Ich werde den bei mir wohl brauchen, denn darum dreht sich ein guter Teil der Geschichte …
Dann darfst du ihn selbstverständlich auch erklären. Aber bei Star Wars - so 20 Jahre nach den Originalen, war diese Erklärung einfach komplett überflüssig.
Ich finde es allerdings schon hilfreich, wenn zumindest der Autor über diese Dinge Bescheid weiß. Ich habe es in manchen Manuskripten von Bekannten erlebt, dass nicht mal der Autor genau wusste, wie diese oder jene magische oder überirdische Fähigkeit funktionierte. Und dann wurde es schnell willkürlich und unlogisch.
Aber vielleicht gefällt mir das mit den Midi-Chlorianern auch nur, weil ich mir als Biologin oft solche Gedanken um die physischen Ursachen von allem Möglichen mache …
Plotholes als griechischer Philosoph - das ist ja eine supergeniale Idee!
Da hätten wir dann zwei schöne Personifizierungen für das, was Autoren ihren Lesern mit einem “zu wenig” und “zu viel” an Storytelling antun können:
Prokrustes, der seine Gäste ins Bett legt und, wenn sie zu groß für das Bett waren, die Füße abschneidet.
Plotholes, das Gegenteil in seiner Überfürsorglichkeit, der seinen Gästen drei Nachthemden und vier paar Socken übereinander anzieht.
In Fantasy müssen Dinge nicht unbedingt biologische Ursachen haben. Ich sehe den Effekt, den sie haben. Da die Gesetze meinem eigenen Willen und nicht den Naturgesetzen folgen, muss ich mir um alles, was darüber hinaus geht, keine Sorgen machen
Dafür gibt es gaaanz viele andere Bücher in dieser Art. Zum Beispiel die Reihe „Einsamer Wolf“. Dabei handelt es sich um Solo-Abenteuer-„Romane“ deren Verlauf du selbst bestimmst - so wie du beschrieben hast.
LG
Matthias
Hy Isabel, das ging mir genauso mit Supernatural, die letzte Folge hätte nicht notgetan.
Ich persönlich halte es mal so und so. Aber generell sind ständige Wiederholungen auch für mich nervig, deswegen bin ich sparsam damit.
Auch Fantasywelten funktionieren nicht ohne Gesetze. Sie können völlig anders aussehen als bei uns, aber man sollte sich dran halten und nicht einfach so z.B. einen Wasserfall je nach Lust und Laune mal bergauf und mal bergab fließen lassen. Wenn doch, sollte man es erklären, und zwar so, dass es für den Leser nachvollziehbar ist. ‘Weil sonst mein Plot nicht funktioniert’ gilt nicht als brauchbare Erklärung
Man braucht wirklich nicht alles bis ins kleinste Detail zu erklären, aber wenn etwas völlig anders abläuft, als wir es von unserer ‘normalen’ Welt gewohnt sind, sollte man das schon etwas näher ausführen.
Und ich finde es total spannend, die biologischen Hintergründe meiner erfundenen Lebewesen auszudenken. Von der Ernährung bis zum Balz- und Paarungsverhalten der Tiere über Pflanzen und ihre Anwendung als Heilpflanzen bis zu einigen Details über Evolution und moderne Züchtung.
Manchmal sind meine Notizen zum Totlachen.
Andere Autoren toben sich bei der Magie aus, ich lieber bei der Biologie. Die Natur kann so viel Magie entfalten …
Zur Freude der Fans. Da kann man dann auch ein wissenschaftliches Lexikon rausbringen - über Hobbits …
@Yoro: Klar, die Gesetze sollten in sich logisch sein, aber sie können komplett ihre Grundlage in der Phanatsie finden. Das ist der Unterschied zur SF, die mit einem Bein immer in unserer Welt steht und sich an die realen Naturgesetze halten muss.
Weitgehend. Nur nicht, wenn man anfängt, mit Überlichtgeschwindigkeit zu reisen …
@Pamina22 1. Hatte Star Trek da eine geniale Energie (war glaube ich was mit Raumfaltung und ist theoretisch möglich), 2. Haben Göttinger Forscher vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass sie einen Antrieb zur Überlichtgeschwindigkeit erforschen. Es gibt ja ganze Physik-Vorlesungen zur Technik von Star Trek. Das hat schon alles Hand und Fuß.
