Beim lesen, besonders bei älteren Büchern, hab ich gesehen, dass Gespräche oft im fließenden Text stehen. Ohne Einzug, Ohne Leerzeile. Dadurch ergibt sich, dass ein Satz mit Anführungszeichen endet und der nächste mit einem beginnt. Lediglich beim Themenwechsel gibt es einen Einzug oder manchmal auch einfach nur eine Leerzeile. Probleme beim Lesen hatte ich deswegen nicht.
Bei einer berühmten Autorin habe ich gesehen, dass sie Gespräche zwischen zwei oder mehreren Gesprächspartnern mit sogar zwei Leerzeilen trennt. Ich weiß nicht ob sie das für den Drehbuchautoren so gemacht hat, (Ihre Bücher wurden verfilmt) oder ob diese Formatierung generell der besseren Lesbarkeit wegen sein soll.
Ich trenne jede wörtliche Rede voneinander ab. Bei einem Dialog würde also Person A sprechen.
Neue Zeile. Person B spricht.
Neue Zeile. Person A spricht.
Einen Absatz mache ich dort, wo ein Szenenwechsel stattfindet oder ich fange eine neue Zeile an. Das mache ich davon abhängig, wie eng die Szenen inhaltlich miteinander verknüpft sind.
Rückblicke gehören für mich durch eine Leerzeile vom Rest des Textes getrennt.
Es gibt auch exotische (Bestseller) Texte, die das komplette Buch im Fließtext schreiben. Ein solches Beispiel, bei dem Anführungsstriche für die wörtliche Rede komplett fehlen und auch weitestgehend auf ein Punkt am Satzende verzichten, ist „Stadt der Blinden“.
Da muss man m. E. aber schon ein echter Erzählexperte sein, um sich so etwas leisten zu können und dabei noch leserlich zu bleiben.
Wenn ich ein Buch aufschlage und so etwas sehe (also: dass Wortwechsel ohne Absätze ineinander fließen), schlage ich es in der Regel gleich wieder zu und suche nach einem anderen.
Unnötiger Abstand zwischen Absätzen (wenn ich mich also z.B. fragen muss, ob da gerade eine neue Szene begonnen hat) wirkt ähnlich.
Grundsätzlich missfallen mir alle „Extrawürste“, was die Formatierung des Fließtextes anbelangt. Das schreit für mich immer, „der Autor hat nichts zu erzählen und versucht durch ‚originelle‘ Formatierung aufzufallen“.
Ich setze nach jedem Wechsel des Dialogpartners einen Zeilenumbruch. Wie sonst soll sich ein Leser noch orientieren können, wer gerade spricht? Die neue Zeile ist auch jeweils eingerückt. Warum Autoren dem Leser mit ihren Experimenten das Lesen erschweren, wie Suse es beschreibt, kann ich nicht nachvollziehen.
Vielleicht solltest du es doch einmal ausprobieren. Mir hat es letztendlich gefallen. Ich hatte es mir gewünscht, weil ich den Film kannte und dachte: dünn, sehr dünn aufbereitet. Da könnte man wesentlich mehr draus machen. Möglicherweise geht das Buch in die Tiefe. So ist es auch. Ohne Film hätte ich es vielleicht auch nicht angerührt und die Form ist tatsächlich … nun ja.
Moin.
Danke für eure Antworten.
Habt ihr das so gemeint? Ist das einigermaßen lesbar, wenn es so geschrieben wird…
Sie erhob sich vom Sofa.
«Hallo Leni, bitte entschuldige, ich hab dich warten lassen. Wie war deine Fahrt?» Er umarmte sie zur Begrüßung.
Sie war perplex und ließ es über sich ergehen, fragte aber irritiert: «Herr Dr. Eckberts?»
«Nein ich bin es, Bernd! Der Doktor, das ist mein Vater.» Der große Mann lachte und sah in ein verdutztes Gesicht. «Du weißt gar nicht, wer ich bin?»
«Nein», sagte Leni leise und ging unsicher einen Schritt zurück.
Sie erhob sich vom Sofa.
«Hallo Leni, bitte entschuldige, ich hab dich warten lassen. Wie war deine Fahrt?» Er umarmte sie zur Begrüßung.
Sie war perplex und ließ es über sich ergehen, fragte aber irritiert: «Herr Dr. Eckberts?»
«Nein ich bin es, Bernd! Der Doktor, das ist mein Vater.» Der große Mann lachte und sah in ein verdutztes Gesicht. «Du weißt gar nicht, wer ich bin?»
«Nein», sagte Leni leise und ging unsicher einen Schritt zurück.
Hatte gerade noch ein paar Einzüge unter’m Tisch liegen.
So wär’s üblich. Erste Zeile im Absatz nicht eingerückt, die übrigen schon.