Tochter (10) möchte Autorin werden

Hallo an alle Schrifsteller,
meine Tochter (10 Jahre, 4.Klasse) schreibt für ihr Leben gerne. Sie verfasst selbstständig (noch per Hand) Bücher und hat für ihr Alter auch wirklich „krasse“ Formulierungen drauf.
Das ist selbst ihrer Deutschlehrerin aufgefallen und sie erwähnt das in sämtlichen Zeugnissen, etc.
Sie hat hier wirklich ein Talent.

Das hat die Leidenschaft meiner Tochter nochmal beflügelt.
Sie möchte Autorin werden und dafür Germanistik studieren.

Ich persönlich denke, dass es für die ersten Schriften reicht, es mit der Hand zu schreiben. Aber ich bin sicher, dass für ein richtig großes Buch ja viel mehr dahiner steckt.
Ich denke z.B. an eine Charakter-Datenbank, Plot-Strang, geplante Plot-Twists, etc. und nicht aufs gerade Wohl heraus zu schreiben.

Meine Frage ist daher:
Ihr Talent möchte ich wirklich gerne fördern - aber sinnvoll.
Gibt es eine Art „Kurs“ wo man diese Dinge lernt/plant?
z.B.

  • Wie gehe ich z.B. am besten an ein neues Buchprojekt,
  • wie plane ich es,
  • was brauche ich alles,
  • welches Programm sollte ich nutzen,
  • wo bekomme ich mein Impressum als Selbstverleger her,
  • etc.

Ich wäre Euch dankbar, wenn ihr mir Tipps geben könntet.

Danke im Voraus
Stefan

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Servus Stefan
Zunächst einmal herzlich Willkommen und Gratulation zu deiner Tochter.
Zu deiner Anfrage, bez. Was DU brauchst. Das ist nämlich komplett was anderes, als dein (schreibendes) Kind braucht.
Ganz oben anzuführen wäre Geduld. Die Kleine wächst (wenn du sie in Ruhe lässt über sich und dich hinaus), und sie lebt ihr eigenes Leben, nicht deines. Wundere dich nicht, wenn es eines Tages mal (kurzfristig) nicht deinen eigenen Vorstellungen entspricht. Gib ihr die Chance selbst zu schreiben. Halte dich mit deinen Wünschen und Urteilen zurück und sei einfach nur da wenn sie dich braucht. Wann das ist und was du dann zu tun hast, sagt sie dir schon. Unterstütze sie mit Lob, verzichte auf Tadel und mach ihr immer Mut. Gerade den wird sie brauchen.
Was sie noch braucht sind Papier und Stift, einen Raum, in dem sie sich zurückziehen kann (und nicht gestört wird) und jede Menge adäquate (= altersgerechte) Literatur, am besten in dem Genre, in dem sie schreibt. Sekkiere sie nicht mit Workshops oder semiprofessionellen Werkzeugen, die sie überfordern und langweilen. Schliess dich mit den Deutschlehrerinnen zusammen, oft wissen die von kindgerechten Events und anderen Förderungen, von denen Normaleltern keine Ahnung haben.
Und Göttin, sei stolz auf das Mädel!

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Willkommen,

Zuerst: 10 Jahre ist noch sehr jung, um professionell zu Schreiben. Am Anfang wäre ein Schreib-Ort praktisch. Vielleicht einen Schreibtisch - Vielleicht eine riesige Korkwand (ich habe so etwas).
Dort kann sie Bilder ranheften, oder Charakterzeichnungen, oder Handlungsorte.

