Das eine ist der Austausch unter Autoren / Schriftstellern.
Meine Haupttätigkeit ist nicht die Schriftstellerei, weshalb ich weder alle Tricks des Schreibens noch alle Tricks des Programms Papyrus Author kenne.
Ich wäre daran interessiert, Lektoren kennenzulernen, die das volle Potential von Papyrus Author ausschöpfen können.
Ein Lektorat ist eine ganz andere Sache als selbst zu schreiben. Papyrus ist wundervoll geeignet fürs Schreiben und den Feinschliff des eigenen Textes, da bin ich textblind.
Für Lektorate setze ich auf Erfahrung und eigenes Textverständnis. Viele Wiederholungen bemerkt Papyrus nicht, weil der Wortstamm etwas variiert, eintönige Satzbauten etc. findet das Programm auch nicht, genauso wenig wie Logik- oder Perspektivfehler.
Daher vermute ich, du wirst kaum einen Lektor finden, der “das volle Potential” ausschöpft, es läuft allenfalls nebenher mit.
Ich denke, ein guter Lektor braucht keinerlei Programme, um ein Manuskript zu überarbeiten. Entweder versteht er etwas von Textarbeit oder eben nicht.
Aber wenn der Autor sein Manuskript vor dem Lektorat und nach dem Lektorat in Papyrus bearbeitet, dann wäre es schon hilfreich, wenn das Lektorat auch in Papyrus stattfindet. Sonst muss der Autor die Änderungen und Vorschläge des Lektors alle noch selbst eintippen.
Dazu muss der Lektor aber nicht die Untiefen des Programms kennen.
Dagegen spricht deutlich, dass Lektoren nach Autoren unsere zweitstärkste Kundengruppe sind und uns auch intensiv mit Funktionswünschen und Anregungen bedenken.
Microsoft-Antwort. Zu hundert Prozent richtig, hilft aber nicht weiter. Genauso könnte ich sagen, ein guter Autor braucht keinerlei Programm, um ein Manuskript zu schreiben.
@Primetime hat nach Lektoren gefragt, die Papyrus und seine Funktionen mit anderen Schwerpunkten und Sichtweisen nutzen und ggf. Tipps und Tricks haben, nicht nach Belehrungen. Und das ein Programm keine Logik-, Perspektiven- oder Tempusfehler erkennt, liegt in der Natur der Sache, da muss die KI erst noch ein paar Fortschritte machen.
Daneben hat es, wie @Corinna schon anmerkte, natürlich Vorteile, wenn Autor und Lektor dasselbe Programm nutzen.
Ja, eben. Die Klassiker wurden alle ohne Programm geschrieben. Was natürlich nicht heißen soll, ein Programm sei nicht eine enorme Erleichterung.
Dem schließe ich mich vollinhaltlich an. Würde sagen, mindestens 90 Prozent der Weltliteratur entstanden ohne jede digitale Assistenz.
Wer von euch würde denn noch schreiben, wenn er keinen Computer und keine Software mehr zur Verfügung hätte, sondern nur noch Papier und Stift …?
Ganz offen gesagt, liebe @Pamina22, ich habe in meiner Kindheit und Jugend (Bj. 1958) eine Menge Kurzgeschichten geschrieben, ohne jede elektronische Unterstützung. Noch so richtig altmodisch, mit Hand oder mechanischer Schreibmaschine und Blaupapier.
Natürlich ist Papyrus ein Super-Autorenprogramm, das fast alle Stücke spielt, das steht gar nicht zur Diskussion. Ich arbeite ja selbst damit und möchte es nicht mehr missen. Aber auch, wenn die Digitalitis nicht zur Pandemie geworden wäre, würde ich heute noch Texte schreiben. Ich würde auch noch Skifahren gehen, wenn es keinen Lift mehr gäbe. Vielleicht sogar lieber, denn dann gäbe es deutlich weniger Gewimmel auf der Piste. Das kann man durchaus als Metapher begreifen.
Ich. Allerdings bevorzuge ich den Rechner.
Super! Genau das möchte ich hören, äh, lesen! Ich habe leider ein paar Hobbyautoren kennen gelernt, die nicht mehr schreiben würden, wenn sie keinen PC und keine entsprechende Software zur Verfügung hätten.
Ich würde auch ohne diese Hilfsmittel weiterschreiben, aber ich gebe zu, dass die Organisation meines komplexen Projektes schwieriger wäre. Aber schreiben werde ich, solange ich einen Stift halten kann!
Zumindest eine Schreibmaschine hätte ich schon gerne; ich habe immer auf Tasten geschrieben. Allerdings habe ich von dem Moment an, als ich begriffen habe, was Computer sind, von einem Schreibprogramm geträumt; genau genommen habe ich vor allem deshalb Programmieren gelernt, weil ich gehofft habe, mir eines Tages selber eins basteln zu können.
(Schreibmaschinen sind OK, aber drauf achten zu müssen, wann das Ende der Zeile erreicht ist … falsch Geschriebenes nicht ändern zu können … das war schon immer lästig.)
Ich nicht. Ich kann meine eigene Handschrift kaum lesen und stelle schon in der ersten Romanfassung jeden Satzbau fünfmal um.
Ich hätte weder von Hand 85.000 Wörter geschrieben (das müsste man dann auch noch mit fünf multiplizieren, wenn ich die Sätze nicht mit der Maus umstellen und verschieben könnte, sondern immer neu aufschreiben würde), noch würde ich mich daran wagen, am Ende den Schreibstil dieser 85.000 Wörter handschriftlich zu überarbeiten.
P.S.: Ich habe gerade ausprobiert, wie viele Buchstaben pro Minute ich in leserlicher Druckschrift schreibe: ungefähr 120. Auf der Tastatur komme ich auf bis zu 300 Anschläge pro Minute. Und kann meine Fehler sofort korrigieren, ohne dass ein Geschmier daraus wird. Wie gut, dass es Computer gibt.
Das wären rund 3000 Anschläge in 10 Minuten und würde für die österr. Staatsprüfung in Maschinschreiben reichen. Wenigstens zu meiner Zeit war das so, als ich sie gemeinsam mit der Staatsprüfung in Stenographie ablegte. Damals wurden 2.800 Reinanschläge verlangt, pro Tippfehler gab es 50 Anschläge Abzug. Als Abschrift vom zuvor diktierten Stenodiktat, versteht sich!
Ich auch. Meine erste Geschichte hab ich mit 9 oder 10 Jahren verfasst (bin Baujahr 64), und auch selber in die Schreibmaschine meiner Mutter eingehämmert. Stolze 3 Seiten, und es hat ca. eine Woche gedauert. Mit 15 hatte ich einen 350 (Maschinen)Seiten langen Fantasyschinken fertig (leider irgendwann weggeschmissen, was ich heute sehr bedaure), und so ging es weiter, bis zum ersten PC mit WORD. Seitdem schreibe ich Geschichten nur noch auf dem PC.
Nach wie vor würde ich auch heute noch per Hand und dann mit der Schreibmaschine arbeiten, aber am Rechner mit unserem tollen Schreibprogramm ist es schon um klassen einfacher und angenehmer.
Ha, das kenne ich. Bei mir war es ein halbes Pferdebuch-Manuskript im Alter von 11. Wenn ich eine gute Fee träfe, würde ich es mir zurückwünschen.
Ha. Ich bin ein Horter, ich schmeiß nie was weg. Ich hab alle meinen frühen Ergüsse noch … weswegen ich mir keine Illusionen darüber machen kann, wie „toll“ die gewesen seien.