Weihnachtsgeschichten

Hallo liebe Community :blush:,

nachdem Seitenwind 2023 leider-bis auf die Entscheidung der Woche Sieben vorbei ist, hätte jemand Lust eine Weihnachtsgeschichte zu verfassen? :blush: Bis zum 6.Januar 2024? Direkt unter dieses Thema? Oder hat jemand technisch gesehen eine bessere Idee, so lange bin ich noch nicht in diesem Forum? :sweat_smile:

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Was für eine schöne Idee. :heart_eyes: :cookie::christmas_tree::sparkles: Ich wäre dabei. :writing_hand::+1:

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Was für ein Zufall, ich habe sogar eine Weihnachtsgeschichte für meine Schreibwerkstatt, die ich gerne mit euch teilen möchte!

Gruß

Super Girl

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Der Weihnachtself

Er war kein normales Wesen. Er hatte zwar menschliche Kleidung an,
aber ich erkannte an den spitzen Ohren und der geschmeidigen Gangart, dass es sich um einen Elfen handelte. Einen ganz besonderen Elfen.
Mit Rauschebart, Zipfelmütze und rotem Umhang. Den Weihnachtself!

Ich begegnete ihm im Einkaufszentrum, das ich zusammen mit meinen Freunden besuchte. Von Ronja und Sha’Red wusste ich, dass sie keine Probleme damit hatten sich als Menschen zu tarnen. Unter uns Insidern war bekannt, dass fremdartige Wesen wie Werwölfe, Vampire oder eben Elfen in der Menschenwelt Aufsehen erregten. Daher verstand ich auch besser als jeder andere, dass eine Tarnung nötig war, um nicht aufzufallen.

Mein Vater hatte sich damals an Heiligabend als Weihnachtself verkleidet, um uns Geschenke zu bringen. Ich glaubte als Kind an den Weihnachtself, der vom Norden mit seiner Kutsche kam und Geschenke verteilte. Dass in Wirklichkeit mein Vater unter der Maskerade steckte, erfuhr ich erst Jahre später, als ich erwachsen wurde. Doch den Glauben an den „echten“ Weihnachtself hatte ich in all den Jahren nie verloren.

Erst als mich Willi anstupste und einmal kräftig rüttelte, kam ich aus meinen Gedanken in die Realität zurück. „Hey Zara, was ist denn los mit dir? Du bist ja ganz blass um die Nase“, bemerkte er. Anstatt zu antworten blickte ich mich irritiert nach allen Seiten um. Eine lange Schlange hatte sich mittlerweile vor dem Weihnachtselfen gebildet, der vor einem Schaufenster saß und Geschenke verteilte. Ronja hatte sich in der Schlange angestellt und winkte uns zu. Sha’Red warf mir einen misstrauischen Blick zu. Auch er schien zu bemerken, dass ich ein wenig weggetreten wirkte.

„Er ist es!“, rief Ronja, als sie an der Reihe war. „Er ist der echte Weihnachtsmann!“ Ungläubig schüttelte ich den Kopf. Doch Ronja winkte vehement mit den Armen. „Komm schon Zara. Ich habe mich hier extra für dich angestellt. Ich will, dass du dir einen Wunsch erfüllst. Nur deswegen habe ich diesen netten Mann angesprochen!“

Nur widerwillig näherte ich mich dem Weihnachtself. „Ich weiß wer du bist“, ertönte eine telepathische Stimme. „Du bist Zara Zaudernicht, die Tochter von Zoran Zaudernicht“. Über diese Ansprache staunte ich sehr. Er bat mich darum, mich kurz auf seinen Schoß zu setzen. Willi zückte seine Kamera und schoss ein Foto von mir und dem Weihnachtself. Dann überreichte mir der Verkleidete eine Brosche. Ich öffnete sie. Zum Vorschein kam ein Bild dreier lächelnder Menschen. Einem adretten jungen Mann mit Kurzhaarschnitt, einer Frau mit gelocktem Haar und einem süßen Baby. Ich durfte mir die Brosche um den Hals legen, als ich meine Eltern erkannte. Da wusste ich für mich: „Das ist tatsächlich der „echte“ Weihnachtself!“

Über Feedback jeglicher Art freue ich mich! Euch noch einen schönen Restsonntag!

Gruß

Super Girl

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Klingt nett. Aber zunächst die wichtigste Weihnachtsfrage. Ist „Stirb langsam“ ein Weihnachtsfilm?

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Die Idee ist echt gut… :blush:

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:sweat_smile: :+1:

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Ah! Eine Fangfrage! Natürlich ist „Stirb langsam“ kein Weihnachtsfilm - es sind fünf Weihnachtsfilme!

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Ein nicht ganz ernstzunehmendes Weihnachtsgedicht :wine_glass:
Guten Appetit

Still und klar die Heilige Nacht.
Der Weihnachtsstern erwacht.
Bäume erstrahlen in prachtvollem Glanze.
Im dichten Schnee, die Flocken tanzen.
Feinde brechen Lanzen.
Menschen lachen und mampfen.
Duftende Kipferl, Spekulatiusgebäck, Lebkuchenherzen und Mandelkonfekt.
Bratapfelduft, der Träume weckt.
Glühwein, lecker und heiß. Gans mit Rotkohl, Klöße dazu. Als Nachtisch Tiramisu.
Nach dem Mahl ein Schnäpschen anbei. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier. Dann steht das Christkind vor der Tür.
Die Bäuche voll, der Pegel erreicht, Sturz auf die Geschenke, mit viel Meckerei.
Wie jedes Mal in dieser Nacht. Freut sich Santa. Gott sei Dank, es ist vollbracht.

