Ganz toller und wichtiger Satz!
Er selbst schrieb das so: “The most essential gift for a good writer is a built-in, shockproof, shit detector.”
King nannte das seinen Werkzeugkasten. Und da gehören Sprachschatz, Sprachgefühl, Grammatik, Syntax, Kenntnisse über Stilmittel und literarische Methoden dazu, und der sichere Umgang damit. King polterte mal, dass er in den Kursen, die er über literarisches Schreiben gehalten hatte, viel zu oft hören musste: Das kann man nicht beschreiben. King meinte, dass es der Job sei, zu lernen, dass man es doch kann.
Lovecraft hat sich diesbezüglich oft aus der Affäre gezogen, in dem er vom Unbschreiblichen, dem Unaussprechlichen fabulierte. Das war nur ein bequemer Ausweg, um sich nicht plagen zu müssen - der Faulpelz.
Ich denke, zum Grundwerkzeug des Schriftstellers gehört seine Fähigkeit, sein unbändiger Wille, diesen einen, dummen Satz nie sagen zu müssen: Das kann man nicht beschreiben.
Hm, was ich nicht beschreiben kann, lasse ich einfach weg, und auf den ganzen Mist in meinem Manuskript machen mich jetzt die Testleser aufmerksam.
Vielleicht ist für mich eins der wichtigsten „Werkzeuge“ noch: Kritik annehmen können.
Im Extremfall bleibt ein leeres Blatt übrig. Man sollte schon den Willen haben, das beschreiben zu können, was man beschreiben möchte.
Ich glaub, das ist mal nicht mein Problem. 120.986 Wörter!
Bei dir greift offenbar ein anderer Extremfall.
Ja, die Testleser bemühen sich jetzt, mich auf den ganzen Mist darin aufmerksam zu machen…
Testleser sind übrigens auch ein geniales „Werkzeug“, wenn man es mit diesem Wort ausdrücken will.
Ja, dieser Wille ist ein gutes Werkzeug, und eine schöne Formulierung von dir.
Um mal ein bisschen pseudophilosophisch zu werden: Vielleicht hängt es auch miteinander zusammen, dass ich das, was ich „unbeschreiblich“ finde, eigentlich auch gar nicht beschreiben möchte. Beispielsweise würde ich einen Sonnenuntergangshimmel niemals so beschreiben können, dass der Leser so über die Schönheit und Größe der Natur staunt und sich im Vergleich dazu so klein fühlt, wie es mir bei dem echten Sonnenuntergang ging. Unbeschreiblich. Gleichzeitig habe ich aber auch überhaupt keine Lust, mein Naturerlebnis in seine Details zu zerpflücken. Ich möchte es gar nicht beschreiben.
Um es philosophisch mit Wittgenstein zu sagen: „Worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
Ich drücke es mal pragmatisch aus: Dann passt es auch nicht zur Geschichte.
Statt eine Beschreibung des Sonnenuntergangs gehört dann in die Szene vielleicht eher, wie deine Figur diesen Sonnenuntergang erlebt. Welche Gedanken und / oder Gefühle es auslöst.
Mit diesem Ratschlag aus deiner Werkzeugkiste für Schreiber und Autoren liegst du sicher immer richtig. Vielen Dank und viel Erfolg beim Schreiben. Ww
Vielen Dank für deine Schreibhinweise, die sicherlich für Schreibanfänger und auch Schreibfortgeschrittene nicht uninteressant sind.
Allerdings hatte ich bei dem Terminus „Autor“ doch mehr an eine etwas höhere Stufe des Schreibens gedacht. Mir schwebte eine Person vor, die bereits ein Buch erfolgreich veröffentlicht hat und das Schreiben nun auch professionell nebenberuflich oder sogar hauptberuflich angehen möchte.
Dazu benötigt man selbstverständlich irgendwann unabdingliche
„Werkzeuge“, die über das anfängliche Schreibrüstzeug hinausgehen.
Wenn ich meinen fiktionalen Text oder einen Sachtext so „perfekt“ wie möglich einem Verlag anbieten will, dann benötige ich außer einer guten Grammatik und einem Synonym-Wörterbuch sicher auch weitere Hilfsmittel. Und hier hatte ich gehofft, meine Werkzeugkiste besser auffüllen zu können.
