Weiterbildung für Autoren

Liebe Hanna, tolle Kinder hast du, die wissen offenbar, was in dir steckt und hoffen, dass da noch mehr kommt. Eine germanistische Ausbildung braucht es ganz sicher nicht. An die Floppy-Disks habe ich auch noch Erinnerungen – dass man so einem Ding etwas von Bedeutung anvertraut hat, unfassbar.

Hallo Susanne,

ich schreibe immer Reistagebücher. Egal, ob ich beruflich oder privat auf unseren schönen Welt untewegs bin. Mein bevorzugtes Reisemittel sind Schiffe, bevorzugt unter Segeln.

Im September habe ich mein Fernstudium “Kreatives Schreiben”, an der Schule des Schreibens in Hamburg abgeschlossen. Es waren fünf Lektorate a 20 Seiten bei diesem Lehrgang inklusive. Eine erste Kurzgeschichte von mir wird gerade veröffentlicht. Mein Romanprojekt wäschst. Auf der Leipziger Buch Messe habe ich bei meinen bevorzugten Verlagen, die Ansprechpartner kennengelernt. Nun muss ich nur noch liefern.

Kurz zur Schule des Schreibens: hier lernt jeder das HANDWERK. Das Forum ist absolut aktiv und mehr als hilfreich. Alle Texte werden mit fairer Kritik beurteilt. Manchmal auch zu nett… Denn am Markt herrscht ein eiskalter Wind. Wer über einen Verlag veröffentlichen möchte benötigt starke Nerven, auch ein wenig Glück und noch mehr Ausdauer und Geduld.

Ich habe ebenfalls einen Brotjob. Sobald mein Buchmanuskript fertig ist, werde ich es in professionelle Lektoratshände geben.

Bei Fragen immer gern.

Herzlichst

OleOslen

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Hallo @OleOlsen , Glückwunsch zu deinem Erfolg! Ich bin neugierig, wo kann man deine Kurzgeschichte denn lesen? Ohne Agentur mal eben so die Ansprechpartner der Verlage kennenzulernen, das muss man auch erst einmal schaffen!

Von der Schule des Schreibens habe ich bisher nichts Gutes gehört. Schon allein die Homepage schreckt mich ab. Sie kommt recht reißerisch rüber. Es wird einem das Blaue vom Himmel versprochen und man wird das Gefühl nicht los, dass es hauptsächlich ums Geld geht. Trotzdem habe ich mir einmal die Unterlagen kommen lassen. Der negative Eindruck hat sich bestätigt. Sie lassen einen aus dem einmal abgeschlossenen Vertrag nicht raus, selbst wenn man feststellt, dass einem beispielsweise die Zeit für den Lehrgang fehlt, weil man den Aufwand unterschätzt hat. (Knebelvertrag nennt man das, glaube ich). Würde ich schon allein aus diesem Grund nicht machen. Und die Lektoren werden extrem schlecht bezahlt (hat mir ein Insider gerade vor ein paar Tagen auf der Buchmesse erzählt) - da würde ich auch fürchten, dass die Qualität schon aus diesem Grund zwangsläufig auf der Strecke bleibt.

Wenn schon Fernstudium, würde ich die textmanufaktur empfehlen – (www.text-manufaktur.de). Einfach mal die Homepages vergleichen, da merkt man (meiner Ansicht nach) sofort den Niveau-Unterschied. Das wichtigste Argument: Alles und auch die Preisstruktur ist vollkommen transparent! Man kann jederzeit pausieren und auch abbrechen, wenn man feststellt, dass es nun einmal nicht in den Alltag hineinpasst. Für mich hat es gepasst und ich habe in den anderthalb Jahren meinen ersten Roman (begleitet) geschrieben. Er liegt jetzt in der Schublade, aber es hat gereicht, eine Agentur zu finden und für den zweiten habe ich auch einen Verlag gefunden, vor allem weil ich mich an gewisse Genre-Regeln gehalten habe. (Erscheint nächsten Herbst/Winter bei Rowohlt - zu gegebener Zeit folgt ganz sicher auch die Eigenwerbung :slight_smile:

Ich würde allerdings nicht sagen, dass es nur an der text-manufaktur liegt. Vor allem einmal habe ich wahnsinnig viel geschrieben und auch zuvor schon damit mein Geld verdient. Das entscheidende Etwas hat mir dann die Zusammenarbeit mit der Lektorin vermittelt. Das Gutachten war jeweils telefonisch, nicht schriftlich, aber das war eher ihrer persönlichen Vorliebe geschuldet – für mich war es natürlich super!

