Überleben in der Kälte

Sehe ich auch so!

Vielen Dank nochmal an alle für die vielen guten Ideen :slight_smile:

Ich würde Wim Hof alias „Iceman“ fragen:

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Witzig, dass du auch über einen Entführungsfall in Estland schreibst. Ich lebe im Land (Südwesten :slightly_smiling_face:) und zu essen findet man im Winter nichts, wie anfangs empfohlen (Beeren). Auch wenn die Winter milder geworden sind, der Boden ist fast durchgehend gefroren, meist inklusive Schneedecke. Also ganz ehrlich, wenn ich hier verschütt gehen würde, würde ich laufen, laufen, laufen. Der Südwesten ist ziemlich durchsetzt mit Höfen, da würde ich so lange laufen, bis ich einen finden würde.
Kannst mich gerne anschreiben, wenn du weitere Infos zu Estland brauchst.

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Viele Bewohner der Baltenstaaten fallen im Spätsommer und Herbst in Schweden ein und plündern die Wälder dort bis zur letzten Beere. Falls man in Estland noch etwas finden würde, könnten sie sich die teure Überfahrt nach Schweden schenken. Ergo dürfte es dort nichts mehr geben, was man noch essen kann. Die Situation wie bei uns, dass das Obst an den Bäumen vergammelt, das hat man nur in reichen Staaten. Ich weiß, wo ich im Sommer zehn Zentner Mirabellen ernten könnte. Mach ich es? Nein. Wir sind zu reich, zu faul, zu bequem. Das ist in Estland, Lettland und Litauen noch anders.

Und das ist auch gut so. Ich habe viel zu viele Esskastanien im Garten. Leute, die einfach vorbeikommen und sie einsammeln, finde ich mehr als unverschämt! Man kann wenigstens klingeln und fragen. Den Leuten in der Nachbarschaft geht es ähnlich. Da wird einfach von den Feldern geklaut.
Damit beziehe ich mich nicht auf dich @Klonschaf sondern meine dies als Ergänzung zu deinen Ausführungen. Ich entscheide immer noch selbst, was ich mit meinen essbaren Früchten mache und sei es, sie vergammeln zu lassen.

Irgendwie scheinst du aber eine antiquierte Vorstellung von Estland zu haben. Die Leute nagen doch nicht am Hungertuch! In den baltischen Staaten gibt es genausogut Leute, die lieber viel Geld im Supermarkt lassen um Beeren zu kaufen. Es ist wie in Deutschland auch: Wer auf dem Land lebt oder zumindest dort ein Sommerhaus dort hat, schätzt die Natur mit allem, was sie zu bieten hat, mehr. Den Städtern geht es am Popo vorbei.
Die Beerenzeit ist hier nur schnell rum, weil es im September meist schon Bodenfrost gibt. Ich hab aber noch von keinem gehört, der dafür bis Südschweden fährt. In Nordschweden dürfte das Wetter kaum anders sein als hier.

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Vielleicht ist er ja auf Propaganda der Schwedendemokraten reingefallen, wobei man bei denen das »Demokraten« in Anführungszeichen setzen muss, genauso wie seinerzeit bei den Nationalsozialisten die »Sozialisten«. Hüben waren es keine Sozialisten und drüben sind es keine Demokraten. Die Schwedendemokraten schüren eifrig Ressentiments gegen alles Nichtschwedische, besonders gegen alles Nichtschwedische aus dem nahen Osten und erst recht aus dem Nahen Osten.

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Muss auch noch kurz meinen Senf dazugeben (es wurde ja schon viel geschrieben). Ich mach sowas tatsächlich freiwillig, also in der Kürze:

  • Minus 3 Grad Celsius hältst du mit dieser Bekleidung und Sneakern nicht lange durch
  • trinken bekommst du tatsächlich durch den Schnee
  • essen zweitrangig
  • ein Shelter bauen ist das erste. Plane versuchen aufzuspannen wie ein Tarp. Darunter dead-air-space generieren (bereits angesprochen Moose, punk-wood, etc.). Es ist überlebensnotwendig etwas geschütztes für die Nacht zu haben!
  • darauf los laufen? Keine gute Idee. Sonnenstand kann jeder ermitteln, also zumindest mal um sein shelter die Himmelsrichtungen auslegen
  • nicht rumpspringen und Hampelmänner und so Quatsch machen. Was schreibt da Chat-GPT? Da verliert man zu schnell Wärme und unterklühlt und stirbt.
  • im shelter in die Hocke und die Füße und Arme nah am Körper. Kompakt bleiben und eher „pulsierende“ Bewegungen machen
  • Feuer unter dem shelter, soweit mögich machen. Hat er ein Messer? Dann kann er sich feather-shaving schnitzen um das Feuer anzuschüren. Hoffentlich hält das Feuerzeug lange genug. Bei minus Graden durch Reibung ein Feuer entfachen ohne Übung ist nicht möglich.
  • Umgebung schrittweise erkunden in die vier Himmelsrichtungen. Konzentrische Kreise laufen.

Dein Held braucht Glück um aus dieser Situation unbeschadet rauszukommen. Würde ab Tag 3 mit ernsthaften Erfierungen in Fingern und Zehen rechnen. Der angesprochene Fuchsbau dann evtl. eher ein Dachsbau? Ein frisch verenderter Hirsch, den er zerlegt und als Nahrungsquelle und Wärmequelle und Kleidung benutzt? Was hat er nochmal für ein Messer? Oder liegt der Jäger daneben mit Kleidung und Equip. Aufgespießt vom Hirsch? :wink:

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Liebe Leute!

Vielen lieben Dank für Eure Ideen und Überlegungen! Summa summarum hat die Bandbreite Eurer Überlegungen dazu geführt, dass ich meine romantisierte Vorstellung einer Flucht gründlich überdenke. Vor allem deshalb, weil es zumindest laut Maps in Estland (fast) kein Gebiet zu geben scheint, in dem man tagelang herumirren kann, ohne auf eine Behausung, Siedlung, einen Hof zu treffen.

Stefans Flucht wird weniger als drei Tage andauern, auch, weil die Flucht und ihre Wirkung auf die Pläne der Entführer einen anderen Zeitrahmen fast nicht zulassen - seine Flucht ist nicht der Anker der Geschichte, sondern ein Detail.

Vielen Dank nochmal an Euch alle! Der Input hier ist wirklich sehr ausgiebig.

Beste Grüße!
Peter

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Meine Prota ist in Teil 3 ebenfalls in der Pampa und auf sich allein gestellt. Ich lass die rumirren, wo ich auch bereits war (Bayrischer Wald / Grenze Tschechien). Zuerst waren auch mehrere Tage geplant, daraus wurde aber nicht mal ein ganzer. Es war schlichtweg auch zu fad. Also habe ich das ganze gekürzt und hab sie auf eine Kolonne von fanatischen Priestern treffen lassen :wink:

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