Im Krieg der Sterne kam Raumfaltung nicht vor. Aber es stört auch nicht. Für mich ist das das Magie-Element von Science-Fiction.
Wenn Dich solche Themen interessieren, empfehle ich, die Original-Arbeiten zu lesen, nicht nur die
Pressemitteilungen in der HNA. Die sind leider sachlich oft etwas fragwürdig.
Und am Beispiel von Star Trek, viel von deren “Technik” ist eigentlich auch Magie,
in der SF hat sie nur einen anderen Namen.
Na, charmant, charmant. Nö, diese Meldung geisterte die letzten Tage überall in den Medien herum, nicht nur in einem Käsblatt. Außerdem hätte ich jetzt auch noch auf den Physikprofessor verweisen können, der ständig Vorträge über die Physik von Star Trek hält und bereits vor Jahren auf die Machbarkeit von Überlichtgeschwindigkeit einging.
@Pamina22 : Dass Star Wars diese Technik nicht erzählt und überhaupt wenig auf Technik eingeht… merkst du was? In dem Bereich übererzählt Star Wars dann mal nicht.
Die meisten (Schriftsteller) wissen noch nicht einmal genügend über die biologischen Hintergründe der *eigenen *Art. Da wird recherchiert, wo man es besser wissen müsste. Geraten, wo man recherchieren könnte. Fabuliert, wo man es eigentlich besser weiß. Und abgestritten, bis es lächerlich wird.
Tja, bei mir ist das mit der Biologie so eine Art Berufskrankheit …
Dass das in der Bevölkerung meist nicht so der Fall ist, erlebe ich täglich.
Warum auch nicht? Da sind spannende Themen dabei.
Allerdings gibt es auch Bücher und Vorlesungen über die Physik von Superhelden. Trotzdem laufe ich
nicht morgen los und suche ein Team aus X-Men zusammen.
Und hier ist der Punkt, an dem Relativitätstheorie und Quantenmechanik kollidieren.
Der Trick beim hypothetischen Warp-Antrieb ist der, dass Du schneller als Licht von
A nach B kommen kannst ohne Dich mit Überlichtgeschwindigkeit zu bewegen.
Wir als Autoren können doch schreiben, was wir wollen, solange es in sich schlüssig genug ist,
um den Leser nicht aus der Geschichte zu werfen. Oder Du machst es wie Star Wars und erklärst
es einfach gar nicht weiter. Wird die Geschichte dadurch schlechter? Ich denke nicht.
Nicht annähernd jede Kurzgeschichte hat ein offenes Ende.
Science fiction (primär die mit Raumschiffstories, es gibt auch andere, bessere …) ist schlicht Fantasy, die in der Zukunft spielt.
Es würde schon reichen, mit* normaler Lichtgeschwindigkeit zu reisen, aufgrund der Längenkontraktion schrumpft sowohl der bewegte Körper, als auch die Distanz in Bewegungsrichtung. Ein Menschenleben würde theoretisch ausreichen, um das Universum mit Lichtgeschwindigkeit zu durchqueren. Allerdings ist es für Masse physikalisch unmöglich, da sie sich unendlich erhöhen würde und somit der Energieaufwand ebenfalls unendlich werden müsste. Beides ist ein Paradoxon.
Raumfaltung, Warpantrieb, Wurmlöcher und ähnliche Spekulationen sind, wenigstens bisher, reine Fantasy.
Dazu kommt das Problem der Zeitdilatation. Bewegte Uhren gehen langsamer, wie Einstein mit seiner Relativitätstheorie bewies. Ein paar Jahre mit Lichtgeschwindigkeit zu reisen, hieße, bei Rückkehr zur Erde, um Jahrhunderte in die (irdische) Zukunft gereist zu sein, wo die Uhren, aus Sicht der Raumschiffbesatzung, schneller liefen. Womit wiederum klargestellt ist: Reisen in die irdische Zukunft wären wenigstens theoretisch* möglich. In die Vergangenheit nicht! Der Zeitpfeil ist eindimensional, er zeigt immer in Richtung zunehmender Entropie. (Veränderung).
Raum und Zeit sind auch nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt entstanden. Sie sind gleichzeitig entstanden und bilden ein untrennbares Kontinuum.
Zum Thema Übererzählen: Quod erat demonstrandum.