In diesem Sinne, nichts für ungut – aber einen Vertrag aus dem man nicht mehr herauskommt, würde ich persönlich nicht abschließen. Und da es in Deutschland eine so gute Alternative gibt, muss man das ja auch nicht …

Beste Grüße vom Zürichsee

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Hallo Susanne,

vielen lieben Dank für deine anschauliche Antwort.

Deinen Tipp habe ich genutzt, um mir das Informationsmaterial von der text manufaktur senden zu lassen.

Meine Kurzgeschichte “Ein Kreuzberger auf Hoher See” soll auf der Buch Berlin (Berliner Buch Messe 23./24.11.2019), im Band “Berliner morden anders” vorgestellt werden.

Eine Fee, die als Lektorin unter uns wandelt, trifft nicht jeder. Mein erstes Schnupperlektorat bei Hans-Peter R. hat mir die Augen geöffnet und meine Sinne geschärft.

Ich freu mich von dir zu hören bzw. zu lesen,

herzlichst

OleOlsen

PS: Ich habe mal in Konstanz am malerischen Bodensee gelebt. Zürich war die nächste pulsierende Stadt für uns.

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unabhängig davon, dass ich ausnahmslos alle Beiträge in diesem Thread spannend finde, musste ich bei den Reistagebüchern doch arg schmunzeln. Dergleichen habe ich noch nicht gelesen und muss mich auf die Suche machen. Vielen Dank für den gelungenen Tagesabschluss.

Liebe SiSchu,

ja, die werde ich auch suchen.

Die Suche nach dem Heiligen Gral ist dagegen ein Kinderspiel.

a bientôt

Ole

Hallo @Susanne24. Deine Einschätzungen zur Schule des Schreibens (immerhin die größte Autorenschule nach deren Angaben) kann ich nicht bestätigen. Ich bin dort vor acht Monaten Mitglied geworden (die mir zugesandten Unterlagen haben mich überzeugt) und nach wie vor sehr zufrieden. Das Studienmaterial beispielsweise ist äußerst hilfreich und sehr professionell zusammengestellt. Für meine Motivation ist es auch wichtig, dass ich einen Vertrag unterschrieben habe, den ich nicht jederzeit kündigen kann. Meine Lektorin (mit der ich ebenfalls sehr zufrieden bin), habe ich mal wegen der Bezahlung gefragt: Sie hat zwar keine Zahlen genannt, fühlt sich aber ausreichend bezahlt; sonst würde sie das ja auch nicht machen. Ihre Kolleginnen und Kollegen sind ebenfalls nicht gezwungen worden, sondern machen das auch freiwillig.

Auch deren Homepage hat mich nicht abgeschreckt. Dass es denen „hauptsächlich ums Geld geht“, fand ich nicht sonderlich überraschend - sind ja (vermutlich) keine „barmherzigen Samariter“.

Für mich jedenfalls ist das Angebot der Schule des Schreibens jeden Cent wert.

