Ich denke und hoffe, dass sich der Thread-Ersteller in der Zwischenzeit für Papyrus entschieden hat Dennoch möchte auch ich kurz erläutern, warum Papyrus für mich die erste Wahl ist:
Ausrichtung
Papyrus ist auf den deutschen Markt ausgerichtet und zugeschnitten. Mittlerweile gibt es auch eine Version für den englischsprachigen Markt, aber die deutsche Version ist für deutschsprachige Autoren ausgelegt. Das mag für viele nur ein Detail sein, aber ich mag es, dass das Programm durch und durch »deutsch« ist. Scrivener z.B. kann man ebenfalls auf Deutsch einstellen, aber die Übersetzungen sind weder vollständig noch immer treffend. In Papyrus fühle ich mich einfach »daheim«.
Stilanalyse, Lesbarkeitseinschätzung, Duden-Korrektor
Die schon oft erwähnten Funktionen »Stilanalyse« und »Lesbarkeitseinschätzung« sind auch für mich enorm wertvoll. Vom Duden-Korrektor ganz zu schweigen. Ich bin Schweizer und merke erst jetzt, wie viele schweizerische Wörter sich in meine Texte einschleichen. Die Stilanalyse ist ein sehr mächtiges Werkzeug, man muss es aber »korrekt« verwenden und sich immer darüber im Klaren sein, dass hier ein Computer lektoriert. Andreas Eschbach (auf dessen »10-Punkte-Text-ÜV« die Stilanalyse basiert) hat einen wunderbaren Artikel zur Anwendung der Stilanalyse in Papyrus geschrieben: http://andreaseschbach.com/schreiben/papyrus/stilanalyse/stilanalyse.html
Komplett-Paket
Papyrus ist das Komplett-Paket für Autoren. Man schreibt hier nicht nur Texte, man kann einen Roman, ein Sachbuch oder jede andere Art von Text von Anfang bis Ende planen, schreiben, lektorieren und veröffentlichen. Das Denkbrett, der Zeitstrahl, der Navigator, der Organizer, die Notizzettel, die Geistertexte und und und. Zusätzliche Software ist eigentlich nicht nötig, man hat alles in einem Programm bzw. in einer Datei. Ich benutze zwar, je nach Projekt, noch andere Tools, aber in 99% aller Fälle deckt Papyrus bei mir alles ab.
Backups
Oft vergessen, und doch so wichtig: Backups. Papyrus hat Backups meiner Meinung nach perfekt umgesetzt. Bei einfacheren oder kürzeren Texte werden – falls entsprechend konfiguriert – automatisch Sicherheitskopien angelegt. Für komplexere oder längere Texte gibt es hingegen die erweiterten Backups, und dieses System ist einfach genial. Man hat aus jeder »Periode« eine Sicherungskopie und kann, wenn nötig, Monate oder Jahre zurückspringen. Einmal eingerichtet, muss man sich keine weiteren Gedanken über Backups machen, Papyrus erledigt das alles korrekt, unauffällig und zuverlässig im Hintergrund.
Formatvorlagen & Layout
Die Formatvorlagen in Papyrus sind so mächtig, dass man über dieses Thema allein ein Buch schreiben könnte. Zugegeben, die Formatvorlagen benötigen ein wenig Einarbeitungszeit, aber wenn man das Konzept einmal verinnerlicht hat, hat man alles zur Hand, was man jemals brauchen wird. Beim Layout sieht es genauso aus, man muss das Konzept einmal verinnerlichen, aber dann ist alles möglich.
Details
Papyrus hat so viele kleine Helferlein und Funktionen, die sich mir erst nach und nach erschließen. Linien und andere Grafikobjekte, die ich mit anderen Objekten oder Text verankern kann, deren Lage oder Umfluss ich auf so viele Arten einstellen kann … Wahnsinn. Geistertext, Thesaurus, Textmumien, Zeitstempel, die Pinnwand, das Formatieren oder Verschieben von Textblöcken mittels Tastaturbefehle … Die Liste ist endlos.
Flexibilität
Papyrus kann voll und ganz an den persönlichen Arbeitsstil oder Workflow angepasst werden. Der Einstellungen-Dialog lässt keine Wünsche offen. Man kann sich Arbeitsumgebungen genau so einrichten, wie man sie möchte und muss nichts »hinnehmen«, weil die Entwickler es anscheinend besser wissen als die Anwender.
Community & Entwickler
Mir gefällt die enge »Zusammenarbeit« zwischen der tollen Community und dem Entwickler-Team außerordentlich. Bei welchem anderen Schreibprogramm stoßen Anwenderwünsche auf so viel Gehör? Gute Ideen werden stets aufgenommen und in das Programm integriert, und das ist leider sehr, sehr selten.
Spaß
Ja, die Arbeit in Papyrus macht einfach Spaß. Alles funktioniert so, wie es soll, und es kommt für mich alles aus einem Guss.
Bestimmt habe ich jetzt ganz viele Details ausgelassen und viele Funktionen sind noch unentdeckt. Ich habe mir natürlich auch Scrivener & Co. angesehen, und es gibt in diesen Programmen ebenfalls tolle Ansätze und Funktionen, aber am Ende bleibt Papyrus aus den oben genannten Gründen für mich die klare Nummer eins. Und wenn irgendwann mal noch die Apps für iOS und Android hinzukommen, werde ich rundum glücklich sein.