Überblick Charaktereigenschaften

Hallo zusammen,

wie behaltet ihr den Überblick über die Charaktereigenschaften eurer Figuren?

Ich nutze den Organizer, die Notizen, die Kommentarfunktion, verschiedene Denkbretter, die Figurendatenbank, ein Hilfsdokument mit den Figuren, in denen ich sie ganz genau beschreibe …

Nehmen wir mal an, ich hätte eine Figur, die eine Brille trägt, dick ist, sich nicht schminkt, mit Ausnahme der Lippen, die sie überdeutlich schminkt und deshalb von allen ausgelacht wird.

Da so ein Satz (rot markiert) natürlich nicht in dieser Form in einem Roman vorkommen kann, verpackt man die Äußerlichkeiten mit den dazugehörigen Charaktereigenschaften und anderen Eigenschaften in Dialoge, in Nebensätze, in auktoriale Hinweise, die ganze Bandbreite der Mittel eben.

Nun zu meiner Frage: Wie behaltet ihr da den Überblick, ob ihr nun alles erwähnt habt, was für den Charakter wichtig ist?

Wohl gemerkt, mich interessieren nicht die stilistischen Mittel, um die Figur zum Leben zu erwecken sondern wie ihr es schafft, dass man nichts, was für diese Person wichtig ist, vergisst. Ich kann ja schlecht jeden Satz, in dem besagte Figur vorkommt und / oder auf den Bezug auf die Figur genommen wird, bunt markieren. Und warum kann ich das nicht? Weil es typischerweise mehr als eine Figur oder zwei Figuren gibt (bei Harold Pinter mag das eventuell anders sein).

Besten Dank vorab für Eure Tipps, mit denen ich vermutlich wieder einmal überschüttet werde und mich nachher frage, warum ich nicht selbst darauf gekommen bin :).

Das „Meine Figuren“ Verzeichnis von Papyrus Autor hattest Du aber schon entdeckt …? :slight_smile:

Und das dieses, wenn Dir die Felder nicht genug sind, es auch selbst konfigurieren kannst?

Ich benutze dafür ausschliesslich die Figurendatenbank, die ich mir nach meinen Vorstellungen umgebaut habe. Bei Bedarf wird sie um entsprechende Felder bzw. Tabellen wie bspw. Rassen, Organisationen etc. erweitert.

Mir ist wichtig, dass alle Informationen an einem Platz sind und dafür sind nunmal Datenbanken das geeignetsten Mittel. Die Verteilung von Informationen über Organizer, Notizen, Denkbretter, Datenbank und Hilfsdokumente ist m. E. nur computergestützte Zettelwirtschaft und man verbringt mehr Zeit mit Suchen, als initial einmal den Aufwand in die Anpassung der Datenbank zu stecken. Zum Glück ist ja die Datenbank von Papyrus sehr anwenderfreundlich und flexibel. Nur bei der Formularerstellung vermisse ich die Funktion “Ausrichten” für die Felder, wie es bspw. bei Zeichenobjekte in Powerpoint möglich ist, das ist momentan halt Handarbeit.

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Ja. Und sie ist vollgepackt.

Ebenfalls ja. Aber das hilft mir nicht für den Überblick im Text.

Für mich ist an den Figuren nur wirklich “wichtig”, was auch zur Geschichte beiträgt. Daher sorgt die Geschichte allein dafür, dass alles wirklich Wichtige gesagt wird - allerspätestens an den dafür vorgesehenen Stellen, aber eher vorher natürlich.
Der Rest ist austauschbar und rundet nur ab - ich werd nicht alles erwähnen, was sich später wie “Liste abhaken” lesen würde. Und diese Listen erkennt man auch, wenn man die Infos streckt und versprengt. Finde ich meist ärgerlich.

Beispiel:
Wenn für die Geschichte wichtig ist, dass eine Figur nur ein eingeschränktes Sichtfeld hat, damit er/sie später etwas übersehen wird, dann werde ich das Holzauge sicher erwähnt haben und erneut erwähnen.
Ob diese Figur ansonsten dick und blond sei…egal. Kann ich auch dem Leser überlassen. Aber selbst wenn ich es erwähne - da die Info (blond) unwichtig ist, erwähne ich das vermutlich eh kein zweites Mal und muss es mir daher gar nicht merken.

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Die Figurendatenbank ist sehr nützlich, aber ich kann ja nicht dort eintragen, dass ich den Lippenstift (nur als Beispiel) schon auf S. 3, S.150 und S.149 habe. Das sehe ich in der Datenbank ja nicht.

Das war nur ein Beispiel zur Vereinfachung der Schilderung meines Problems. Ich habe zum Beispiel 10 Merkmale, die für die Geschichte wichtig sind, weiß aber nicht mehr, ob ich bereits alle 10 erwähnt habe. Und ich weiß es deshalb nicht mehr, weil ich ja nun mal nicht alles an einem Tag schreibe.