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Zur “Schule des Schreibens”,
ich hatte mich da vor einiger Zeit auch eingeschrieben. Anfangs funktionierte es ganz gut, doch dann wechselte aus unbekannten Grund die Lektorin. Plötzlich wurden meine Texte völlig anders bewertet. Und das nicht ein wenig, sondern grundlegend. Schon alleine die Meckerei über das Format der Texte, nervte gewaltig. Ich weiß nicht mehr genau um was es da ging, aber die Dame wollte die normalen Normseiten nicht akzeptieren, sondern verlangte irgendeine altertümliche Form.
Oder ich sollte z.B. zwischen den Absätzen** immer** eine Leerzeile einfügen, weil man das angeblich so macht. Das habe ich aber schon aus Gewohnheit nicht gemacht . Sie reagierte darauf, gelinde gesagt, zickig. So kann man nicht arbeiten. Naja.
Dann hatte man angeboten, dass man Geld zurück bekommt, wenn nach Ablauf des Studiums kein Manuskript bei einem Verlag untergebracht worden ist. War wohl nichts. Ich hätte wahrscheinlich jeden Verlag der Welt anschreiben müssen.

Aber vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert.

Danke Susannne für diesen Fred und euch anderen für eure Beiträge.
Ich bin neu hier und beschäftige mich gerade mit dem Programm in der Demoversion.

Geschrieben habe ich schon immer gerne und habe seit Jahren vor, mal irgendwann auch ein Buch zu schreiben, ursprünglich einen Krimi. Den habe ich sogar angefangen, nachdem ich vor Jahren auch mal an der VHS einen Kurs belegt habe. Und Bücher übers Schreiben habe ich auch jede Menge. :slight_smile:

Seit letztem Jahr überlege ich, ob ich mich bei der Schule des Schreibens anmelden soll, damit ich das “Handwerk” lerne und nicht wie bisher einfach drauf losschreibe. Bin aber unschlüssig. Nicht nur wegen der Kosten (obwohl ich aktuell einen 15%-Gutschein vorliegen habe), sondern ob ich das zeitlich schaffe. Je nach Kurs benötigt man ja 6-10 Stunden pro Woche mindestens. Das ist neben einer 35-Stunden-Woche, Haushalt, Kind bzw. Familie schon nicht zu unterschätzen.

Das Angebot der Text-Manufaktur habe ich mir jetzt auch mal angeschaut und die Unterlagen für das Fernstudium angefordert. Dann kann ich mal vergleichen!

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Ich kann Dir empfehlen einen Schreibkurs zu machen, aber auf die “Schule des Schreibens” bin ich nicht mehr so gut zu sprechen.

Ich habe das in den 90er Jahren gemacht, während meines Studiums. Das war zu der Zeit, als das Internet gerade erst aufkam. Damals wurden die Texte noch auf Papier geschrieben und per Post verschickt (ja, so machte man das damals).
Ich kann überhaupt nicht sagen, inwieweit sich diese Schule des Schreibens modernisiert hat.
Was mir damals nicht gefallen hat:
Ein Text wurde nur einmal begutachtet. Ein erneutes Einsenden der überarbeiteten Fassung war nicht möglich.
Es wurde peinlich genau darauf geachtet, dass man die vorgegebene Zeilenzahl auch nicht um eine Zeile überschritt. Es wurde argumentiert, dass man sich als Journalist auch an eine vorgegebene Zahl zu halten hätte. (Dies gilt für die Grundschule des Schreibens, die so ausgelegt ist, dass man sich in alle Richtungen entwickeln kann.) Für mich wirkte es aber so, als wollten die Studienleiter auch nicht ein Wort mehr lesen oder korrigieren als unbedingt nötig. Dadurch habe ich nicht so viel von dieser Schule des Schreibens mitgenommen, denn ich denke, das richtige Lernen passiert erst beim Überarbeiten.
Vielleicht wurde das auch geändert, aber die Studienhefte fand ich schon damals altbacken. Es wurden hauptsächlich deutsche Autoren aus dem Beginn und der Mitte des 20. Jahrhunderts zitiert. Neuere Autoren suchte man vergeblich. Vieles davon empfand ich schon damals als nicht mehr angemessen, wenn man lernen wollte, so zu schreiben, dass die Leser des ausgehenden 20. Jahrhunderts vom Hocker gerissen werden sollten.
Auch die Themen fand ich sehr einseitig. Fantasy, was ich am liebsten geschrieben hätte, wurde gar nicht bedient. Die Aufgaben waren vor allem so gestaltet, dass Schwarzweißbilder aus der heutigen Zeit gezeigt wurden, zu denen man sich eine Kurzgeschichte ausdenken sollte, oder es gab einen Anfang, den man weiterschreiben sollte etc. Nichts mit Feen, Elfen, Trollen oder Zauberern darin … Das fand ich schon damals schade. Meine Fantasie ist erst richtig aufgeblüht, als ich zu Beginn dieses Jahrtausends die Karten des Gesellschaftsspiels Dixit als Inspirationsquelle genutzt habe. Auf eigene Faust. Mit der Schule des Schreibens war ich da schon durch.
Ich hatte hinterher nicht das Gefühl, vorangekommen zu sein, weil alles so … äh … stringent und voller Regeln war. Und wehe, man wich davon ab.
Ich hatte sogar ein Zerwürfnis mit meinem Betreuer, der mich bat, die italienischen Einwürfe in seinem Manuskript zu einem Nachkriegsroman auf Rechtschreibung zu prüfen. Viel gab es da nicht zu prüfen, aber leider hat er mich gefragt, wie mir der Roman gefallen habe, und leider, leider habe ich ehrlich geantwortet: “Er hat mich zu Tode gelangweilt.” Daraufhin war er so sauer, dass er meine folgenden Arbeiten nur noch mit zynischen Bemerkungen versehen hat. Ich habe dann für die letzte Aufgabe um einen neuen Betreuer gebeten, aber das war auch nicht ideal. (Natürlich ist dies kein Beweis für die Qualität der Schule des Schreibens. Schwarze Schafe gibt es überall. Aber es hat mich doch irgendwie geprägt.)