Um eines deiner Beispiele aufzugreifen: Wenn ich das Fahrradfahren erlernen will, besorge ich mir selbstverständlich kein Rennrad. Wenn ich aber später die Absicht habe, Rennen zu fahren, dann komme ich ohne ein solches nicht aus.
Und ich hatte mich eben auf ein „Schreib-Rennen“ bezogen.
Trotzdem vielen Dank und auch dir weiterhin viel Erfolg als Autorin. Ww
Vielen Dank, auch ich bin ein Planer. Ich muss wissen, wohin meine fiktionale Reise gehen soll und wo die Plots liegen. Und wenn ich während meiner Schreibreise etwas verändern muss, dann halte ich sicher nicht statisch an meiner ersten Planung fest, sondern verändere sie dementsprechend.
Auch dein Hinweis, ein großes Schreibprojekt in viele kleine Arbeitsschritte zu unterteilen, und mit Selbstdisziplin und motiviert daran zu arbeiten, ist unbedingt hilfreich.
Auch dir vielen Dank und viel Erfolg bei allen Veröffentlichungen. Ww
Wenn es darum geht: Als das Musical „Tanz der Vampire“ im Oktober 1997 in Wien uraufgeführt wurde, war dies das Resultat einer intensiven Probezeit in den Proberäumen der Wiener Volksoper, die ich seinerzeit technisch betreute. Da lernte ich nicht nur den hochtalentierten und feschen Aris Sas kennen, der damals den Alfred spielte, sondern auch Michael Kunze, der noch während der Proben mit seinem MacBook in einem der Probezimmer saß und noch am Text feilte. Ich hatte damals keinen blassen Dunst von Laptops und Computer und Textverarbeitung; ich schrieb meine ersten Kurzgeschichten auf einer Triumph-Adler Schreibmaschine.
Mehr hatte er nicht, um den Text für ein weltweit erfolgreiches Musical zu verfassen.
Was ich damit sagen will, ist, dass nicht die Tools das Kunsthandwerk bestimmen, sondern die Methoden, die man sich selbst anerzieht und die einem so viel Rückhalt geben, dass man einfach arbeiten kann.
I.d.R. wollen Verlage ein sauberes, einfach formatiertes Manuskript mit Standardschriftsatz und Flattersatz, linksbündig und aus. Zur Selbstorganisation bietet Papyrus Autor eigentlich alles, was man braucht, um eine Geschichte fertigzustellen. Dass dies auch erfolgreichen Schriftstellern „genügt“ kann man an vielen hier vertretenen und erfolgreichen Schriftstellerinnen und Schriftstellern sehen.
Ich habe während der Arbeit an meinem letzten Projekt ein wenig mit Aeon Timeline herumgespielt, habs aber wieder gelassen, als ich feststellte, dass ich es nur um seiner selbst willen nutzte.
Notizbücher finde ich toll, die, in die man mit der Hand schreibt.
Wobei Stephen King wieder sagte (nichts ist sakrosankt, aber das hat was …) "Notizbücher sind die beste Methode, um schlechte Ideen zu begraben. Also doch für etwas gut
Ich denke mal, wenn du bereits so weit bist, hast du längst selbst genügend Ahnung und Erfahrung, um zu wissen, womit du gut arbeiten kannst, welche Features du gerne hättest und welche dir nichts bringen.
Nein. Wie @nathschlaeger schon sagt, du brauchst ein sauber formatiertes Manuskript, aus dem möglichst alle Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler eliminiert sein sollten. Das schafft(e) man auch mit einer ordinären Schreibmaschine, muss man heute zum Glück nicht mehr.
Alles weitere, die überzeugende Idee, der spannende Plot, eine mitreißende Schreibe, die tollen Figuren, also all das, was den Lektor letztendlich überzeugt, kann dir nichts und niemand abnehmen.
Welche Tools du nutzt, um dir die Arbeit zu erleichtern, musst du selbst herausfinden, denn das ist für jeden was anderes.
