Was würdet ihr gern lesen?

Dieser Thread bringt mich auf folgende Frage: Welche Perspektive, welchen Stoff vermisst ihr (in einem bestimmten Genre oder generell)? Was würdet ihr gerne lesen?

Ich hätte zum Beispiel gern einen Roman, der, sagen wir, zehn oder zwanzig Jahre nach der Zombieapokalypse einsetzt. Das Gegenmittel ist gefunden, die Zombieseuche besiegt. Nun versuchen die versprengten Überlebenden die zerstörte Zivilisation wieder aufzubauen.

Es gibt so viele Fragen, die in einem solchen Szenario gelöst werden müssten, Fragen, die uns alle täglich betreffen: Wie wollen wir zusammenleben? Wie teilen wir unsere Ressourcen auf? Wer darf über uns bestimmen? Aber auch: Wie viel von unserem Wissen ist erhalten und wo finden wir es? Zuletzt bleiben da die nickeligen kleinen Details, an die man nicht denkt, während man von Untoten gejagt wird: Darf die Chirurgin, die ihr Handwerk als Dreizehnjährige in einem Bunker von einem einzigen alten Arzt gelernt hat, aber sonst über keinerlei formale Bildung verfügt, weiter praktizieren? Wird der Mann mittleren Alters, der seit Jahren auf der Suche nach einer kieferorthopädischen Praxis ist, endlich seine 23 Jahre alte Zahnspange los? Ich will Diskussionen über knifflige Fragen, und ich will die Befriedigung, die einem ein Aufbauspiel á la „Age of Empires“ gibt. Das wäre schön.

Außerdem wünsche ich mir ein Spin-off von „House of the Dragon“, aber als Dokuserie aus der Drachengrube. Ich will Drachenwärter sehen, die morgens mit der Mistschaufel über der Schulter losziehen und auf Valyrisch (es gibt Untertitel) Witze über die Brandnarben an ihren Unterarmen machen. Ich will sehen, wie sie winzigen Jungdrachen Fleischbröckchen zuwerfen und sich von einem besonders anschmiegsamen kleinen Exemplar – „Dracarys!“ – die Pfeife anzünden lassen. Gegen Abend, die Drachenwärter sind schon dabei, ihre Schutzkleidung aufzuhängen, passiert noch einmal was Dramatisches, ein kleiner Drache wird verletzt und muss verarztet werden, aber alles nimmt ein gutes Ende, und während im Hintergrund die Sonne über Königsmund untergeht, schaut ein altgedienter Drachenwärter in die Kamera und sagt auf Hochvalyrisch so etwas sagt wie „Kannste nix machen, steckste nich drin. Morgen ist ein neuer Tag.“

Und ihr so?

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Ich wünschte, es gäbe mehr Romane, die einfach nur schön sind.
So Kinder-von-Bullerbü-mäßig, aber für Erwachsene.

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Das kann ich verstehen. Bei Romanen, in deren Verlauf eine Katastrophe passiert, blättere ich manchmal an den Anfang zurück und lese eine Szene, in der noch alles in Ordnung ist.