Ich würde Dir den Online-Kurs von Lea Korte empfehlen, wenn Du schon Geld ausgeben willst. Die Teilnehmer bekommen Zugang zu einem Forum bzw. einem Teil ihres Forums und können sich auch noch gegenseitig Rückmeldung geben - ähnlich wie hier. Dadurch hat man die Möglichkeit, seine Texte öfter zu überarbeiten und noch mal einzustellen. (Vielleicht geht das auch bei der Schule des Schreibens mittlerweile, aber da würde ich mich vorher informieren.)
Bei Lea kannst Du einen 4-wöchigen Schnupperkurs belegen, bei dem das Ziel ist, eine vorläufige Zusammenfassung des eigenen Romans zu erstellen. Oder Du buchst einen einjährigen Kurs, der, glaube ich, zweimal pro Jahr beginnt (Herbst und Frühjahr) und von der ersten Idee bis zu einem Rohentwurf (je nach Fleiß des Teilnehmers) führt. Dabei gibt es auch Aufgaben, aber man kann sie immer auf sein aktuelles Projekt abstimmen und muss nicht irgendwelche Übungen zu einem Schwarzweißbild machen, das einen Jungen in Lederhosen auf einem Berg zeigt und das man leider gerade gar nicht in seinem Fantasyprojekt mit lauter Wichteln und Trollen unterbringen kann.

LG
Pamina

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Hallo Pamina!
…also das finde ich ja höchst interessant! Gratulation zur Innovation - eine ganz tolle Idee!
Darf ich mich erkundigen, von welchen Versionen (mittlerweile gibt es ja schon 9 oder 10) du dich da hast inspirieren lassen?

Und dann noch die Frage, welche weiteren Inspirationsquellen du heranziehst?