Ich glaube, @Suse meinte, den Überblick darüber, welche Einzelheiten bereits im Text verwendet werden/enthalten sind - da habe ich bisher versucht, das in der FigurenDB in eines der Felder reinzuschreiben. Ist aber sehr rudimentär und nicht wirklich serientauglich, mein Verfahren.
Wer hat noch eine Idee?

Wenn wirklich 10 Merkmale wichtig sind, dann würde ich in der Tat eine Liste führen :smiley:

  1. Holzauge - erledigt: Kapitel 2 im Dialog mit Spiegel-Ich
  2. Blond - (to do - vermutlich in Szene “Beim Friseur”)
  3. Lange Beine - to do
  4. Kleid aus Rosen - erledigt: Metapher von Subway to Sally Song
  5. Mathe-Ass - to do: Suche imposante Matheaufgabe, die mittels Bananen gelöst werden muss. Wo einbauen?
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Ganz genau das meine ich.

Eben. So hatte ich es auch schon probiert. Das führt aber zu nichts.

Mit Seitenzahlen? Und wenn ich dann irgendwo was einfüge … ? Mal sehen, vielleicht nehme ich zusätzlich zur Figurendatenbank doch noch die Kommentarfunktion mit anderer Schriftart oder so, damit es sich von den “normalen” Kommentaren abhebt.

Habe meinen Beitrag dazu geupdated. Seitenzahlen würde ich dafür lassen. Man ändert zu viel und müsste dann immer wieder die Angaben nachbessern. Ich merke mir Sachen mit Kontext eh besser. Siehe Update oben.

Wahrscheinlich das Beste. Ich dachte, es gäbe vielleicht eine elegantere Lösung. Ich habe schon ein Dokument gemäß Anregung von Andreas Eschbach. Weiß nicht mehr, wo er es gepostet hatte. Auf jeden Fall hat jede Figur ein eigenes Kapitel, damit man sie im Navigator direkt anklicken kann. Ich habe sie dort alphabetisch sortiert und dort stehen die Charaktereigenschaften inkl. Bildern, Alter, etc. Dann werde ich dieses Dokument intensiver pflegen gemäß deiner Listenanregung, also entsprechend ergänzen und mich zwingen, dort alles umgehend einzutragen.

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Im Organizer kann man Kommentare zumindest fett oder kursiv setzen und mit einer von 7 Farben markieren - das wird dann auch im Navigator so angezeigt.

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Wenn es nur um eine übersichtliche Zahl von Merkmalen geht, kannst du dir - um bei deinem Beispiel zu bleiben - 10 Felder anlegen, sie als Typ “Autolink” definieren, im Reiter “Volltextsuche” das Häkchen bei “Automatische Erzeugung von Figurenlinks” setzen und drauflosschreiben. Wenn du später wissen willst, ob und wo du “Lippenstift” verwendet hast, gibst du das Wort ins Suchfeld vom Organizer ein und bekommst alle Kapitel und Szenen angezeigt, wo der Begriff verwendet wurde. Aber Papyrus führt dann alle Vorkommnisse von “Lippenstift” auf und kann natürlich nicht unterscheiden, ob da nun Susis oder Martinas Lippenstift gemeint war. Da müsstest du dann beim Schreiben manuell via Rechtsklick “Figurenlink entfernen” auswählen.

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Ergänzung:
Oder du legst besser noch eine eigene Tabelle “Merkmale” an mit den Feldern:

  • Bezeichnung (Autolink, siehe Kommentar oben)
  • gehört_zu
  • Anmerkung
  • etc.

Damit bist du flexibel. Du kannst so viele Merkmale wie du willst eingeben und sie der jeweiligen Figur zuordnen und bekommst sie im Organizer angezeigt.

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Liebe Alex,

gibt es in Papyrus keine Möglichkeit, Indices einzusetzen? Das wäre doch für hiesiges Problem die ganz passende Lösung?

Gruß von Palinurus

Hallo Ralf,

Man kann das Problem dadurch lösen, daß man auf ein Stichwortverzeichnis zurückgreift. Ich habe es gerade mal ausprobiert.

Wenn @Suse bspw. wissen will, **wo (genau) **in ihrem Dokument sie überall für ihre Protagonistin Erna bzgl. ihrer physischen Eigenschaften geschrieben hat, legt sie im Schreibvorgang immer dann einen Stichworteintrag an, wo davon die Rede ist. Das generierte Stichwortverzeichnis – ich habe es einfach mal ans Ende des Testdokuments gestellt – listet dann alle Seitenzahlen (samt Sprungmarke [Seitenzahl]). Sie verwendet dann immer das klassifizierende Stichwort ‘Ernas Aussehen’ (oder so).

