Ok, dann ist das Standard, nur man liest es nicht auf den entsprechenden Seiten. Gut zu wissen.
Okay. Ich bewerbe mich bei einem Verlag mit einer Story in der zwei naive Landeier ins Reich des Bösen reisen, um dort ein Artefakt zu vernichten, das die Welt ins Chaos zu stürzen droht, führe das im Exposé an und muss der guten Frau dann noch einen „Vergleichstitel“ liefern? Was hat die studiert? Philatelie?
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Verlag wissen will, ob du ihn kennst, von ihm gehört hast oder sogar schon ein Buch von ihnen gelesen hast.
Vergleichstitel anzuführen finde ich persönlich fast einfacher, als sich einem der gängigen Genrebegriffe unterzuordnen. Da könnte man grade sowieso den Eindruck haben, dass von den Agenten / Verlagen im Belletristikbereich nur noch „New Adult“, „Cozy Crime“ und XXX-Fantasy in Betracht gezogen werden. Und wenn man‘s nicht unternehmerisch angeht, diesen Markt zu bedienen sondern einfach nur originelle Geschichten schreiben will, kommt man halt ohne Glück oder Beziehungen schwer unter. (seufz.)
Genau gerade das Genre wird von vielen Verlagen nicht mehr angenommen. Das habe ich zumindest den Homepages entnommen.
Und ich dachte, nach Vampiren und Werwölfen liessen sich die Lesenden jetzt grade gerne von strammgliedrigen Drachentypen beglücken. Könnte mir aber vorstellen, dass man als Verlagslektor auch davon schnell genug bekommt
(Schade eigentlich, weil es in meiner Geschichte auch um junge Frauen geht, die sich mit drachenähnlichen Tieren anfreunden; aber ganz ohne Sodomie.)
Die Liste der unerwünschten Genre-Manuskripte wird länger und länger, während der Rest sich auf weniger werdende anspruchsvolle Literatur, Titel und Inhalte, die sich optisch pimpen lassen (für die nichtlesenden Sammler) und ‚New Adult‘ (Achtung Reizwort!) verteilt. Und wenigstens eine Randfigur muss sich dem LGTBQ+ -Spektrum zugehörig fühlen, weil sonst zu schnell ein xy-phober Verdacht gegen der, die, das Schreiber aufkeimt. Dass ich mich überhaupt noch aufraffen kann, zu schreiben.
oh, ich hab niemanden der LGBTQ+ in meinem aktuellen Projekt… sonst eigentlich überall… aber ich hab nen Kleinwüchsigen… zählt das?
Das war von Heather eher provokativ / verzweifelt / genervt gemeint.
Zählen nicht auch Elfen, Zauberer und Orks zu LGTBQ+++ ? Oder muss es ein queerer Elf sein, der sich amtlich als Ork eintragen lässt?
Ich hab ne Ork-Fee in meinem neusten Buch als Prota (Ihr Papa ist die Fee)
Und die und das Pipi von Einhörnern ist Regenbogenfarben!
Einer der Verlage, die ich im Auge habe, möchte das Exposé wie folgt:
Die möchten also nicht nur eine Liste von Vergleichstiteln, sondern ausdrücklich nähere Erläuterungen dazu. Jeder Verlag hat so seine eigenen Vorlieben, denke ich.
darf ich fragen, welcher Verlag das ist?
Für meinen christlichen Roman ein christlicher Verlag.
Da es auch Sachbücher und etliche andere gibt, ist es schon relevant, in Erfahrung zu bringen, welche ähnlichen Bücher schon auf dem Markt sind, welchen Ansatz das eigene Manuskript verfolgt und es neben den anderen gut verkauft werden kann. Die Angaben sind allgemein gehalten und sind nicht explizit für Romane verfasst.
Klar kannst du, und du schreibst natürlich das, was du möchtest - und dann ab ins Selfpublishing, das ist mittlerweile wesentlich nervenschonender.
Da hat man dieses ganze Theater mit den Verlagen von wegen unerwünschte Genre, political correctness, Genderei, ausreichend Quoten-LGTBQ+ ASDFJKLÖ und wasweißichwasnochalles erst gar nicht.
Also wegen dem Ö: Uns waraz wuascht, ealich xogt.
Es ist nicht unbedingt schonender, denn Verlage haben Erwartungen, weil sie den Buchmarkt kennen und wissen, was Leser/Sammler wollen. Den gleichen Anforderungen sehen sich Selfpublisher ebenfalls gegenüber – sogar noch direkter, denn wir haben keinen anderen Leserkreis. Wir hocken alle am selben Pool und baden unsere Füße darin.
Dennoch, für mich bleibt (auch altersbedingt) nur mein Selfpublisher-Weg, der im Prinzip auch Spaß macht, gäbe es das Thema Marketing nicht … meine Achillesferse (sie reicht bei mir bis zum Nacken ).
da bin ich 100% bei dir! Das Marketing ist echt schwierig…
Auf zur Poolparty