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Oh wie schön! Dixit gehört auch zu meinen liebsten Spielen. Aber als Inspirationsquelle habe ich die Karten noch nicht genutzt. Ist aber eine gute Idee, werde ich mir merken. :thumbsup:

Liebe Grüße,
Vroni

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Ich wusste schon mit 5 Jahren, dass ich Schreiben will. Ich erinnere mich die erste Detektivgeschichte im Alter von 6 geschrieben zu haben. Ich arbeitete einige Jahre als freie Mitarbeiterin für drei türkische Zeitungen bis ich mich selbständig als vereidigte Übersetzerin machte. So kam ich zum Auswärtigen Amt und merkte aber nach einigen Jahren, dass mir die Kreativität fehlt. Da entschloss ich mich das Handwerk zu studieren. Neben etlicher Fachlektüre studierte ich Kinder und Jugenbuchautorin und Journalismus. Mich hat das Studium sehr weit gebracht, da man so doch einen anderen Blick auf das Geschehen bekommt. Aber auch die hier angesprochene Fachlektüre hilft auf dem Weg. Seit ich lesen kann, ist dies allerdings mein großes Hobby. Um wirklich ein guter Autor zu sein, sollte man viel lesen. Bei mir sind es ca. 10 Bücher pro Monat. Da ich schon einige Jahre auf dem Puckel habe, sind das bereits etliche Werke.
Es ist hilfreich die Werke anderer Autoren als Fachlektüre zu betrachten. Die Bücher auszuschlachten macht mir besonders viel Spaß, allerdings nur wenn ich die Geschichte mag. :kissing::wink:

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Wo hast du denn studiert?

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Laudius Akademie.
Nach meinem Abitur in der Türkei habe ich einige Semester in Balikesir studiert. Es hat mich beruflich erst in den Tourismus gezogen. Doch nach 2 Jahren fand ich die Branche einfach nur noch schrecklich. Aber das liegt ja nun schon fast dreißig Jahre zurück:thumbsdown:

Selbstverständlich darfst Du Dich erkundigen. Ich hatte keine Ahnung, dass es von dem Dixit-Spiel schon so viele Versionen gibt. Ich habe das Basis-Set und zwei Erweiterungssets gekauft.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich sie seit Jahren nicht mehr als Inspirationsquelle verwendet habe. Mangelnde Inspiration ist im Moment einfach nicht mein Problem. Ich habe eher so viele Ideen, dass ich bestimmt fünfhundert Jahre alt werden müsste, um sie alle zu realisieren. An meinem aktuellen Projekt arbeite ich nun schon einige Jahre und merke so langsam, dass ich es tatsächlich schaffen kann, es zu Ende zu bringen, auch wenn es noch viel Arbeit ist.
Ich habe früher noch die OH Cards von OH Publishing gekauft, aber nicht alle. Ich glaube, ich besitze *Personita *(77 Portraits von Kindern und Jugendlichen aus allen Ländern), *Mythos *und Saga. Die kann man im Grunde unendlich kombinieren. Allerdings ist so ein Set nicht ganz billig. (Ich weiß nicht, ob ich einen Link auf die Seite hier einstellen darf, deshalb lieber ein Bild vom Deckel des Kartensets:


