Aw: Testleser finden
Feuerland,
vor einigen Jahren habe ich mal im Vorfeld einer Patentanmeldung Untersuchungsergebnisse, Patentausarbeitung etc.pp. bei einem Notar hinterlegen lassen. Kostete damals irgendwas um die 35 EUR. Ich weiß, dass man früher zu vergleichbaren Konditionen auch z.B. Tonbandaufnahmen dort hinterlegen konnte (als Musiker ist es ja auch nicht unwichtig, im Falle eines Falles das Urheberrecht nachweisen zu können). So etwas sollte auch für Autoren möglich sein.
Brenne Dein Buch auf CD oder DVD und hinterlege es dort. Und wenn Du befürchtest, dass der Notar Dein Buch anschließend herausbringt, dann verschlüssele die Datei, z.B. mittels TrueCrypt. Ich weiß, das ist gegenüber Geheimdiensten nicht mehr 100% sicher, aber bis ein Normalsterblicher das geknackt hat, hat er leichter selbst ein Buch geschrieben.
Aber es gibt auch noch eine kostenfreie Methode, die ich persönlich für fast genauso sicher halte:
Berechne von Deiner Pap-Datei eine Prüfsumme (MD5 oder so). Kostenlose Tools hierfür gibt es wie Sand am Meer. Diese Prüfsumme postest Du dann z.B. in diesem Forum als Teil eines Beitrages. Damit kannst Du z.B. beweisen, dass es eine bestimmte Datei - hier Dein Buch - zu einem gewissen Zeitpunkt schon gegeben hat und Du darauf Zugriff hattest.
Wenn Du das regelmäßig für verschiedene Bearbeitungsstände machst, kannst Du das sogar für die gesamte Bearbeitungshistorie nachweisen.
Das reicht dann in der Regel lange genug zurück, sodass ein Plagiator keine Chance mehr hat nachzuweisen, dass er früher im Besitz der betreffenden Texte war.
Oder Du könntest Deine Testleser unterschreiben lassen, dass Sie von Dir eine Datei mit einer bestimmten Prüfsumme erhalten haben. Ich gebe aber zu bedenken, dass man sich mit solchen Aktionen Testleser durchaus auch vergraulen kann. Denn viele Menschen haben Schwierigkeiten, ein allgemeines Sicherheitsbedürfnis von einem Misstrauensvotum zu trennen. Am ehesten versteht Dich jemand, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war bzw. sich mit einer solchen Problematik auch einmal auseinandersetzen musste, wie Musiker oder andere Autoren.
Auf den Rat, dass wenn Du Deinem Testleser misstraust, solltest Du ihm Dein Buch nicht zum lesen geben, verzichte ich bewusst. Die ganzen Opfer von Betrügern und anderen Kriminellen sind das ja nicht geworden, weil sie sich wieder besseres Wissen auf nicht vertrauensvolle Menschen eingelassen haben. Sondern weil sie Leute für vertrauenswürdig hielten, die das nicht waren.