Papyrus unterstützt so etwas mit dem „Denkbrett“ - aber als 10 jährige, vielleicht lieber greifbarer gestalten. Führe sie an einen 13-17" Laptop heran, oder investiere in einen kleinen Desktop Pc. Das kann ein lautloses Mini Teil sein, wie es Asus anbietet. Dazu eine gute Tastatur (wichtig, dass es kein billig Murks ist), z.b eine Cherry Stream. (noch günstig) und am Anfang reicht vielleicht ein kostenloses Office wie „Libre office“

Plot und Bücher planen - darüber gibt es leider sehr unterschiedliche Ansichten und die Wahrheit ist, jeder Schriftsteller hat da eigene Methoden. Es gibt ein paar „klassische Methoden“ wie die Heldenreise etc - aber das ist nicht unbedingt nötig, da es das Rezept „Guter Roman“ nicht gibt.

Vielleicht kann sie etwas später „Theorie“ Bücher lesen wie „Wie man einen verdammt guten Roman schrein“ (James Frey), oder wenn sie Älter ist (da trockenes Thema) „Deutsch für junge Profis: Wie man gut und lebendig schreibt“

Ich wollte als Jugendlicher auch Schriftsteller werden und habe Infoveranstaltungen zu germanistische Linguistik und Deutsche Literatur besucht, und mir ein paar Bücher aus dem Grundstudium ausgeliehen. Das war ziemlich langweilig, oder ungewöhnlich (Bei Deutscher Literatur versucht man historische Fakten anhand von Literatur zu belegen - interessant, aber fürs Schreiben unwichtig)

Was mir geholfen hat, waren die Lehrhefte der „Schule des Schreibens“. Auch wenn es als Fernstudium vermarktet wird, muss einem klar sein, dass es kein Studiengang „Schrifsteller werden“ gibt. Ich habe diese Lehrhefte auf einen Online Marktplatz erworben, von einem Abbrecher, da mir das Geld fehlte, es tatsächlich zu besuchen. Die Lehrhefte behandeln Alltagsfragen zum Schrifstellerleben und lassen zu jeder Frage verschiedene Schriftsteller zu Wort kommen, mit ihrer jeweiligen Lösung. Dazwischen muss man seinen Weg finden.
Ansonsten gibt es viele Übungen, die Spaß machen und wirklich helfen. Die Geschwindigkeit ist sehr langsam, da es sich offenbar an Leute richtete, die bei Null beginnen und komplett im Alltag eingespannt sind. Ich habe die Lehrhefte aus 3 Jahren in 6 Monaten durchgearbeitet. :wink:

Und ansonsten?
Kurzgeschichten Wettbewerbe wären ein guter Start. Es gibt „Anthologie“ Wettbewerbe zu unterschiedlichsten Themen. Einfach mitmachen, und sich freuen, wenn man „einer von 30 Leuten ist, die gewinnen“ - denn man bekommt das Buch das zugeschickt, und gibt ein erstes Erfolgserlebnis.

Und natürlich viel selber lesen :slight_smile:

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Ich freue mich für deine Tochter, denn den wichtigsten Schritt sie zu unterstützen hast du bereits getan: du erkundigst dich.
Unabhänhig von fachlichem/technischen Wissen, welches ich erst einmal hinten anstellen würde, kann ich (und mein inneres Kind) dir folgende Tipps geben.

Hör ihr zu, lass sie lesen, wann immer sie lesen möchte und hab Verständnis, wenn sie mal wieder beschließt drinnen vor Papier und Bildschirm zu sitzen, anstatt draußen in der Sonne zu spielen (Worte die in einem brennen und raus wollen, interessieren sich nicht für Wetter und Umstände ;)).
Interessiere dich für ihr wunderschönes Hobby und freu dich mit ihr, wenn sie wieder etwas geschaffen hat. Sei mir ihr stolz auf ihr Werk und wenn etwas mal nicht gut ist, lüg sie nicht an, sondern hilf ihr zu verstehen, warum es nicht gut ist.

Sei da für sie, erchrecke dich nicht wenn die Texte mal überraschend düster, melancholisch oder zu fantasiereich sind. Hilf ihr durch vermeintliche Durststrecken und lass sie atmen, wenn die Worte mal nicht fließen wollen.

