Mein Pferd hat immer Hufnägel mit Anti-Rutschnoppen bekommen. So ähnlich wie unsere Anti-Rutsch-Söckchen. Ob das im Fahrsport auch genutzt wird, weiß ich nicht. Aber früher gab’s diese Nüppelchen jedenfalls nicht.
Ich denke bei Kaltblütern würde das nicht viel nützen. Wäre aber mal interessant, zu erfahren.
Bei meinem 176 cm großen Eddy hat es genützt.
Ja, aber er ist ein Sportpferd und kein schweres Kaltblut.
Stimmt.
Der englischsprachigen Wikipedia-Seite entnehme ich, dass domestizierte Pferde in Europa, die als Kriegs- und Arbeitstiere herhalten mussten, kaum ohne Hufeisen ausgekommen sein dürften. Pferde kommen natürlicherweise aus einem wärmeren und trockeneren Klima, sodass ihre Hufe im feucht-kalten Europa eher zu weich wurden. Hinzu kam die Belastung durch Reiter, Ausrüstung und Wagen. Ab dem 13./ 14. Jahrhundert wurden Hufeisen schon im Voraus in größeren Stückzahlen gefertigt. Ich könnte mir vorstellen, dass die auch schon Stollen kannten, vielleicht keine zum Einschrauben, aber welche, die mit dem Eisen fest verschmiedet waren. Genau wird dieser Punkt aber weder in der deutschen noch der englischen Wikipedia erwähnt. Aber bei Fantasy kann man ja auch die eine oder andere Erfindung vorziehen …
Sehr interessant: Hufeisen galten zeitweilig sogar als Geldersatz für die Zahlung von Steuern an einer Grenze. Kein Wunder, dass sie Glück verhießen …
Was den Asphalt betrifft: meine Fantasywelt ist vorindustriell, da ist noch nix mit Asphalt An dieser Stelle schonmal vielen Dank für die bisherigen Antworten
Steinige Wege haben den gleichen Effekt.
Schöner Thread!
Ich hätte da noch Fragen aus einem artverwandten Themenbereich: Gibt es eine spezielle Bezeichnung für einen von Pferden gezogenen Wagen aus Holz mit Dach – also etwa so wie auf diesem Bild der Wikimedia Commons? Die dort genannten Bezeichnung »Reisewagen« kommt mir etwas unspezifisch vor (soll heißen: ich weiß nicht, ob sich potentielle Leser darunter das Richtige vorstellen), und »Kutsche« verbinde zumindest ich eher mit einem Wagen ohne Dach.
Zweitens: Ein Wagen von etwa der doppelten Größe wie der auf dem Bild – von wie vielen Pferden würde der wohl gezogen werden?
Zwei Pferd könnten ausreichen, meine ich.
So einer kommt in meiner Fantasygeschichte auch vor. Ich nenn den “Wohnwagen” und gebe eine kurze Beschreibung …
@Suse, das heißt, einer in der gezeigten Größe könnte von einem Pferd gezogen werden? Das würde bei mir gut passen, denn meine Figur kann sich nur ein Pferd leisten …
So genau weiß ich das leider auch nicht. Ich habe 40 Jahre lang täglich geritten, besitze 2 Sportpferde (Springen), aber eben keine Kutschpferde. Warte lieber noch mal ab, ob es hier noch einen Fahrexperten gibt.
Stimmt! Kopfsteinpflaster ist ebenso rutschig. Besonders wenn es nass ist.
Wenn also Sherlock Holmes 1880 in der Kutsche durch London gerast ist, hatten die Pferde mit Sicherheit Stollen an den Eisen. Und wie @Pamina22 schon schrieb, waren die mit dem Eisen fest verbunden. Solche Eisen kenne ich auch noch.
@TJung1968
Mit Kutschen-Typen kenne ich mich nicht so aus. Ich bin mal mit einer Landauer-Kutsche gefahren, die hatte ein geteiltes Verdeck. Man kann damit also offen und geschlossen fahren.
In Mannheim gibt es ein Kutschenmuseum, das ich vor vielen Jahren besucht habe. Das was sehr interessant. Vielleicht kann man dir da weiterhelfen. Das Museum hat mittlerweile bestimmt eine Website.
Für Interessierte:
Das Achenbach‘sche Fahrsystem wurde von Benno von Achenbach im dt. Kaiserreich um 1900 entwickelt. In den 1920er Jahren wurde es zum allgemeinen Standard, der bis heute gilt.
Wohnwagen klingt in meinen Ohren allerdings zu modern – kann natürlich sein, dass ich mich da irre und dieser Begriff tatsächlich schon uralt ist. Um eine Beschreibung werde ich wohl nicht herum kommen, wobei ich dann noch überlegen muss, wie ich das mache. Geplant ist nämlich, dass dieser Wagen von den Protagonisten zwar gesehen wird, sie ihn aber gar nicht richtig beachten (wofür es auch einen Grund gibt), daher fände ich an dieser Stelle eine ausführliche Beschreibung unangebracht, an dieser Stelle wäre eine kurze Bezeichnung eher passend. Na ja, vielleicht schreibe ich einfach »geschlossener Wagen« o.ä., um die Beschreibung dann nachzureichen, wenn er dann von den Protagonisten beachtet wird.
Eine eigene Website scheint nicht zu existieren (jedenfalls habe ich keine gefunden), aber trotzdem danke für den Hinweis!
Wohnwagen steht auch in der Übersetzung von Enid Blytons 5 Freunden und die haben sich einen solchen Wagen mit einem Pferd davor gemietet - für die Ferien. Und ich glaube, die Wagen der Zigeuner früher hießen auch so.
Gut, aber es geht mir wie @KaRock um eine eher mittelalterliche Fantasywelt (das habe ich oben zugegebenermaßen nicht deutlich gemacht). Diese weicht zwar ohnehin etwas von unserem echten Mittelalter ab – beispielsweise gibt es in den Städten eine Kanalisation (was aber gar nicht soo »unrealistisch« ist, denn in der echten Welt gab es die ja auch schon früher, wurde nur im Mittelalter wieder »vergessen«) –, aber ich bemühe mich halt schon, Begriffe zu vermeiden, die in meinen Augen nicht in so eine Welt hineinpassen.
Am einfachsten wird es wirklich sein, du erfindest da einen Namen. Sagen wir, eine deiner Fantasystädte heißt Bendak, dann ist es halt eine Bendaker Kutsche, die in der Stadt erfunden wurde und sich in der Gegend ausgebreitet hat. Eine geschlossene und verstärkte Reisekutsche, die zum Schutz der Fahrgäste vor Überfällen besonders verstärkt wurde und wenig Angriffsfläche bietet. So irgendwie.
Ähnlich wie es bei der Landauer Kutsche war, die @Pferdefrau oben erwähnt hat.