Hallo liebes Forum,
ich hätte gerne mal von Euch gewußt, wie sich bei Euch das Thema Schreiben und Autor/in sein geäußert hat? Und zwar nachhaltig.
Obwohl ich mich seither für Sprache, Geschichten und das Schreiben interessiere, gab es bei mir nie DIE Erkenntnis, dass ich Autorin sein möchte. Und das verunsichert mich bis heute.
Bin an die 60 J. alt und mein erstes Werk habe ich mit ca. 8 J. geschrieben. Sehr einfach und kindlich. Und nur ein paar Seiten. Aber das war mein Grundstein. Begeisterung oder Förderung durch meine Eltern kam jedoch nicht.
Danach im Teeniealter hatte ich begonnen eine Geschichte per Schreibmaschine zu schreiben. Immer nur an den Wochenenden. Anlehnend an meinen damaligen Freundeskreis. Ich glaube, es waren an die 200 Seiten. Eines Tages waren die Seiten verschwunden. Ich denke, meine Mutter hat sich vernichtet, weil ihr mein Freundeskreis (und die Geschichte) nicht paßten.
Danach habe ich ein paar Gedichte geschrieben, die aber im Laufe der Jahre durch Umzüge usw. abhanden gekommen sind.
Mit Ende 40 habe ich dann eine Krimikomödie angefangen. Ganz ohne großes Hintergrundwissen, wie man Romane schreibt usw. Das dauerte 10 Jahre und es wurden 300 Seiten. Das Buch ist fertig, aber eben nur für mich, da es keinem Schema folgt, sondern rein aus dem Bauch geschrieben wurde.
Natürlich bin ich stolz, dass ich überhaupt schon eine Geschichte fertig geschrieben habe und eigentlich wollte ich die Sache nun „richtig“ angehen. Aber irgendwie fehlt mir der letzte Kick.
Wenn ich abends im Bett liege, dann habe ich meine Geschichte im Kopf und richtig Spaß daran. Aber tagsüber komme ich nicht in die Pötte. Fängt schon bei den Namen an. Und bis man die ganzen Orte, Charaktere, die Geschichte usw. festgelegt hat. Da bin ich gedanklich mit meiner Geschichte bereits am Ende. Und das jetzt alles aufzuschreiben - wie gesagt - erscheint mir so aufwendig und zeitraubend.
Frage mich schon seit Jahren - aber in den letzten Wochen besonders - ob ich mich überhaupt weiter mit diesen Thema „Autorin“ beschäftigen soll? Ich stelle mir vor, da müsste doch viel mehr Pep und Begeisterung kommen, oder? Irgendwie ist die da, aber auch wieder nicht. Stelle mir halt einen Autor leidenschaftlich vor, der nur an sein Buch und seine Figuren denkt und kaum von der Schreibmaschine wegzubekommen ist. Aber so ging es mir noch nie. Trotzdem kann ich es aber auch nicht ganz lassen.
Was meint Ihr? Was macht denn nun einen Autor aus? Wann weiß man, dass man ein Autor mit Haut und Haar sein möchte und nicht einfach nur ein Mensch mit viel Phantasie ?
Vielen Dank.
Grüsse. Julia123