Ich habe diesen Satz geschrieben: «Du hast doch gesagt, ich kann da Freizeit haben, wie ich will.»
Die „Fehlermeldung“ zu diesem Satz finde ich etwas merkwürdig oder, um genauer zu sein, der Vorschlag für eine „nicht-verklebte“ Konstruktion ist völlig unbrauchbar.
Da ist doch gar kein Vorschlag, sondern nur aufgelistet, welche Wörter den Satz “verkleben”?
Ich weiß selbst nicht, was das genau ist - aber meinem Bauchgefühl nach sind es einfach Sätze mit vielen Hilfsverben/Füllwörtern/“Du”/“Er” (wie heißen die nochmal ^^;; )
Zu deinem Satz: “da” - was ist da? Ist das ein Ort? Oder eher ein umgangssprachlicher Zeitraum?
*
Du hast gesagt, ich kann mir so viel Freizeit nehmen, wie ich will!
Wir hatten eine Abmachung: Sobald wir da sind, kann ich mir so viel Freizeit nehmen, wie ich will!*
Das verklebte Mysterium. Ich habe es bisher auch nicht verstanden, aber ich schätze mal, es ist ein Synonym für Scheiße. Jedenfalls ist es bei meinen Texten so, wenn die Fehlermeldung kommmt (und sie macht es zum Glück nicht zu oft) dann ist der Satz einfach Scheiße, schwer verständlich, schwer verdaulich, weg damit. Ich lösche ihn und schreibe neu, was ich ausdrücken will. Den Satz umzustrukturieren, bringt eher nicht so viel. Und das mit den Vorschlägen, oder was das soll, verstehe ich genauso wenig wie du. Aber die Stilanalyse bereitet mir insgesamt wenig Freude.
??? Die Erklärung habe ich doch oben als Screenshot gepostet. Genau das erscheint, wenn man mit dem Cursor auf den betreffenden Eintrag geht oder meinst du noch was Anderes?
Genau so sehe ich das auch bei deinem Satz. Es ist Dialog, und der soll so klingen, wie die Figur dies hergibt. Sicher nicht in einem edlen Hauchdeutsch.
Dieser ‘verklebten’ Funktion misstraue ich noch deutlich mehr, als einigen anderen Stilkategorien. Ist auch normalerweise abgeschaltet.
Wie so oft ist das kein Kriterium für Dialog, der muß zum Charakter passen.
Wenn Du aber im umgebenden Text einen Satz hast, der fast nur aus Konjunktionen besteht,
solltest Du den überdenken. Die Grundidee ist eine Gewichtung, wie viele Deiner Worte
eine Bedeutung haben, und wie viele nur den wordcount hochtreiben.
Für mehr Details such einfach mal nach “sticky sentence”.
Diese Art der stilistischen Betrachtung von Text der “klebrigen Sätze” gab es meines Wissens im Deutschen nicht. Da uns aber die Sinnhaftigkeit bei unserer englischen Version überzeugt hat, haben wir das auch für die deutsche Stilanalyse übernommen.
Die anderen Stilbetrachtungen sind ja auch teils von Andreas Eschbach, teils von uns, teils miteinander entwickelt, also haben wir uns das getraut.
“Verklebte Sätze” sind unsere Übersetzung von “Sticky Sentences”. Diese werden dadurch schwer lesbar, dass lauter kurze und wenig sinnhafte Worte aneinandergereiht werden.
Damit muss man nun also, und das sage ich nicht bloß nur so vor mich hin, wohl gut oder nicht so gut leben. Uff …
Die hat eine schwarz-rot-goldene Feder, und wenn man ein neues Dokument eröffnet, ist es automatisch mit 10 Seiten voller unverbindlicher, wohlklingender Sätze vorausgefüllt, die zu jedem Anlass passend ausgewählt werden können (Haushaltsdebatte, wilder Angriff auf gegnerische Parteien, frenetisches Lob der eigenen Partei, Todesfälle, Geburtstagsfeiern, Jahrestage usw. usf.), gerade lang genug, um die übliche Redezeit im Bundestag zu füllen.