Überarbeitung meines Buches - wann am besten mit der Stilanalyse anfangen?

Von der Inzwischen-fast-8-Monate-Testleserin hatte ich telefonisch einen Zwischenstand bekommen: Sie hatte das Buch in den Sommerferien einmal durchgelesen, fand es okay, will sich irgendwann noch die Zeit nehmen für konkrete und detaillierte Randnotizen.
Mal sehen, ich habe jetzt erstmal mit den Hinweisen der 4 fertigen Testleser angefangen. Wenn von ihr noch etwas kommt, wird es mich freuen.

Sommerferien? Die waren letztes Jahr! Ich wäre stinksauer.

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Diese für mich etwas überkandidelten Stilanalyse-Markierungen sind von ihm.

http://www.andreaseschbach.de/schreiben/papyrus/stilanalyse.html

Wenn ich ihr 2000 Euro im Voraus dafür bezahlt hätte, dass sie als studierte Linguistin mein Manuskript unter die Lupe nimmt, dann wäre ich jetzt sauer. Dass sie mir gratis die Rückmeldung gegeben hat, sie fände mein Buch okay und die Charaktere glaubhaft, hat mich gefreut. Und wenn von ihr noch etwas kommt, dann auch gratis. Lieb von ihr.

Finde ich gar nicht überkandidelt sondern überaus brauchbar.
Das ist eine Ansichtssache. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, was du meintest. Danke.

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Wunderbar, dass du das so sehen kannst.

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Aber ganz ehrlich Corinna, dann wirst du nie fertig. Zumindest wenn du auf die Ergebnisse wartest…Wenn alle meine Testleser solange brauchen würden… Vielleicht suchst du dir noch ein paar andere? Wäre sicher hilfreich.

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Ich will ja jetzt aufhören mit dem Warten, und mit der nächsten Überarbeitungsrunde anfangen.
Bin nur unsicher, wo ich am besten ansetze.

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@_Corinna: Stell doch einfach mal die ersten paar Seiten hier in den Lesezirkel, dann kann man sich schon ein Bild machen und möglicherweise auch die eine oder andere Schwachstelle (so vorhanden) bennen.

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Wenn du das nicht möchtest, könntest du per PN eine Mailadresse anfragen und das erste Kapitel schicken.

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Im Internet möchte ich nichts Unfertiges veröffentlichen.

@Suse : Ganz lieben Dank für dein liebes Angebot. Vielleicht komme ich in einem halben Jahr oder so darauf zurück, wenn ich darf? Das erste Kapitel ist das, zu dem alle Testleser übereinstimmend gesagt hatten, dass ich viel zu viel die Details meines „Urlaubsortes“ einführe und unbedingt ganz viel davon rauskürzen soll. Ich gehe mal davon aus, du würdest dasselbe sagen. Seit dem 1.1. bin ich da auch schon fleißig an der Überarbeitung dran.

(Da sind die Entscheidungen noch relativ einfach, nur bestimmte Sachen kürzen. Die Grundstruktur betrifft das noch nicht, weil im ersten Kapitel nur zwei Handlungsstränge langsam eingeführt werden.)

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Das hängt bei mir immer stark davon ab, was ich gerade so mache, d. h. ob ich Zeit habe oder nicht. Fragen kann nie schaden.

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Hallo Corinna,

was die Stilanalyse anbetrifft, so bevorzuge ich persönlich folgendes Vorgehen:

