vorstellungen möglichst realistisch widerzuspiegeln und etliche Ergebnisse waren enttäuschend. Viele Ablaufwiederholungen waren notwendig.

Am Schluss kam die Vertonung mit ebenso viel Aufwand. Alles in allem eine sehr aufwändige Arbeit noch bevor es daran ging, alle Schnipsel zusammenzufügen. Das habe ich mit ‚iMovie‘ machen können, hat aber ebenfalls noch eine Weile gedauert. Arbeit, die letztlich niemand mehr sieht, die man, ließe man sie sich vom Profi machen, teuer bezahlen müsste. Mein Finanz-Limit als Selfpublisher würde mir das nicht einmal im Traum erlauben.

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Werbevideos finde ich gut. Und da mir die Zusammenarbeit mit KI (die ich im hauptberuflichen Leben andauernd habe) manchmal zuviel wird, habe ich in einem Urlaub zwei Dutzend Kurzclips produziert, wo ich als Autor auf potentielle Fragen meiner Leserschaft eingehe. Das ganze ist dann in Blackmagic DaVinci Resolve geschnitten und gemastert und (wo sinnvoll) mit freier Musik unterlegt.
Ist ein anderer Ansatz und damit auch nur meine 2 Cents zu dem Thema…

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Hier hat mal ein Autor ein geniales Trailer-Video für sein Buch vorgestellt:

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Mich würde vor allem interessieren, wie man das macht. Was Video angeht, bin ich total unbeleckt.

Ich sehe momentan eine gewisse Sättigung, was reinen KI-Content angeht. Bei Videos würde ich wahrscheinlich selbst etwas einsprechen und auch mein Gesicht zeigen - was nicht bedeutet, dass ich keine KI einsetzen würde. Nur nicht ausschließlich.

Ich selbst hatte vorerst nur ein paar Bilder eingesetzt. Falls euch das anmacht - bitte gerade nicht kaufen. Ich werde mit Band 3 auch die ersten beiden Bände überarbeitet neu herausbringen. - die werden dann nochmal besser sein.

Und was wäre so schlimm daran?

Ich habe gerade ein Video einer amerikanischen Lektorin gesehen, die gefragt worden ist, ob sie nun auf Gedankenstriche verzichten wird. Denn ChatGPT steht ja irgendwie auf Gedankenstriche und die Leute könnten meinen, dass …

Sie wird nicht darauf verzichten. Sie mag Gedankenstriche - genau wie ich auch. Sollen die Leute doch denken, was sie wollen.

Sonst ist meine Ansicht zu deinem Video, dass ich mir unsicher bin, ob so ein reines Video mit langen Szenen und hochtrabender Musik wirkt. Ich würde wahrscheinlich dazu etwas einsprechen. über eine Minute an reinen Bildszenen dranzubleiben - ich glaube nicht, dass ich das tun würde. Es sei denn, ich würde dich kennen. Dann wäre aber der Antrieb dazu ein anderer.

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Das mit den Gedankenstrichen ist mir auch schon aufgefallen. Ich meide die tatsächlich inzwischen, obwohl ich sie früher gerne einsetzte :wink:

Ich denke „Videos Erstellen“ ist als eigenes Hobby zu betrachten, ähnlich wie Kurzfilme. Sich verpflichtet zu fühlen „schnell einen Drachen durchs Bild fliegen zu lassen“ kann womöglich mehr schaden, als nützen. Ich habe schon wirklich viele schlechte Buchvideos gesehen. Gestört hat es mich nicht, weil es ja ein Buch ist.

Selbst bei erfolgreichen Autoren hat das nur mäßig funktioniert:
Darf ich eine 14 Jahre alte Werbung zu einem Hörbuch bei Youtube verlinken?
Diamond Age
Ohne Ki, hat das ein Studio händisch für eine Stange Geld produziert. Das Buch ist ziemlich gut, das Video? Ich finde nicht - obwohl bereits ein Sprecher „so etwas wie den Rückentext“ spricht.
Aber dieses Buch hat ‚soviel Mehr zu bieten‘ als die vagen Videoschnippsel und Texte es sagen können.

Ich könnte mir ein Videokonzept höchstes vorstellen, den Anfang des Buches irgendwie zu illustrieren - vielleicht die ersten Zeilen vorzulesen… ähnlich wie ein bewegtes Märchenbuch.

Siehst du, und ich hatte einen kleinen Plausch darüber, als ich mit ChatGPT meinen Text durchgegangen bin. Ich hatte sowas geschrieben wie: „Ich wundere mich, dass du meine Gedankenstrichkombinationen nicht korrigierst, sondern dich daran zu orientieren scheinst und selbst welche als Vorschlag bringst.“

Darauf antwortete mir das Ding, dass Gedankenstriche in Ordnung sind. Und so schrieb ich, dass ich das auch finde und dass ich die weiter verwenden werde. Wir hatten uns beide darauf geeinigt, dass es aber damit nicht zu viel werden dürfe.

Ich werde weiterhin verantwortungsvoll mit allem KI-Zeug umgehen. So, dass alles weiterhin mein Text bleibt. Aber ich werde mich nicht dem unterwerfen, was andere über meinen Stil denken könnten - jedenfalls soweit er vertretbar ist.

