Im Dezember beginnt die heiße Phase, ich bewerbe mich mit meinem WIP bei Verlagen.
Mein Traumverlag ist ein ganz bestimmter, aus dem ich schon mehrere Bücher gelesen habe.
Ich HASSE die Frage nach den Vergleichstiteln. Dafür lese ich einfach zu wenig ähnliches um eine Auswahl zu haben (und ich schreibe ja auch keine Geschichten, die ich woanders schonmal gehört habe)
Daher die Frage:
Kann ich als Vergleichstitel Bücher aus diesem Verlag angeben, wo ich hinwill? Es ist kein sehr großer Verlag, kann sich aber dennoch, gerade, was Beliebtheit angeht, sehen lassen!
Die Autorin die ich gefragt habe, war sich unsicher, weil sie einerseits sagt „Ja, weil das zeigt, ich passe ins Programm“ und „Nein, weil das ja ein Konkurrenzbuch wäre“ … Ich bin verzwifelt, weil mir sonst keine 3 Titel einfallen. Und nur einen hinschreiben ist auch blöd!
Wie macht ihr das? Habt ihr Tipps wie ich Vergleichstitel finden kann, ohne selbst jetzt noch 1000 Bücher lesen zu müssen?
Oder würdet ihr die beiden Titel aus dem Verlag reinschreiben? Ich würde es tatsächlich gerne, bin mir aber echt unsicher, ob mir das nicht die Chancen bei diesem verlag verbaut…
Ich bin zwar dieser Frage nach Vergleichstiteln noch nie begegnet, denke aber nicht, dass Du so viele ähnliche Bücher gelesen haben musst. Es reicht doch, Klappentexte zu recherchieren, um zu sehen, worum es in den Vergleichstitel geht. Vermutlich zielt die Frage darauf ab, das Genre enger zu erfassen und somit die Zielgruppen auszuloten für maximale Verkaufschancen. Aber, wie gesagt, ich bin Selfpublisher und der Frage nie begegnet – selbst bei meinen wenigen Verlags-, bzw. Agenturanfragen nicht.
Haben deine Testleser vielleicht mal irgendwas gesagt, dass dein Buch sie ein bisschen an Buch XY erinnert? Oder vielleicht kannst du sie danach fragen?
Prinzipiell würde ich Vergleichstitel nicht einfach kommentarlos aufzählen, sondern etwas dazu erklären. So in diese Richtung: „Ich habe ein Zauberschülerinternats-Buch geschrieben, aber es ist anders als Harry Potter, es ist neu und originell, weil …“ oder „Mein Fantasybuch hat zwar von der Handlung her überhaupt keine Ähnlichkeit mit Harry Potter, aber ich spreche damit trotzdem dieselbe Zielgruppe an, weil…“
Ich bastele zwischendurch immer mal an meinem Exposé, obwohl mein Manuskript noch lange nicht fertig ist. Ich für mich habe entschieden, keine Vergleichstitel zu nennen, sondern nenne statt dessen mein großes Alleinstellungsmerkmal, das mein Buch von allen anderen Büchern unterscheidet. Ich denke, dass ich auf die Art am besten für mein Buch werben kann.
Vergleiche hinken immer, schlimmstenfalls wirken sie arrogant. Wie schon @_Corinna sagte: Arbeite deine USP heraus, schreib ein spannendes Exposé und halte dich sonst eher bedeckt. Wenn es dem Verlag ins Konzept passt, liest er es, wenn nicht, dann suchst du dir den nächsten.
(Liebe Göttin, wie würde das bei meinem Roman aussehen: „Eine Coming-off-Age - Geschichte, im Bermudadreieck von Schatzinsel, Bonjour Tristesse und Inglourius Bastards“? Würde ich niemals drucken oder gar kaufen.)
Ich vermeide sogar ganz bewusst Bücher, auf deren Klappentext steht „Im Stil von …“ oder „Wenn Ihnen XXX gefallen hat, dann …“ denn dann habe ich den Verdacht, die pressen die Zitrone halt aus, solange noch Saft drin ist.
Du schriebst, dass Du aus Deinem ‚Wunschverlag‘ schon zahlreiche Bücher gelesen hast. Natürlich kannst Du Dich auf einige beziehen, wenn sie in der einen oder anderen Hinsicht Deinem ‚WIP‘ ähneln (Teen-Protas, Setting, Genre, queer o.ä.). Was Verlage, so las ich mal, absolut nicht mögen ist, mein Roman XY entspricht keinem Genre, es ist etwas gaaanz Neues, so noch nie Dagewesenes, ich kann keinen Vergleichstitel benennen, denn mein Roman ist unvergleichlich Ich habe absichtlich übertrieben!
Ob das überhaupt in ein Exposé gehört, kann ich nicht beantworten. Ich finde, das Exposé sollte nur Dein Werk im Fokus haben. Ist es gut geschrieben, erinnert es die ‚Entscheider‘ in Agentur oder Verlag von alleine an ein Vergleichsroman – auf jeden Fall haben sie schon eine ganze Menge gelesen.
Genau! Darauf zielt der Verlag wohl ab, wenn er im Exposé Vergleichstitel sehen möchte.
Deshalb würde ich Vergleichstitel, wenn überhaupt, dann nur mit Erklärungen liefern, die dabei helfen sollen, zu beurteilen, inwiefern mein Roman ins Konzept passen könnte.
Auf mich wirkt das aber nach einem vereinfachten Ausleseverfahren. Nennst du die falschen Titel - wer kann schon wissen, welche das sind - bist du raus. Ich habe so etwas auch noch nicht gesehen. Aber gut, dass heißt ja nichts.
Wenn sie wissen wollen, was du gern magst, um darauf Rückschlüsse auf dein Manuskript zu ziehen, dann nenne doch zwei drei Autoren.
Ich habe schon öfter Bücher gekauft, über die irgendwer gesagt hatte: „ähnelt Georgette Heyer“ oder „wenn Ihnen Jane Austen gefallen hat, gefällt Ihnen das auch“. Leider wurde ich jedes Mal enttäuscht.
Also bei meinem Traumverlag wird es wohl gern gesehen, wenn Vergleichstitel drinstehen.
Ich hatte mich zuvor bei einem anderen verlag mal testweise beworben (ganz klein, dass man quasie persönlich mit der Verlegerin kommuniziert) und die hat bemängelt, dass keine Vergleichstitel genannt wurden.