Nicht so günstig in Papyrus ist dabei allerdings bisher zweierlei:

  1. Es kann nur ein Wort aufgenommen werden (was aber zum Indizieren zumindest reicht).
  2. Die klassifizierenden Stichwörter müssen je händisch eingetragen werden ins entsprechende Feld des Dialogs. Es wäre schön, wenn da ein Scrollfeld wäre, das bereits eingetragene klass. Stw. listet zur Wiederauswahl (sonst sind Verschreiber möglich, woraufhin ja eine neues klass. Stw. entstünde).

Man wünschte sich also eine Indexfunktion für diesen Fall. In WordPerfect war das sehr geschickt gelöst:

  • man konnte auch eine Wortgruppe in den Index aufnehmen
  • einmal ein Index angelegt, war er wie oben beschrieben immer wieder verwendbar (Scrollfeld), statt jedes Mal wieder händisch eintragen zu müssen.
  • es gab die Möglichkeit, einen Unter-Index anzulegen.
    Bsp: Index: Physische Eigenschaften Protagonisten + Unterindices: Erna, Fredo, Karl-Heinz etc.pp.

Die Indexliste in WP war überall im Dokument anlegbar (oder auch außerhalb), so daß man stets auf alle relevanten Informationen zugreifen und sich darüber einen Überblick verschaffen konnte.
Eigentlich müßte das mit ganz geringem Programmieraufwand (Stw-Liste Funktion in Papyrus erweitert) machbar sein. Wäre ein tolles Tool.

Wenigstens die Bereitstellung bereits angelegter Stw in einem Scrollfeld wäre wünschenswert.

Wenn Suse also im Index (jetzt: 'Stichwortverz.) unter ‘Erna - physische Merkmale’ dann einmal ‘sie kämmte ihr blondes Haar [S. 41]’ fände und einmal ‘es gab keine Spülung für ihre schwarzen Haare im Laden [S. 1043]’, wüßte sie, daß sie Erna zwei nicht kompatible Eigenschaften zugeschrieben hätte und noch nachbessern müßte (entweder auf S. 41 oder S. 1043). – Das setzte halt voraus, daß auch Wortgruppen indizierbar wären …
Im Moment könnte sie in Papyrus unter dem Erna-Stw bloß ‘blond [S. 41]’ und ‘schwarzhaarig [S. 1043]’ erkennen. – Aber immerhin: Sie könnte damit alle möglichen Eigenschaften, nicht nur physische, “indizieren”. Genauso ‘Wendepunkte’ ausgeben lassen oder Wohnorte, Handlungsorte usw. – Im Prinzip kann nach Index-Stw alles indiziert werden. Fragt sich nur, ob das dann noch übersichtlich ist …

Ich halte es jedenfalls für absolut nicht zielführend, derlei Informationen in einer Tab oder DB abzulegen, die nicht aktualisiert wird. Außerdem ist’s doch verrückt, jedesmal, wenn ich etwas zu Erna oder Karl-Heinz schreibe, dann woananders einzutragen, daß und wo ich es notiert habe. Eine simple Indexfunktion wie eben angedeutet würde viel bringen.

Für mich waren und sind – in komplexeren Arbeiten – z.B. Bezugsindices wichtig: Bspw.: Ich lege anbei einer Beschreibung von diesem oder jenem in Kap. IX einen Index an ‘Bezug auf XYZ in Kap. II S. 41’ (o.ä.).

Was ich unter dem Stw. ‘Index’ in der Hilfe fand, war nicht erhellend. Einen über die Menüfunktion anlegen zu wollen, fürrte dazu, daß ein ganzer Abschnitt umformatiert wurde …

Gruß von Palinurus

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Lügner brauchen eben ein gutes Gedächtnis, da hilft alles nichts. Ich bin da auch ganz bei @Stolpervogel.

Wenn ich eine Geschichte schreibe, dann kommt eine Szene, wo eine Eigenschaft wichtig ist, dann weiß ich schon, ob ich die erwähnt habe. Und wenn nicht, dann suche ich danach (Strg+f). Ich lese aber auch ständig, was ich schon geschrieben habe (ich bin ein Während-des-Schreibens-Überarbeiter) und komme so zwar kaum voran, doch wenn, dann ist die Szene schon ziemlich fertig. Bei mir als bekennendem Nicht-Plotter ist es blöd, wenn ich mittendrin eine tolle Idee habe, doch die Figur schon **vorher **anders charakterisiert wurde, dann sitze ich in der Scheiße.

Du kannst in deiner Figurendatenbank sicher ein großes Textfeld machen und da reinschreiben:* Emma, charakterisiert: S. 20 blond, S. 25 blöd, S. 41 strunz, S. 42 doof, S. 98 Haare gefärbt*
Ist natürlich Mist, wenn du dann Kapitel verschiebst (was viele ja gerne machen), weil dann deine Seitenzahlen nicht mehr stimmen. Es sei denn, du schreibst in die Datenbank die Seitenzahl als Variable (sacht man das so?), dann ginge das.

Haste mal ihre Telefonnummer?

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