  • Die Stilanalyse von Papyrus bleibt beim Schreiben aus, sonst wird man verrückt, zumal die Analyse nicht immer recht hat. Zwischendurch schalte ich sie ein, um zumindest Wortwiederholungen auszumerzen. Ansonsten ist Stil auch immer eine Geschmackssache.
  • Ich lasse einzelne Kapitel in einer kleinen Schreibgruppe mit Teilnehmern, die selber Autoren sind, in persönlichen Treffen bzw. Online-Sessions kritisch begutachten. Ich habe dann immer sofort die notwendige Rückmeldung, die dann in den folgenden Kapiteln berücksichtigt werden kann. Da brauche ich keine Wochen oder Monate auf Antworten warten und muss auch nicht ggf. eine komplette Überarbeitung vornehmen. Das Prinzip ist einfach „Learning on the job.“
  • Testleser sind eine heikle Angelegenheit. Das ist wie bei Ärzten: 4 Mediziner, 5 Meinungen. Auf gar keinen Fall lasse ich Familienmitglieder, weitere Verwandte oder enge Freunde den Text lesen und redigieren. Du bekommst alles, bloß keine gut verwertbare Analyse. Da freue mich lieber auf die manchmal harte und schmerzhafte, aber immer fundierte Kritik meiner Schreibgruppe.
  • Wenn Du es richtig gut machen willst, dann lass Dein Manuskript während der Entstehung nebenbei professionell lektorieren. Das kostet natürlich, hilft aber ungemein und verhindert, dass du im falschen Stil weiterschreibst. (Ich praktiziere das gerade selber und bin erstaunt, was eine etablierte Lektorin alles an stilistischen Unsauberkeiten aus meinen Texten herausholt. Es verhindert aber, dass ich im gleichen (falschen) Trott weiterschreibe. Für die Begleichung der Rechnungen werde ich demnächst einen Zweitjob annehmen müssen.) :smirk:

Für Dein Mammut-Werk kommen diese Weisheiten wahrscheinlich zu spät, aber mein Ratschlag ist, dass Du selbst beurteilst, ob Dir dein Werk gefällt oder nicht – nicht die Testleser sollten entscheiden. Hör auf Dein Herz und Deinen Bauch. Wenn die sagen, du musst noch einmal ran, dann MUSST Du noch einmal ran und ggf. stark kürzen. Das tut im ersten Augenblick sehr weh, aber manchmal hilft es ungemein. Aber wenn Du für dich selber sagen kannst, dass Dein Werk ok ist, dann betrachte die Rückmeldungen der Testleser sehr kritisch. (Ich mache das übrigens ähnlich, und dieses Vorgehen hat sich bewährt.)

Suche Dir für die nächste Überarbeitung andere leidgeprüfte und vertrauenswürdige Autoren und lass diese zunächst einen Blick auf Dein Exposé werfen. Dann kann man weitersehen. Wie hat Clint Eastwood in einem seiner Western gesagt? „Ride to town and things will develop.“ Genauso ist es.

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Ich habe da eine andere Erfahrung gemacht. Es kommt eben auf die Ehrlichkeit der Familienmitglieder an. Bei mir sind es a) mein Mann, b) meine Schwägerin. Mein Mann bekommt zwischendurch - im Gegensatz zu den anderen einzelne Szenen oder Kapitel zur Begutachtung. c) ist eine gute Freundin. Sie ist deshalb eine gute Freundin, weil sie ehrlich ist. d) ist jemand aus dem Forum.

Wenn es mir selbst nicht gefällt, ist weder ein Lektorat noch sonst etwas sinnvoll. Es ist Grundvoraussetzung, dass mir der eigene Text zusagt. Da sollte sich unsere Corinna nicht verrückt machen lassen.

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Ich habe die Stilanalyse auch die ganze Zeit angeschaltet. Damit möchte ich von vorneherein vermeiden, dass ich zu lange Sätze bilde oder Wortwiederholungen vorkommen.

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Hast Du einen Tipp, wo man so eine „neutrale“ online Schreibgruppe finden kann?

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Hallo Kilya,

vielen Dank für Deine Rückfrage!

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit VHS-Kursen zum Romanschreiben gemacht. Entweder wurden in diesen die Projekte der Teilnehmer an den entsprechenden Kurstagen intensiv besprochen, und zwar immer kritisch-konstruktiv, oder einzelne Kursteilnehmer haben sich außerhalb der VHS-Kurse in kleinen Gruppen zusammengeschlossen. Erfahrungsgemäß sind 3-4 Teilnehmer optimal. Dann ist genügend Zeit, um die einzelnen Projekte intensiv und ausführlich, auch teilweise per Zoom-Meeting, zu besprechen. Online ist eh bequemer und spart Anfahrten zu einem gemeinsamen Treffpunkt.