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Es gibt schöne Geschichten und Fabeln, die ich mir hier nicht verkneifen möchte, z.B.: „Der Esel als Sänger“ (Vorsichtig, ist ziemlich lange :slight_smile: ) Es geht darin um subjektive Selbsteinschätzung, die sich durchaus von dem Urteil anderer unterscheiden und manchmal tödlich enden kann.

Wir redeten ja über Werke, zu denen der Autor / Selfpublisher nach eigener Einschätzung selbst nicht die fachliche Qualifizierung hat und sie deshalb an die KI weitergibt. Dann gibt es aus meiner Sicht aber sehr häufig (nicht immer) den Fall, dass der Autor die Perfektion der künstlichen Bildern und / oder Musik plus die Mühe, die er für das Zusammenfügen aufgewandt hat, allein schon für überzeugend oder wenigstens ausreichend hält. Das trifft ja oft auch auf das Publikum zu. Aber fachliche Argumente (Gestaltung, Komposition, Vortrag, technische Ausführung usw.) sind eben nicht nur Geschmackssache. Es ist durchaus von Vorteil, wenn man damit der KI auf die Finger schauen / klopfen kann.

Und es gibt ja glücklicherweise Leute in diesem Forum, die man auch mal fragen kann.

Ein Satz mit philosophischer Tiefe! Man sagt ja „Kümmere dich nicht um ungelegte Eier“, aber @Suse blickt hinter die Dinge :thinking:

Ich bin deiner Meinung, mir gefällt das Video auch nicht gut. Immerhin sagt es etwas über den Inhalt des Buches aus.
Die Bilder sind Geschmackssache, aber wer sich beim Erstellen gedacht hat, ein Satzbeginn wie: „der Auftraggeber eines Lord Alexander Chumsik Finkle MacGrath, ein Dividendenlord im Rang eines Herzogs, ein mächtiger Großindustrieller“ würde den Kunden Lust machen, sich auf den Sprachstil dieses Buches einzulassen, hat definitiv nicht nur einen anderen Bildergeschmack, sondern auch einen anderen Lesegeschmack als ich.

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Ich musste sehr lachen bei deinem Hinweis auf Lord Alexander Chumsik Finkle MacGrath, ich musste an Loriot bzw. Evelyn Hamann denken. Ansonsten hat das Video zumindest eine Stärke (auch wenn es mich insgesamt nicht zum Hören animiert): es deutet Bilder nur an. Ich finde KI Bilder geben zu viel vor. Beim Lesen schaffe ich mir Bilder selbst, ein Trailer (oder Vorschaubilder) in Computerspieloptik, sind aus diesem Grund für mich eher nicht ansprechend.

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Der Sprachstil des Buches ist tatsächlich gewöhnungsbedürftig :wink: Aber ich mag dieses Buch, denn es ist von 1996 und hat vorhergesehen in seiner Dystopie, dass die Menschen Haushaltsgeräte mit Icons bedienen ohne Lesen zu können. „Die Fibel“, von der hier die Rede ist, ist von der Wirkung wie ChatGPT. (Du kannst alles lernen und fragen) (Möchtest du ein kleines Video zu dem Thema ansehen?) Obwohl es im Buch ohne KI gelöst ist (ich war selbst überrascht :wink: )

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Steht auf der Fibel „keine Panik“? :wink:

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Träfe das dann nicht in gleichem Maß auf die Texte der Autoren zu? Die wenigstens von uns haben irgendeinen Beruf ‚rund um´s Schreiben‘ erlernt oder studiert, und dennoch tun wir es. (Ich jedenfalls.)

Weil ich gerne schreibe, lasse ich mir nicht von einer KI hineinreden. Ist das Buch oder ein Text geschrieben, will es Leser finden. Diese erreicht man über werbliche Maßnahmen: Buchgestaltung (innen und außen), Social Media, Öffentlichkeitsarbeit, Lesungen, Flyer, Trailer … so ist nahezu jede ‚Geschmacksrichtung‘ abgedeckt. Wie diese Maßnahmen ankommen, ist naturgemäß unterschiedlich und deren Erstellung ist ebenso individuell wie das Buch selbst. „Watt dem een sin Uhl …“

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Finde ich auch.

Richtig. Werbemaßnahmen in dem Altenheim, in dem ich arbeite, sind sinnlos. Die Bewohner möchten aufgemuntert werden. Meine Geschichten sind fast immer negativ.

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Ja, Bestatterromane im Seniorenheim könnten problematisch sein – aber auch nicht jeder junge Mensch versteht schwarzen Humor. :sweat_smile:

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Es ist egal, ob du ein Video zu deinem Buch machst oder nicht, es ist egal, wie gut es ist oder wie schlecht. Sieh dir die Zugriffszahlen von Bücherclips auf Youtube doch einmal an. Die krebsen alle im zweistelligen Bereich herum. Es bringt nichts. Steck die Energie lieber in Vermarktung, oder in den Text. Buchclips sind toter als tot.
Wenn, lass eine Vierzehnjährige was auf TikTok machen, das hat schon einmal funktioniert. Mein armer Papa verkauft keine Bücher und sein Buch ist aber so toll! Dein Clip hingegen wird nicht einmal zu Ende angesehen.

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