Eines wurde hier noch nicht genannt: Fantasie. Die Möglichkeit aus einem Gedanken ein ganzes Buch entstehen zu lassen. Kopfkino zu Papier zu bringen und sich nicht von Anderen davon abbringen lassen. Den Mut aufzubringen für seinen Traum zu kämpfen.
Technisch braucht man sehr wenig, um zu schreiben. Laptop, geeignete Schreibsoftware und es kann losgehen. Habe zwei Bücher auf diese Weise geschrieben, stellenweise auf einem PDA mit USB Cherry Tastatur. (damals halt )
In Wahrheit braucht man noch etwas Raum, um mit Ideen herumzuspielen. Das kann man digital machen, oder oldschool mit Mindmaps zeichnen. So kannst du dir Orte, oder auch Szenarien konstruieren. Bei jeder Szene kannst du dich fragen: Welche Sinne wurden angesprochen - gibt es einen Konflikt/Thema in der Szene - wer sind die Beteiligten - was ist das Ziel dieser Szene. Bei mir ist es eine Mischung - habe ich Probleme in der Story, plane ich mehr, läuft es dagegen gut, dann schreibe ich vor mich hin und konsturiere alles live im Kopf.
Schreibst du über reale Orte und Themen, brauchst du eventuell Recherche Material. Also extra Fachbücher, die das Thema behandeln, die dich interessieren. Dank Wikipedia ist das alles viel einfacher geworden - trotzdem - je nachdem wie intensiv du dich damit auseinandersetzen willst, ist das einzuplanen. Du musst immer damit rechnen, dass sich jemand auskennt, der später deinen Text liest. Deine Illusion (von Fachwissen) muss gut genug sein, dass dieser Mensch zufrieden ist.
Spannend kann außerdem sein ‚wie und wo‘ du schreibst. Ich beispielsweise schreibe gerne mobil und ich schreibe auch gerne zwischendurch, wenn noch 40 Minuten Zeit sind, ehe ich zur Arbeit fahre. etc
Ich bin außerdem schnell genervt von Lüftergeräuschen und lege Wert auf eine hochwertige, mechanische Tastatur. Bis letztes Jahr arbeitete ich auf einen wirklich billigen HP Rechner mit 18 Zoll Bildschirm, an dem ich eine teure Gaming Tastatur (ohne Zahlenfeld) anschloss.
Weil mich booten und Lüfter nervte, arbeite ich seit diesem Jahr auf einen „Windows Surface Tablet“, aber mit Arm Prozessor. Dieses Gerät ist immer an, wie ein Tablet. Aber weil dieses spezielle Arm- Windows „halbwegs“ kompatibel mit normaler Windows Software ist, läuft darauf Papyrus. Ein Traum wird wahr - mein Dokument ist immer an der richtigen Stelle offen ) Angeschlossen ist besagte Gaming Tastatur per USB.
Auf Reisen nutze ich einen sehr altertürmlichen Alphasamart Dana. Das ist ein Gerät, dass wie eine Tastatur mit Display aussieht. Dort kann man wunderbar Rohschriften schreiben (und nur das) und den Text später per „Drucker USB Kabel“ an ein Office (z.B Papyrus) deiner Wahl senden. Sehr schlau, läuft auf normalen AA Akkus (z.b Eneloop) mehrere Wochen im Standby und sicher 20h im Betrieb. Die Akkus können per Druckerkabel im Gerät geladen werden )
Es lohnt sich jedenfalls vieles auszuprobieren. Im Garten, oder im Café zu schreiben, an der Küste oder an einem Hafen - manchmal kann das inspirierend sein.
Der Schreibplatz sollte halbwegs geschützt sein. Ich mag es nicht, wenn mir jemand in einer Rohschrift über die Schulter schaut und ich mag es auch nicht, wenn der Fernseher läuft etc. Eigentlich ist es ähnlich wie beim Buch lesen, dort wo man lesen kann, kann man wahrscheinlich auch gut schreiben
Besten Dank. Vor allem die vielen praktischen Hinweise helfen mir besonders. Auch dir weiterhin viel Erfolg als Autor. Ww