Die Technik und das Wissen kommen mit der Zeit. Die Kunst besteht darin, es durchzuziehen um überhaupt an diesen Punkt zu kommen. Mit Unterstützung und „Fans“ funktionierts aber noch besser :slight_smile:

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Ergänzend zu den tollen Antworten meiner Vorgänger… wundere dich nicht, wenn sie irgendwann nicht mehr Schriftstellerin sein will, sondern etwas anderes. Das wäre auf jeden Fall normal. Die Lust am Schreiben haben wir alle schon früh verspürt, geschrieben und dann etwas anderes gemacht. Mit 10 das so professionell aufzuziehen ist der falsche Weg, um sich zu entwickeln. Kunst braucht Luft zum Atmen.
Lass sie in Ruhe wachsen und sei für sie da. Ohne Druck und evtl. unterschwellige Vorwürfe.

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Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Zusätzlich zu allem schon Gesagten würde ich auch meinen, lass sie einfach machen und freu dich drüber!
Mit 10 Jahren ist es noch viel zu früh für irgendwelche Profi-Programme, ich würde aber in schöne Schreibstifte und genauso schöne Notizbücher investieren (Beides muss ihr gefallen.)
Die kann sie dann nach Herzenslust mit ihren Ideen und Storys füllen.

Zumindest meiner Erfahrung nach kann wertiges Equipment, was gut in der Hand liegt, sich angenehm anfühlt und auch noch toll aussieht, einen zusätzlichen Spaß- und Motivationsschub geben.

Tante Edit ist grade noch eingefallen: Ein schöner Füller und Tintenpatronen in allen Farben könnte auch was für sie sein.
Zumindest hätte ich mit 10 Jahren für so etwas einen Mord begangen :wink:

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Hallo Stefan,

Es ist wirklich schön, dass du deine Tochter so unterstützen willst – und das mit echtem Feuereifer! :black_heart: Aber wie heißt es so schön: In der Ruhe liegt die Kraft.

Lass sie ruhig machen. Sie wird dir schon sagen, was sie braucht – wenn die Zeit reif ist. Und sie wird dich brauchen, ganz bestimmt. Aber nicht unbedingt als Planer oder Taktgeber, sondern als stillen Rückenwind. Als den, der da ist, wenn sie sich traut, zu fliegen.

Was du tun kannst? Sie mit Geschichten füttern. Mit Büchern, Notizheften, Stiften. Ich zum Beispiel liebe meine Notizbücher – ich trage immer eines bei mir. Seit ich ein Kind bin. Und das heißt nicht, dass ich nicht auch digital schreibe – aber in einem Notizheft darf gekritzelt, geklebt, geträumt werden. Es hat keine Backspace-Taste. Dafür Platz für Fantasie.

Manchmal braucht es gar keine Struktur und kein Schreibprogramm, sondern einfach nur: Raum. Und Stille. Und jemanden, der an einen glaubt.

Mach dir keine Sorgen – sie wird dich wissen lassen, wenn sie soweit ist, für all das, was du ihr gern mitgeben willst. Und bis dahin: Viel Freude beim Zuschauen, wie sie ihre Welt erfindet.

Lasst sie wild sein. Lasst sie schreiben. Lasst sie träumen. :crescent_moon::sparkles:

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Ich mime ungern den ‚Advocatus Diaboli‘, aber ich tendiere auch dazu, Kinder in so jungem Alter gänzlich ihr eigenes Tempo finden zu lassen, da sie sehr feinsinnig sind und sofort eine Erwartungshaltung erspüren, die sie natürlich gerne erfüllen möchten. Was immer Kinder werden wollen, wir können Wege zeigen, Vorbild sein und erklären, aber am besten auf Anfrage. Wir können Wünsche erfüllen, die geäußert werden (sofern sie erfüllbar sind), aber nicht unsere Wünsche zu den ihren machen. Wir organisieren ja auch nicht gleich Flug- oder Fahrstunden, wenn der Wunsch Pilot oder Rennfahrer werden zu wollen, zart keimt.

