Ohne schwarzen Humor gehts bei mir nicht. Nicht einmal bei meinem Thriller, der noch in diesem Jahr erscheint, und ein beklemmendes Thema berührt.
Beim Genre bin ich noch ein wenig am Schleudern. Ein Krimi ist es schon mal nicht, das ist sicher. Bleibt eigentlich nur Thriller.
Deshalb meine Frage an die Spezialisten in diesem Genre: Gibt es da eine Untergattung, in die man einen Thriller mit (wenig) dunklem Humor einsortieren kann? Ich habe beim besten Willen nichts Passendes gefunden.
Ich bin kein Spezialist in diesem Genre, gebe aber trotzdem immer wieder gern meinen Senf zu allen möglichen Themen:
Ich würde einfach „Thriller“ als Genre nehmen. Für die Leser/Buchkäufer wünsche ich mir dann, dass der schwarze Humor schon im Klappentext deutlich durchkommt, so dass jeder Leser von vornherein weiß, worauf er sich einlässt.
Das weiß ich sehr zu schätzen.
Das hatte ich vor.
Das will ich vermeiden. Der Humor bildet lediglich das Hintergrundrauschen. Ich hab versucht ihn zu vermeiden. Ging aber nicht. Ich kann nun Mal nicht anders.
Hm … schwierig.
Vielleicht im Klappentext auch nur wenig? Eventuell reicht schon ein einziges Wort im Klappentext, über das die Leser stolpern. Die einen finden es lustig, die anderen finden es in diesem Zusammenhang unangemessen, und schon hast du deinen Leserkreis vorsortiert und wirst keine Erwartungen enttäuschen.
Ich habe ein ähnliches Problem. Ich werde wohl einfach Roman drauf schreiben (mache ich sowieso immer). Ich habe eh ein gespaltenes Verhältnis zu dem Einsortierzwang. Diesmal wollte ich es dann doch mal machen. Geht aber nicht.
Bei meiner aktuellen Arbeit geht es um Liebe, Betrug, Mord, eine gestörte Persönlichkeit (Frau ist erst ganz normal und dreht dann aufgrund von Enttäuschungen radikal ab), Leichen, Einsamkeit, Freundschaft und Charakterstärke. Und all diese Themen kommen NICHT nur am Rande vor.
Welches Genre ist das?
Wenn Mord und Leichen vorkommen, würde ich „Krimi“ nehmen.
Ich lese gern die „In Death“-Krimireihe, die Nora Roberts unter dem Pseudonym J. D. Robb geschrieben hat. Das ist mal mehr Krimi, mal mehr Thriller, immer auch Liebesgeschichte, spielt in der Zukunft (in einem Band geht es beispielsweise um eine Vereinigung, die über einen Computervirus aus der Entfernung den Computernutzer töten kann), und immer ist Humor drin. Wird normalerweise als Krimi verkauft.
Meiner Ansicht nach müsste in einem Krimi ermittelt werden. Wird bei mir aber nicht. Möglicherweise steht in dem ganzen Buch nur ein einziger Satz dazu und eine kleine Szene am Ende (hab ich schon).
Bei mir sollte es eigentlich auch ein Krimi werden. Aber eine Lektorin, deren Meinung ich sehr schätze, meinte anhand des Plots, es sei wohl eher ein Thriller.
Den schwarzen Humor empfand ich des schweren Themas wegen zunächst unpassend. Dann habe ich aber beim Schreiben gemerkt, dass er mir hilft, das Grauenhafte erträglicher zu machen. Nun hoffe ich, dass es Leserinnen und Lesern ebenso geht.
Dann hör auf deine Lektorin. Schwarzer Humor macht ja noch lange nicht das Genre Thriller kaputt.
das hoffe ich. Aber außer Pulp Fiction fallen mir kaum noch Thriller mit Humor ein. Das heißt nicht, dass es nicht welche geben könnte. Ich find nur nichts Vergleichbares.
Mir fällt dazu auch kein Buch, nur ein Film ein, mit äußerst brutalen Morden und jeder Menge Humor. Ist allerdings ein Krimi. Sleepy Hollow.
Öhm, ein romantischer Psycho-Thriller?
Mh. Ich glaube, das passt nicht ganz. Ich habe allerdings auch erst 80 Seiten zusammen und jede Menge Denkbrettchen.
@Neri - Gib mal bei Amazon Schwarzer Humor ein. Ich habe da ein Buch gefunden mit dem Titel Waschen. Föhnen. Morden. Es steht zwar auch nur Roman drauf, aber vielleicht wirst du ja bei deiner Recherche fündig und entdeckst ein Buch, das als Beispiel für die richtige Zuordnung zum Genre dienen könnte. Den Titel zu oben genanntem Buch finde ich jedenfalls witzig.
Danke @Suse aber den „schwarzen Humor“ auf amazon kenne ich inzwischen in- und auswendig. Hach … da gab es zwar jede Menge Krimis aus dem Fach, aber so gut wie keinen Thriller. Viele der lustigen Krimis erschienen mir allerdings doch ein wenig albern.
Echt?
Ja.
Für hohe Genre-Positionierungen bei Amazon kann es durchaus sinnvoll sein, eine weniger „gefüllte“ Sparte auszusuchen.
Ich entsinne mich des „Chronisten“ von Matthias Wenzel (kennt vielleicht der eine oder andere von Euch von unseren Messeauftritten, da hilft Matthias ja gern und viel).
Der „Chronist“ ist ein Buch über den zweiten Kreuzzug, mit dem er sich eben nicht bei „Historie“ platziert hatte, sondern bei der kleineren Sparte „Religion“, und es dort dann verkaufswirksam auf Platz 1 geschafft hatte.
Danke für den Tipp.
„Glaube“ kann wohl wirklich Berge versetzen.
Mal schauen, wo ich mich noch einsortieren könnte.
Ich bin auch kein Spezialist oder Experte!
Bei LovelyBooks gibt es den „Tag“: „makaber“.
https://www.wortbedeutung.info/makaber/
Vielleicht hilft das weiter 
Hört sich für mich vergleichbar mit Melanie Raabe an. Dann wäre es ein Thriller.