Trennung von Namen am Zeilenende

Hi,
ich habe gerade aktuell das Problem, dass einige Namen am Zeilenende getrennt werden. Ich bekomme es einfach nicht anders hin. Ist das eigentlich schlimm oder mache ich mir da unnötig einen Kopf?

In der aktuellen Entwurfsversion meines Romans habe ich darauf geachtet, dass das nur in Ausnahmefällen passiert und bei zusammengesetzten Nachnamen oder welche, die einer Zusammensetzung gleichen wie z. B. Kleinschmidt wird zu Klein- nächste Zeile schmidt.

Allerdings habe ich am Ende des Romans eine Leseprobe eines bereits veröffentlichten Werkes. Da kann ich ja nichts mehr ändern. Und Microspacing hilft mir auch nicht weiter.
Unschön ist z. B. Se- nächste Zeile bastian.

Ich seh da kein Problem. Aber ich bin ohnehin der Ansicht, dass beim Buchsatz viel zu viel mittelalterlicher Perfektionsunsinn betrieben wird – gerade vor dem Hintergrund, was das Buch dann einbringt. Aber ich komme eh vom Webdesign und muss immer wieder mal meinen Printkollegen erklären, dass man im Web eben etwas entspannter sein muss als beim Satz von Printmedien.

Aber da du das Microspacing erwähnst und die Silbentrennung wohl auch mit Aufwand unterdrücken willst: Weißt du, dass du das Wort markieren kannst und dann im Menü unter „Text“ → „Sprache und Silbentrennung“ die Trennung nur für dieses Wort ausschalten kannst?

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Hi,
danke. Ja. Das weiß ich, führt aber zu unschönen Lücken, die noch schlimmer sind als die unliebsame Trennung.

Es geht um print. Beim ebook gibt es das Problem ja gar nicht.

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Weißt du, in den Achtigern haben wir Kohlepapier verwendet und für die internen Kopien sehr dünnes, farbiges Papier. Und in allen internen Akten hingen diese hauchdünnen Papierseiten, durch die man durchgucken konnte.

Dann kamen die Computer und man hat stattdessen einfach ein zweites Exemplar auf normalem Papier ausgedruckt. Das fand ich zunächst sehr störend, aber ich hab mich dran gewöhnt.

Und heute ist es so, dass viele Leute E-Book-Reader verwenden, im Internet surfen und auch Papierbücher lesen. Ich frage mich wirklich ernsthaft, ob man sich da nicht auch bei Papierbüchern etwas mehr entspannen könnte. Die Welt hat sich halt verändert und es ist auf dem E-Book-Medium normal, Textlücken zu haben. Was ist so anders an einem Papierbuch?

Aber ich weiß, du stehst auf Buchsatz und findest da dann noch Fehler. Ich will dir den Spaß dann auch nicht schlechtreden.

Wenn die Wortabstände zu groß sind, könnte man es damit tricksen, dass in dieser einen Zeile (oder noch eine Zeile davor) die Buchstabenbreite auf z. B. 101 % oder 102 % gestellt wird. – Wenn das nicht zu viel Aufwand ist. – Oder um die Trennung zu verhindern, die Reihe auf Buchstabenbreite 99 % oder 98% schrumpfen.

Ich versuch noch mal mein Glück.

Ja, ich weiß.

Kann man nicht irgendwo einstellen, dass bei der Trennung mind. 3 Buchstaben zusammenbleiben müssen? Würde dein Beispiel mit Se-bastian lösen.

Ich verstehe aber den Ansatz, ich trenne Eigennamen gar nicht. Ich schreibe eher beim Buchsatz die Textstelle um, wenn es gar nicht anders geht (und wähle meist sehr kurze Namen, damit das Problem gar nicht erst auftritt).

Dank der eBooks ist es aber „normal“ geworden, teilweise seltsam anmutend zu trennen.

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Mal sehen, ob das dann passt. Die Seitenzahl darf sich nicht mehr ändern. Wenn alle Stricke reißen, muss es eben so bleiben.
Danke für eure Tipps.