Also gemach und genauso große Freude, wenn morgen das Schreibzeug für unbestimmte Zeit unbeachtet bleibt und der Wunsch nach einem Instrument, nach Ballett- oder Sportschuhen oder nach Farben und Zeichenpapier Gestalt annimmt. Eltern sind vorsichtige Gärtner, die düngen, für einen guten Standort sorgen, wässern und gaaaaanz behutsam und selten Korrekturschnitte oder Rankhilfen anbieten. Die besten Rankhilfen sind ohnehin das Lesen und Spielen.

Ich habe früher mit Kindern ‚gearbeitet‘, die Lernprobleme hatten und mein eigener Spross litt sehr unter einer Legasthenie. Generell rate ich bei allen jungen Kindern dazu, sie so lange wie irgend möglich, von Tablets, Notebooks und PC-Dauergebrauch fernzuhalten. Das Argument, sie müssten den Umgang frühzeitig lernen, ist Quatsch. Junge Menschen lernen extrem schnell und nur wenige Jahre später ist das immer noch früh genug. Was sie jedoch beim Schreiben von Hand lernen, wie positiv Motorik und Feinmotorik für die Entwicklung des Gehirns ist, kann jedoch kaum nachgeholt werden. Bewegung und Spiel sind zigfach wertvoller, als stundenlanges Hocken vor dem PC – selbst wenn tolle Geschichten entstehen.

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Kleines Beispiel aus meinem „Autorinnenleben“:

Ich habe auch mit 10 (vierte Klasse) angefangen meine ersten Geschichten zu schreiben. Meine Neuinterpretation von der „Schatzinsel“ („Männer wir stehlen ein Schiff“) hat die Deutschlehrerin fasziniert. Ich hatte in Deutsch daher nie Probleme gute Noten zu bekommen. Ab der Wirtschaftsschule (siebte Klasse) wollte ich dann eine „richtige“ Schriftstellerin werden und habe meine Ideen weitergesponnen. Natürlich waren es da keine „Piratengeschichten“ mehr, sondern Detektiv- und Abenteuergeschichten. Aber ich habe trotz Schule nie mit dem Schreiben aufgehört. Jetzt im Erwachsenenalter (bin aktuell 36 Jahre jung, fast 37) bin ich zum Genre Fantasy gekommen. Und da tun sich natürlich viele Türen auf, zumal Fantasy ein großer Begriff ist. Aber um zum Hauptthema zurückzukommen: Das Schreiben hat mich von Klein auf fasziniert und Schriftstellerin (also halbwegs erfolgreich) will ich immer noch werden bzw. bin es ja schon, nur eben mäßig erfolgreich. Aber ich habe immerhin schon zwei Bücher und einen Gedichte-Band veröffentlicht. Bis dahin war es ein langer Weg.

Fazit: Dran zu bleiben lohnt sich in jedem Fall. Auch wenn „Steine“ auf dem Weg liegen, es liegt an jedem selbst, ob er die „Hürden“ nimmt oder nicht. Und wenn sich andere kreative Talente aus einer Grundidee entwickeln, warum nicht? Jeder hat seine eigene Weise, kreativ zu sein. Einige malen, andere basteln, wieder andere nähen, stricken oder häkeln… und einige schreiben eben Geschichten/Bücher!

Von daher würde ich die junge Autorin in jedem Fall fördern. Ich weiß nicht, ob es an Schulen bereits „Schreibwerkstatt“-Kurse gibt. An der Volkshochschule (wie bei uns in Erlangen) gibt es sie auf jeden Fall!

