Titel-Findung

Liebe Mit-Autoren/innen (m/w/d),

inzwischen habe ich es ja kapiert: der Titel verkauft das Buch!
Ein guter Titel ist mindestens genauso wichtig wie das Cover und fast so wichtig wie der Inhalt.
Miese Bücher mit knackigem Titel und tollem Cover verkaufen sich wahrscheinlich trotzdem irgendwie, während gute Bücher mit schlampig ausgesuchtem Titel und schlechtem Cover gehen gar nicht.

Aber wie sucht und findet ihr “den” knackigen Titel für euer Projekt? Worauf achtet ihr?

…okay, ist schon klar, man geht in sich und wartet auf die Inspiration… aber wie kann man der ein bisschen auf die Sprünge helfen? Vor allem weil so Vieles inzwischen so ausgelutscht daherkommt… Wie lasst ihr euch inspirieren?

(Ich weiß natürlich, Verlagsautoren können diese Aufgabe an die Marketingabteilung ihres Verlages delegieren, aber in dieser Liga spiele ich noch nicht…)

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Hi,

ich mache ein Brainstorming mit mir selbst.
Kann ich vielleicht den Szenen Überschriften geben? Haben alle Szenen etwas Gemeinsames in den Überschriften? Kann ich die Überschriften zu einer Aussage zusammenfassen, eine Kernaussage aus wenigen Wörtern daraus schöpfen?

Der Titel “Denk an die Pralinen” (für einen Liebesroman) stammt von meinem Mann. Will damit sagen, er hatte eine Eingebung, weil mir nichts zur weiteren Handlung einfiel und ich ihn damit gequält habe. Daraufhin fiel ihm eine Fernsehsendung ein, bei der es um eine Autorin ging, der ebenfalls nichts einfiel. Beim Überlegen hat besagte Dame furchtbar viele Pralinen gegessen. Mein Mann meinte: “Denk an die Pralinen” als Trost, dass es auch Andere gibt, denen nichts einfällt. Ich wusste zwar immer noch nicht weiter, aber der Titel war geboren.

Also 2 Arten:

  1. Brainstorming allein oder mit mehreren.
  2. Zufall
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Ich persönlich fühle mich von reißerischen Titeln immer abgestoßen, die gerne bei Thrillern verwendet werden. Deswegen versuche ich das zu vermeiden.

Bei meinem aktuellen Projekt habe ich den Titel “Gelbauge” gewählt, einfach weils eine Zusammenstellung zweier Worte sind, die man im Zusammenhang selten liest (Gelb und Auge) und weil der Titel auf mehrere Art und Weisen mit der Hauptfigur spielt (was ich an der Stelle nicht verraten will). Zumindest haben mir meine Betaleser fast allesamt gesagt, dass sie es sehr erfrischend fanden, dass sie den Titel in irgendeiner Form immer wieder im Buch finden können. Geboren ist der Name freilich auch aus Zufall/Brainstorming, wie bei Suse.

Wenn man es forcieren möchte, dann würde ich einfach einen Titel suchen, der nicht abgedroschen klingt oder falsche Erwartungen weckt und vielleicht ein wenig verspielt klingt, siehe “Ein Lied von Feuer und Eis” von George R.R. Martin. Feuer und Eis können per se kein Lied komponieren, es ist einem aber gleich bewusst, dass die beiden Elemente in einem Zusammenhang stehen. Hinzu kommt, dass beides Gegensätze sind, also ist wohl ein Konflikt damit schon mal suggeriert. Oder “Der letzte Wunsch” von Andrej Sapkowski. Der wirft ganz viele Fragen auf. Was ist der letzte Wunsch? Wessen letzter Wunsch ist es? Stirbt jemand? Hat jemand ne Fee getroffen, die drei Wünsche erfüllt und wenn ja, was sind die beiden anderen Wünsche? Ich mag meine Titel spielerisch und clever anstatt reißerisch. :slight_smile:

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Solche Titel kannst du sammeln und nach dem Ausschlussprinzip weiter vorgehen oder aus den verworfenen Titeln einen neuen zusammensetzen wie z.B Gelbauge.

