Darum habe ich es ja auch leicht gewürzt.
Gerade in der Küche zusammengebrochen, als ich merkte, was ich da eigentlich geschrieben habe.
Nun ja. Was soll ich dazu sagen?
Nicht notwendig. Freue mich auf die Geschichten…
Was ich gerade, so zwischendurch, mit großem Vergnügen, gelesen habe: „Das Verschwinden des Dr. Mühe“. Der Autor ist Oliver Hilmes, Historiker, der u.a. für die Zeitschrift der Berliner Philharmoniker arbeitet, aber v.a. bekannt geworden ist durch seine profund recherchierten und spannend zu lesenden Bestseller-Biografien u.a. über Cosima Wagner, Franz Liszt, Ludwig II, oder für seine Bücher über die Olympischen Spiele 1936 in Berlin und über das Kriegsjahr 1943.
Während seiner Recherchen zu dem Olympia-Buch ist Hilmes über die Akten eines ungelösten Berliner Kriminalfalls gestolpert - das plötzliche Verschwinden eines beliebten Hausarztes. Er hat daraus nicht nur einen spannenden kleinen Kriminalroman gedrechselt, er entführt den Leser auch auf eine kleine Zeitreise in die Atmosphäre des Berlins v.a. der 30er Jahre, was mir großen Spaß gemacht hat. Ich hoffe, dass Hilmes sich noch zu weiteren Ausflügen in die Belletristik hinreißen lässt.
Ansonsten gerade „Gier“ von Mark Elsberg, diverse Fach- und Sachbücher (Krankenhausfinanzierung ist übrigens durchaus ein unterhaltsames Thema :-), eine Hegel-Biografie, weil ich über diesen Philosophen und seine Bedeutung endlich einmal etwas mehr wissen wollte, ein sehr spannendes Buch über die Geschichte der CIA (faszinierend, was deren späterer Chef Allen Dulles im zweiten Weltkrieg in Europa für Fäden gesponnen hat) - und womöglich läuft mir heute oder morgen noch ein Titel über den Weg, der nicht warten kann. So dauert es halt immer etwas, bis ich mit einem Buch fertig bin. Achja, beim Gassigehen mit dem Hund (der heute humpelt und nicht laufen mag): den neuen Precht über die „Vierte Gewalt“ und einen Fitzek, dessen Titel ich nicht parat habe, der mir aber etwas zu brutal ist. Mein zweiter Fitzek, schon der erste hat mich etwas ratlos hinterlassen ob der vielen Gewaltschilderungen.
Das hört sich gut an!
liest sich auch so. Hilmes hat einen sehr klaren, angenehmen Stil - das macht auch seine Biografien so erfolgreich, denke ich.
Merke ich mir.
Absolut empfehlenswert:
Gefährliches Lachen von Matilda Best
Ist ein richtig klasse Krimi der auf wahren Fällen basiert.
Das Philosophenschiff von Michael Köhlmeier. Eine Art historische Fiktion über die russische Revolution mit einer interessanten Frau im Mittelpunkt.
Absolut grauenvoll. Und ich bin wirklich nicht zart besaitet. Der personifizierte Horror. Alle Stephen Kings zusammen erreichen nicht annähernd diese Widerwärtigkeit. Ein Muss für nostalgische Horrorfreunde. Ein paar logische Fehler stören hier nicht sondern geben einem eine kleine Verschnaufpause vom Irrsinn eines Wahnsinnigen.
Aufgemacht mit „echten“ Tagebucheintragungen, wenig Drumherum und Skizzen, die wissenschaftlich anmaßen könnten, wären sie nicht so unheimlich.
Joseph von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts, Novelle
print, 1. Auflage, 127 Seiten
Freiwillig? Das haben wir damals im LK Deutsch gelesen und ich konnte, höflich ausgedrückt, nicht viel damit anfangen.
Ja, ganz freiwillig. Ohne Holzhammer im Nacken. Ich habe es auch schon mal gelesen. Vor 1.000 Jahren. Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern. Ich musste das Schloss von Kafka lesen und weiß daher ganz genau, was du meinst, wenn du sagst, dass du dich höflich ausdrückst.
Schachnovelle. War auch erst zwanzig Jahre später voll verständlich.
Die Schachnovelle hat mir damals schon sehr gut gefallen und Kafkas Schloss war zwar ziemlich kryptisch, aber irgendwie fand ichs gar nicht so schlecht.
Ein weiteres literarisches Hassobjekt zu Schulzeiten war für mich dann noch Fontanes Effi Briest.
Stimmt. Das hatten wir auch. Ich habe mal eben eine Stelle aus deinem heißgeliebten Taugesnichts herausgesucht, die ich besonders schön finde:
*Alles das versenkte mich recht in einen Abgrund von Nachsinnen. Ich wickelte mich, gleich einem Igel, in die Stacheln meiner eigenen Gedanken zusammen, *
Das ist doch wunderschön formuliert.
ja, mal ein solcher Satz ist wirklich schön. Aber dann eine ganze Novelle … vor allem ist mir davon in Erinnerung geblieben, dass ständig alles ‚recht‘ irgendwas war. Mich hats einfach nur genervt ohne Ende.
Mal sehen, ob das bei mir auch so sein wird. Das Ganze ist ja nur ein dünnes Heftchen.
… und es war mir, als würde ich vor Faulheit noch ganz auseinanderfallen.
Das Buch macht Spaß!