Hmmm. in MS Word kannst du einfach „Keine Silbentrennung“ für ein Wort einstellen. Global lässt sich die „Aggressivität“ der Silbentrennung einstellen. In Papyrus bin ich nicht ganz sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass das ebenfalls für einzelne Wörter per Kontextmenü oder global oder für einzelne Absätze geht. Notfalls würde ich immer vor dem Namen zwangsumbrechen oder besser noch den Satz umstellen oder erweitern, so dass diese Trennung vermieden wird. Ehrlich gesagt möchte ich mich nämlich den Vorrednern, die ein „ist egal“ vertreten nicht anschließen. Ich finde, alles was man beim Buchsatz sieht und beheben kann, soll man auch beheben. Wie alles andere, was man an Unschönheiten im Bucht auch… Fehler bleiben womöglich auch danach noch genug. Ein Buch sollte aber so gut sein und aussehen, wie man es eben erreichen kann. Vielleicht ist manch einem egal, mir aber nicht.

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Genau das ist auch mein Bestreben. Das mit der Silbentrennung kann man einstellen, doch dann passt es eben nicht mehr. Ich muss einfach noch mal weiterbasteln. Bis meine Testleser fertig sind (erwarte ihr Feedback zum 31.05.) habe ich schließlich noch reichlich Zeit (und die forianischen Anregungen).

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Geht mir genauso. Da entsteht der Eindruck, Buchsatz wäre antiquierter Selbstzweck und nicht die Kunst Texte möglichst gut lesbar zu präsentieren.

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Genau. Qualität ist kein Selbstzweck sondern die Basis des Ausdrucks der eigenen Geschichte und der Verbindung zum Leser. Ich würde als Leser jedenfalls mindestens unbewusst vermutlich von der Sorgfalt der äußeren Gestaltung auch auf die beim Schreiben oder Verlegen schließen. Das gilt auch bei EBooks. Und nicht umsonst lesen wir Bücher ja eher selten in der Form von Webseiten.

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Vor das Wort, was nicht getrennt werden soll, einfach einen manuellen Trennstrich (ohne Leerzeichen) einfügen. Geht mit Strg + - oder cmd + -
Man kann auch den manuellen Trennstrich an eine genehme Stelle im Wort platzieren. Das Wort wird dann aber nur getrennt, wenn es auch am Zeilenende nötig wäre.

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Wie oft hast du denn den Fall im Text? Du könntest ja die entsprechenden Zeilen auch hier mal posten und dir Vorschläge abholen, wie man da noch die eine oder andere Silbe elegant reinsteckt, so dass der Umbruch vermieden wird.

Es taucht schon relativ häufig auf. Als Leseprobe habe ich Kapitel 1 im Buch aufgenommen, das sich über 10 Seiten erstreckt. Dabei taucht die unschöne Trennung auf insgesamt 4 Seiten auf.
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„Stinkwut“ → „Eine Stinkwut“ (oder vorher „heftige Schweißausbrüche“)
",also ähm, … ähm, " → ein ähm weg
„maßgeschneidert“ → „wie maßgeschneidert“

Das Buch ist bereits veröffentlicht. Deshalb werde ich keine Worte streichen. Da das Buch in einer anderen Schriftart geschrieben ist, tritt das Problem in der veröffentlichten Version nicht auf.
Aus demselben Grund werde ich auch keine Wörter hinzufügen (können). Ich finde, da muss die Leseprobe identisch sein mit der bereits veröffentlichten Version.

Ist es eine Option, die Leseprobe etwas einzukürzen und am Anfang/Ende darauf hinzuweisen? Das fällt mir manchmal bei großen Verlagen auf, die Leseprobe weicht durchaus leicht von der Vollversion ab. Nicht gravierend, aber fällt schon auf.

Da müsste ich schon mittendrin die o. g. Stellen herausnehmen. Das ergibt dann keinen Sinn.
Eine Abweichung möchte ich nicht. Es wird vermutlich niemandem auffallen, ob ein ähm mehr oder weniger auftaucht, dennoch möchte ich es identisch halten. Dann lebe ich lieber mit den unschönen Trennungen.

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