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Genau :sweat_smile:

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ok, hier ist exklusiv vorab für euch liebe Leute aus diesem netten Forum meine Weihnachtsgeschichte für einen Instagram Weihnachtskalender, die dort erst noch kommt. Es ist also ein Sneak-Preview :smile:

Silberflügels Nacht

In der weiten, frostigen Weite des winterlichen Himmels tanzte eine kleine, einzigartige Schneeflocke namens Silberflügel in der Nacht. Alles hatte mit einem winzigen Staubkorn begonnen, der übermütig in eine Wolke gesegelt war. Wasserdampf hatte sich neugierig dem kleinen Korn genährt und mikroskopische Eiskristalle an ihm gebildet. Das war Silberflügels Geburtsstunde. Sie wuchs schnell und bildete eine einzigartige sechseckige Form, auf die sie stolz war. Um sie herum wurden Brüder und Schwestern geboren, Alle tanzten in der Wolke, bis die ersten so viel Eis gesammelt hatten, dass sie dafür zu schwer wurden.

„Oh nein, ich falle!“, rief Flocon, eine Plus-Size Flocke, deren Fall als erste begann.

„Wir sehen uns unten“, rief Silberflügel ihr nach, aber da war Flocon schon entschwebt.

Die anderen begannen zu tuscheln. Was würde sie erwarten? Sie alle wurden schwerer und eine nach der anderen segelten sie nach unten. Die meisten versuchten noch, sich an den Wasserdampf zu klammern, aber das führte nur zu noch mehr Eiskristallen und sie fielen um so schneller. Angst griff um sich.

Aber Silberflügel war keine gewöhnliche Schneeflocke. Sie träumte davon, die Welt zu erkunden. Heute war ihr großer Tag, es war ihr einziger Tag, und sie wusste das nur zu gut. Sie musste ihn nutzen! Wir können nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen, dachte sie, als sie den Rand der Wolke hinter sich ließ.

Silberflügel schwebte sanft durch die kalte Luft, über sich die glitzernden Sterne, unter sich die bunten Lichter eines Weihnachtsmarktes, der gerade zum Leben erwachte. Die Stände waren voller glitzernder Dekorationen, und die Luft war erfüllt vom Duft von gebrannten Mandeln und heißem Glühwein. Das Leben war schön. Silberflügel spürte, dass sie genau zu diesem Bild passte, dass es ihre Bestimmung war. Plötzlich bemerkte sie, dass sie direkt auf einen dampfenden Becher Glühwein zusteuerte. Sie spürte die Hitze, die von dem Getränk aufstieg. Oh nein, das wird ein schnelles Ende, dachte sie besorgt. Doch im letzten Moment wehte eine sanfte Brise, und Silberflügel landete stattdessen auf der kalten Nase eines kleinen Jungen, der mit großen Augen den Weihnachtsmarkt bestaunte.

Der Junge kicherte und pustete Silberflügel sanft in die Luft zurück. „Auf Wiedersehen, kleine Flocke!“, rief er fröhlich. Silberflügel, nun wieder in der Luft, tanzte vergnügt zwischen ihren Geschwistern.

„Hallo Flocon! Ich wusste, wir sehen uns wieder“, rief sie begeistert, als sie an einer großen Schneeflocke vorbeischwebte, die sich auf einem Tannenbau niedergelassen hatte. Flocon winkte ihr zu und Silberflügel war glücklich. Sie hatte den warmen Glühwein überlebt, um einem kleinen Jungen ein Lächeln geschenkt und damit einen magischen Moment auf dem Weihnachtsmarkt erlebt. Jede Schneeflocke mag vergänglich sein, aber die Freude, die wir bringen, bleibt für immer im Herzen der Menschen, war ihr letzter Gedanke, bevor sie nach einer langen Reise auf dem Boden ankam, seufzte und schmolz.

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Ohhh :pleading_face: Silberflocke. Die Plus-Size- Flocke finde ich auch süß

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Da tropft mir gleich der Zahn beim Lesen. Also alles richtig gemacht. :+1:

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Danke…Ich hätte jetzt auch Lust auf Klöße mit Rotkohl und Gans :yum: Tofu Gans

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Sehr süß :heart_eyes:

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Zara und Zoran Zaudernicht. :star_struck: Klasse. Ich habe gleich den Kaufhaustrubel vor Augen.

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Die arme Gans. :sleepy:

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Veggie Gans :wink:

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Der Kipferlkönig

frei nach J. W. von Goethe

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er fasst ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was hebst du gespannt dein Gesicht? -
Siehst, Vater, du den Kipferlkönig nicht?
Den Kipferlkönig mit Schürze rein? -
Mein Sohn, es ist ein Haufen Stein. -

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar leck‘re Kekse ess‘ ich mit dir;
Manch‘ bunte Streusel sind auf dem Guss,
am warmen Ofen ist‘s ein Genuss.“ -

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Kipferlkönig mir leise verspricht? -
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dürren Blättern säuselt der Wind. -

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Bäcker sollen dir backen schön;
Meine Bäcker mischen den weitbesten Teig
Und kneten und rollen und formen ihn weich.“ -

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Kipferlkönigs Bäcker am heit’ren Ort? -
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh‘ es nicht:
Es sind nur die alten Weiden so licht. -

„Du bist so süß, mit dir würd‘ ich teil‘n;
doch willst du nicht, sind alle Kekse mein.“
Mein Vater, mein Vater, jetzt stopp doch den Trab,
Der Kipferlkönig gibt mir sonst nichts ab! -

Dem Vater grauset‘s; er reitet geschwind,
Er hält in Armen das schmausende Kind,
Erreicht den Hof, die Frau, das Bett;
Doch in seinen Armen das Kind war fett.

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Toll :+1:

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