Ich denke, eine feste Routine ist nicht für jedermensch geeignet. Da sind wir alle unterschiedlich. Manche brauchen sie, manche fühlen sich davon eingezwängt, und manche haben, so wie @ChristianeM schlicht keine Möglichkeit dafür.
Allerdings gibt es ein paar Tricks, mit denen man zumindest vermeiden kann, hilflos vorm leeren Blatt zu sitzen, wenn man dann doch mal Zeit hat.
Dazu kann zum Beispiel gehören, dass man sich inhaltlich „nebenbei“ mit dem eigenen Text beschäftigt. Es gibt ja viele Tätigkeiten oder Zeitfenster, die es erlauben, sich zumindest gedanklich mit der nächsten Szene oder einem Plotproblem etc. zu befassen.
Bei mir gern, wenn ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre. Aber auch Hausarbeiten aller Art bieten sich z. B. an.
Wenn man diese Zeit nutzt, um die nächste Szene schon mal durchzugehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man weiß, was man schreiben möchte, sehr viel größer, sobald man wieder am Platz sitzt.
Und dann gibt es, wie andere schon geschrieben haben, natürlich auch die Möglichkeit, sich erstmal dafür zu entscheiden, ein Projekt ruhen zu lassen. Das habe ich auch schon mehrfach gemacht, und es hat mir immer gut getan, weil es den Druck raus nimmt.
Manchmal sollte man sich selbst auch erlauben können, dass es gerade okay ist, nicht kreativ zu sein, weil man seine Energie für andere Dinge braucht.
Mein persönlicher Trick, um regelmäßig zu schreiben: Ich nutze die Mittagspause in der Arbeit. Da schaffe ich meist ein paar hundert Wörter, weil ich mir eben vorher schon Gedanken mache, womit ich als nächstes weiter schreibe und welche Szene als nächstes dran ist.
Abends und am Wochenende habe ich dann frei und kann machen, worauf ich Lust habe. Nur wann ich die Überarbeitung machen soll, weiß ich noch nicht.