Meiner Meinung nach, sollte ein Vorwort recht kurz sein, denn die Leser freuen sich auf die Geschichte und nicht auf irgendwas davor. Dann sollte das Vorwort nur Informationen enthalten, die ggf. für das Buch wichtig sind, beispielsweise, dass man Fußnoten verwendet hat und ggf. auch warum. Ebenso finde ich Zitate, oder Widmungen auch OK.
Das Nachwort hingegen, finde ich oft sehr spannend, da es Informationen enthalten kann, warum die Geschichte entstanden ist und was den Autor inspiriert hat. Danksagungen finde ich in Ordnung, wenn sie im Nachwort stehen, ebenso auch der Verweis auf die eigene Webseite, oder Eigenwerbung, warum auch nicht?
Ein langes Vorwort ist meiner Meinung aber doch eher störend. Beispielsweise fand ich das Vorwort aus Stephen Kings Der Dunkle Turm ziemlich nervig, zumal in jedem Buch, mehr oder weniger das Gleiche Vorwort steht. Und Vorworte von anderen Personen, finde ich total unangebracht. Die haben meist nichts, mit dem Buch zu tun.
Also kurz gesagt: Ein kurzes Vorwort, dafür ein längeres Nachwort ist durchaus in Ordnung, aber beides nur vom Autor, oder der Autorin selbst.
Ich habe irgendwo gelesen, dass das Vorwort typischerweise eben nicht vom Autor kommt, nur das Nachwort. Gesehen habe ich in Verlagsbüchern allerdings schon beides.
Auch wenn es häufig synonym Verwendung findet, so nutze ich, meinem Bauchgefühl folgend, in fiktiven Texten einen Prolog für einen direkt textbezogenen Einstieg, sozusagen ein Kapitel Null. Etwa eine zeitlich weiter zurückliegende Begebenheit oder eine Vorgeschichte, weswegen dem Leser tatsächlich etwas fehlte, läse er es nicht.
Ein Vorwort nutze ich ggf. für einige allgemeine Geleit- oder Begrüßungworte, deren Kenntnis schon vor Beginn des Haupttextes wichtig ist. Dieses könnte dann durchaus auch, bspw. bei Sachbüchern oder Anthologien, vom Herausgeber oder einer Drittperson (bei wissenschaftlichen Themen oft von prominenten Fachleuten) verfasst werden.
Ein Epilog ist in meinem Verständnis wiederum mit dem Prosa-Haupttext verbunden. Er verknüpft lose Fäden der Geschichte oder blickt vielleicht in die Zukunft. Das letzte Kapitel sozusagen, aber ohne direkten Anschluss.
Ein Nachwort ist für mich eine Ergänzung durch den Autor, um etwas zu erklären, was vorneweg zu viel verraten hätte. Hier kann der Leser u.U. etwas über die Entstehung des Buches erfahren oder eine Danksagung könnte mit inbegriffen sein, sollte man sie nicht separieren wollen.
Weil es hier öfter erwähnt wurde: Ein Eingangszitat (es können dann noch welche den Kapiteln vorangestellt werden) oder eine Widmung ist von allem losgelöst und eigenständig noch vor dem Vorwort und/oder Prolog verwendbar. Genauso würde ich Leseproben oder Werbung für andere Bücher vom Nachwort trennen.
Ein Vor-oder Nachwort ist dann sinnvoll, wenn man dem Leser auch was zu sagen hat und es sich auf das Buch bezieht. Ich finde, das baut eine persönliche Ebene zwischen Autor und Leser auf. Ich fand immer die Nachworte von Stephen King sehr interessant, weil sie auch unterhaltsam waren.
Ein Vorwort würde ich nur schreiben, wenn ich es für die Geschichte brauche - was nicht für die Erzählung spricht … Auf jeden Fall so kurz wie möglich, denn man will ja ins Buch einsteigen. Ein Nachwort ist so sinnvoll wie früher Extras auf einer DVD (Making-Of, Takeouts, …) Im historischen Roman finde ich z.B. eine nachträgliche (ich will ja nicht gespoilert werden) der Geschichte in den tatsächlichen geschichtlichen Kontext als Leser sehr spannend und mache das auch als Autor.
Ich persönlich brauche kein Vorwort und auch keinen Prolog. Der Klappentext ist meiner Ansicht nach der wichtigste Text im Roman. Er entscheidet darüber, ob das Buch überhaupt in Betracht kommt.
Zum Thema Prolog noch was: wenn er als Trailer dient, eine bestimmte Stimmung zu transportieren, dann könnte ihn ein Buchtrailer in Videoform ersetzen. Aber schaden tun Vorwort und Prolog natürlich nicht.
Als Leserin: Ich lese alles, Vorwort und Nachwort, wenn vorhanden. Einzig Danksagungen überfliege ich nur. Könnt ja sein, dass ich drinstehe (eher nicht, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt).
Als Autorin: Bisher habe ich nur Nachworte geschrieben, mehr ein Dankeschön fürs Lesen. Ich plane aber tatsächlich ein Buch, dass für mein Empfinden deutlich nach einem Vorwort verlangt.
Also ich lese das Vorwort gerne, auch mit den Danksagungen. Sie verraten doch immer einiges persönliches über den Autor. So kann ich mir vorstellen, wie es wohl zu dem Buch gekommen ist. Es zeigt so eine Idee auf, wie das Netz der Geschichte wahrscheinlich gesponnen wurde. Es wird so zu einer kleinen eigenen Geschichte.
Das Nachwort interessiert mich nur, wenn es nicht mit Quellenangaben vollgestopft ist, wie bei einer Facharbeit.