Inspiriert hat mich auch das Buch von Eva-Maria Altemöller „Schreiben ist Gold“, das es mittlerweile nur noch antiquarisch gibt. Und Ruth Wegner mit ihrem Buch „Schreiben mit Bildern“ ist auch eine Inspirationsquelle. Sie erzählt darin eine Geschichte von Menschen, die sich nach einem Flugzeugabsturz auf eine einsame Insel retten, und dort anfangen zu schreiben. (Ich nehme an, dass die Idee aus einem Schreibkurs entstanden ist.) Es werden immer wieder Übungsaufgaben eingestreut, die meistens mit der Beschreibung eines Bildes beginnen, was dann den Ideenfluss für eine Geschichte in Gang bringen soll.
Ähnliches macht Bonni Goldberg mit „Raum zum Schreiben“, worin sie 200 kreative Schreibübungen gesammelt hat.
Ich habe dann auf meinem Tablet eine Art Notizbuch erstellt, auf dem ich die 200 Schreibübungen auf 365 ausgeweitet habe, um jeden Tag eine davon zu bearbeiten, aber das habe ich nicht geschafft. Wie gesagt, ist fehlende Inspiration momentan nicht mein Problem. Was mir an den Schreibübungen nicht gefallen hat, ist, dass sie meistens auf zeitgenössische Literatur, bestenfalls noch auf historische Themen ausgerichtet sind, aber Fantasy kommt wieder mal zu kurz. Deshalb habe ich aus Bonni Goldbergs Ideen und den Übungsaufgaben anderer Schreibratgeber viele abgewandelt bzw. so ausgeweitet, dass ich die Fantasy-Komponente stärker betone. So heißt z.B. eine Übung, die ich in irgendeinem Schreibratgeber gefunden habe: „Lokale Größen: Eine Person, über die sich zu schreiben lohnt, muss nicht weltberühmt sein. Recherchiere ein bisschen über wichtige Personen in deiner Heimat. Gibt es jemanden, der dich interessiert? Schreibe einen Text über ihn. Vielleicht wird einmal ein Buch daraus.“ Ich habe dann ergänzt: *Beachte auch Hexen, Trolle und Zauberer, die in deiner Region Großes geleistet haben. *
Roberta Allens bietet in „Literatur in 5 Minuten“ auch sehr viele Schreibübungen bzw. Übungsthemen an. Aus den gesammelten Übungsergebnissen, für deren Erstellung man sich nicht mehr als 5 Minuten Zeit nehmen soll, könnte sich am Ende sogar ein Roman entwickeln. (Fantasythemen kommen aber auch hier zu kurz. Auch hier habe ich Themen ergänzt. Ich habe jede Übung abgetippt, sodass mehrere davon auf eine DIN A-4-Seite passen, habe sie ausgedruckt, laminiert und ausgeschnitten und könnte jetzt jeden Tag eine Übung wie ein Los ziehen und dann darüber schreiben. Das mache ich bestimmt wieder, wenn ich ein neues Projekt beginnen und dafür Stoff sammeln möchte.
Dann gibt es das Buch „Zum Schreiben verführen“ von Barbara Fairfax [et al.]. Das wurde für die Grundschule geschrieben, denn es gibt eine Menge Bastelanleitungen für kleine Büchlein, z.B. ein Drüberlinsbuch, bei dem man Kopf und Vorderfüße eines Frosches so aus Pappe ausschneidet, dass es aussieht, als linse er über den Rand eines Büchleins. Das Buch besteht aus zugeschnittenen Blättern, die höchstens halbe Postkartengröße haben und wird auf die Pappvorlage getackert und unter die Füße des Frosches geklemmt, sodass es nicht von alleine aufklappt. Ich fand das so niedlich, dass ich 2012 so ein Drüberlinsbuch gebastelt habe. Tja, und dann musste ich es noch mit Inhalt füllen, also habe ich eine Kinderballade über einen Frosch gedichtet … Mittlerweile gibt es sogar zwei Fortsetzungen zu dieser Ballade. Vielleicht biete ich sie mal einem Verlag an …
In „Türen zur Fantasie“ von Marion Gay wird gezeigt, wie Kinder zwischen 7 und 15 Jahren verschiedene Schreibaufgaben gelöst haben. Die Themen kann man aber in jedem Alter bearbeiten und ich finde gerade die Fantasie der Kinder da sehr faszinierend. Man könnte die eine oder andere Idee ausweiten und weiterspinnen.
Falls jemand von Euch Kinder hat, die gerne schreiben würden und die er langsam ans Schreiben heranführen möchte, kann ich „Nachts, im Mondschein, lag auf einem Blatt“ von Georg Maag empfehlen. Darin wird Kindern anschaulich das Schreibhandwerk erklärt, wie sie eine Idee finden und beurteilen können, ob sie etwas taugt, dass sie einen Helden und einen Antagonisten brauchen und am besten für jeden einen Schuhkarton bereitstellen, um ihr Material darin zu sammeln etc. Ich wäre froh gewesen, wenn es das Buch in meiner Jugend schon gegeben hätte …
Die Cluster-Methode, die Gabriele Rico in ihrem „Garantiert schreiben lernen“ beschreibt, habe ich auch schon ausprobiert, aber meistens nehme ich so etwas, wenn ich schon eine konkrete Frage habe und herausfinden will, wie es weitergehen soll. Und ich nutze eine App dafür, weil mir der Platz auf Papier meistens zu eng wird.
Handschriftliches Schreiben setzt bei mir auch den kreativen Prozess in Gang. Wenn ich also mit Tippen gar nicht mehr weiterkomme, greife ich zum Stift.
Hörbücher inspirieren mich auch. Selbst dann, wenn ich sie schon fast in- und auswendig kenne, wie z.B. Jim Knopf, der mich zu meinem aktuellen Projekt inspiriert hat - und zwar mit einem relativ unbedeutenden Satz, von dem aus man überhaupt nicht auf die Geschichte von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer schließen würde.
Da ich historische Romane ebenfalls gerne schreiben möchte, lasse ich mich auch gerne durch Geschichtsreportagen auf öffentlich-rechtlichen Sendern inspirieren, die ich mir meistens auf YouTube anschaue, weil ich keinen Fernseher habe, und auch lieber gezielt auswähle, was ich schauen möchte.
Na ja, und dann fliegen die Ideen auch noch überall in der Luft herum. Man muss nur danach greifen.
Und wenn ich schon eine etwas konkretere Idee habe, nutze ich die Workbooks von Katie Weiland zu ihren Büchern „Outlining Your Novel“ und „Structuring Your Novel“. Sie stellt darin genau die richtigen Fragen und es gibt dort genügend Platz, um die Antworten gleich auf die Linien zu schreiben. So entwickele ich dann nach und nach meine Geschichten.