Gruß

Super Girl

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Hallo,

es ist ja schon eine Menge geschrieben worden, das möchte ich nicht alles noch einmal durchkauen.
Ich möchte nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten, das das Schreiben viel einfacher und besser wird, wenn man das an einem Computer machen kann, anstelle mit Stift und Papier.
Gerade Kinder lieben ja ihre Handys, deine Tochter wird sich bestimmt freuen, wenn du ihr ein Notebook schenkst. Und sie wird sehr schnell lernen, damit zurecht zu kommen.
Wenn man nur mit mit einem Textprogramm, wie z.B. dem von Microsoft, oder dem von Softmaker, schreibt, dann ist das schon eine riesige Verbesserung. Es gibt so viele Möglichkeiten, dadurch einen besseren Text zu schreiben. Das wird sie bestimmt bald herausfinden und es wird ihr viel Spaß machen.
Und wenn sie eines Tages doch keine Schriftstellerin mehr werden möchte, kann man das Notebook ja auch noch für viele andere Zwecke verwenden.

Viele Grüße

Federkiel

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Oh oh oh, da muss ich dir aber jetzt - bei allem Verständnis und Toleranz - widersprechen.
Einem zehnjährigen Kind, das schreiben (!) möchte, dafür einen Computer (welcher Art auch immer) zu geben, ist ein Schuss ins Knie mit Nachladen. Es wird damit eher früher als später, alles andere tun als Schreiben. Die Insta-Reddit-Tiktok-Kacke fletscht schon ihr Gebiss und das, worauf es ganz besonders Appetit hat, sind frische unverbrauchte Gehirne.
Ich weiß aus dreifacher Perspektive worüber ich hier sudere - als Vater eines Jungen der Nuller-Jahre, der mit 16 Jahren massiv internetsüchtig war, als ehemaliger psychiatrischer Pfleger (Internet- und Spielsucht sind die häufigsten Abhängigkeitserkrankungen von Jugendlichen) und als ehrenamtlicher Lesepate von Volks- und Hauptschülern (von denen die 11 - 14-jährigen alle ein Handy haben und so gut wie jeder ein de-facto-Analphabet ist).
Mit dem digitalen Zeug umzugehen, muss gelernt werden und die, das am besten können, sind Lehrer für dieses Fach. Ein Kind unter 12 sollte ein Handy nur dafür haben, um kurze wichtige Botschaften schnell übermitteln zu können und an den PC nur, um zur recherchieren. Um Lesen zu lernen, braucht es analoge Bücher, um Schreiben zu lernen Papier und Stifte, oder meinetwegen auch einen Federkiel.
Sorry für den Widerspruch, aber das konnte ich jetzt nicht so stehen lassen.

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Man könnte einen Linux PC einrichten ohne Internet/ oder Kinderschutz Software am Windows PC installieren, der die Bildschirmzeit begrenzt.

Sie bräuchte ja nur Office und Ordner und einen Drucker.
Internet usw würde ich auch weglassen.

Ich bin da tendenziell aufgeschlossen, weil ich mit uneingeschränkten Computerzugang aufgewachsen bin. Dafür hatte ich nie Konsolen oder andere behelfcomputer.

Das Smartphones mit TicToc und Algorithmen mit Müll eine Gefahr sind, ist natürlich nicht zu leugnen. Spiele basieren oft auf Glücksspielmechaniken.

Selbst „pädagogisch angeblich wertvolle Puppenstube spiele“ wie tocca Boca bieten regelmäßig in-app Käufe von Möbeln usw an.

Aber ich habe schon viele jüngere Menschen getroffen mit eher mäßigen Computerkenntnissen, die dann oft aufgeben und sich Apple Produkten ergeben :grin: (Ich will es nur nutzen, nicht verstehen!) und dadurch eine gewisse Menge Nachteile haben.

Wahrscheinlich schwirrt dem TE schon der Kopf :stuck_out_tongue:

Ich bin ein großer Fan der Leuchtturm Bücher, die ich „gepunktet“ als Bullet Journal benutze. Man könnte ihr beibringen, sich mit dieser Form des Notizen machens zu beschäftigen. Gerade analoge Mindmap (das konzept könnte beigebracht werden) und Tracker können helfen, Gedanken zu sortieren und sich Ziele zu setzen. Für viele sind Bullet Journals auch kleine Kunstwerke, mit Stickern beklebt, mit washi tape geschmückt - könnte mir vorstellen, dass das einer 10 Jährigen gefällt.

