Liebe IrisR;
was Du suchst ist ein Publikumsverlag. Steht das nicht explizit in er Beschreibung, ist das nix. Eine Menge Verlage wenden sich sehr reißerisch an Neu-Autoren, da bekommst Du für lau gar nichts, erst ab dem 500sten Buch, wenn Du Glück hast. Und fünfhundert ist schon eine stolze Zahl, die mit dem ersten Buch schwer zu erreichen ist. Agenturen haben den Vorteil, dass sie für Dich verhandeln, das ist oft einfacher, als wenn der Autor das selbst übernimmt. Allerdings sind die Ansprüche bei Agenturen recht hoch geschraubt, sie suchen ja auch nur ein Produkt, dass sie möglichst gut vermarkten können, infolgedessen schauen die genauso kritisch hin wie Verlage. Eine Agentur drohte bereits in der Vorstellung ihres Betriebes im Netz damit, dass Du raus bist, sobald sie auf den ersten fünfzig Seiten auch nur auf einen Scheiß-Grammatik- oder Rechtschreibfehler stoßen. Du kannst natürlich auch einen Haufen Kohle hinlegen, so zwischen 3000 und 5000 € für das Standard-Paket, oder sogar sogenannte Testleser pro Stück kaufen, die Dir dann äußerst wohlwollende fünf Sterne auf AMAZON geben, die nicht sooo nach Fake aussehen, aber da geht es auch nicht wirklich um Dein Buch. Zu allem Elend werden den guten Verlagen pro Jahr in good old Germany im Schnitt eine Millionen Manuskripte zugeschickt, wer soll die alle lesen und beurteilen?
Auch ein Dilemma! Alle wollen einen Faulkner, einen Böll, Hesse, Lenz verlegen, aber kein Schwein denkt daran, einmal die Neuen zu fördern, Potential zu suchen und zu pushen. Und eines haben diese oben genannten Autoren gemeinsam: Sie sind alle, alle tot.
Ich setze auf Selfpublishing, da kommt gleich etwas dabei heraus und man hat fast alles in der Hand. Und ich habe einen Fuß in der Tür. Werben mußt Du hier zwar auch selbst, was die großen Verlage so machen, ist aber auch nicht die Welt. Mir stellt sich die Frage, ob man bei großen Verlagen besser ankommt, wenn man bereits zwei, drei Bücher veröffentlicht hat.
Tolle Sache! Liest sich wenigstens so. Ich bin leider aus geographischen und Genre-Gründe da weitgehend raus.
Ich empfehle Dir auf jeden Fall ein gutes Lektorat. Ich halte das für die einzige Investition, die wirklich nötig ist. Ich selbst habe da in der Vergangenheit ein paar Fehler gemacht, das passiert mir nicht noch einmal. Man ist locker mit einem guten Tausender dabei, aber es lohnt sich unbedingt.