Ich bin in Berlin seit über 15 Jahren in einer Dreier-Schreibgruppe, die sich regelmäßig online trifft, und diehat mir ungemein geholfen.

Ich weiß nicht, ob es hier auf Papyrus auch schon solche (Online-) Schreibgruppen gibt, aber ich hätte durchaus Interesse an der Gründung/Teilnahme von/an kleinen Gruppen. Mein Interessenschwerpunkt liegt auf (Science-) Thrillern, aber auch Krimis, Science-Fiction, New Adult und Romance sind Themen, denen ich nicht abgeneigt bin. Man lernt grundsätzlich auch von anderen Genres. Wie sieht es bei Dir aus?
Cheers!

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Hallo Jean,
erst einmal vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Also einen VHS-Kurs zu besuchen wäre zu aufwendig. Ich arbeite in Vollzeit - mit sehr langen Stunden - und „stehle“ jede „freie Minute“ für’s schreiben.
Muss aber gleich dazu sagen, dass ich ein TOTALER NEULING bin! :face_with_peeking_eye: :face_with_hand_over_mouth:
Ich habe gerade erst mit meinem ersten Roman angefangen… :crazy_face:
All den „Stimmen“ die meinten, ich sei verrückt und das würde doch eh’ nie was werden zum Trotz!
Ich versuche es mit einer Mischung aus Murder-Mistery mit Computer Technologien und Mystik! Aber ich muss auch gleich dazu sagen, dass ich in Englisch schreibe! :sweat_smile:
Daher hatte ich gefragt, ob es so etwas online gibt!
Interesse an einer „kleinen Online Schreibgruppe“ hätte ich auf jeden Fall, zumal ich eh vorhatte, den Roman auch ins Deutsche zu übersetzen.
Muss vielleicht dazu sagen, dass ich 3-sprachig aufgewachsen bin und für den ersten Versuch ist Englisch die einfachere Sprache.
Dein Roman hört sich auf jeden Fall sehr interessant an. Hast Du inzwischen genügend fundierte Informationen zum Bergsteigen gefunden?
Cheers! (Sagt man das so?) :sweat_smile:

Hallo Kilya,

das war ja eine sensationell schnelle Antwort!
Was den „Totalen Neuling“ anbetrifft, so kann ich Dir nur aufmunternd zurufen, dass auch jeder Marathon mit dem ersten Schritt beginnt. In diesem Sinne möchte ich dir den Rat des Philosophen Herbert Marcuse ans Herzen legen: „Weitermachen!“ (Der Spruch steht sogar auf seinem Grabstein … Datei:Grave-of-Herbert-Marcuse.jpg – Wikipedia).

Die zeitliche Beschränkung für das Schreiben, bedingt durch den Vollzeitjob, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Ich glaube, dieses Problem kennen viele hier im Forum.

Deine Mischung aus Murder-Mistery, Computer Technologien und Mystik klingt lecker! Mal ganz was anderes!

Im Englischen bin ich auch ganz gut unterwegs, allerdings vor allem im Business Englisch. Ich habe jahrelang für U.S.- und britische Firmen gearbeitet, daher auch das „Cheers“, das ich vorher nicht so kannte. Einen Roman in Englisch zu schreiben, traue ich mir nicht zu.

Informationen zum Bergsteigen habe ich zwar reichlich gefunden, möchte diese aber nach Verwendung in meinem Projekt noch einmal durch echte Profis checken lassen.

Was die Online-Schreibgruppe anbetrifft, so finden sich vielleicht noch weitere Gleichgesinnte hier im Forum. Man liest sich demnächst!

In diesem Sinne wünsche ich eine gute Nacht!

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Na, Deine Antwort hat ja auch nicht lange auf sich warten lassen! :wink:
Danke für die „Aufmunterung“ - tut gut! Aber im Augenblick macht es mir auch einfach zu viel Spaß, als dass ich mich entmutigen lassen würde.
Auf jeden Fall werden wir uns hier sicher wieder lesen…
Auch Dir - in diesem Sinne - GN8!