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Müssen sie auch nicht - das “von” bezieht sich in diesem Fall vermutlich nicht auf die Urheberschaft des von dir erwähnten Liedguts. :wink:

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Wir hatten in der Arbeit ein Buchprojekt (wissenschaftliche Publikation mit Untertitel). Letztendlich hat dann unsere Fotografin einen Vorschlag gemacht, der eigentlich nur als Joke gemeint war. Der Gestalter war aber hin und weg :rofl: Also sind wir bei dem etwas ironischen Titel geblieben, der dann durch einen ernsten, wissenschaftlichen Titel ergänzt wurde.
Manchmal hilft es, einfach bei einem Glas Wein o.ä. mit jemandem ein bisschen herumzublödeln. Schnapsideen sind auch Ideen. :wink:

Tu mich bei meinem Projekt gerade aber auch sehr schwer. Umso mehr, da der Titel nicht zuviel verraten darf, da sonst das ganze Rätsel am Anfang total verpufft. Schwierig. Da werd ich wohl bei Zeiten mal ne Flasche Wein aufmachen müssen. Oder mich zu @Ulli s Amontillado in den Ork-Keller verkrümeln… :coffee:

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Writer’s Tears war mal eine Empfehlung von @Ulli. War artig, habe sie befolgt und … lecker sowie inspirierend.

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Ich seh schon, @Ulli kennt alle Tricks! :bowing_man:

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Und wenn der Titel gefunden ist … bitte noch mal abklären, ob es den schon gibt, ob er Markenrechte verletzt (kann man über das Markenregister - DPMA-Register prüfen >>> Wortmarken / Wort-Bildmarken), es gab auch mal ein Titelschutzregister (war vom Börsenverein, glaube ich) , damit habe ich mich aber schon 20 Jahre nicht mehr beschäftigt.

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Sorry dearest hicks guter Stoff!

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Also, ich habe geschlagene drei Jahre benötigt, um einen Titel zu finden, der mir gefällt. :scream: Titelfindung ist total schwierig. Vor allem sollte dieser ja noch nicht existieren. Also habe ich auch immer im Internet recherchiert, was schon vergeben war. Da fielen viele von vornherein durch.

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Für mein Projekt kam nur ein Titel in Frage, war Belletristisch auch nicht belegt. Aber selbst wenn, dann kommt ein Untertitel aka : Die Abenteuer von Lusmore in @Ulli ´s Keller und fertig. In der Kombination sollte es immer klappen.

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Der arme Ulli. Dauernd muss er seinen Armadillo vor Eindringlingen verteidigen :laughing:

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Ne jetzt ist ja nix mehr da. Zumindest in dem Keller nicht mehr, ich befürchte er hat einen ganzen Dungeon davon. Aber ich halte lieber die Klappe.

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Nächstes Mal bin ich Dir gegenüber ganz fies und locke Dich mit einem guten Malt Whisky, da weiß ich, dass Du wieder alle Vorsicht über den Haufen wirfst :slight_smile:

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Schau dir die Prämisse an. In dieser sollte das Wesentliche der Geschichte enthalten sein. Damit machst du ein Cluster.

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Wow… das ist ein Wahnsinnssatz!
Bloß… was sagt mir das jetzt konkret?
Bei mir war das so: ich hatte eine tolle Idee einen so richtig klasse-knackigen-Titel-Geistesblitz der mich richtig inspiriert hat, mein Projekt weiterzuspinnen… bloß war er unbrauchbar.
Weil: klingt zu sehr nach einem ziemlich bekannten Bestseller, den es halt schon gibt (anderes Genre, aber dooferweise gibt es ihn trotzdem. Tolles Buch übrigens, der Bestseller. Meines natürlich auch, aber das ist noch kein Bestseller, ist ja noch nichtmal fertig). Außerdem hat der Titel bei meinen Titel-Testern die völlig falschen Assoziationen hervorgerufen. Also durchgefallen. Somit brauche ich einen neuen Titel. Habe immer noch keinen.

Aktuell denke ich daran, irgendwie ein ausgefallenes Ding-Symbol finden, welches irgendwie toll klingt (z.B. “Der lila Diamant”) und halbwegs zum Genre passt, und dann dieses Ding-Symbol an zwei, drei prominenten Stellen in den Plot einbauen. Mein Eindruck ist, dass viele Titel auf diese Weise entstehen bzw. entstanden sind.

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Als guter Dungeonmaster, äh Admin natürlich kennt man die Stärken und Schwächen seiner Opf … User :wink:

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Darf ich sagen, dass ich mich gar nicht drum kümmere. Titel fallen mir spätestens bei der dritten Überarbeitung ein. Häufig aber auch früher. Das kommt doch von ganz alleine.
Krass! Bin echt überrascht.

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Verkaufst du uns deine Eingebungen, lieber @Friese ? Du wirst reich, wir werden glücklich, die Leser zufrieden.

Wie heißt eine win-win-Situation für drei eigentlich?

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