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Bitte beim Thema bleiben.

Hallo Stefan-Muc,
zum Thema ist schon viel geschrieben worden. Doch es berührt mich, weil es mich an meine eigene Kindheit erinnert. Seit ich schreiben kann, schreibe ich. Als Kind habe ich praktisch jede Zeichnung „vergeschichtet“ (und ich habe viel gemalt), Bücher, Bilderkalender, Comics, Kinderzeitschriften, Fotos- alles, alles waren Worte, die erzählt werden mussten. Ich kann die Leidenschaft deiner Tochter verstehen. Sie wird ihr bleiben, ganz gewiss und vielleicht mit ganz viel Glück und Arbeit macht sie eines Tages einen Lebensweg daraus.
Meine Eltern haben mich „machen lassen“. Schreiben war mein Ding. Nicht ihres. Aber sie hörten mir zu, stellten Fragen, sagten ehrlich und sachlich ihre Meinung. Sie lobten mich, sie zeigten ihren Stolz, indem sie meine Geschichten weitererzählten.
Ich brauchte ein Schulschreibheft, Malstifte und etwas Platz. Ich schrieb im wildesten Durcheinander oder nachts unter der Bettdecke mit Taschenlampe, in Opas Garten oder (heimlich) unter der Bank im Unterricht.
Mehr braucht es nicht.

Wenn sie möchte, hilf ihr dabei, mehr Leser zu erreichen. Durch Wettbewerbe zB. in der Schule. Oft gibt es auch Aktionen in Büchereien oÄ.

Eine Geschichte entwickelt sich nach Gesetzmäßigkeiten, die sie bereits kennt und nutzt. (Sonst wären ihre Geschichten nicht so gut, wie sie es offensichtlich sind) Einen eigenen Stil lernt man nicht von anderen, den findet man heraus.

Warte auf ihre Wünsche. Wenn sie konkret äußern kann, was sie braucht, wozu und wie, dann ist es an der Zeit, einen Schritt weiterzugehen.

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Ich hatte damals selbst den Wunsch zu schreiben – und meine Mama hat mir die Schule des Schreibens ermöglicht. Das war ein riesiger Erfolg für mich. Ich habe dort unglaublich viel gelernt – vor allem über Durchhaltevermögen und den Mut, weiterzumachen. Man muss dafür nicht unbedingt studieren.

Wenn ihr es euch leisten könnt, kann ich diese Ausbildung wirklich nur empfehlen! Es ist zwar eine private Investition, aber eine sehr wertvolle.

Am Ende der Ausbildung hält man tatsächlich ein fertiges Buch in den Händen – und das erste ist immer das schwerste. Mein eigenes Buch wurde damals sogar von der Schule an einen Verlag weitervermittelt, und das hat mir den Sprung in die Selbstständigkeit ermöglicht.

Ich bin meiner Mama bis heute dankbar dafür!

Bis deine Kleine aber in dem Alter ist, vergeht noch etwas Zeit. Vielleicht könntest du bis dahin schon dafür sparen. Und falls sie später doch kein Interesse mehr am Schreiben hat, bleibt das Geld – zum Beispiel für den Führerschein.

Bis dahin würde ich dir raten: Lies ihre Geschichten, motiviere sie, gib ihr ehrliches, liebevolles Feedback – damit sie wachsen kann. Viel zu lesen ist genauso wichtig wie das Schreiben selbst. Und vor allem: Es muss Spaß machen!

Ich hatte mit neun meinen ersten Laptop – ohne Internet, nur mit Tastatur und Word. So würde ich es auch bei meinen eigenen Kindern machen, wenn sie schreiben wollen. Heute würde ich statt Word Papyrus Autor nehmen. Am Ende gehört es sowieso auf den Computer.

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