LG
Pamina

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Vielen Dank für deine ausführlichen Infos. Es macht immer wieder Freude deine hochinteressanten Beiträge lesen zu dürfen.

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Ist bestellt! Danke für den Tipp liebe @Pamina22

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Liebe @Pamina22 , das ist eine ganz tolle Vorstellung deiner Inspirationsquellen! Liebe Dank dafür! :thumbsup:

Durch deine Vorstellung von Personita ist mir auch ein Buch eingefallen, das ich gerne für interessante Persönlichkeiten nutze:
**Portraits von Steve McCurry
**
Tolles Buch. Beim großen A beschweren sich viele, dass das Buch im Format so klein ist (ein Bildband, zwar mit Hardcover, aber in Taschenbuch-Format). Mir gefällt die Größe aber sehr gut, weil ich das Buch so ohne Probleme an meinen Arbeitsplatz legen kann. Mit einem großen Bildband wäre ich am Schreibtisch schlicht überfordert.

Habe mir auch schon oft überlegt, das ein oder andere Gesicht daraus zu zeichnen, weil es mir so gut gefällt. Wenn man Steve McCurry bei dem großen G sucht, bekommt man auch sehr viele Gesichter aus diesem Buch. Da gibt es bestimmt ein paar Aha-Erlebnisse. Einige Fotos sind sehr bekannt.

LG, Vroni

PS: Habe ich gerade gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=pxcp7_Syut4

Da blättert jemand genau das Buch einmal durch, was ich habe.

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Ich habe inzwischen alle Unterlagen zusammen, von der Schule des Schreibens, der Textmanufaktur und von Lea Kortes Autorenkurs.

Raus ist jetzt auf jeden Fall die Schule des Schreibens nach Durchsicht aller Unterlagen. Das liegt v.a. daran, dass hier in meinen Augen die Flexibilität nicht sonderlich groß ist. Und die benötige ich unbedingt, da ich Vollzeit arbeite, ein Pubertier mit chronischer Erkrankung (und einen Mann natürlich auch ;-)) sowie Haus & Garten habe. Und damit nicht so viel Zeit zum Schreiben wie ich gerne hätte.

Das Angebot von Lea Korte ist mit Abstand das teuerste, dafür aber sehr individuell. Da ich aktuell gerade in einem anderen Bereich ein Coaching mache, das noch einige Wochen dauert, schaue ich mir die verbleibenden Option nochmal in Ruhe im Vergleich an und entscheide mich dann in einigen Wochen. :slight_smile:

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